Wolga V12

[Stüssi]

Neue Waffe der Russen

Die Limousine aus dem Osten sieht nicht nur nach Retro aus – sie ist es auch. Unter dem Blech des in Paris vorgestellten Schlittens sitzt die Technik des BMW 850 CSi.

Wo soll man da hinschauen? Betörend die Kurven, beklemmend das schwarze Blech, faszinierend der blitzblanke Chrom. Unschwer sich vorzustellen, wenn dieser dunkle Wolga-Schlitten aufreizend langsam – mit dumpfem V12-Gebrabbel – durch die finsteren Strassen Moskaus rollt. Im Innern sitzen die beiden lasziv lächelnden Blondinen.

Gehts nach dem russischen Hersteller GAZ, muss der in Paris gezeigte, handgefertigte Wolga V12 nicht länger ein Traum bleiben. Ende 2000 übernahm der russische Sibal-Konzern das immer tiefer ins Minus rutschende GAZ-Werk und verordnete ihm eine Rosskur. Neue Modelle sollen den russischen Autobau im Westen wieder ins Gespräch bringen.

Allerdings fehlts zurzeit noch an den Mitteln. So steckt unter der imposanten 2-Tonnen-Karosse im Retro-Stil auch leicht angegraute Technik in Form des 5,6-Liter-V12 des längst eingestellten BMW 850 CSi aus dem Jahre 1992.

Trotzdem: Der hübsch verarbeitete Innenraum des Wolga V12 mit viel Leder und Alcantara sowie die attraktive Aufmachung und die exotische Herkunft sind allemal einen Blick wert.





Quelle:  Blick

[Bearbeitet am 1.10.2002 von Stüssi]