Bonjour mes amis!
Wer mich kennt, der weiß, dass ich automobil seit früher Kindheit etwas francophil angehaucht bzw. geprägt bin. Aufgewachsen in Simca, Talbot, Peugeot und ab Führerschein diverse 106 XT, XSi, 205 CTI, 306 Cabrio und 405 Mi16 gehabt. Zuletzt meinen
Backstein 604.
Also dachte ich mir, schaust du dir mal den Citroen C6 an. Sieht ja sehr schick aus und ist in meinen Augen der wahre und würdige Nachfolger des
Schimanski-Spielzeugs CX. Einzige Frage, die ich mir bis dahin stellte, weshalb der Wagen hier bei uns bzw. generell so selten im Straßenbild anzutreffen ist. Gemessen an den Bestandszahlen des CX oder XM ist die Erscheinung eines C6 mit der eines rosa Ferrari gleichzusetzen.
So wurde ich also aktiv: Homepage des Herstellers aufgerufen, Kontaktforumular mit meinen Daten gefüttert, Infomaterial bestellt, Probefahrt erwünscht, pliplaplo.
Zwei Wochen später.
Telefonanruf. Kundenservice Citroen Deutschland Köln. Netter Herr am Telefon.
Er: "Guten Tag, Sie interessieren sich für einen C6. Dürfen wir Ihnen Infomaterial zusenden? Wären Sie an einer Probefahrt interessiert?"
Ich: "Gerne, ja. Deswegen habe ich ja auch das Kontaktformular ausgefüllt und meine Anliegen dort schon im freien Textfeld konkretisiert."
Er: "Äh, ja, stimmt. Steht hier. Dann sende ich Ihnen die Prospekte zu. Für die Probefahrt wird sich der nächstgelegene Händer nahe Ihrem Wohnort mit Ihnen in Verbindung setzen."
Ich: "Das ist nett. Aber da ich werktags in Köln arbeite, das ist 50 km von meinem Wohnort entfernt, wird mir das nicht viel nützen, nach Feierabend eine Probefahrt anzuberaumen. Ehedem ich in Heimatnähe bin, hat der Händler schon geschlossen. Die Citroen Niederlassung Köln ist nur 2,5 km von meinem Arbeitsplatz entfernt. Ich möchte bitte dort einen Termin machen. Zum Auto: Motorisierung ist mir egal; geht mir erstmal nur um Haptik, Komfort und Gesamterscheinung. Ansonsten darf's bitte ein großer Diesel sein."
Er: "Ja, kein Problem, sehr gerne. Ich werde das so weiter geben. Auf wiederhören."
Ich: "Danke." Over and out.
Drei Wochen später.
Telefonanruf. Citroen Niederlassung Köln. Netter Herr am Telefon.
Er: "Guten Tag, Sie interessieren sich für einen C6. Dürfen wir Ihnen Infomaterial zusenden? Wären Sie an einer Probefahrt interessiert?"
Ich: "Ja, hierzu hat mich auch schon der Kundenservice kontaktiert. Infomaterial sollte eigentlich schon bei mir sein. Und die Probefahrt würde ich gerne wahrnehmen, weil..."
Er: "Ja, sehr gerne. Im Moment haben wir allerdings das Problem, dass unser Vorführwagen mit Diesel derzeit in Düren steht. Wäre es Ihnen möglich, die Probefahrt dort zu absolvieren?"
Ich: "Ungerne. Ihre Niederlassung Köln ist nur 2,5 km von mir weg. Düren liegt von hier 50 km und von meinem Zuhause 30 km entfernt. Macht wenig Sinn."
Er: "Nun, das leuchtet ein. Am besten melden wir uns, sobald der Wagen hier in Köln wieder verfügbar ist."
Ich: "Gerne, tun Sie das bitte. Auf wiederhören."
Grübeln: Citroen Deutschland mit Sitz in Köln hat NUR EINEN C6 Diesel als Vorführwagen? Und der ist auch noch entliehen? Kann ja wohl nicht sein! - Nach Feierabend kurzen Schlenker zur Citroen Niederlassung. Siehe da: Zwei C6 vor der Hütte. Ein Gebrauchtwagen und ein gerade neu angelieferter Benziner. Im Verkaufsraum auch KEIN C6. Verkäufer aufgesucht. Anliegen vorgetragen. Meine Daten notiert. Ab nach Hause.
Zwei Wochen später.
Telefonanruf. Kundenservice Citroen Deutschland Köln. Nette Dame am Telefon.
Sie: "Guten Tag! Wie hat Ihnen die Probefahrt im C6 gefallen? Wurden Sie gut beraten? Haben Sie sich die Informationsmaterialen angeschaut? Haben Sie..."
Ich: "Nein, nichts von alledem. Ich warte immer noch. Keine Infopost. Kein Termin. Kein Auto. Gar nichts."
Sie: "Oh, das ist aber schade. Ich werde mich umgehend darum kümmern, dass Sie die Prospekte erhalten und das Auto fahren können!"
Ich: "Ich bitte darum. Bitte über die Niederlassung Köln, da ich in der Nähe arbeite usw. usw. ..."
Mittlerweile sind wieder gut drei Wochen ins Land gezogen. Ich hab's innerlich schon aufgegeben, jemals diesen Wagen zu fahren...
Doch HALT! - Heute auf dem Weg zur Arbeit noch an der Tanke vorbei, bin heute mit dem Highline unterwegs. Und siehe da: Zwei Säulen neben mir steht ein schwarzer C6 Diesel. Aachener Kennzeichen. Beäuge den Wagen. Spreche den Fahrer an, wo er den denn her habe. Antwort: "Aus Belgien. Selbst importiert. Weil es Citroen in Aachen nicht auf die Reihe bekommen hat, einen Vorführwagen oder Infomaterial bereit zu stellen. Geschweige denn, ein Beratungsgespräch zu terminieren...!"
So bleibt mir nur das Fazit: Der C6 ist so selten, weil er wohl so gut ist! Die von Citroen wollen die wenigen produzierten Autos wahrscheinlich alle selbst behalten und gar nicht verkaufen! Da ist eine dicke Verschwörung im Gange! So sieht's doch mal aus!
Freude am Fahren.
Highliner