Schon mal so profane Dinge wie dem Reifenluftdruck geprueft ?
Da auf Grund des u.a. mittels Lambdasonden gesteuerten Motormanagements
es unwahrscheinlich ist, dass zuviel Kraftstoff in die Zylindern eingespritzt
wird als zur korrekten Verbrennung notwendig ist, wird die Ursache des
Mehrverbrauchs eher im mechanischen Bereich zu suchen sein.
Wuerde zBsp. wegen eines defekten Kraftstoffdruckreglers zuviel Kraftstoff
in die Zylinder gelangen und die Motronic das nicht mehr durch die
Verkuerzung der Einspritzzeit in den Griff bekommen, dann wuerden die
Lambdasonden melden, dass zuviel unverbrannter Kraftstoff im Abgas ist
und Du wuerdest eine Meldung im Kombiinstrument angezeigt bekommen.
Es kommt immer wieder vor dass einzelne Fahrzeuge erheblich mehr Kraftstoff
verbrauchen als andere, die am gleichen Tag vom gleichen Band liefen.
Es gibt ja auch Gerichtsurteile, nach denen man solche Autos zurueckgeben
darf, wenn sich im Verbrauchstest herausgestellt hat, dass der Durchschnitts-
verbrauch einen bestimmten Prozentsatz ueber dem im 'Prospekt' angegebenen
Durchschnitssverbrauch liegt.
Fabrikneue Autos brauchen normalerweise immer ein bisschen mehr Kraftstoff
weil mechanische Komponenten wie Radlager nach einer gewissen Zeit
leichter laufen als im Neuzustand.
Das sollte allerdings nicht mehr als 1 Liter auf 100 Km sein
und kontinuierlich zurueck gehen.
Besonders gravierend auf den Verbrauch kann sich ein falsch eingestelltes
Differtial auswirken. Da aus fertigungstechnischen Gruenden die Zahnraeder
nicht so gefertigt werden koennen, dass sie einfach montiert werden und
'passen', muessen sie manuell eingestellt werden.
Hat der Werker einen schlechten Tag und der Reibwert ist zu hoch,
dann wird mehr Drehmoment benoetigt um die Welle zu drehen,
die Folge ist ein hoeherer Verbrauch.
Man faehrt immer wie mit angezogener Handbremse.
Und wenn am Auto ein Wohnwagen haengt, braucht der Motor auch
mehr Kraftstoff um gleiche Fahrleistungen zu bringen wie ohne Haenger.
Ich habe das selbst mal deutlich bemerkt, als ich am Kardanantrieb
meines die Uebersetzung aenderte.
Das bedeutet Austausch des Kegelrades und Tellerrades.
Das Zahnflankenspiel und somit auch der Reibwert wird mittels
Distanzscheiben eingestellt, bei gleichem Anzugsdrehmoment.
Da ich keine passenden Scheiben hatte, nahm ich eine, bei der
das Zahnflankenspiel Null war.
Ich dachte halt ich probiers mal.
Aber schon von Hand konnte man die Welle kaum noch drehen
und im Fahrbetrieb war deutlich zu merken dass die Beschleunigung
schlechter und auch die Ausrollstrecke kuerzer war als vorher.
Also den Krempel wieder auseinandergerissen, am naechsten Tag
eine 1 Zehntel Millimeter dickere Distanzscheibe eingebaut und
alles war wieder O.K.
Ob ein Fahrzeug solche 'speziellen' Reibwiderstaende hat,
stelle ich auf meiner 'Pruefstrecke' fest:
Mit konstanter, bestimmter Geschwindigkeit fahren,
an Marke 1 den Gang raus und im Leerlauf rollen lassen.
An Markierung 2 muss dann noch eine bestimmte Geschwindigkeit anliegen.
Natuerlich duerfen die Umstaende nicht extrem abweichen !
So sollte der Reifenluftdruck stimmen und kein Orkanartiger Gegenwind sein.
Auch muss man sein Auto schon einigermassen kennen und
diesen Test nicht nur zwei oder drei mal machen.
Ich merke so immer wenn was nicht stimmt wie: Radlager defekt,
Bremskolben festgegangen oder zuwenig Luftdruck im Reifen.
Ein weiterer simpler Grund fuer Kraftstoffmehrverbrauch ist,
dass der Anschluss einer Kraftstoffleitung nicht 100% dicht ist.
Auch das ist kaum festzustellen, weil die austretende Menge so
gering ist, dass einfach nichts zu sehen oder zu riechen ist.
Da braucht nur der O-Ring eines Einspritzventils am Kraftstoffverteilerrohr
einen Riss oder eine Quetschung zu haben und schon drueckt
es da kontant geringste Mengen Kraftstoff raus der sofort verdunstet
und vom Kuehlerventilator/Fahrtwind weggeblasen wird.
Es ist die beruehmte Suche der Nadel im Heuhaufen.
Gruss Manu