Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 29.02.2012, 07:28   #30
Erich M.
† 12.05.2017
Premium Mitglied
 
Benutzerbild von Erich M.
 
Registriert seit: 13.10.2004
Ort: Süddeutschland
Fahrzeug: viele - auch 740i Individual, mit Autogas liegt der Spritkonsum auf Kleinwagenniveau ... gute Autogastechnik dank BRC zahlt sich eben doch aus!
Standard

Zitat:
Zitat von at4wobe1 Beitrag anzeigen
Von den Gleitschienen hab ich gelesen.

Sollte die Kette dann auch gleich gemacht werden?

Gibt's da Frühwarnzeichen? Oder nur alters und Km abhaengig?

Danke,
Wolfi
Hi,

... die wichtigste Gleitschiene ist diejenige, die sich vor dem Nockenwellenkettenrad auf der linken Bank (2 - Fahrerseite) befindet. Diese wird, wenn überhaupt, nur durch die Kette beim Starten beaufschlagt. Da dieses Teil nach all den Jahren, Temperaturunterschieden und chemischen Einflüssen sehr spröde geworden ist, kann diese beim Starten brechen, da hier dann, je nach NW-Stand, die Kette kurzfristig gespannt und somit auf die Gleitschiene peitscht. Wie gesagt, der Motorentod findet beim Starten statt.

Wenn die Gleitschiene am oberen Befestigungsbolzen bricht (schwächste Stelle), dann war es das. Denn von hier bis zwischen Kette und Kettenrad ist es nur ein Wimpernschlag... Den Rest kannst Du Dir denken. Kettenriss oder Überspringen der Kette - schon Anschlagen der Kolben auf die Ventile. Oftmals stellt sich dann nach einer Reparatur heraus, dass es dann im Untergebälk dockert - > Pleuellager, etc... Die M116-Motoren (380/420) sind davon anfangs schneller betroffen gewesen, als die M117-Motoren (500/560), aber inzwischen gehen die bei Nichteinhaltung des Wechsels, genauso ko.

Ebenso sollten bei Öffnung der Ventildeckel, die Längung der Kette, sowie der Zustand der Schwinghebel (= Kipphebel) überprüft werden. Erfahrungsgemäß ist die Kette nach gut 100.000 mls, um fast 10°, gemessen an der Markierung NW-Bank1, gelängt. Das heißt, dass hier die Öffnungs- und Schließzeiten im Vergleich zur Bank 2, um 10° später stattfinden. Somit findet der Zündzeitpunkt des Funkens an der Bank 1, 10° früher statt. Den Rest kannst Du Dir denken.

Auch die Schwinghebel. Schwinghebel deswegen genannt, da sich hier keine "Kipphebelwelle" befindet. Der Schwinghebel wird gehalten durch das Hydroelement, der Auflagefläche der Nocke und dem U-förmigen, runden Halte- und Führungselement (verschiedene Stärken) auf dem Ventilteller.

Diese Schwinghebel mit geeignetem Werkzeug nacheinander rausnehmen und genau die Oberfläche betrachten. Da sie ständig durch die Nockenoberfläche fest beaufschlagt werden, findet hier nach gewissen Laufzeiten auch Pitting (Ablösen der Härteschicht) statt. Irgendwann überträgt sich das auf die Nockenwellenoberflächen und schon "frisst A.rsch Hose auf". Die Auflagefläche der Schwinghebel ist im My-Bereich hartverchromt, die Oberfläche der Nocke gehärtet. Die gesamte Umfanglänge der Nocke beträgt rund 7x mehr als die kurze hartverchromte Fläche des Schwinghebels, auf dem sich die Nocke mit dem Druck des Hydroelements und des Schmierfilms, abwälzt.

Bei Bedarf kann ich auch gerne "Beweisbilder" einstellen.

mfg Erich M.
... so die Arbeit ruft
__________________
... Jäger und Sammler
BRC-Autogasumrüster aus Leidenschaft ... (E46-330Ci Cab., E38: 735iL/740i-FL Indi/750iL-FL von den Twins, Mercedes: W108/126(+Stretch)/140 (sowie MB S500-Kombi), ML55, Corvette C4 Cab., GMC-Yukon XL Denali 6.0)
... nie war autogasfahren so sinn(wert-)voll wie heute.
...deutschlandweit 6.477 LPG-Tankstellen.
Interner Link) Meine Alben...

Externer Link (&Ooml;ffnet in neuem Fenster, der Forumsbetreiber distanziert sich vom Inhalt extern verlinkter Seiten.) Emb-Pro-Autogas

Externer Link (&Ooml;ffnet in neuem Fenster, der Forumsbetreiber distanziert sich vom Inhalt extern verlinkter Seiten.) KD-Maschinenbau + Emb-Pro-Autogas
Erich M. ist offline   Antwort Mit Zitat antworten