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13.12.2006
BMW: "55-prozentiger Low-Cost-Anteil für einen BMW derzeit unrealistisch"
"Einen 55-prozentigen Low-Cost-Anteil halte ich für einen BMW derzeit für
nicht realistisch", erklärt Dr. Klaus Richter, Leiter Materialwirtschaft der
BMW-Group, im Exklusivinterview mit dem Branchen-Wirtschaftsmagazin
AUTOMOBIL-PRODUKTION. Während Wettbewerber Mercedes für die neue C-Klasse
bereits 55 Prozent der Teile aus Low-Cost-Countries bezieht, davon 80 Prozent
aus Osteuropa, kauft die BMW Group zur Zeit nur rund zehn Prozent der
Teileumfänge in Osteuropa ein. Richter räumt allerdings ein: "Wenn wir uns über
zukünftige Modelle unterhalten, verschieben sich die Anteile und es werden
wesentlich mehr als zehn Prozent der First-Tier-Zulieferteile aus Osteuropa
kommen."
Während es bei vielen Autohersteller mittlerweile Direktiven gibt, mindestens
die Hälfte der Zulieferteile in Low-Cost-Regionen einzukaufen, hält Richter
davon wenig: "Ich glaube nicht, dass eine solche Zahl zielführend wäre. China
etwa ist sehr weit weg. Hohe Logistikkosten und Einfuhrzölle kompensieren die
niedrigen Stückkosten. Aus meiner Sicht spricht die Summe aus
Lohnkostenvorteilen und Entfernung klar für Osteuropa." Kaum mehr als ein
Prozent der Teile (ca. 300 Millionen Euro) bezieht die BMW Group derzeit aus
China, bei einem Materialaufwand der 2005 in der Gruppe bei 25,7 Millionen Euro
lag. Geeignet für den Bezug aus China seien nur Teile mit einem hohen
Lohnkosten-Wertschöpfungsanteil, die leicht zu transportieren seien, so Richter.
Quelle: ots, Automobil-Produktion
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