27.06.2005
Schulen im gesellschaftlichen Verbund
BMW stellt gemeinsam mit der Uni Berlin den Abschlussbericht eines Schulversuchs vor
München/Berlin. Die BMW Group und die Freie Universität Berlin
überreichten heute den Abschlussbericht zum Modellversuch "Schulen im
gesellschaftlichen Verbund" an Klaus Böger, Senator für Bildung, Jugend und
Sport des Landes Berlin.
Das Pilotprojekt wurde in den Schuljahren 2000/01 bis 2003/04 durchgeführt
und im Auftrag der BMW Group unter Leitung von Prof. Dr. Dieter Lenzen,
Erziehungswissenschaftler und Präsident der Freien Universität Berlin,
evaluiert. Wesentlicher Bestandteil des Schulversuchs, zu dem ein positives und
zukunftsweisendes Resümee gezogen werden kann, waren die Vermittlung
schulexterner Experten und die Einbeziehung neuer Lernorte in den Unterricht.
Nicht erst seit den Ergebnissen der PISA-Studie ist das Schulbildungssystem
in Deutschland ein zentrales Thema im politischen Diskurs. Schule ist die
Schnittstelle aller Lebens- und Berufsbereiche. Häufig bekommen Schülerinnen und
Schüler allerdings nur schemenhafte Vorstellungen, was sie im realen (Berufs-)Leben
nach dem Schulabschluss erwartet und welche Anforderungen an sie gestellt
werden.
Ziel des Modellversuchs "Schulen im gesellschaftlichen Verbund" ist es daher,
die Berufswelt stärker in die Schule zu integrieren. Das Schulprojekt beteiligt
Experten aus der beruflichen Praxis wie Handwerk, Technik, Naturwissenschaft und
Kunst in so genannten Arenen am Unterricht. Fächer- und jahrgangsübergreifend
werden hier den Schülerinnen und Schülern Lehrplaninhalte mehrerer Fächer durch
konkrete Projekte vermittelt. Eine Öffnung der Schulen nach außen und die
Erschließung neuer Lernorte zeigen Schülerinnen und Schülern unter realen
Bedingungen die Ansprüche der Berufswelt. Auf diese Weise können wichtige
Persönlichkeitsmerkmale und Kompetenzen bei Jugendlichen entwickelt werden, die
für den Beruf bedeutsam sind: Selbstregulation, Kooperationsfähigkeit, aber auch
Arbeitspräzision oder die Einsicht in größere Aufgabenzusammenhänge.
Die Idee zu diesem Schulversuch entstand 1990 an der
Ferdinand-Freiligrath-Schule in Berlin-Kreuzberg unter dem Namen "KidS -
Kreativität in die Schulen". Die BMW Group leistete bereits damals schon
finanzielle Unterstützung.
"Schulen im gesellschaftlichen Verbund" wurde auf Basis des Berliner
Konzeptes von der BMW Group 1999 auch in Bayern initiiert und in Zusammenarbeit
mit dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus umgesetzt. An
den vier bayerischen Produktionsstandorten der BMW Group in Dingolfing,
Landshut, München und Regensburg nahmen Hauptschulen an dem Projekt teil. Die
wissenschaftliche Begleitung und Auswertung des Gesamtprojektes in Berlin und
Bayern hat der Arbeitsbereich "Philosophie der Erziehung" der Freien Universität
Berlin im Auftrag der BMW Group übernommen.
Der nun vorgelegte Abschlussbericht möchte die Ergebnisse des Schulversuchs
der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Er zeigt auf, welche Fortschritt durch
diese neuartige Unterrichtsform erzielt wurden und wie nachhaltig sie sind.
Positive Effekte auf die Schülerschaft sind etwa die Stärkung sozialer
Kompetenzen, geringere Drop-out-Quoten oder die Steigerung der Lernmotivation.
Außerdem werden Wege aufgezeigt, wie dieses Modellprojekt an Schulen
implementiert werden kann. Die Projektdokumentation macht auch deutlich, dass
diese neue Unterrichtsform verallgemeinerungsfähig und für andere Schulformen
empfehlenswert ist. Die BMW Group verbindet mit den Erfahrungen aus dem Berliner
Schulversuch und seinem bayerischen Pendant die Hoffnung auf eine bundesweite
Ausweitung des Modells für die Lehrplangestaltung.
Es entspricht dem Selbstverständnis der BMW Group, gesellschaftliche
Verantwortung auch über die Werkstore hinaus wahrzunehmen. Mit dem Schulprojekt
"Schulen im gesellschaftlichen Verbund" trägt das Unternehmen Mitverantwortung
bei der (Aus-)Bildung junger Menschen. Die BMW Group stellte für das Projekt
nicht nur finanzielle Mittel zur Verfügung, sondern auch Experten aus den
Ausbildungswerkstätten. Gleichzeitig bot der Modellversuch den
Produktionsstandorten die Chance, die Bedürfnisse zukünftiger
Ausbildungsgenerationen kennen zu lernen.
Quelle: BMW Presse-Mitteilung vom 27.06.05
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