Klärende Worte
Die meisten Herde können mit einphasigem Leiternetz 230 V ~ oder mit dreiphasigem Leiternetz 380 V ~ angeschlossen werden.
Die Heizspiralen sind logischerweise für 230 V ausgelegt. Wären sie für 380 V ausgelegt, könnte man den Herd nicht mit einphasigem Leiternetz 230 V betreiben um die gleiche Heizleistung zu bekommen.
Das heißt, jeder Backofenheizstab / Kochplatte hängt einseitig am Null-Leiter und auf der anderen Seite an einem der drei Phasen L1 od. L2 od. L3 auch R, S, T genannt, die über einen Thermoschalter dem Heizelement zugeführt werden. Zwischen Null u. einer Phase sind immer 230 Volt ~ .
Bei nur einer Phase kann man ca. 3500 Watt Leistung verbrauchen. Leiterquerschnitt u. Länge der Kabel in den Wänden begrenzen diesen Maximalwert.
Bei drei Phasen (Drehstrom) das dreifache von 3500 Watt.
Wie bekomme ich einen E-Herd kaputt ? Man nehme einen auf 230 V ~ einphasig angeschlossenen E-Herd (gemeint ist die Klemmleiste im E-Herd ) da sind dann elektr. Brücken zw. R,S u. T geschaltet.
Wenn man jetzt das Anschlußkabel in der 380 Volt-Anschlußdose in der Wand falsch anschließt, kann man die 380 Volt zw. den einzelnen Phasen auf die eigentlich nur für 220 Völt geklemmte E-Herdleiste geben. Statt der 220 Volt kommen jetzt 380 Volt zur Wirkung. Schon qualmt die Heizung ab !!!
Örtliche Nullung ?
Heuzutage kommen In der Zählertafel L1, L2, L3 und der PEN-Leiter an. (R,S,T,PEN) Ein Schutzleiter (bei hiesigen üblichen Stromnetzsystemen in Deutschland) kommt da nicht an. Der PEN-Leiter wird auf zwei separate Klemmschienen geschaltet. Die eine heißt Null (N) die andere Schutzerde (PE).
Diese Schienen sind auch mit der physikalischen Erde elektr. verbunden. Metallenes Erdungsband im Erdreich. Die blauen Drähte kommen an Null und die grün/gelben an Erde. Das heißt, der Schutzleiter ist nichts anderes als ein parallel zum Null-Leiter geführter Draht mit gleichem Potential (Ausgangspunkt)
In früheren Zeiten gab es keinen separaten Schutzleiter bis zum elektr. Verbraucher. Also nur Phase u. Null. Wenn man aber eine neuere Lampe anschließen wollte, welche einen Anschluß für Erde (Schutzleiter) hatte, mußte man den Null-Leiter auch an die Klemme für den Schutzleiter anschließen.
Das war die örtliche Nullung am Ende der Zuführungsleitung zum Verbraucher. Heute nicht mehr erlaubt !
Sinn u. Zweck der Sache war die Sicherheit. Da der Null-Leiter nun auch elektr. mit dem Metallgehäuse verbunden war kam es bei einer durch einen Defekt hervorgerufenen Berührung von Phase an Gehäuse zu einem gewollten Kurzschluß u. die Sicherung sprang raus.
Heutzutage ist die örtliche Nullung bereits in der Zählertafel. Da Null-Leiter u. Schutzleiter dort elektr. Verbunden sind. Durch die bereits parallele Führung des Schutzleiters zum Null-Leiter im Kabelweg ist also auch das Kabel selbst noch mal gesichert.
Fazit: Wer einen elektr. Verbraucher, der einen Schutzkontaktanschluß hat, nicht mit dem grün/gelben Draht verbindet läuft bei einem Defekt Gefahr bei Berührung des Gehäuses einen elektrischen Schlag zu bekommen, weil die Sicherung sonst nicht rausspringen kann.
Anmerkung: Es gibt Geräte, die nicht mit dem Schutzleiter elektr. Verbunden sind od. sein dürfen. Ein Haarföhn hat z.B. keine Schutzleiterkontakte am Anschlußstecker. Das Gehäuse ist aus vollisolierendem Material.
Gruß technikus
Geändert von technikus (30.08.2008 um 21:24 Uhr).
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