20.07.2005
Service: Maut-Tipps für den Weg über die Alpen
Service: Maut-Tipps für den Weg über die Alpen Als wären die im schlimmsten
Fall knapp 73 Euro für das Pickerl - so nennt der Österreicher seinen Aufkleber
für die Autobahngebühr - nicht schon genug, wird für etliche Streckenabschnitte
in der Alpenrepublik eine zusätzliche Benutzungsgebühr erhoben. Wer seinen
Reisekostenetat schonen und den modernen Wegelagerern ein Schnippchen schlagen
will, kommt auf Umwegen über kleinere Landstraßen, Pässe und Ortschaften auch
ans Ziel.
Natürlich lohnt sich das Ausweichen auf gebührenfreie Nebenstrecken nicht
wirklich, weil längere Fahrzeiten und unter Umständen auch höhere Benzinkosten
anfallen. Wer aber Spaß am Fahren in der alpinen Bergwelt hat, für den sind die
kurvenreichen Straßen ein Erlebnis für sich. Nur eines sollte man nicht: es
eilig haben. Denn auf diesen Strecken gilt die Devise: gemütlich reisen statt
rasen. Und Gespannfahrer sollten sich ebenfalls nicht auf diese Ausweichstrecken
lotsen lassen.
Mautzahlstelle in Frankreich. Foto: Geekheim
Für drei wichtige Mautstrecken hier die Alternativen, die durchaus lohnenswert
sein können, wenn man sie nicht gerade an einem der Hauptkampftage am Wochenende
befährt. Außerdem gibt es noch die Möglichkeit, mit einer Jahresmautkarte Geld
zu sparen - das lohnt sich aber nur für Reisende, die öfter im Jahr durch
Österreich fahren. (Mehr im Kasten "Jahresmautkarte"). Brennerautobahn: Für die Benutzung der Brennerautobahn, die Österreich mit
Südtirol verbindet, muss eine Mautgebühr von acht Euro pro Strecke gezahlt
werden. Alternativ verlässt man die Autobahn an der Anschlussstelle
Innsbruck-Süd und fährt über die Bundesstraße 182, die in die italienische S12
übergeht. In Italien kann man bei Sterzing oder bei Brixen wieder auf die
Autobahn zurückkehren. Arlbergtunnel: Um den Arlbergtunnel bei St. Anton zu umgehen (Maut 8,50 Euro),
kann man über den Arlbergpass fahren. Von Bludenz kommend, verlässt man die S16
bei Klösterle und nimmt die kurvenreiche Passstrecke unter die Räder. Östlich
von St. Anton führt die Strecke automatisch wieder auf die S16 in Richtung
Innsbruck. Tauernautobahn: Auf dem Weg von Salzburg nach Villach führt die Autobahn A 10
durch zwei Tunnels. Für diese Strecke müssen 9,50 Euro extra gezahlt werden. Als
Alternative gibt es lediglich den Tauernpass, dessen Überquerung allerdings
einen größeren Umweg mit sich bringt. Dazu wird die Autobahn bei Eben verlassen.
Über Radstadt geht es zum Tauernpass. Bei Mauterndorf bleibt man auf der
Landstraße 99 und orientiert sich Richtung St. Michael. Wem es übrigens nur vor dem Schlangestehen an den Mauthäuschen graut: Für
Pyhrn-Autobahn (A9), Tauern-Autobahn (A10) und Brenner-Autobahn (A13) kann man
sich bereits vor dem Urlaub Tickets für die Video-Maut kaufen. Das geht via
Internet über www.videomaut.at oder bei den Automobilclubs. Beim Kauf wird das
Kennzeichen des Autos freigeschaltet. Sobald der registrierten Wagen in die
automatische Abfertigungsspur fährt, erfasst das System das Kennzeichen, der
Urlauber kann ohne Anhalten passieren - mit maximal Tempo 15. Allerdings ist die
Videomaut-Spur nur für Autos ohne Anhänger frei. Für den Fall, dass das System
Schwierigkeiten hat, das - möglicherweise verschmutzte - Kennzeichen zu
identifizieren, empfiehlt es sich, den Kaufbeleg im Auto zu haben. (ar/kju) Für Vielfahrer, die oft in Österreich unterwegs sind, zum Beispiel über den
Brenner Richtung Italien, ist der Kauf einer Jahres-Mautkarte eine Überlegung
wert. In Österreich wird neben der obligatorischen Straßengebühr, die für alle
Autobahnen fällig wird, auf bestimmten Strecken zusätzliche Maut fällig, etwa
für Arlbergtunnel, Brenner-, Tauern- und Pyhrnautobahn. Für die vier genannten
Strecken sind Jahrestickets erhältlich. Eine Jahresmautkarte kostet 87 Euro;
allerdings reduziert sich der Preis um 40 Euro, wenn man im Besitz einer
Jahresvignette für die allgemeine Autobahngebühr (Preis: 72,60 Euro) ist. Beispiel Brenner: Einmal hin nach Südtirol und wieder zurück Richtung
Deutschland schlägt mit insgesamt 16 Euro zu Buche. Die ermäßigte
Jahresmautkarte kostet 47 Euro, somit hat man die Kosten für die Jahresmautkarte
nach drei Passagen eingespielt und als weiteren Vorteil den Komfort, nicht mehr
an den Zahlhäuschen anhalten zu müssen, sondern auf der Videomaut-Spur
durchfahren zu können. Aber Achtung: Die Karte gilt nur auf einer zuvor
ausgesuchten Strecke, und pro Jahresvignette gibt es nur eine Jahresmautkarte.
Auch Mogeln, indem man sie an Freunde und Bekannte ausleiht, geht nicht: Das
Kennzeichen des Autos wird im Computer der Mautgesellschaft registriert. Wer nur gelegentlich in Österreich unterwegs ist, fährt indes mit der
Kombination aus 10-Tages-Vignette (7,60 Euro) und Einzelticket auf den
Mautstrecken günstiger. Quelle: ar 07/2005
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