22.10.2007
Bitter Vero Präsentation - Fotos von der Horsepower Performance bei Schwelm
Eine viertürige deutsche Sportlimousine mit über fünf Metern Länge - hätten
Sie da spontan auch an Bitter gedacht? Wenn Sie nicht gerade Liebhaber oder
Kenner sind oder früher Auto-Quartett gespielt haben, ist Ihnen der Kleinserienhersteller Bitter vielleicht kein Begriff
- schade, denn Firmeninhaber Erich Bitter ist bereits seit den 70er Jahren in
diesem Geschäft tätig. So produzierte er den Bitter SC und CD, jeweils auf Basis
von Opel Fahrzeugen wie dem Diplomat oder dem Monza. Mit italienischer
Linienführung konnte einst ein "Diplomat-Coupé" auch Promis wie Paul Breitner
und Ui Hoeneß von Bitter überzeugen.

Bitter Logo am Heck des neuen Bitter Vero
In den letzten Jahren ist es ruhiger um Erich Bitter geworden - der einstige
Rennfahrer und Designer hatte einige Rückschläge zu verkraften. Aber Bitter kam
zurück und 20 Jahre nach der letzten Fahrzeugpräsentation feierte im Oktober
2007 wieder ein Auto von Bitter Premiere: der Bitter Vero, eine viertürige
Sportlimousine mit V8-Motor und 367 PS Leistung.
Bitters jüngster Streich basiert wiederum auf einem Fahrzeug der GM-Gruppe,
diesmal auf dem Holden Statesman, einer Luxuslimousine, die in Australien
gefertigt und dort gut ausgestattet für ca. 50.000 Euro verkauft wird. Die erst
im Jahr 2006 vorgestellte Luxuslimousine ist technisch und qualitativ auf
neuestem Stand - und bildet damit eine solide Grundlage für den Vero. Bis ins
Jahr 2013 ist die Lieferung mit Holden vertraglich gesichert.
Bisher hatte Bitter seine Autos gerne mit einer völlig eigenständig designten
Karosserie versehen - dies ist beim Vero leider nicht mehr der Fall. Die im
Falle einer vollständigen Karosserie-Änderung nötigen Crash-Tests wären einfach
zu aufwändig gewesen. So beschränkte sich Bitter auf die Änderung von einzelnen
Karosserie-Elementen. Dazu gehört die modifizierte Motorhaube aus
kohlefaserverstärktem Kunststoff mit Hutze und
einem auffällig großen Bitter-Emblem im Kühlergrill. Dieses Stil-Element hatten
die einstigen Bitter-Modelle nicht nötig, aber heute wäre die
Verwechslungsgefahr ohne großes Bitter-Emblem mit dem Holden wohl zu groß.
Weitere äußere Merkmale des neuen Vero: spezielle Schürzen an den Flanken, eine
überarbeitete Verkleidung des 535 Liter großen Kofferraums, vier eckige Endrohre und verchromte
18 Zoll-Felgen (gegen Aufpreis 20 Zoll Felgen), sowie neue Scheinwerfer mit Bi-Xenonicht und LED-Rückleuchten.

mit einem Bus wurden die Besucher zu einer
Pferdehalle gefahren, in dem der neue Bitter Vero präsentiert wurde
Im Innenraum sind die meisten Änderungen gegenüber dem Ursprungsauto Holden
zu verzeichnen. Bitter legte Wert auf edelste Materialien. So setzt er auf Leder,
das in seiner Qualität in der Luxusklasse seines Gleichen sucht. Der Dachhimmel
des Vero ist mit feinstem Alcantara versehen und auch sonst veredelte Bitter im
Innenraumm alles was möglich war, darunter die Sitze und alle Hebel und Schalter.
Bitter stattet den Vero mit vielen Extras wie Multifunktionslenkrad, Navigationssystem, Bluetooth, Bose-Soundsystem, DVD-Entertainment-System mit Bildschirmen in den
Kopfstützen und kabelfreien Kopfhörern, 10fach elektrisch verstellbaren
Frontsitzen und Drei-Zonen-Klima-Anlage aus. Zu den weiteren serienmäßige Extras
zählen ESP und Einparkhilfe. Details wie Soft-Close, Sitzbelüftung oder
elektrisch verstellbare Sitze im Fond, so wie man sie z. B. im 7er-BMW findet,
gibt es allerdings nicht.
Unter der Motorhaube des Vero arbeitet der aus der Chevrolet Corvette bekannte 6.0
Liter-V8-Zylinder-Motor mit 367 PS und sorgt für die mit 1,9 Tonnen noch
vergleichsweise leichte Limousine für gute Beschleunigungswerte. Für den deutschen Markt wurde der Vero
entsprechend den Zulassungsbedingungen angepasst: u. a. musste der Vero auf
Abgasnorm EU4 getrimmt und mit Nebelleuchte versehen werden. Außerdem wurde das
Fahrwerk gegen eines von H&R getauscht und das typische amerikanische Schaukeln abgestellt. Erich
Bitter testete den Wagen selbst über 11.000 km lang und der Verbrauch belief
sich dabei auf ca. 15 Liter je 100 Kilometer.
"Bei 30 Autos pro Jahr schreiben wir eine schwarze Null" so Erich Bitter.
Geplant ist der Verkauf von 70 bis max. 100 Fahrzeuge pro Jahr in Deutschland,
Frankreich, Spanien, den Benelux-Ländern und der Schweiz. Exklusivität ist bei
dieser Stückzahl garantiert - und hat seinen Preis: der Biter Vero kostet rund
120.000 Euro. Damit spielt der Vero in Größe, Ausstattung und Leistung in der
Liga der Luxuslimousinen mit und muss sich dort auch mit einem 7er-BMW oder einer
S-Klasse messen. Rein technisch wird der Bitter hier keinen Stich machen, aber
die Technik ist auch nicht der Grund für einen Kauf. Vielmehr spielen bei den
Bitter-Fans der Mythos und das Innenraum-Ambiente eine Rolle und natürlich die Exklusivität.
Anerkennend muss die Leistung von Erich Bitter gelobt werden. Er hat den Vero
designt, er hat ihn entwickelt, er hat ihn getestet, er hat ihn präsentiert und
er verkauft ihn. Es ist erstaunlich, was ein Mann heute in der Liga der
Automobil-Giganten noch bewegen kann.
im Rahmen einer Horsepower-Performance wurde der neue Bitter Vero
präsentiert, links steigt Erich Bitter in seinen von ihm designten und
hergestellten Vero
Am 19. Oktober lud der 74jährige Erich Bitter seine Kunden und Fans zur
Weltpremiere des Vero in seine Heimatstadt Schwelm in NRW ein. Im "Haus
Friedrichsbad", einem 4-Sterne-Hotel, wurden die Gäste gegen 18 Uhr zum
Sekt-Empfang eingeladen. Von dort ging es per Bus um 18.30 Uhr zu einer etwas
außerhalb von Schwelm gelegenen Pferdehalle. Dort wurde den Interessenten eine
Horsepower Performance gezeigt und in diesem Rahmen der neue Bitter Vero
vorgestellt. Nach der Präsentation lud Bitter seine Gäste noch zu einem
Abendessen ein.
Erste Stimmen nach der Präsentation waren zwiespältig: "zu modern" meinte ein
langjähriger Bitter-Fan. Ein anderer Bitter-Fahrer konnte sich noch nicht
entscheiden "daran muss ich mich erst gewöhnen". Durchweg gelobt
wurden die enormen Platzverhältnisse im Fond des Wagens: "da kann ich auch meine
Familie von begeistern" meinte ein Bitter-Fan. Einig waren sich die Gäste was
die Präsentation anging: die Horsepower-Performance wurde mit viel Beifall
bedacht.
Technische Daten Bitter Vero
Typ |
Vero |
Motor |
V8 |
Hubraum (cm3) |
5.967 |
Leistung in PS (KW)
bei U/min-1 |
367 (270) bei 5.700 |
Max.
Drehmoment (Nm) bei Umin-1 |
530 bei 4.400 |
Höchstgeschwindigkeit
(km/h) |
250 |
Beschleunigung 0-100 km/h (sek.) |
5,9 |
Getriebe |
5-Gang-Automatik |
Antrieb |
Heck |
Treibstoffsorte |
Super |
Gewicht, Herstellerangabe (kg) |
1.890 |
Preis (Euro) |
121.975,- |
Abgasnorm |
Euro 4 |
Die Bitter Horsepower-Philosophie
In der Einladung zur Bitter Vero Präsentation heißt es:
"Horsepower ist die neue Philosophie der aktuellen und zukünftigen
Bitter-Fahrzeuge. Die Eleganz, Kraft und die Dynamik spanischer Pferde, gepaart
mit deren schon sprichwörtlicher Zuverlässigkeit, sind die Attribute, die dem
neuen Bitter Vero und den noch nachfolgenden Modellen zugeordnet werden.
Auch sind Charakter, Einzigartigkeit und Verbindung von Pferd und Reiter -
respektive dem Fahrer und seinem Fahrzeug - Begriffe, die hier genannt werden
müssen.
Schon immer wurden Pferde mit Automobilen verglichen, was im Hinblick auf die
Geschichte der Fortbewegung auch nicht verwunderlich ist. Nur gibt es nicht
viele Fahrzeuge, die außer dem Transportaspekt dem Vergleich mit diesen rassigen
Tieren noch standhalten. Beim aktuellen Bitter Vero trifft dieser Vergleich, wie
wir glauben, genau ins Schwarze."
Bericht und Fotos: Christian Schütt; Quellen: dpa, Focus, WAZ, Bitter-Club
Das könnte Sie auch interessieren:
Fotos von der Bitter Vero Präsentation auf
der Essen Motor Show 2007 (30.11.2007)
Firma
Bitter auf Wikipedia
Bitter Club International
www.bitter-horsepower.de
www.bittercars.com
(englischsprachige Hersteller-Seite)
Bitte empfehlen Sie diesen Artikel weiter:
|