Egal was für Produkte man öffnet und anschaut, wenn sie älter als 30 Jahre sind, kommen einem angesichts der hohen Qualität Tränen in die Augen. Da gibts Bestandteile aus Metall, oft sogar Messing und Kupfer, man kann es aufschrauben, weil es Schrauben gibt. Natürlich alle mit Muttern oder in Gewindeeinsätzen, plus Unterlegscheibe *und* Zahnscheibe.
Wenn man sowas mit heutigen Maßstäben sieht, mutmaßt man, die Herren Krupp, Siemens und Bosch müssen damals ihr Privatvermögen an die Kunden geopfert haben, um mit ihrem altruistischen Qualitätseinsatz die Welt zu verbessern.
Tatsächlich haben sie ihre Vermögen aber mit dieser Qualität aufgebaut.
Es ist also eher eine Gehirnwäsche, die uns glauben macht, daß Qualität nicht bezahlbar wäre, als daß es tatsächliche Hinderungsgründe gäbe.
Wenn Pareto gilt, kann man mit 20% Mehraufwand die Qualität um 80% erhöhen. Und die 20% zählen nicht vom Verkaufspreis, sondern vom Einkaufspreis. Also wenn der E38 mal 20k€ an Material gekostet hat, um ihn für 80 zu verkaufen, hätte man für 4000 Euro mehr eine Verdoppelung der Qualität hinbekommen. Halte ich als Faustformel für absolut realistisch, wenn man sich die hier im Forum zu sehenden neuralgischen Schwachstellen so anschaut und mit welchem geringen Aufwand bei der Herstellung die meisten zu beheben gewesen wären. Ein Zebragummi für den Tacho statt der Billigmüll-Streifenkleber? Großzügigst 10 Cent mehr im Einkauf, und niemals Pixelfehler!
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