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Kategorie: Connected 03.06.2009
Sicherer Halt auch im Notfall.
München. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung startete vor kurzem
mit dem Forschungsprojekt „SmartSenior – Intelligente Dienstleistungen für
Senioren“ eine Initiative mit dem Ziel, das Leben im Alter einfacherer und
sicherer zu machen. Dazu gehören intelligente ortsunabhängige Notfallerkennungs-
und Assistenzsysteme, mit denen sich auch Senioren unterwegs sicher fühlen
können. Die BMW Group Forschung und Technik beteiligt sich an SmartSenior mit
der Entwicklung eines Nothalteassistenten, der in Zukunft im medizinischen
Notfall für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen kann.
Sicherheit auch im Notfall.
Ältere Menschen mit temporären Herz-Kreislaufproblemen trauen sich die Fahrt
mit dem eigenen Fahrzeug häufig nicht mehr zu. Ursache hierfür ist die Angst,
während der Fahrt durch Herz- oder Kreislaufprobleme eventuell die Kontrolle
über ihr Fahrzeug zu verlieren und so einen folgenschweren Unfall auszulösen.
Die Folge ist der Verzicht auf individuelle Mobilität und damit vor allem im
ländlichen Raum auf ein erhebliches Stück Selbstbestimmung und Lebensqualität.
Das gilt oft auch für andere Personenkreise mit bestimmten gesundheitlichen
Einschränkungen wie beispielsweise Diabetes. Ralf Decke, der Projektleiter von
SmartSenior bei der BMW Group Forschung und Technik: „Unser primäres Ziel ist
es, Unfälle durch gesundheitlich bedingte Kontrollverluste ganz zu vermeiden –
oder zumindest die Schwere solcher Unfälle zu mindern.“
Deshalb haben sich die Ingenieure vorgenommen, ein Assistenzsystem zu
entwickeln, das beim Erkennen einer gesundheitlichen Notfallsituation des
Fahrers automatisch in einen autonomen Fahrmodus wechselt und ein abgesichertes
Nothaltemanöver durchführt. Einfach ausgedrückt: Das Auto aktiviert die
Warnblinkanlage und manövriert kontrolliert – in Abhängigkeit vom umgebenden
Verkehr – an den rechten Straßenrand und hält an. Gleichzeitig wird ein Notruf
mit angehängten relevanten Daten zur Einleitung der notwendigen medizinischen
und verkehrstechnischen Hilfsmaßnahmen abgesetzt und so eine maßgeschneiderte
und effiziente Notfallversorgung ermöglicht. „Um die Vielfalt der beliebig
komplexen Verkehrssituationen einzugrenzen, entwickeln wir den Prototypen des
Nothalteassistenten zunächst für den Einsatz auf Autobahnen und autobahnähnlich
ausgebauten Straßenabschnitten“, erklärt Decke.
Grundlage – bereits vorhandene Fahrerassistenzsysteme und der erweiterte
Notruf von BMW ConnectedDrive.
Grundlage für den Nothalteassistenten sind Sensoren zur Überwachung der
Vitaldaten und heute bereits vorhandene Assistenzsysteme von BMW ConnectedDrive.
Beispielsweise bietet die BMW Group eine Notruffunktion nunmehr schon seit zehn
Jahren an. Neben der exakten Positionsbestimmung und Informationen zum Fahrzeug
enthält der Notruf seit Frühjahr 2007 auch Informationen zum Unfall. So erfahren
die Helfer nicht nur exakt den Ort und können das Fahrzeug über Modell und Farbe
identifizieren, sondern ihnen liegen für ihre Hilfeleistung auch Informationen
über die Insassenzahl und die Schwere der Verletzungen vor. Ein intelligenter
Algorithmus errechnet diese Information aus den Sensordaten der passiven
Sicherheit (Airbags, Gurte etc.). Über diese vernetzte Technologie können in
Zukunft auch Vitaldaten an die Rettungsleitstelle weitergegeben werden. Die
Ermittlung valider Vitaldaten wird ebenfalls im Projekt SmartSenior adressiert –
hier sind andere Projektpartner wie Siemens und die Charité –
Universitätsmedizin Berlin federführend. Die passende Hilfe ist somit rasch
sichergestellt.
Assistenzsysteme wie die Spurwechselwarnung oder die aktive
Geschwindigkeitsregelung mit Stop&Go Funktion bilden eine weitere technologische
Grundlage für die Entwicklung des Nothaltesystems.
Inhalt des Projekts „Nothalteassistent“.
Neben der Klärung der rechtlichen Rahmenbedingungen müssen in einem ersten
Schritt neue Algorithmen zur Erfassung und Interpretation des Fahrzeugumfeldes
entwickelt werden. Besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf einer zuverlässigen
Lokalisierung des Fahrzeugs innerhalb der eigenen Fahrspur durch Fusion
redundanter Sensoren, die Erkennung der Objekte rund um das Fahrzeug und der
Entwicklung eines elektronischen Koordinators, der im Notfall anstelle des
Fahrers alle fahrstrategischen Entscheidungen trifft und diese an die
entsprechenden Schnittstellen für die Längs- und Querregelung des Fahrzeugs
weiterleitet.
Die BMW Group Forschung und Technik
Die BMW Forschung und Technik GmbH ist eine hundertprozentige Tochter der BMW
AG und verantwortet seit 2003 die Forschungsthemen bei der BMW Group:
VehicleTechnology (Fahrzeugtechnologie), CleanEnergy (Wasserstofftechnologie),
EfficientDynamics (Intelligentes Energiemanagement/ Alternative Antriebe),
ConnectedDrive (Fahrerassistenz/Aktive Sicherheit) und ITDrive (IT- und
Kommunikationstechnologie). Die rechtliche Eigenständigkeit als GmbH garantiert
kreativen Freiraum und ein Maximum an Flexibilität. Geschäftsführer ist Prof.
Dr.-Ing. habil. Raymond Freymann. Einen weltweiten Zugang zu Trends und
Technologien sichert ein international etabliertes Netzwerk mit den Stützpunkten
in den USA (Palo Alto, CA und Clemson, SC), Japan (Tokio) sowie den Liaison
Offices in Frankreich mit Eurécom (Sophia Antipolis) und in Deutschland
(Saarbrücken) mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI
GmbH).
Das Projekt SmartSenior.
„SmartSenior - Intelligente Dienstleistungen für Senioren“ ist ein
Entwicklungsprojekt von insgesamt 29 namhaften Projektpartnern aus Forschung und
Industrie. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert diese Allianz
mit 25 Millionen Euro im Rahmen der Hightech-Strategie für Deutschland.
Quelle: BMW Presse-Mitteilung vom 03.06.2009
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