Kategorie: Connected 25.09.2003
Weniger Stau durch sprechende Autos
BMW ConnectedDrive Forschungsfahrzeuge können sich schon heute selbständig miteinander unterhalten.
München. Autos werden zukünftig direkt miteinander kommunizieren. BMW
ConnectedDrive Forschungsfahrzeuge können sich schon heute selbständig
miteinander unterhalten. Sie tauschen Informationen zur aktuellen Verkehrslage
aus - schnell und direkt von Fahrzeug zu Fahrzeug mit der
WirelessLAN-Funktechnik. Diese Verkehrsinformationen werden zukünftige
Telematikdienste ergänzen und Autos in sogenannten Ad-hoc-Netzen miteinander
verbinden. Steht ein Auto im Stau, sendet es diese Information in
Sekundenschnelle an alle Fahrzeuge in seinem Umfeld. Die dynamische Navigation
führt diese dann elegant auf einer freien Ausweichroute zum Ziel. "Durch
sprechende Autos werden wir zukünftig weniger Stau haben und den Verkehrsfluss
optimieren", sagte heute Dr. Burkhard Göschel, Entwicklungsvorstand der BMW AG
beim 1. Deutschen Telematikforum in Berlin. BMW treibt die Entwicklung dieser
Technologie voran und bezieht dabei auch andere Hersteller mit ein, um einen
einheitlichen Standard für den Informationsaustausch zu bekommen. "Wenn nur zehn
Prozent aller Fahrzeuge in Deutschland direkt miteinander kommunizieren können,
erhalten wir damit flächendeckende Verkehrsinformationen", sagte Dr. Göschel.
BMW Projekt Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation: Lückenlose Erfassung der
Verkehrslage mit Ad-hoc Kommunikationsnetzen
Jedes Fahrzeug übernimmt dabei - je nach Situation - die Rolle des Senders,
Empfängers oder Vermittlers (Routers). Der Vorteil: Ad-hoc-Netze organisieren
sich selbst, sie sind durch das "Multi-Hopping" Verfahren in ihrer Reichweite
prinzipiell unbegrenzt und benötigen keinerlei Infrastruktur.
BMW ConnectedDrive ist ein Konzept, das den Fahrer, das Fahrzeug und das
Verkehrsumfeld mit Telematik-, Online- und Fahrerassistenzsystemen vernetzt und
damit die Grundlage bildet für die Vision staufreies Fahren. Autos als
Sensoren im Verkehrsgeschehen Ob und wann ein Fahrzeug eine Stauwarnung an
andere Autos weitergibt, entscheidet ein intelligentes Computersystem: Die
aktuelle Geschwindigkeit und die Ortskoordinaten des Navigationssystems machen
das Auto schon heute zu einem Sensor, der den Verkehrsfluss erfasst. Diese
Sensordaten tauschen die BMW Forschungsfahrzeuge direkt miteinander aus: Kommt
ein Auto in einen Stau, erkennt es die Situation sofort. Das Fahrzeug gibt dann
ohne Zutun des Fahrers eine aktuelle lokale Verkehrsmeldung per WirelessLAN an
andere Fahrzeuge in der Umgebung weiter. Somit können alle Fahrzeuge, die sich
diesem Stau nähern, rechtzeitig eine Ausweichroute wählen.
Verkehrsflüsse werden somit nicht nur auf Autobahnen und
Hauptverkehrsstraßen, sondern auch auf Nebenstraßen und im gesamten Stadtgebiet
optimiert. Das Ziel der BMW Group Ingenieure ist ein flächendeckendes Netz von
Automobilen aller Marken, die sich so untereinander verständigen können.
Lokale Gefahrenwarnung durch Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation
Über
die aktuelle Position und Geschwindigkeit hinaus liegen in modernen Automobilen
eine Vielzahl weiterer Daten vor. Hierzu gehören Informationen des Abblend-,
Fern-, Nebel- Warnblink- oder Bremslichtes, darüber hinaus Daten des
Antiblockier-Systems (ABS), der dynamischen Stabilitätskontrolle (DSC), der
Scheibenwischertätigkeit oder des Außenthermometers. Diese Daten geben Hinweise
auf die lokale Straßen- oder Wetterlage - zum Beispiel auf lokale Glätte, Nebel,
Nässe oder ein Stauende in einer Kurve.
Ein konkretes Szenario: Die Aktivierung der ABS- Funktionen bei einer
niedrigen Geschwindigkeit und nur mäßig getretenem Bremspedal in Verbindung mit
einer niedrigen Außentemperatur kann auf eine lokale Glatteis- und Rutschgefahr
hinweisen. Genauso wie die Verkehrsmeldungen geben die BMW Forschungsfahrzeuge
diese lokalen Gefahrenwarnungen schnell und gezielt per WirelessLAN alle
Fahrzeuge in ihrer Umgebung weiter. Diejenigen Fahrzeuge, die sich dieser
Gefahrenstelle nähern, können den Fahrer somit rechtzeitig durch akustische und
optische Hinweise im Bordmonitor warnen, so dass er rechtzeitig bremsbereit ist.
Die lokale Gefahrenwarnung birgt damit ein enormes Potenzial zur Erhöhung der
aktiven Sicherheit im Straßenverkehr. Quelle: BMW Presse-Information vom 25. September 2003
Das könnte Sie auch interessieren:
BMW ConnecedDrive - das neue Forschungsfahrzeug
(News vom 09.09.03)
BMW Online erweitert Internetdienste im Auto
(News vom 03.09.03)
Bitte empfehlen Sie diesen Artikel weiter:
|