Kategorie: Connected 05.12.2008
Deutlich weniger Kraftstoffverbrauch und CO2 Emissionen durch dynamische grüne Wellen.
Am heutigen Freitag findet in München in der BMW Welt die
Abschlussveranstaltung des auf vier Jahre angelegten Kooperationsprojekts arrive
statt. Mit der aktuellen Diskussion zum Klimawandel hat das Thema "effizienter
Verkehr" an Bedeutung gewonnen. Allein in Deutschland werden in Staus und
zähflüssigem Verkehr jedes Jahr rund 12 Milliarden Liter Treibstoff zusätzlich
verbrannt, die sich mit vergleichsweise geringen Kosten einsparen ließen.
"Klimaschutz verlangt nicht nur effiziente Fahrzeuge. Auch die Effizienz und
Qualität des Verkehrs müssen gesteigert werden", sagt Dr. Klaus Draeger,
Mitglied des Vorstands der BMW AG, Entwicklung.
Die positive Entwicklung der Wirtschaft und der Bevölkerungszahlen der Region
München zieht ein erhöhtes Verkehrsaufkommen nach sich. Leistungsfähige
Verkehrsinfrastruktur ist Basis für weiteres Wachstum. Andererseits gilt es,
negative Auswirkungen der Verkehrszunahme zu vermeiden. Mit diesem Ziel wurde
das Kooperationsprojekt arrive ins Leben gerufen, der Schwerpunkt lag dabei
gerade auf der der praktischen Umsetzung der Verkehrsgestaltung und -steuerung.
Als einer von insgesamt acht Projektpartnern konnte die BMW Group das Know-How
eines Automobilkonzerns im Bereich der Qualitätssicherung und im
Verkehrsmanagement einbringen.
So wurden in einem Teilprojekt zuerst zusammen mit dem
Kreisverwaltungsreferat ausgewählte Grüne Welle-Strecken im Stadtgebiet München
optimiert. In einem zweiten Schritt wurden Ampelsteuerungen so verbessert, dass
sie sich dynamisch an das gerade vorherrschende Verkehrsgeschehen anpassen
können. Das Ergebnis sind kürzere Fahrzeiten, aber auch ein deutlich reduzierter
Kraftstoffverbrauch.
Ein Beispiel: Auf der Fürstenrieder Straße führten Ingenieure der BMW Group
Testläufe vor und nach der Optimierung der Ampelanlagen durch. Vor der
Optimierung der Grünen Welle kam es an zehn Ampeln im Schnitt zu fünf
erzwungenen Ampelstopps, häufig sogar bis zu acht. Nach der Optimierung nur noch
zu durchschnittlich zwei Stopps und nicht selten sogar zu keinem erzwungenen
Halt mehr. Der Kraftstoffverbrauch und damit auch die CO2 Emissionen sinken
durch diese Maßnahmen um bis zu 50%. Und das, ohne dass querende Verkehre,
Fußgänger, Radfahrer oder der Öffentliche Verkehr dadurch einen Nachteile haben.
Und das Potenzial ist noch nicht ausgeschöpft - in München gibt es noch rund 180
Grüne Wellen, die mit den in arrive entwickelten Verfahren mit vergleichsweise
geringem Aufwand optimiert werden können.
Die Ergebnisse des vierjährigen Kooperationsprojekts zeigen, dass durch ein
gemeinsames Engagement von Akteuren aus Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft
Defizite der Verkehrsabwicklung frühzeitig erkannt und Lösungen gefunden werden
können. Die arrive-Partner setzen dabei auf eine Optimierung des
Gesamtverkehrssystems. Straße und Schiene, Individualverkehr und öffentlicher
Verkehr sollen so miteinander verknüpft werden, dass jeder Verkehrsträger
entsprechend seinen spezifischen Stärken genutzt werden kann. Um einen
nachhaltigen Gewinn für alle Verkehrsteilnehmer zu erzielen, bleibt nun die
Aufgabe, die entwickelten Maßnahmen dauerhaft im Verkehrsalltag zu etablieren.
Das Verkehrsprojekt arrive ist ein Baustein für das Kooperative
Verkehrsmanagement in der Region München. Aufbauend auf den gemeinsamen Erfolgen
vergangener Kooperationsprojekte haben sich insgesamt acht Partner
zusammengeschlossen:
Freistaat Bayern
Landeshauptstadt München
Bayerische Motoren Werke AG
Siemens AG - Industrial Solutions & Services
PTV Planung Transport Verkehr AG
Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH
Münchner Verkehrsgesellschaft mbH
Technische Universität München - Lehrstuhl für Verkehrstechnik
Mehr Informationen unter
www.arrive.de
Quelle: BMW Presse-Mitteilung vom 01.12.2008
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