Spaß im Schnee

JRAV · 05.01.2003, 01:54

Tja Leute,

bei uns hat es heute geschneit und gefroren, und da hab ich mir auf dem
Weg von meiner Liebsten eine leere Straße im Gewerbegebiet gesucht und
das ASC ausführlich auf Herz und Nieren getestet.

1. Lektion: das ASC fängt wirklich viel ab! Mit ASC und Gasgeben in einer Kurve
schwenkt das Heck vielleicht 25°, ohne sind es mehr als doppelt so viel und man
steht quer auf der Straße

2. Lektion: Es gibt keine kontrollierten Drifts, außer vielleicht, man hat viel Übung.
Wenn er rutscht dann rutscht er, und zwar so lange wie es ihm paßt. Ich trete dann
oft instinktiv die Bremse, wenn die Nase gegen den Bordstein zeigt, da ich nicht weiß,
ob er einfach weiter drehen würde oder nicht doch Richtung Fußweg abschmieren würde.

3. Lektion: Ist der Wagen kontrolliert außer Kontrolle geraten, tut Gegenlenken not,
das Problem ist nur, daß man das Lenkrad gar nicht so schnell bewegen kann wie man
gerne möchte.

4. Lektion: Auch auf vereister Straße läßt sich der Wagen gut mit 50 fahren, man darf nur
in Kurven nicht aufs Gas treten.

Nach rund 10 Minuten hab ich meine Übung dann beendet, damit ich nicht allzu übermütig
werde. Für eine 180° Drehung brauch ich wohl eine etwas größere Fläche, da muß man
vielleicht mal den WalMart Parkplatz aufsuchen, hab nämlich keine Lust, in die Botanik
zu segeln.

Ob das ganze nun Sinn macht oder nicht ist eine andere Frage, aber vermutlich sollte man
schon wissen, wie sich ein Auto außerhalb des Grenzbereichs verhält (jaja, ich weiß, Fahrer-
training ist auch ne Möglichkeit).

Zuletzt eine Frage: ein Kavalierstart auf trockener Straße ist ja normalerweise Gift fürs
Getriebe. Wie ist es bei vereister Fahrbahn? Dort müßten die Kräft doch eigentlich viel
geringer sein, oder?

fish · 05.01.2003, 02:02

Spass im Schnee, den hatte ich heute auch; 220 KM lang verschneite, und zum Teil vereiste Strassen brachten mich des öfteren ungewollt an die physikalischen Grenzen des 7er, es war wie eine Mischung aus Collin Mc Rae und Driver!!

gruß, fsih

Sewer Shark · 05.01.2003, 10:31

mit meinem E38 hatte ich dank ASC auch nie Probleme im Schnee,bei zu schneller Kurvenfahrt schob er manchmal über die Vorderräder was aber echt auf´s hohe Tempo zurückzuführen ist.
Mit dem 928er kann ich solche Driftübungen auch ohne Schnee machen,doch das geht ins Reifengeld

.

Für 180° Drehungen braucht man eigentlich keinen großen Platz,ebenso für´s 360°-eindrehen.Einmal das Kurveninnere Rad durch die Fliehkraft entlastet und los geht die fröhliche kreiselfahrt.
Das hab ich mit meinem 3L V8 selbst auf dem trockenen gepackt.Sinnlos + Materialermüdent ist es natürlich...

Den Kavalierstart auf vereister Fahrbahn sehe ich eigentlich auch nicht als starke Belastung an.Es sei denn ,daß man ständig einen mit eingeschaltetem ASC macht.Das hat ja dann soviel Arbeit das es irgendwann sagt: "Egal,laß mich jetzt in Ruhe.Ich mag nicht mehr!".

Na JRAV,

in 10min bist Du schon bis zur Lektion 4 gekommen

Dabei zeigen sich in Lektion 5 die wahren Profis:

...Motor an,im Stand auf "D" schalten.Bremse lösen (KEIN GAS) und dann schnell aussteigen und sich dem nun selbstständig langsam fahrenden Auto von der Beifahrertür wieder verinnerlichen und denn Automaten auf "P" schalten

JRAV · 06.01.2003, 01:39

Na Sewer Shark,

also die 180° hab ich immer noch nicht hinbekommen. Die Straße ist zwar dank
freier Parkplätze praktisch vierspurig, ist aber leider ein wenig kurvig, und ein
paar alte Trailer stehen dort auch noch rum. Inzwischen bin ich mit Handbremse
auf gut 120° gekommen, aber wenn ich noch schneller fahre, lande ich unweigerlich
in der Botanik (oder auch nicht, aber das auszuprobieren ist mir keine 14,000€ wert

).

Ich weiß nicht, wie sehr sich 7er und 5er da im Fahrverhalten unterscheiden, ich glaube,
der 7er rutscht mehr aufgrund des höheren Gewichts.

Unglaublich, wie gut der Wagen bei Schnee und Glatteis zubeherrschen ist, liegt wohl
auch daran, daß ich das erste mal Winterreifen drauf habe. Ein Übersteuern habe ich
bei meinem noch nicht bemerkt, aber da bin ich nach gemachten Erfahrungen mit
meinem Polo auch sehr vorsichtig (hat mich damals eine 250€ Vorderachse gekostet).

Zu Lektion 5: Wenn das Auto dabei bergaufsteht bin ich in dieser Übung Meister

MicDon · 06.01.2003, 10:35

Mein 535i (Bj. 93) war eine ziemliche Katastrophe im Schnee...
Der letzte 7er - ein E38 (Bj. 99) war echt schon ziemlich brauchbar mit der Elektronik...
Demnächst teste ich mal den E65 - bin mal gespannt wie gut das da funktioniert...

Wegen der 180° Wende:
Das ist nur so schwierig weil die Autos heute so gebaut werden das sie eben nicht mit dem Heck ausbrechen.
Mit einem alten VW-Käfer geht das kinderleicht und auch mit dem Z3 stehst Du schneller quer als Dir lieb ist.
Beim E65 sollte das ja gemäss der Aussage in AMS auch super klappen...

seba · 06.01.2003, 17:53

eine 180° Drehung aus dem stand ist bei glatteis kaum möglich, ich war heute auch enttäuscht.
Auf trockener Strasse geht das auch mit dem 7er ganz gut, jedenfalls materialschonender als mit schwächeren autos. Beim BMW reicht es bei stark eingeschlagener Lenkung schon aus, im ersten gang, nach weichem einkuppeln das gas zu versenken.

Es rollen sich mir die Fußnägel auf, wenn ich mir vorstelle das 90 ps kandidaten ähnliches mit vollgas, und "am drehzahlbegrenzerknallengelassener" Kupplung versuchen

Der antriebsstrang wird`s danken.

Aber solche späße sind doch moralisch

(wir fahren ja kein einwegauto) noch vertretbar, solange man sich bemüht, gangwechsel und anfahrvorgänge weich zu gestalten. Ich sage lieber 2 Kupplungen, als einmal diff und getriebe.

Beim E32 (3,4) fiel mir ein leicher Hang zum UNTER ??? steuern auf. (was weiss ich wieso)
Überhaupt liegt sein Heck viel sicherer als das meines sierra cosworth, oder granada (24V umbau) . Ob das so lobenswert ist??

geschmacksache.

naja, passt nur auf jungs!
sebastian

FrankGo · 09.01.2003, 06:20

Zitat:

Orginal gepostet von JRAV
2. Lektion: Es gibt keine kontrollierten Drifts, außer vielleicht, man hat viel Übung.
Wenn er rutscht dann rutscht er, und zwar so lange wie es ihm paßt. Ich trete dann
oft instinktiv die Bremse, wenn die Nase gegen den Bordstein zeigt, da ich nicht weiß,
ob er einfach weiter drehen würde oder nicht doch Richtung Fußweg abschmieren würde.

3. Lektion: Ist der Wagen kontrolliert außer Kontrolle geraten, tut Gegenlenken not,
das Problem ist nur, daß man das Lenkrad gar nicht so schnell bewegen kann wie man
gerne möchte.

Nach rund 10 Minuten hab ich meine Übung dann beendet, damit ich nicht allzu übermütig
werde. Für eine 180° Drehung brauch ich wohl eine etwas größere Fläche, da muß man
vielleicht mal den WalMart Parkplatz aufsuchen, hab nämlich keine Lust, in die Botanik
zu segeln.

Zuletzt eine Frage: ein Kavalierstart auf trockener Straße ist ja normalerweise Gift fürs
Getriebe. Wie ist es bei vereister Fahrbahn? Dort müßten die Kräft doch eigentlich viel
geringer sein, oder?

Zu 2:
Du mußt immer den Schwung beachten.
Dann hilft Bremsen (Vollbremsung ohne ABS), um dem Schwung folgend einfach weiter zu rutschen.
Gegenlenken, und sogar einlenken und mit Absicht eine 180-Grad-Wende VOR dem Hindernis zu machen.
Gas Geben (ohne ASC) beim Einlenken, um ein Übersteuern zu erreichen.

zu 3:
Das ist Übung.
Aber viel wichtiger ist es, dass ausbrechen frühzeitig zu erkenne und schon früher als Du es wohl gemacht hast gegen zu lenken. Im Rally-Sport und in der Formel 1 (M.Schumacher ist der Könner) kommt es darauf an, möglichst Frühzeitig Gegen zu lenken. Eine Tausendstel Sekunde eher als der "Gegner" heißt dann, dass man u.U. voll auf m Gas stehen bleiben kann, während der "Gegner" kurz vom Gas gehen muß und somit locker in dieser Aktion (ganze Kurvenkombination) 20 Meter verliert und nach der Kurve einfach enorm langsamer ist. ... den Schwung verliert.
Bei so Dingern mußt Du optimal sitzen.
Falsche Sitzposition kostet sofort Zeit beim "erkennen" des Ausbrechens und beim "Agieren" als Antwort auf das Ausbrechen.

Für eine 180-GradDrehung brauchst Du nicht viel Fläche aber viel Können...
Das ist reine Übungssache. Bei Eis kann man das mit 20km/h machen.
Aber dabei das ABS ausschalten, dann geht es recht easy und im Zweifelsfall kann man mit ner Vollbremsung die Aktion abbrechen. .. ABS und EIS vertragen sich nicht... Handbremse (blockieren) bremst dann um Welten besser, als ABS.

Auf Eis wird der Antriebsstrang wenig / anders belastet, da ja keine "Gegenwehr" von Seiten der Straße kommt... die Räder rutschen dann einfach..

Bulldog · 09.01.2003, 15:48

Diese netten 180er Wenden sind der Grund warum ich bei meinen Autos den Feststeller vom Handbremshebel(kleiner Knopf vorne am Hebel) in gedrückter Position mit einer kleinen Schraube feststelle. Dir Handbremse kann NICHT arretieren und man kann sie Aktiv benutzen.

Da ich die Handbremse sonst nicht brauche, abstellen nur in P oder bei Schaltung im Gang ist das ohne Prob. möglich.

Wichtig aber zum TüV Termin die Schraube rausnehmen weil die Prüfer gern zum testen einrasten lassen.

JRAV · 09.01.2003, 23:24

@Frank,

wie schaltet man das ABS aus???

180 mit Handbremse sollte möglich - gestern bin ich auf einer etwas schmaleren
Straße in unserem Wohngebiet auf immerhin gut 150° gekommen. Wenn man noch
etwas schneller fährt (~50), sollte genug Schwung dasein. Alles eine Frage der Übung.

[Bearbeitet am 9.1.2003 von JRAV]

FrankGo · 10.01.2003, 04:29

ABS ausschalten:
Ich werde mir einen Schalter setzen, der die ABS-Steuerleitung unterbricht.
Normalerweise kann man das ABS am schnellsten ausschalten, indem man das ABS-Relais entfernt.
Aber frage mich nicht, wo das sitzt, ich habe es noch nicht gesucht.

Zu Deinen 180-Grad-Kehren:
Am Einfachsten geht es, wenn Du "vorschaukelst".

Also Du ... ach was.. ich zeichne es, das geht schneller und bedraf dann keiner Worte mehr.