Zahlende Testfahrer
Hallo Leute,
ich habe gestern zufällig im Rasthaus den Bericht über die zahlreichen Rückrufe der Automobilhersteller gesehen (Der Kunde als zahlender Testfahrer).
Und es ist schon erschreckend wie leichtfertig die Hersteller das Leben Ihrer Kundschaft auf's Spiel setzen, indem sie einen Rückruf auch häufig nicht lancieren, da dieser zu umfangreich und zu teuer wäre Bsp. Ausfall von ABS und ESP beim E39 touring nach einer Vollbremsung (evtl. 22.000 Fz. allein bei uns in D betroffen)!?
Hier wird wohl wiedereinmal einfach der sogenannte Serienstand ausgerufen und damit sei es kein nachbesserungsfähiger Mangel.
Klar bei der Polizei wird 'freiwillig' nachgerüstet und Steuergeräte getauscht, aber die restliche Kundschaft ist ja nur der zahlende aber ansonsten überaus störende Faktor bei der Arbeit der Automobilhersteller.
Ebenso sind die Mängel an unseren E65/66, wie sie von uns beschrieben werden beim Hersteller bekannt, doch aus Kostengünden wird abgewiegelt und auf Zeit gespielt (Getreu dem Motto: Es kann nicht sein was nicht sein darf!)
Es würde mich nicht wundern, wenn einige 'E65/66 Unfälle' auf verschiedene Ausfälle von diversen Fahrzeugsystemen zurückzuführen wären.
Die vermeintlichen Unfallursachen werden dann leichtfertig von den Unfall aufnehmenden Beamten auf überhöhte Gechwindigkeit bzw. nicht angepasstes Fahrverhalten geschoben. Da die Stromversorgung beim etwas heftigeren Crash durch die pyrotechnische Ladung am Stecker des Pluspols der Batterie unterbrochen wird, wird auch der gesamte Fehlerspeicher gelöscht und die eventtuelle Ursache bzw. der eigentliche Unfallauslöser ist nicht mehr nachweisbar. Vielleicht sollten sich 'mal ein paar Sachverständige mit dieser Thematik intensiver beschäftigen!
Bei mir wurde bspw. am Dynamic Drive wiederholt die Software aktualisiert und das System mehrfach neu justiert, danach der aktive Stabi vorn erneuert und schließlich die Dyn. Drive Hydraulikpumpe ersetzt.
Im gesamten Zeitraum bis zum nun hoffentlich dauerhaft zuverlässigen Funktionieren dieses aktiven Fahrwerkssystems fiel es immer wieder einmal aus, so auch gerne in langgezogenen Kurven, in denen ich das Fahrzeug hätte verlieren können und von der Straße hätte abfliegen können mit entsprechenden Konsequenzen!
Hier nun ein Auszug / Zitat aus dem 'Das Rasthaus'-Bericht, auch nachzulesen auf der entsprechenden Seite des swr:
Swen Niedecker von der GTÜ erklärt:
"Die deutschen Hersteller machen sich natürlich verdient um die Entwicklung der Fahrzeuge, um die Entwicklung neuer technischer Lösungen, die sind aber sehr komplex, und wie jede technische Entwicklung braucht man bei diesen Dingen einfach Zeit. Und die Zeit hat man heute nicht. Bei bestimmten Mängeln könnte ich mir vorstellen, dass der Autohersteller sagt, der Mangel ist bekannt und wartet, wie der Markt reagiert."
Beispiel: Der BMW Touring, Baureihe E 39. Bei ihm kann es bei Vollbremsungen zum Totalausfall des ABS und der Stabilitätskontrolle ESP kommen. Passiert dies, rät die Betriebsanleitung, das Fahrzeug beim BMW-Service überprüfen zu lassen. Die Bremse würde zwar noch normal funktionieren, aber die Systeme nicht mehr.
Was aber, wenn das kurzfristig nicht möglich ist? Ohne ABS und ESP könnte der BMW bei einer Vollbremsung unkontrolliert über die Fahrbahn schleudern. Von einem ungeübten Fahrer wäre der Wagen nicht mehr zu halten. Eine Rückrufaktion hält BMW allerdings für überflüssig. Inzwischen beschäftigen sich Unfallforscher mit der heiklen Angelegenheit.
Unfallforscher Michael Weyde dazu:
"Entscheidend ist, dass der Normalbürger als Fahrer das auslösen kann, indem er eine starke Bremsung macht. Das Steuergerät müsste getauscht werden und ich gehe davon aus, dass hier ein kombinierter Systemfehler ist. Auf der einen Seite die Steuerung der Elektronik, und ein Drucksensor regelt, dass der interne Bremsdruck nicht zu hoch wird."
Bei der Berliner Polizei hat BMW auf eigene Kosten in 209 Dienst-Fahrzeuge dieses Typs, neue Steuergeräte einbauen lassen. Trotzdem bestreitet BMW, dass ein Mangel vorliegt. Ein Rückruf wäre teuer, denn allein in Deutschland sind zirka 22.000 Fahrzeuge des Typs zugelassen.
Rechtsanwalt Oskar Riedmeyer:
"Man kann das durchaus als Schweinerei bezeichnen, wenn der Hersteller weiß, dass es einen Mangel gibt, und trotzdem keine Rückrufaktion macht, obwohl er hier das Leben seiner Käufer aufs Spiel setzt."
Grüße
C:\
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Weiterhin Dauerbaustellenbesitzer = enttäuscht-frustierter Besitzer
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