Zeitungsartikel vom 15.1.2006:
FRÖHLICH UNTER VERDACHT
Betrug: Autodesigner wegen Jaguar vor Gericht
Düsseldorf – Mit einem 35 Jahre alten Jaguar durch die Stadt zu flitzen, das war der große Traum von Unternehmer Hubertus A. (34).
Und so wandte er sich an den Oldtimerhändler seines Vertrauens: Autodesigner Michael Fröhlich, der mit vielen verrückten Aktionen zu einem bekannten Mann geworden ist. So steuerte er einst einen Panzer über die Kö, stattete etliche Promis mit seinen Autos aus.
Doch viel Freude an dem neuen Prestige-Objekt hatte Fröhlichs Jaguar-Käufer nicht. Schon nach den ersten 15 Kilometern blieb der Wagen stehen.
Die folgende Odyssee von einem Kfz-Betrieb zum anderen endete schließlich vor Gericht. Michael Fröhlich musste sich dort am Dienstag wegen Betruges verantworten.
Sein Verteidiger meinte: „Mein Mandant fühlt sich unschuldig. Er wird aber schweigen.“ Stattdessen sagten Kunde Hubertus A. und seine Freundin Marianne L. (45) aus. L.: „Wir waren jahrelang mit Herrn Fröhlich befreundet. Dieses Geschäft war ein Vertrauenskauf.“
Hubertus A. enttäuscht: „Ich wollte einen Wagen, der fahrtauglich ist. Habe nicht damit gerechnet, damit ständig im Straßengraben zu liegen und von Werkstätten zu hören, der Wagen sei nicht einmal zu reparieren.“
22.222 Euro hatte der Kunde geblecht, 2000 Euro, so ein Gutachter, soll der Jaguar aber nur wert sein. A.: „Ich hatte nur Ärger, blieb einmal sogar in der Rushhour im Rheintunnel liegen.“
Dabei habe Fröhlich beim Verkaufsgespräch noch geprahlt: „Ihr kauft schließlich bei mir und nicht bei irgend jemandem.“
Dreimal war A. mit seinem Schmuckstück beim TÜV abgeblitzt. A.: „Da war ein anderer Motor drin, gab es Spiel in der Lenkung und Rostschäden. Wenn ich den Scheibenwischer anstellte, blieb der Tacho stehen.“
Nach einem Zivilprozess schlossen Kunde und Verkäufer einen Vergleich: Fröhlich soll den Wagen für 15.000 Euro zurückkaufen.
Wie marode der Jaguar wirklich war, sollen jetzt die Gutachter entscheiden
|