Kategorie: Wirtschaft 05.05.2004
Rede von Stefan Krause - Zwischenbericht 1. Quartal 2004
Telefonkonferenz Zwischenbericht zum 31. März 2004
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
auch von meiner Seite einen guten Tag. Die von Dr. Panke dargestellte
Entwicklung im ersten Quartal 2004 entspricht unseren Planungen.
Die positive Entwicklung des Ergebnisses zeigt die erfolgreiche Umsetzung der
Produkt- und Marktoffensive. Im Vergleich zum Vorjahr sehen wir nun die
Ergebnisse der Vorleistungen und Aufwendungen der vergangenen Jahre.
Zu den wesentlichen Eckwerten des ersten Quartals: Der Konzernumsatz
des ersten Quartals stieg im Vorjahresvergleich leicht um 4,9 % auf 10,805 Mrd.
Euro. Neben dem Volumenanstieg wirkten sich auch positive Mixeffekte im
Automobilabsatz auf den Umsatz aus.
Die Stärke des operativen Geschäfts wird in einer gegenüber dem Vorjahr von
22,0 % auf 22,2% verbesserten Bruttomarge im Industriegeschäft deutlich. Die
Bruttomarge des Konzerns stieg sogar noch stärker, da sich die Marge im
Finanzgeschäft überproportional verbesserte.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der BMW Group stieg im
ersten Quartal 2004 um 2,5 % auf 851 Mio. Euro.
Bild: Stefan Krause, BMW Group, Mitglied des
Vorstands der BMW AG, Finanzen (Bild aus Mai 2002)
Der Überschuss der BMW Group belief sich bei einer im Vergleich zum
Vorjahresquartal nahezu unveränderten Steuerquote von 38,5% im ersten Quartal
auf 523 Mio. Euro. Je Stammaktie und Vorzugsaktie errechnet sich im ersten
Quartal 2004 daraus ein Ergebnis von 0,78 Euro.
Der Cash Flow verbesserte sich um 11,4 % auf 1,146 Mrd. Euro und macht damit
die Qualität des operativen Geschäfts deutlich.
Nun zur Entwicklung des Segments Automobile: Dr. Panke hat Ihnen
bereits die positive Absatzentwicklung sowie die Markteinführungen der neuen
Modelle dargestellt. Der Umsatz im Segment Automobile stieg auf 9,765 Mrd. Euro
und liegt damit 4,2% über dem Vergleichswert des Vorjahresquartals.
Auf Basis dieser erfreulichen Vorgaben hat sich das Ergebnis im Segment
Automobile von 719 auf 742 Mio. Euro um 3,2% ebenfalls verbessert. Die
Umsatzrendite des Segments Automobile reduzierte sich aufgrund des im Verhältnis
zum Ergebniswachstum relativ stärkeren Umsatzanstiegs im ersten Quartal 2004
leicht auf 7,6% von 7,7%.
Wie stellen sich die wesentlichen Komponenten der Gewinn- und
Verlustrechnung dar? Die Forschungs- und Entwicklungskosten sind u.a.
aufgrund gestiegener Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten sowie
einer zum Vorjahr abweichenden saisonalen Verteilung im ersten Quartal 2004 um
18,8% gegenüber dem Vorjahresquartal auf 550 Mio. Euro gestiegen.
Die Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten inklusive der Abgänge
betrugen 143 Mio. Euro gegenüber 118 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Zudem waren
die Forschungs- und Entwicklungskosten im ersten Quartal 2003 bedingt durch die
Terminierung von Projektabwicklungen im Vergleich zum weiteren Jahresverlauf
relativ niedriger angefallen, so dass auch ein Basiseffekt wirkt.
Im weiteren Jahresverlauf gehen wir davon aus, dass die Forschungs- und
Entwicklungskosten das Niveau des Vorjahres zum einen wegen des Anstiegs der
Abschreibungen von aktivierten Entwicklungskosten übersteigen werden.
Andererseits ist ein Anstieg der Forschungs- und Entwicklungsleistungen in
2004 möglich, abhängig davon, in welchem Umfang laufende und neue Projekte
beschlossen werden. Wir untersuchen permanent sich bietende Marktchancen und
neue Produktkonzepte. Diese Projekte müssen jedoch wie alle aktuellen Modelle
anspruchsvolle Renditeanforderungen erfüllen.
Sie können aber in jedem Fall davon ausgehen, dass der Anstieg der
Forschungs- und Entwicklungskosten im Gesamtjahr unter dem prozentualen Anstieg
des ersten Quartals 2004 liegen wird.
Das niedrigere Finanzergebnis ist auf Fair-Value-Bewertungen von
Finanzinstrumenten zurückzuführen. Hier wirkten sich die negativen Marktwerte
der Optionsverpflichtung aus der Umtauschanleihe in Höhe von 65 Mio. Euro auf
die von der BMW Group gehaltenen Anteile am Triebwerkshersteller Rolls-Royce plc.
aus.
Der Marktwert der Aktien der Rolls-Royce plc. hat sich im ersten Quartal 2004
um 136 Mio. Euro verbessert. Diese Wertsteigerung wird ergebnisneutral im
Eigenkapital erfasst und kann daher die negativen Effekte aus der Marktbewertung
der Optionsverpflichtung in der Ergebnisdarstellung des ersten Quartals nicht
kompensieren.
Höhere Abschreibungen auf Sachanlagen als Folge der umfangreichen
Investitionen in den vergangenen Jahren hatten wir Ihnen gegenüber bereits
mehrmals erwähnt. Im ersten Quartal 2004 sind die Abschreibungen auf das
Sachanlagevermögen entsprechend von 357 Mio. Euro im Vorjahr auf 415 Mio. Euro
gestiegen.
Im Segment Motorrad war aufgrund von modellzyklusbedingten Effekten ein
Rückgang der Auslieferungen von 14,2% zu verzeichnen. Dafür war vor allem der
Modellwechsel bei den Reiseenduros verantwortlich. Das bisher absatzstärkste
BMW-Motorrad, die R 1150 GS, wurde im März von der R 1200 GS abgelöst.
Dazu kam ein anhaltend schwieriges Marktumfeld, in dem der Umsatz des
Segments um 7,2% auf 288 Mio. Euro rückläufig war. Das Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit der ersten drei Monate 2004 liegt im Segment Motorrad bei 28
Mio. Euro bzw. 6,7% unter dem Vergleichswert des Vorjahres.
Das Segment Finanzdienstleistungen konnte wiederum eine dynamische
Geschäftsentwicklung aufweisen. Die neuen Finanzierungsverträge mit Kunden
stiegen im ersten Quartal 2004 um 8,6%. Der Anteil der über das Segment
Finanzdienstleistungen finanzierten Neufahrzeuge der Marken BMW und MINI liegt
im ersten Quartal 2004 bei 39,5% gegenüber 36,8% im Vorjahresquartal.
Wachstumstreiber waren die Regionen Europa und Asien. In Europa war das
Geschäft von einem starken Anstieg des Leasinggeschäfts gekennzeichnet. In Asien
hingegen werden nahezu ausschließlich Finanzierungen gewählt; das
Leasinggeschäft ist hier derzeit noch nahezu bedeutungslos.
In der Händlerfinanzierung stieg das durchschnittliche verwaltete
Vertragsvolumen im Jahresvergleich per Ende März 2004 um 13,9% auf 4,981 Mrd.
Euro. Aufgrund anhaltender Zuflüsse auf Online-Tagegeldkonten stieg das
durchschnittliche Einlagenvolumen im ersten Quartal 2004 um 23,4% auf 4,195 Mrd.
Euro.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit im Segment
Finanzdienstleistungen stieg vor allem aufgrund gesunkener Refinanzierungskosten
per 31. März 2004 um 23,4% auf 132 Mio. Euro.
Bereits auf der Bilanzpressekonferenz haben wir ausführlich über die
Entwicklung des US-Dolllars und die Währungssicherungsmaßnahmen der BMW Group
gesprochen. Der US-Dollar ist aus unserer Sicht zwar nach wie vor unterbewertet,
die zurückliegenden Wochen haben allerdings wieder eine etwas günstigere
Entwicklung gezeigt.
Die Währungssicherungspolitik der BMW Group orientiert sich am
Gleichgewichtskurs. Unserer Strategie entsprechend haben wir bei den extrem
ungünstigen Dollarkursen zu Beginn diesen Jahres keine zusätzlichen Sicherungen
vorgenommen, da der US-Dollar deutlich über dem Gleichgewichtskurs lag. Die
Entwicklung der vergangenen Wochen bestätigt unsere Vorgehensweise. Die
günstigeren Wechselkurse der jüngsten Zeit konnten wir für taktische
Sicherungsmaßnahmen nutzen.
In 2004 sind wir in den Hauptwährungen weitgehend gesichert. Für das nächste
Geschäftsjahr haben wir bereits in Zeiten attraktiver Wechselkurse begonnen,
strategische Sicherungen aufzubauen.
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
die BMW Group setzt die Produkt- und Marktoffensive konsequent um. Die
Vorleistungen wurden vor allem in den letzten beiden Jahren getätigt. Die BMW
Group hat eine Vielzahl neuer Modelle entwickelt und führt diese nun sukzessive
auf den Märkten ein.
Im März 2004 zeigten sich die positiven Auswirkungen auf den Absatz mit dem
besten März aller Zeiten bereits besonders deutlich.
Dr. Panke hatte es bereits gesagt, 2004 wird ein neues Rekordjahr für die BMW
Group. Vielen Dank.
Quelle: BMW Pressemitteilung vom 5.05.04
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