Kategorie: Kultur Kunst Artcar Design BMW-Modellreihe: E86 20.02.2006
Z4 by Joshua Davis: Designprojekt an der Grenze des Möglichen.
US-Künstler interpretiert das neue BMW Z4 Coupé in computergenerierten Print-Unikaten
München/New York. Kreative loten mit ihrer Arbeit das Machbare aus.
Die Grenzen, auf die sie dabei stoßen, sind aber dehnbar und lassen sich mit der
Zeit sogar verschieben. Das neue BMW Z4 Coupé präsentiert sich in einem Design,
das noch vor wenigen Jahren als nicht umsetzbar galt: die Formensprache zu
expressiv, die entsprechende Blechbiegung schlicht unmöglich. Eine Situation,
die der amerikanische Designer Joshua Davis sehr gut kennt: Seine Werke
entstehen am Rechner und galten aufgrund ihrer Komplexität bis jetzt eigentlich
als "nicht druckbar". Eine verblüffende Gemeinsamkeit, die zu einer intensiven
Zusammenarbeit von Davis und BMW geführt hat - und zu einer limitierten Edition
von Print-Unikaten, inspiriert vom neuen Z4 Coupé.
Tausende Objekte pro Bild.
Foto: Kunst und Auto:
Joshua Davis und das BMW Z4 Coupé
Der 34-jährige Joshua Davis gilt als Pionier des "algorithmischen
Grafik-Designs". Seine Arbeiten wurden unter anderem in der Tate Modern
(London), im Centre Pompidou (Paris) und im P.S.1 MoMA (New York) gezeigt. Bis
zur Markteinführung des BMW Z4 Coupé Mitte 2006 produziert er drei limitierte
Farbserien großformatiger High-End-Drucke, die ab sofort über eine spezielle
Website erhältlich sind. Bahnbrechend daran ist, dass jeder einzelne der
nummerierten und signierten Prints ein eigenes Design zeigt - also ein
individuell gestaltetes Unikat ist.
Mit Hilfe selbst entwickelter Computerprogramme dekonstruiert Davis die
Realität und setzt sie am Rechner zufallsgesteuert neu zusammen. So entstehen
seit 1995 nie gesehene Bilderwelten, die derart komplex sind, dass ein Mensch
vermutlich Wochen bräuchte, um nur ein einziges Motiv von Hand zu kreieren. Und
sogar technisches Gerät kapituliert vor den Davis-Werken: "Bei tausenden von
Elementen in meinen Entwürfen geht jeder Drucker in die Knie", erläutert der
Künstler und betont, dass erst aufwändige Nachbearbeitungen einen tatsächlichen
Ausdruck ermöglichen.
Auto-Design trifft Grafik-Design.
Mit dem BMW Z4 Coupé konnte sich Joshua Davis zu einem Zeitpunkt auseinander
setzen, an dem das endgültige Design des Wagens noch streng geheim war. BMW
Designchef Adrian van Hooydonk stellte ihm in München persönlich die
evolutionären Designideen und die neuen Elemente in der Formensprache von BMW
vor. Derart inspiriert überführte Joshua Davis verschiedene Ansichten und
Einzelteile des Fahrzeugs in einen digitalen Algorithmus, der als Basis-Design
für die Prints dient. Ein aufwändiger Prozess, in dem unzählige Codes auf ihre
Tauglichkeit für dieses Projekt geprüft und andere ganz neu entwickelt wurden.
Zusätzlich entnahm Davis aus einem deutschen Schulatlas allerlei geografische
Hinweise und Maßstabsbalken, die das Thema Mobilität in den Drucken
symbolisieren. Die ständige Rotation aller Elemente hingegen spielt auf das BMW
Logo an, das historisch betrachtet aus der Darstellung eines Propellers
entstand. Aber auch persönliche Vorlieben flossen in den Gestaltungsprozess ein:
Die für Joshua Davis typischen inselartigen Elemente in fast allen seinen
Arbeiten verraten ihn als einen Fan der US-TV-Serie "Lost".
Kunst und Auto: Joshua Davis im Gespräch mit
Adrian van Hooydonk, Director of Design BMW Automobile, vor dem BMW Z4 Coupé
Nach drei Monaten intensiver Arbeit gab Davis im Januar 2006 grünes Licht für
den Start der Ausdrucke, deren Produktion er Stück für Stück selbst überwacht:
"Der Drucker steht in meinem New Yorker Studio gerade mal einen Meter neben
meinem Schreibtisch und wird mich in den nächsten Monaten wohl mächtig auf Trab
halten", erzählt der Künstler lachend. Die Bedeutung des Z4-Projekts für sein
Werk schätzt Joshua Davis dabei als sehr hoch ein: "Zum allerersten Mal habe ich
die Chance, meine Technik angemessen auf das Medium Print zu übertragen: Die
Serienproduktion definitiv einzigartiger Designs ist ja eigentlich ein
Widerspruch in sich - genau das aber verdeutlicht meinen Ansatz und sein
gestalterisches Potenzial!"
Der Zufall als gewolltes Prinzip.
Folgerichtig betrachtet er die entstehenden Drucke auch nicht als Designkunst
im herkömmlichen Sinn: "Ein Print aus dieser Edition ist kein in sich
abgeschlossenes Motiv, sondern vielmehr ein quasi eingefrorener Zustand der
wühlenden Arbeit meiner Programmcodes. Ein Zustand, der von mir bewusst
ausgewählt, bearbeitet und nur auf diesem einen Ausdruck dokumentiert wird."
Dass ein Käufer sein persönliches Exemplar vorher nicht in Augenschein nehmen
kann, ist für Davis dabei kein Nachteil, sondern sogar konsequenter Bestandteil
des Projektkonzepts: "Warum soll gerade hier der Zufall keine Rolle mehr
spielen?". "Wenn man so will, ist das neue Z4 Coupé derzeit eines unserer
aufregendsten Fahrzeuge", erklärt Jan-Christiaan Koenders (Director Brand
Communication BMW), "mit Joshua konnten wir einen der derzeit radikalsten
Künstler für eine wirklich ungewöhnliche Zusammenarbeit gewinnen!" Ganz
offensichtlich habe dieser ausgesprochen innovative Technologien entwickelt, um
herausragende Designs zu schaffen.
Foto: Kunst und Auto:
Joshua Davis bei der Arbeit am BMW Z4 Coupé
Die Ergebnisse dieses Zusammentreffens finden sich auf der eigens
entwickelten Website
www.Z4byJD.com.
Ein kurzer Dokumentarfilm gibt zusätzlich Einblicke in die Entstehungsgeschichte
der Prints, ebenso sind dort die produzierten Exemplare im Format 24 mal 44 Inch
(60,96 mal 111,76 Zentimeter) erhältlich. Joshua Davis gestaltet im Rahmen
dieses Projekts drei unterschiedliche Farbserien, von denen jede auf maximal 500
nummerierte und signierte Drucke limitiert ist. Der Verkaufspreis liegt bei 280
US-Dollar pro Print-Unikat (zuzüglich Versand und ggf. lokaler Steuern).
Quelle: BMW Presse-Mitteilung vom 20.02.06
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