Kategorie: Connected 12.03.2008
Der „vernetzte BMW“ der Zukunft erkennt den Fahrer am Gesicht
Forschungsprojekt: Biometrische Personenidentifikation
München. Ein entscheidender Faktor für den einzigartigen Komfort an
Bord eines Premium-Fahrzeugs ist der Grad der Individualisierung. Neben der
Wertigkeit und der Anmutung zählen dazu vor allem die
Personalisierungsmöglichkeiten der Ergonomie-, Bedienungs-, Sitz- und
Infotainment-Funktionen, die bereits heute in Oberklasse-Fahrzeugen über den
Fahrzeugschlüssel gespeichert werden können. Doch Schlüssel können wie PIN und
Passwort an eine andere Person weitergegeben werden, biometrische Eigenschaften
nicht. Ein Körpermerkmal ist einzigartig. Um künftig Unabhängigkeit vom
Schlüssel und somit auch den Schutz persönlicher Daten garantieren zu können,
erforscht die BMW Group intensiv die Möglichkeit einer videobasierten
Personenidentifikation. Dieses biometrische Authentifizierungsverfahren setzt
auf dem bestehenden Konzept der Schlüsselpersonalisierung auf, identifiziert die
Fahrer jedoch eindeutig an markanten Gesichtsmerkmalen.
Forschungsprojekt Fahrererkennung
Ohne aktiv handeln zu müssen, wie beispielsweise beim Fingerprint-Sensor,
erfasst eine im Fahrzeug integrierte Infrarotkamera das Gesicht des Fahrers,
sobald dieser auf dem Fahrersitz Platz genommen hat. Die gewonnen Daten werden
dann mit den in einer Datenbank hinterlegten Gesichtsmerkmalen abgeglichen. Erst
wenn der Fahrer eindeutig identifiziert wurde, stellen sich bei dem BMW Prototyp
die Komforteinstellungen für die Sitz-, Spiegel-, Lenksäulenposition und Radio
individuell und automatisch ein. Künftig wäre es aber eben auch denkbar,
personenbezogene Datenbereiche, etwa das persönliche Telefonbuch oder das
Adressverzeichnis des Navigationssystems sowie die Wegfahrsperre mit der
kamerabasierten Driver Memory zu verbinden.
Fahrer – Fahrzeug: Vom ersten Treffen zum Kennenlernen
Vor der biometrischen Autorisation lernt das System den Fahrer zunächst
kennen, in dem es beim ersten Mal die individuelle Merkmalstruktur des Gesichts
analysiert. Eine Bildverarbeitungssoftware wertet das Infrarotbild aus und
vermisst dabei die markanten Stellen im Gesicht der Person. Zu diesen
Gesichtseigenschaften gehören die oberen Kanten der Augenhöhlen, die Gebiete um
die Wangenknochen und die Seitenpartien des Mundes. Während der Registrierung
wird ein Gitternetz über die Aufnahme des Gesichts gelegt, um die markanten
Punkte zu lokalisieren und Position, Abstand und Lage zueinander zu
registrieren. Die erkannten Gesichtsmerkmale werden anschließend mit einem vom
Fahrer definierten, anonymisierten Namen als Template in einer Datenbank
abgelegt. In einem weiteren Schritt werden dann die aktuellen
Komforteinstellungen (Sitz-, Spiegel- und Lenksäulenposition, sowie das
Radioprogramm etc.) mit dem Gesicht des Fahrers verknüpft und abspeichert.
Forschungsprojekt Fahrererkennung
Der Fahrerkreis ist dabei zahlenmäßig nicht beschränkt. Das heißt, dass sich,
so es der Fahrer zulässt, unbegrenzt viele Personen mit ihren biometrischen
Gesichtsmerkmalen und den entsprechenden Komforteinstellungen in der Datenbank
registrieren lassen können. Das entsprechende Template dient in der Folge nach
jedem Einsteigen in das Fahrzeug als Vergleichsmuster, wobei die Wiedererkennung
bei den derzeitigen Prototypen in rund 5 Sekunden analog zum
Identifizierungsvorgang beim Erstkontakt mit dem Fahrzeug erfolgt. Hierbei
werden die festgestellten markanten Gesichtseigenschaften mit den Einträgen in
der Datenbank abgeglichen. Durch diese biometrische Identifizierungsmethode
könnten künftig beispielsweise bei Fahrzeugen, die privat oder beruflich von
mehreren Personen genutzt werden, auch personenspezifische Daten wie Telefonbuch
und Navigationsziele oder sogar sensible Daten wie der SIM-PIN eindeutig und
sicher dem Fahrer zugeordnet werden.
Die größte Herausforderung: das Licht
Forschungsprojekt Fahrererkennung
Im Gegensatz zur videobasierten Personenidentifikation in einem Gebäude, sind
die Entwickler der BMW Group im Fahrzeug mit ständig wechselnden und kaum
kontrollierbaren Lichtverhältnissen konfrontiert. Scheint etwa die Sonne von der
Seite auf das Fahrzeug, bildet sich ein Schlagschatten auf dem zu erkennenden
Gesicht. Kommt die Sonne von vorne kann dies eine Überstrahlung und damit eine
Blendung der Kamera zur Folge haben. Die Minimierung dieser äußeren Einflüsse
auf die korrekte Funktionsweise des Systems stellt die größte Herausforderung
auf dem Weg zu einem robusten Einsatz der videobasierten Personenidentifikation
in einem Serienfahrzeug dar.
Quelle: BMW Presse Mitteilung vom 12.03.2008
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