Hallo Sebastian !
Wo hast Du das Lenkgetriebe her ? Ich nehme an es ist gebraucht.
Daß die Konturmutter locker ist, deutet darauf hin, daß jemand
unsachgemäß daran herumgefummelt hat. Warum ?
Vielleicht hat es schon einen Defekt oder ist verschlissen
Zum Einstellen:
Wenn man die ominöse, berüchtigte Einstellschraube eindreht,
wird das Zahnsegment, das auf der Lenkwelle sitzt und den
Lenkstockhebel am anderen Ende der Lenkwelle bewegt,
in die Verzahnung des Kolbens ( Lenkmutter),
der beim Drehen des Lenkrads (Lenkspindel, Lenkschnecke)
diesen axial bewegt, 'hineingedrückt', um das Spiel auf das Maß
zu bringen, das erforderlich ist, daß ein bestimmter Widerstand
im Lenkgetriebe nicht überschritten wird.
Da es (bezahlbar) nicht möglich ist, die Teile des Lenkgetriebes so zu fertigen,
daß das notwendige Spiel nach der Montage stimmt, wird es so gefertigt,
daß man es nachträglich einstellen kann.
Das wird nach der Montage im Werk gemacht, mittels dieser Schraube.
Ein Spiel zwischen Zahnsegment und Lenkmutter gibt es nur in der Mittelstellung (geradeaus).
Da man meßtechnisch nicht an die Teile rankommt, mißt man das Spiel indirekt
mittels der ansteigenden Reibung. ( So die Vorschrift )
Das macht aber kaum eine Werkstatt.
Einfacher ist es halt, das Spiel am 'Leerweg' des Lenkrades 'festzustellen'
Am Umfangs des Lenkrads sollte ein Weg von 2 Zentimetern nicht überschritten werden
Erfahrungswerte haben ergeben, daß das ungefähr dem gleichen Lenkspiel
entspricht wie vorschriftsmäßig mit einem Reibwert von 1.4Nm eingestellt.
Also bei Geradeausstellung soll beim Hin- und Herbewegen des Lenkrades
der Weg nicht mehr als 2 Zentimeter sein, bis sich der Lenkstockhebel bewegt.
Ist er größer kann man die Schraube noch ein bißchen weiter reindrehen.
Man kann zu Beginn eine 'Grundeinstellung' machen, indem man die
Schraube mit Gefühl reindreht, bis sie nicht mehr weiter geht (aber nicht anknallen !)
und sie dann wieder 90 Grad zurückdreht.
Beim Kontern unbedingt darauf achten, daß die Schraube nicht wieder reingedreht wird !
So dürfte das Spiel in den meisten Fällen akzeptabel sein.
Damit es zu dem von vielen befürchteten Bruch von irgendwelchen Teilen kommen kann,
muß man die Schraube schon richtig fest anziehen.
Dann ist aber am Lenkrad schon kein Spiel mehr festzustellen.
Zur zweiten Frage:
Die Anlenkpunkte der mittleren Spurstange sollen auf der gleichen Höhe
liegen, weil so der Geradeauslauf auch auf unebenen Straßen am Besten ist.
Dazu braucht man ein Hilfsmittel, das den Abstand der Anlenkpunkte
zum Vorderachsträger anzeigen kann.
Von BMW gibt es eins mit der Nummer 322120.
Um es verwenden zu können müssen die Querlenkerschrauben an
Karosserieanlenkpunkten entfernt werden.
An deren Stelle wird das Hilfswerkzeug eingesteckt.
Zuerst auf der Seite des Lenkführungshebels. (Da gibt es nichts einzustellen.)
Dort ist eine Zentrierbohrung auf deren Höhe das Werkzeug eingestellt wird.
Dieser Wert muß dann auf der Seite des Lenkstockhebels eingestellt werden.
Der Lenkstockhebel ist auf der Lenkwelle festgeklemmt und kann axial verschoben werden.
Gruß Manu