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01.01.2015, 12:02
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#1
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: 10.11.2007
Ort:
Fahrzeug: -
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Info zur Valvetronik/Probleme nach Reparaturen
Guten Morgen!
In letzter Zeit befasse ich mich eingehend mit der Valvetronic. Ich möchte die Technik vollständig verstehen.
Beim Lesen einiger Quellen kam mir in den Sinn, dass ich hier im Forum schon öfter von Problemen mit einem schlechten und unerklärlich unrundem Motorlauf nach Austausch einiger Bauteile der Valvetronik las, sowie solcher Probleme nach erneutem Zusammensetzten der gleichen Teile nach einem Zerlegen, also auch ohne Austausch von Bauteilen.
Das Problem könnte Erklärung im folgenden Text finden. Dieser Text ist ein Auszug aus einer BMW-Produktinformation (Aftersales Training, Okt. 2005):
(…) Da der minimale Ventilhub im Leerlauf
sehr gering ist, muss eine Gleichverteilung der
Zylinderfüllungen sichergestellt werden. Alle
Ventile müssen gleich weit geöffnet sein.
Aus diesem Grund sind die Rollenschlepphebel
und die dazugehörigen Zwischenhebel in
Klassen eingeteilt.
Mit einer angebrachten Kennzahl lassen sich
die Bauteile in den Klassifizierungen
voneinander unterscheiden.
Eingebaut sind pro Zylinder immer die gleichen
Klassen.
Durch die Zuordnung Rollenschlepphebel und
Zwischenhebel im Produktionswerk ist
gewährleistet, dass die Zylinder auch im
Minimalhub gleichmäßig befüllt werden.
Um die Bauteile in Klassen einteilen zu können,
werden diese exakt vermessen.
Abhängig vom Messergebnis wird das Bauteil
einer Klasse zugeordnet und die
Klassifizierung auf dem Bauteil angebracht.
Damit wird ermöglicht, dass die Toleranzen
der Arbeitskurven aller Zwischenhebel eines
Motors innerhalb von 7 µm liegen. Das heißt,
die Summe aller Toleranzen der
Ventiltriebsbauteile im eingebauten Zustand
liegt innerhalb von 0,02 mm.
Beim Rollenschlepphebel wird der Abstand
Drehpunkt HVA-Element zur Rollenmitte
gemessen. Beim Zwischenhebel wird die
Rampe gemessen.
In der Produktion werden Abweichungen von
der Ventilhubgleichverteilung gemessen.
Dazu kommen zwei unterschiedliche
Verfahren zur Anwendung.
Bei V-Motoren wird der Ventilhub direkt
gemessen.
Bei Reihenmotoren wird mithilfe des
Heißfilmluftmassenmessers beim Kalttest der
Luftdurchsatz bei allen Zylindern erfasst und
verglichen.
Bei beiden Verfahren wird der Mittelwert für
alle Zylinder sowie die maximale Abweichung
vom Mittelwert berechnet. Wird ein
festgelegter Schwellenwert überschritten,
so wird nachgearbeitet.
Bei Bedarf wird dann ein passendes
Rollenschlepphebelpaar und/oder
Zwischenhebelpaar mit einer anderen
Klassifizierung eingebaut und somit der
Ventilhub in das zulässige Toleranzband
gebracht. Dieses Rollenschlepphebelpaar
und/oder Zwischenhebelpaar kann dann
von den restlichen Rollenschlepphebeln
und/oder Zwischenhebeln in der
Klassifizierung abweichen.
Bei der Zerlegung des Ventiltriebs muss
darauf geachtet werden, dass alle Teile
wieder an die gleiche Position kommen.
Bei Nichtbeachtung kann es zu
Ungleichverteilungen bei der Zylinderfüllung
kommen. Eine Ungleichverteilung hat einen
unrunden Motorlauf zur Folge.
Wünsche euch allen ein frohes und unfallfreies Jahr!
Tobi
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01.01.2015, 12:40
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#2
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Ph!l
Registriert seit: 08.03.2009
Ort: Düsseldorf
Fahrzeug: E36 318i Cabrio
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Sehr Interessant, vielen Dank für das Teilen dieser Information. So kann man vielleicht einige N62er-Modelle wieder lauffähig machen, die Probleme mit dem Ventiltrieb haben.
__________________
"Wer im Sommer an den Winter denkt, der wohl einen XI lenkt..."
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