Fahren in Florida
Hi Leute,
nach fast zwei Wochen Florida Urlaub bin ich nun wieder - wenn auch eher
widerwillig - im Lande.
In Miami angekommen, wurde ich recht schnell stolzer Besitzer eines neuen
"full size" Toyota Camry mit Automatik von Alamo, dem wohl größten Auto,
daß man dort als U25 leihen kann. Anfangs habe ich über den Wagen ziemlich
geflucht, weil sämtliche Schalter genau gegenteilig funktionieren wie im BMW
- Scheibenwischerhebel, e-Fenster, Schlüssel, etc. Nach zwei Tagen kamen
wir aber sehr gut miteinander klar, besonders der Tempomat erwies sich auf
den langen Geraden als sehr praktisch.
Designmäßig ist der Camry eigentlich sehr gelungen, weit entfernt von dem
gesichtslosen japanischen Design, das früher üblich war. Der Kofferraum ist
riesig im Gegensatz zum E34, wo gerade mal zwei Koffer reinpassen.
Auch die Automatik konnte sehr überzeugen. Nachdem ich vom ursprünglichen
Automatikenthusiasten zum Schalt-Freak geworden war, bin ich im Urlaub doch
wieder zu der Überzeugung gelangt, daß Automatik viel, viel bequemer ist. Es
ist einfach genial, nur mit dem Gasfuß über die gesamte Leistungsbreite verfügen
zu können, ohne dafür manuell Zahnräder sortieren zu müssen. Die Beschleunigung
war sogar ein Stück besser als im 520i, obwohl der Camry nur 4 Zylinder hatte.
Von daher bin ich nun doch ganz froh, nicht den 6-Gang 740er im Sommer gekauft
zu haben, ich hätte mich jetzt ganz schön geärgert.
Der einzige Nachteil des Camry war, daß er recht laut und die Federung etwas
schwammig war, aber ansonsten kein schlechtes Auto für einen sehr guten Preis
(da drüben etwa $20,000 neu mit schon recht guter Ausstattung).
Auch meine Meinung zum E65 mußte ich revidieren: Da drüben sieht der Wagen total
genial aus. Ein super-modernes Fahrzeug, wie es sein muß. In Miami gab es ein Exemplar
im wunderschönen schwarzen Klavierlack, sah echt super aus. In Naples war Jaguar quasi
das Standardauto, aber es gab auch viele Lexus, Cadillac, Mercedes S und BMW E65. Dort
sehen die E38 und E32 ziemlich alt aus, wie aus einer vergangenen Epoche.
Auch das Fahren ansich ist anders. Aufgrund der breiten Straßen und der Möglichkeit, rechts
und links abzubiegen, fand ich mich meistens auf der mittleren Spur wieder. Sehr praktisch:
bei rot rechts abbiegen zu dürfen (warum gibt's das hier eigentlich nicht???), außerdem kann
man fast überall einen U-turn machen. Die Ampeln, die über der Kreuzung hängen, kann man
viel besser sehen als die hier in Deutschland. Wie schnell ein Auto fahren kann, wird zur
Nebensache, man stellt den Tempomat ein und kann entspannt über die Frage sinnieren, wozu
man eigentlich noch das Lenkrad festhalten muß.
Es ist immer komisch, wenn man aus den Staaten kommt und in sein eigens Fahrzeug einsteigt.
Ursprünglich hatte ich mich auf meinen E34 gefreut, aber die Realität war dann eher enttäuschend.
Am Flughafen streikte erstmal die Batterie (gottseidank gab es einen Notdienst), das Lenkrad
war merkwürdig groß und schwergängig, die Schaltung lästig und das Design einfach nur archaisch.
Na ja, wenigstens ist er leise und liegt gut auf der Straße. Leider gab es bei meiner Ankunft noch
zwei "Steuerbescheide": einer übers parken, ein anderer, weil ich angeblich 22 km/h zu schnell
gefahren sei. :(
Hoffentlich habe ich mich hier bald ein wenig aklimatisiert , so daß ich die "Freude am Fahren" bei BMW
wieder einigermaßen genießen kann.
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