Hallo.
Inzwischen sprach ich mit ZF(Dortmund). Dort wurde unter anderm auch auf die Freigabeliste unter
www.zf.com verwiesen. (Technische Informationen, Schmierstoffliste TE-ML 11, oder siehe PDF). Das Gespräch wurde ausführlich mit H. Sagert geführt, der mir verschiedene Ursachen erklärte.
Als erstes ist eine Einhaltung der freigegebenen Schmierstoffe unbedingt zu beachten. Jedes vorgeschriebene Öl ist auf seine Verträglichkeit zu dem jeweiligen spezifikationen des Getriebes/Kupplungslamellen, etc. abgestimmt.
Daher kann durch nicht freigegebenes Öl ein kapitaler Getriebeschaden verursacht werden.
Als zweites kommt die Laufleistung des Getriebes dazu. Mein derzeit verwendetes Getriebe hat eine Laufleisung von ca. 245.000 km. Laut ZF sind die Getriebe für eine Laufleistung von ca. 200.000 km ausgelegt und bedürften ab dieser Laufleistung einer Überholung. Diese kostet ca. 1200 € und ist nach Terminabsprache innerhalb eines Arbeitstages mit Ein/-ausbau des Getriebes zu bewältigen. Ein Getriebeaustausch beläuft sich komplett auf ca. 1900 €.
Nun hab ich leider an meinem Getriebe feststellen dürfen, das ca. 0,75 Liter zuviel des guten im Gehäuse waren. Das wurde umgehend korrigiert, anschließend schaltete das Getriebe wieder total weich.
Der Grund für die Überfüllung ist folgender gewesen.
Bei dem Gespräch wurde von H. Sagert darauf verwiesen, das bei einem Ölwechsel auch der Schaltautomat entfernt werden sollte. Dahinter verbirgt sich auch ein "wenig" Öl.
Ich selbst dachte beim damaligen Ölwechsel, das nach entfernen der Ölwanne und leeren des Wandlers im ausgebauten Zustand das gesamte Öl ausgelaufen ist. Welcher Trugschluß. Daher auch die Überfüllung, denn beim befüllen wurde die vorgeschriebene Menge eingefüllt. Diese Überfüllung hat zur Folge, das ein Überdruck im Getriebe entsteht. Jetzt ist auch das harte schalten zum teil erklärt. Es kann aber auch mit Verschleiß der Lamellemkupplung zu tun haben. Wenn der Verschleiß entsprechend fortgeschritten ist, müßen beim Schaltvorgang die steuernden Elemente extrem lange Wege zurücklegen. Je länger die Wege sind, desto härter werden die Schaltvorgänge.
Im betriebswarmen Zustand schaltet das Getriebe wieder wunderbar. Allerdings zickt es dafür im kalten Zustand. Das kann zu tun haben mit verschleiß der schaltenden Elemente. Das Öl wird durch sogenannte Bolzen (Ventile) gesteuert. Diese Bauteile bestehen aus Stahl, das Getriebe aus Alu. Durch die unterschiedliche Wärmeausdehnung können die Bolzen anfänglich ein wenig klemmen. Das gibt sich aber, wenn die Ausdehnung von Getriebe und Bolzen erfolgt ist. Jedoch wird sich dieser Zustand im Laufe der Zeit verschlechtern. Also, Überholung des Getriebes scheint unumgänglich zu werden.
Jetzt bleibt mir alternativ nochmal ein Wechsel des Öl, allerdings mit ausbau des Schaltautomaten. Dabei soll ich von der abgebauten Ölwanne ein paar Bilder zum Innenleben an H. Sagert senden. Dieser wird mir anhand der Photos einiges zum Zustand mitteilen. In der Wanne sind Magneten, die Ablagerungen/Verschleiß zurück halten. Vielleicht habe ich das Glück, das durch den damaligen Ölwechsel und dem Überdruck extrem viele Verschmutzungen ausgespült wurden und dadurch das Schaltsystem verunreinigt wurde und ein weiterer Ölwechsel natürlich mit Sieb wieder einen sauberen Schaltvorgang im kalten wie auch warmen Zustand des Getriebes bewirkt. Es kommt mir manchmal vor, als wenn die Ölpumpe saugt, aber kein Öl in ausreichender Menge ziehen kann.
Sollte das auch nichts an positiver Veränderung bewirken, muß ich wohl in den sauren Apfel beißen und entweder ein gebrauchtes Getriebe einbauen oder bei ZF eine Überholung vornehmen lassen.
Dabei dürfte, auch wenns teurer ist, eine Überhohlung bei ZF mehr Sinn ergeben. Wer weiß, was mit dem neu verbauten gebrauchten Getriebe in Kürze wieder ist.........