G70 Testberichte

[Claus]

Zitat von esau

Was die Bedienung angeht werden wir alle und bei allen Herstellern damit konfrontiert, dass es weniger haptische und gut zu bedienende Schalter sondern mehr Touch und Sprachbedienung gibt. Es dürfte fast niemanden geben, der alle möglichen Funktionen beherrscht.

Es ist billiger und "angesagt" bzw. "in", hätten wir Alten früher dazu gesagt. Die Hersteller sparen mit ihren Mäusekinos jede Menge Geld, das elektronische Zeug ist deutlich preiswerter als richtige Schalter und Tasten. Dass man während der Fahrt allerdings teilweise durch diverse Menüs scrollen muss, um ganz profane Dinge einzustellen oder zu verstellen, aber gleichzeitig die Benutzung des Smartphones ohne Freispechanlage strikt (und zu recht) untersagt ist, ist genau mein Humor!

[psybird]

Zitat von esau

Es mag durchaus sein, dass jüngere eher Gefallen an dem doch speziellen Design finden während die alten Säcke wie ich eher konservativer denken.

Trotzdem passt dieses Riesenschiff nicht wirklich in unsere Welt, wo die Parklücken und viele Parkhäuser nicht dafür gemacht sind. Ich habe jedes Mal einen Hals, wenn jemand mit einem teuren Auto meint, gleich 2 Parkplätze okkupieren zu müssen. Aber teilweise hat man ja gar keine andere Chance.

Was die Bedienung angeht werden wir alle und bei allen Herstellern damit konfrontiert, dass es weniger haptische und gut zu bedienende Schalter sondern mehr Touch und Sprachbedienung gibt. Es dürfte fast niemanden geben, der alle möglichen Funktionen beherrscht.
Beim G12 hatte ich viel schneller 5 ins Auto geschickte Navi Ziele sortiert und aktiviert. Beim I4 dauert es länger und nach einem Stop muss ich die teilweise wieder suchen und aktivieren, wozu mehr herumgeklickt werden muss als beim G12 Was ist daran fortschrittlich oder der Verkehrssicherheit dienlich?

Es ist einfach ein anderes Bedienkonzept - wobei ich hier gar nicht zwingend "Touch" als Bedienung meine, sondern dass man sich daran gewöhnen kann (und muss), das Auto großteilig per Sprachsteuerung einzustellen. Ich finde das geht erstaunlich gut.

Ich verstehe den Hintergedanken:
Das Auto kommt bei ALLEN gleich konfiguriert an (=Heizdrähte in Lenkrad, Sitzkühlung etc.), die Funktion wird aber per Software abonniert/freigeschaltet.
Das spart Kosten und die Integration/Freischaltung auf digitalem Menüweg erspart uns "leere" Knöpfe und teure Nachrüstungen, sondern passt in den "Abo"-Zeitgeist.

Bei den Sitzeinstellungen sehe ich ein, dass das in Teilen ein (unnötiger) Rückschritt ist, schließlich ist der Platzbedarf der Knöpfe ziemlich ähnlich wie beim Vorgänger, das hätte man besser lösen können.

Dass die Sonnenblenden nicht komplett schließen/öffnen, wenn man den Knopf an der Fahrerseite lange hält (oder Doppelklick) ist schade, ich brauche die Einzelbedienung der Rollos NIE. Nuff, nunner, fertsch.

Das Klimamenü finde ich nur minimal komplizierter als haptische Knöpfe, den Sinn dahinter verstehe ich mit dem Abo-Konzept wie gesagt. Was glaube ich die "Zukunft" ist, in die wir langsam hingeführt werden.

Ich war anfangs zugegebenermaßen auch skeptisch, auch optisch. Aber für mich ist es wirklich so, dass dieses Auto in mir deutlich mehr positive Emotionen hervorruft als beim Kauf meines G11 beispielsweise. Aber mich "triggert" zugegebenermaßen auch, dass der Wagen augenscheinlich so polarisiert. Das finde ich schon auch gut irgendwie :-)

[esau]

Ich kann nicht über die Bedienung des G70 mitreden. Aber im i4, der ja sicher mit den größeren Modellen vieles gemeinsam hat gibt es Features, wie die Klimaeinstellung, mit denen ich auch leben kann. Wenn ich aber einstellen will, ob der auf 80 oder 100% aufladen soll, geht das nicht per Sprache. Und dann klickt und toucht man da wieder herum. Es gibt auch andere Funktionen, die einfach umständlich zu bedienen sind. Dafür quatscht der mich ungefragt an, wenn ich der Stadt mich meinem Ziel nähere und fragt, ob er mir einen Parkplatz suchen soll...

[psybird]

Zitat von esau

Ich kann nicht über die Bedienung des G70 mitreden. Aber im i4, der ja sicher mit den größeren Modellen vieles gemeinsam hat gibt es Features, wie die Klimaeinstellung, mit denen ich auch leben kann. Wenn ich aber einstellen will, ob der auf 80 oder 100% aufladen soll, geht das nicht per Sprache. Und dann klickt und toucht man da wieder herum. Es gibt auch andere Funktionen, die einfach umständlich zu bedienen sind. Dafür quatscht der mich ungefragt an, wenn ich der Stadt mich meinem Ziel nähere und fragt, ob er mir einen Parkplatz suchen soll...

Aber da würde mir auch kein sinnvoller, haptischer Knopf einfallen ehrlich gesagt. Und diese Änderung nimmt man ja auch eher im Stand vor, oder?

Eine fixe Shortcut-Liste mit 1-8 wäre für mich ein guter Kompromiss, der ähnlich wie Menü-Icons immer eingeblendet sein könnte, aber das ist alles, was mir so aufgefallen ist "negativ"

[JRAV]

Zitat von psybird

Das Auto kommt bei ALLEN gleich konfiguriert an (=Heizdrähte in Lenkrad, Sitzkühlung etc.), die Funktion wird aber per Software abonniert/freigeschaltet.
Das spart Kosten und die Integration/Freischaltung auf digitalem Menüweg erspart uns "leere" Knöpfe und teure Nachrüstungen, sondern passt in den "Abo"-Zeitgeist.

Netterweise ist im i7 ja praktisch alles serienmäßig verbaut, mit Ausnahme der Fahrassistenz. Und für Leasingnehmer ist das Auto ja eh "Abo".

Ich denke auch, dass der G70 für eine andere Generation gedacht ist.

Die Bildschirme in den hinteren Türen kommen mir recht extravagant vor, und sie beinhalten schon eine Menge Funktionen - ich erinnere mich noch an die Vielzahl von Schaltern in der MAL von meinem Jaguar.

Trotzdem ist die Bedienung der Sitzverstellung Murks. Das ist jetzt aber eigentlich auch der einzige wirkliche Fail in der Bedienung vom G70.

Die Entertainment Funktionen sind sehr gut, die komplexe Konfiguration des Headup-Displays ist gut gemacht, die Kopplung des iPhones funktioniert einfach so, wie sie soll, und am beeindruckensten fand ich die Nutzung von AR zum automatischen Parken.

Ein Navigationsystem ohne Touchscreen mag ich mir gar nicht vorstellen.

Bestimmt gibts da alles auch in ähnlicher Form im i4.

Der i7 hat bei mir schon mächtig Eindruck hinterlassen.

[Marks]

Ob gefallen oder nicht und ob (in Wirklichkeit) gutes Auto oder nicht, spielt eine untergeordnete Rolle, wenn sich das Ding nicht verkauft.

Und dass der seine Käufer nicht erreicht, scheint sich ja (bisher) zu bestätigen.

Dass alles verbaut ist und man dann das freigeschaltet bekommt, was man im Abo kauft, stößt mich etwas ab, weil es letztlich Geldmacherei ist. Der Hersteller will dadurch Produktionskosten senken, ohne dies an den Käufer weiterzugeben und letztlich jeden dazu animieren, dann doch möglichst viel freizuschalten, weil es ja eben "eigentlich schon drin ist".

So etwas mache ich ungerne mit, denn damit subventioniert der eine Käufer den anderen und der einzige wahre Gewinner ist BMW.

[JRAV]

Zitat von Marks

Dass alles verbaut ist und man dann das freigeschaltet bekommt, was man im Abo kauft, stößt mich etwas ab, weil es letztlich Geldmacherei ist.

Das einzige Abo, dass du im i7 aktuell kaufen kannst, ist das Level 3 autonome fahren.

BMW hatte es mal einige Zeit mit Apple Carplay und mit Sitzheizungen probiert, das war aber ein Desaster und es wurde wieder eingestellt.

Porsche bietet im Taycan deutlich mehr Abos an. Die haben zwei Vorteile: zum einen kannst du Extras im Gebrauchtwagen nachrüsten, was Sinn macht, weil Porsche leider oft sehr spartanisch ausgestattet sind, zum anderen hältst du damit den Listenpreis niedrig, was für Dienstwagenfahrer interessant sein kann.

Aber auch hier ist die Tendenz da, die Autos serienmäßig besser auszustatten, und mir ist es lieber, wenn ein Auto serienmäßig alle Funktionen hat.

[Marks]

Ich hatte hierauf abgestellt:

Zitat von psybird

Das Auto kommt bei ALLEN gleich konfiguriert an (=Heizdrähte in Lenkrad, Sitzkühlung etc.), die Funktion wird aber per Software abonniert/freigeschaltet.
Das spart Kosten und die Integration/Freischaltung auf digitalem Menüweg erspart uns "leere" Knöpfe und teure Nachrüstungen, sondern passt in den "Abo"-Zeitgeist.

und meinte nicht den i7, sondern den G70 allgemein.

Ansonsten fand ich die Aufpreispolitik in Deutschland ohnehin immer soof. Gab es in anderen Ländern so oft nicht.

Auch Mercedes wurde meines Wissen in Amerika schon früh immer mit sehr vollständige Ausstattung als Grundausstattung verkauft. Die nackten Modelle gab es da wie bei uns meines Wissens nach gar nicht.

Von daher bin ich durchaus bei Dir @JRAV

[altbert]

Zitat von Marks

…
Auch Mercedes wurde meines Wissen in Amerika schon früh immer mit sehr vollständige Ausstattung als Grundausstattung verkauft. Die nackten Modelle gab es da wie bei uns meines Wissens nach gar nicht.
…

Das war nicht nur bei Mercedes so.
Schon in den 70ern haben z. B. VW/Audi in die US-Modelle das komplette Wohlfühl-Programm reingepackt.
Der Audi 5000 (hierzulande Audi 100 Typ 43) hatte dort als Grundausstattung das, was hier als Spitzenausstattung „CD” vom Band lief, inkl. Klimaanlage.
Und selbst der Audi 4000 (Audi 80 B1/B2) war mit Goodies vollgestopft, die man lange Zeit hier nicht für Geld und gute Worte bekam.

Die Mercedes S-Klasse W116 hatte in der deutschen Aufpreisliste tatsächlich eine Klimaanlage (der Preis war horrend); diese war aus amerikanischer Produktion (dort serienmäßig), weil es bei den geringen Stückzahlen in europäischen Fahrzeugen vermutlich preiswerter war, diese zu verbauen als etwas in Deutschland zu entwickeln.

[ThomasG]

Zitat von altbert

Das war nicht nur bei Mercedes so.
Schon in den 70ern haben z. B. VW/Audi in die US-Modelle das komplette Wohlfühl-Programm reingepackt.
Der Audi 5000 (hierzulande Audi 100 Typ 43) hatte dort als Grundausstattung das, was hier als Spitzenausstattung „CD” vom Band lief, inkl. Klimaanlage.
Und selbst der Audi 4000 (Audi 80 B1/B2) war mit Goodies vollgestopft, die man lange Zeit hier nicht für Geld und gute Worte bekam.

Die Mercedes S-Klasse W116 hatte in der deutschen Aufpreisliste tatsächlich eine Klimaanlage (der Preis war horrend); diese war aus amerikanischer Produktion (dort serienmäßig), weil es bei den geringen Stückzahlen in europäischen Fahrzeugen vermutlich preiswerter war, diese zu verbauen als etwas in Deutschland zu entwickeln.

Anders hätte man in den USA die Kisten auch nicht verkaufen können, ebenso wie dort als Lieferzeit üblicherweise "sofort" vorausgesetzt wurde, und mit den jämmerlichen Garantiezeiten in Deutschland hätte man dort auch nur ein müdes Lächeln hervorgerufen. Die deutschen Kunden sind halt, sagen wir mal, "leidensfähig". Es wird zwar gern und viel genörgelt, aber wenig konkret getan.

BTW wenn ich mir ansehe, in welch Riesenschritten a) vernünftige Batterien und b) alternative Kraftstoffe entwickelt werden, ist der Kauf (!) eines E-Fahrzeugs aktuell nichts, was man ernsthaft in Betracht ziehen sollte.

 https://www.chemie.de/news/1182513/b...en-lassen.html

 https://www.chemie.de/news/1182492/w...utschland.html