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Kategorie: Wirtschaft

17.03.2004
Rede von Stefan Krause anlässlich der Bilanz-Pressekonferenz
 

München, 17. März 2004. Rede von Stefan Krause, Mitglied des Vorstandes der BMW Group, anlässlich der Bilanzpressekonferenz 2004:

Sehr verehrte Damen und Herren,

ich möchte Ihnen nun den Jahresabschluss 2003 erläutern und Ihnen anschließend noch Informationen zum Währungsthema geben.

Stefan Kraus, Mitglied der BMW AG auf der Bilanzpressekonferenz 2004

Bild: Stefan Krause, Mitglied der BMW AG, Finanzen auf der Bilanzpresskonferenz 2004

Doch zunächst zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2003.

2003 war für die BMW Group auch aus finanzieller Sicht ein sehr erfolgreiches Jahr. Mit einem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 3,2 Mrd. Euro und einem Jahresüberschuss von 1,9 Mrd. Euro konnte die BMW Group in einer Phase erheblicher Aufwendungen für die Produkt- und Marktoffensive an die erfolgreiche Geschäftsentwicklung der letzten Jahre anknüpfen. Der Cashflow erreichte mit 4,5 Mrd. Euro einen neuen Rekordwert.

Wir haben Ihnen bereits im Aktionärsbrief 2003 den Umsatz des abgelaufenen Geschäftsjahres berichtet. Daher hier nur ein kurzer Überblick.

Der Konzernumsatz des Geschäftsjahres 2003 sank im Vorjahresvergleich um 2,1 % auf 41,5 Mrd. Euro. Hier wirkte sich umrechnungsbedingt die Schwäche des US-Dollars aus. Eliminiert man den Währungseinfluss, ergibt sich ein Anstieg des Konzernumsatzes in 2003 um 4,2%.

Die Währungseinflüsse machen sich auch in den Segmenten bemerkbar. Der Umsatz im Segment Automobile lag mit 38,3 Mrd. Euro um 0,4 % über dem Vorjahreswert. Im Segment Motorräder gab der Umsatz aufgrund der o.g. Währungseinflüsse um 6,6 % auf 1,1 Mrd. Euro nach.

In den USA ist der Trend zum Leasing oder der Finanzierung von Fahrzeugen nach wie vor ungebrochen. Daher macht sich auch im Segment Finanzdienstleistungen der Einfluss des schwachen US-Dollars im Rückgang des Umsatzes um 9,1% auf 7,6 Mrd. Euro bemerkbar. Daneben wirkte sich auch ein geringeres Beendigungsgeschäft sowie auf den Segmentumsatz aus.

Nun zur Ertragslage der BMW Group.

Auch im Geschäftsjahr 2003 haben wir hohe Vorleistungen für die Produkt- und Marktoffensive getätigt.

Der Produktionsanlauf neuer Automobile, eine Vielzahl an Markteinführungen sowie die ab Produktionsbeginn zu verrechnenden Abschreibungen auf Sachanlagen und aktivierte Entwicklungskosten haben auch in 2003 zu weiterhin hohen oder sogar steigenden Aufwendungen geführt. Auch die Forschungs- und Entwicklungskosten stiegen in 2003 nochmals leicht an. Trotz dieser hohen Vorleistungen und einem modellzyklusbedingt nur leicht steigenden Absatz erzielten wir wie geplant ein Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres.

Damit stellt die BMW Group in einer aus Finanzsicht anspruchsvollen Phase der Unternehmensentwicklung einmal mehr ihre überdurchschnittliche Leistungskraft unter Beweis.

Wie sich diese Leistungskraft im einzelnen dargestellt hat, werde ich Ihnen nun aufzeigen.

Ich werde Ihnen zunächst die Entwicklung der Umsatzkosten darstellen. In einer Phase der Ausweitung der Geschäftsaktivitäten sind die Umsatzkosten von besonderer Bedeutung, da hier wesentliche Teile der Vorleistungen und Strukturkosten verbucht werden. Die Umsatzkosten sind leicht unterproportional zum Umsatz gesunken. Die Bruttomarge reduzierte sich daher in 2003 geringfügig auf 22,7% und blieb damit annähernd unverändert.

Die Vertriebs- und Verwaltungskosten erhöhten sich aufgrund der Markteinführung neuer Modelle sowie der Geschäftsausweitung in 2003 gegenüber dem Vorjahr um 1,3% auf rund 4,4 Mrd. Euro. Der Umsatzanteil der Vertriebs- und Verwaltungskosten stieg auch aufgrund des währungsbedingten Umsatzrückgangs von 10,4% in 2002 auf 10,7 %.

Stefan Krause, Mitglied der BMW AG auf der Bilanzpressekonferenz 2004

Stefan Krause, Mitglied der BMW AG, Finanzen, auf der Bilanzpressekonferenz 2004

Für die BMW Group ist die technologische Führerschaft ein wichtiger Differenzierungsfaktor im Wettbewerb und Innovationen sind die permanente Quelle, die diese Markencharakteristik stärkt. Um die Technologieführerschaft auszubauen, haben wir auch in 2003 leicht steigende Forschungs- und Entwicklungskosten gehabt.

Die sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen sind 2003 um 37,8% gegenüber dem Saldo aus 2002 gestiegen. Dieser deutliche Anstieg ergibt sich durch geringfügig steigende Erträge und den überproportionalen Rückgang der Aufwendungen 2003 gegenüber dem Vorjahr. Hier sind vor allem nicht mehr benötigte Wertminderungen sowie geringere Dotierungen von Rückstellungen aufgrund von Einmaleffekten in 2002 zu nennen.

Das Ergebnis vor Finanzergebnis ging auf 3,4 Mrd. Euro zurück und fiel damit gegenüber dem Vorjahr um 4,3 % niedriger aus. Trotz der Vorleistungen für die Produkt- und Marktoffensive hielt sich die Umsatzrendite auf Basis des Ergebnisses vor Finanzergebnis, also die EBIT-Marge, mit 8,1% in etwa auf dem Niveau des Vorjahres von 8,3%. Dies ist für uns im historischen Unternehmens- aber auch im Industrievergleich ein sehr zufriedenstellender Wert.

Nun komme ich im Detail zu den bereits kurz erwähnten Forschungs- und Entwicklungskosten.

Die laut International Financial Reporting Standards IFRS in der Gewinn- und Verlustrechnung anzusetzenden Forschungs- und Entwicklungskosten stiegen im Geschäftsjahr 2003 wie berichtet um 0,6% auf 2,1 Mrd. Euro.
Insgesamt beliefen sich die Forschungs- und Entwicklungsleistungen auf 2,6 Mrd. Euro.

Diese Summe setzt sich zusammen aus den Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen laut Gewinn- und Verlustrechnung. Davon abgezogen werden die Abschreibungen und Abgänge aktivierter Entwicklungskosten in Höhe von 583 Mio. Euro, zuzüglich der laut IFRS zu aktivierenden Entwicklungskosten in Höhe von 996 Mio. Euro.

Die Aktivierungsquote betrug im Geschäftsjahr 2003 38,9% gegenüber 34,9% im Vorjahr. Dieser Anstieg resultiert daraus, dass in 2003 einige Projekte in die Phase der Serienentwicklung eingetreten sind und daher zu relativ höheren Aktivierungen führten.

Die F+E Quote stieg von 5,0 % in 2002 auf 5,2% in 2003.

Das Finanzergebnis hat sich gegenüber dem Vorjahr um 28,8% auf –148 Mio. Euro verbessert. Dies beruht auf positiven Ergebnissen aus der Marktbewertung von derivativen Finanzinstrumenten im Sonstigen Finanzergebnis.

Der Rückgang des Beteiligungsergebnisses ist auf negative Ergebnisse assoziierter Unternehmen und Anlaufverluste neu gegründeter Unternehmen zurückzuführen. Das Zinsergebnis ist durch eine Erhöhung des negativen Saldos aus den Aufwendungen aus der Aufzinsung von Pensionsverpflichtungen und den erwarteten Vermögenserträgen aus Pensionsfonds um 32,5% gesunken.

Um mögliche Missverständnisse zu vermeiden, haben wir im Rahmen des Konzernabschlusses 2003 entschieden, die erwarteten Vermögenserträge aus Pensionsfonds sowie den Zinsaufwand aus der Aufzinsung von Pensionsverpflichtungen im Finanzergebnis gegeneinander zu verrechnen, bis eine definitive Regelung des IAS 19 in Kraft tritt. Diese Positionen sind im Zinsergebnis enthalten.

In 2003 führte die Fair Value Bewertung von derivativen Finanzinstrumenten zur Absicherung konzerninterner Geschäfte zu einem Sonstigen Finanzergebnis in Höhe von 136 Mio. Euro.

Wie von Dr. Panke bereits erwähnt, ist das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in 2003 gegenüber dem Vorjahr um 2,8% auf 3,2 Mrd. Euro zurückgegangen. Daraus ergibt sich eine Umsatzrendite vor Steuern von 7,7 % für das Geschäftsjahr 2003 die sich gegenüber dem Wert des Jahres 2002 von 7,8% nur geringfügig veränderte.

Neben anhaltend hohen Aufwendungen für die Produkt- und Marktoffensive war die Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr 2003 durch die Ankündigung von gesetzlichen Änderungen zur Altersteilzeit geprägt, die zum Jahresende zur Bildung von zusätzlichen Rückstellungen in Höhe von 110 Mio. Euro geführt haben.

Der Jahresüberschuss des Konzerns ist mit -3,6% auf 1,9 Mrd. Euro in 2003 geringfügig stärker gesunken als das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit, das um 2,8% zurückging. Ursache dafür ist die von 38,7% auf 39,3% in 2003 gestiegene Steuerlastquote. Ursächlich für den Anstieg ist eine außerordentliche steuerliche Mehrbelastung von 50 Mio. Euro aufgrund einer gesetzlichen Neuregelung der Behandlung von bestehenden Körperschaftssteuer-Guthaben.

Meine Damen und Herren,

der Jahresüberschuss von 1,9 Mrd. Euro ist die Basis für die Errechnung des Ergebnisses je Aktie. Bei einer durch die Ausgabe von Vorzugsaktien an Mitarbeiter gestiegenen Gesamtzahl ausgegebener Stamm- und Vorzugsaktien ergibt sich für das Geschäftsjahr 2003 ein Ergebnis je Stammaktie von 2,89 Euro und 2,91 Euro je Vorzugsaktie.

Nach der Konzernsicht kommen wir nun zur Betrachtung der Ergebnisse der einzelnen Segmente.

Die Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr entsprach dem von uns prognostizieren Verlauf. Im Segment Automobile ging das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit modellzyklusbedingt und aufgrund der Aufwendungen für die Produkt- und Marktoffensive gegenüber dem Vorjahr um 4,2 % auf 2,8 Mrd. Euro zurück.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit des Segments Motorräder reduzierte sich durch die umfangreichen Vorleistungen für neue Modelle um 16,7 % auf 50 Mio. Euro.

Das Segment Finanzdienstleistungen konnte aufgrund des Wachstums bei den Neuverträgen in der Kunden- und Händlerfinanzierung und weiterhin rückläufigen Refinanzierungskosten einen Anstieg des Ergebnisses um 7,1 % auf 452 Mio. Euro verzeichnen.

In den Überleitungen auf das Konzernergebnis sind neben Gesellschaften, die nicht den anderen Segmenten zugeordnet sind, auch die Konsolidierungen zwischen den Segmenten enthalten. Das Ergebnis in den Überleitungen verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr in 2003 von - 68 auf -58 Mio. Euro um 10 Mio. Euro. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die positive Ergebnisveränderung der Finanzierungsgesellschaften und Finanzholdings die höheren Zwischengewinneliminierungen aus Leasinggeschäften überkompensiert hat.

Meine Damen und Herren,

das Geschäftsjahr 2003 war wiederum von hohen Investitionen in unsere Werke und Produkte gekennzeichnet.

Schwerpunkte waren dabei u.a. der weitere Aufbau des Werkes in Leipzig und Investitionen in den Werken Regensburg und München.

Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen, d.h. in unsere Werke und Produkte, stiegen in 2003 um 5,0% auf 4,2 Mrd. Euro. Darin sind nach IAS 38 aktivierte Entwicklungskosten in Höhe von 996 Mio. Euro enthalten.

Der Cashflow deckte auch in 2003 wieder die Investitionen. Der Deckungsgrad betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 106%.

Die Investitionsquote, d.h. das Verhältnis Investitionen zum Umsatz, stieg auf 10,2% gegenüber dem Vorjahreswert von 9,5% und erreichte damit einen Höchststand, den wir in den nächsten Jahren nicht wieder erreichen werden.

Damit nun zu den Auswirkungen der Geschäftsentwicklung auf die Vermögensstruktur der BMW Group in 2003.

Die Konzernbilanzsumme der BMW Group stieg im Geschäftsjahr 2003 aufgrund der Ausweitung des Geschäftsvolumens um 10,7% auf 61,5 Mrd. Euro.

Ich werde Sie nun durch die Konzernbilanz führen und einige wesentliche Veränderungen ansprechen.

Auf der Aktivseite der Bilanz sind folgende Veränderungen herauszuheben:

• Das Sachanlagevermögen erhöhte sich um 13,2% auf 9,7 Mrd. Euro, da wir weiterhin in den Ausbau und die Erweiterung des Produktionsnetzwerkes investiert haben.
• Die vermieteten Gegenstände haben sich währungsbedingt um 4,5 % auf 6,7 Mrd. Euro reduziert.

Wie Sie hier im Chart sehen können, verringerte sich der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme in 2003 um einen Prozentpunkt auf 33 %.

Ich werde Ihnen nun die Struktur des Umlaufvermögens darstellen.

• Die Vorräte haben sich vor allem durch die im Vorfeld der Markteinführung neuer Modelle notwendige Bevorratung erhöht. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Vorräte um 9,5% auf 5,7 Mrd. Euro.
• Überproportional zum Wachstum des Umlaufsvermögens von 12,8% stiegen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 24,1%, da die Handelsorganisation sich im Vorfeld der Markteinführung von BMW X3 und 6er mit Fahrzeugen bevorratete.
• Die Forderungen aus Finanzdienstleistungen haben, bedingt durch die Ausweitung des Geschäftsvolumens um 12,6 % auf rund 22 Mrd. Euro zugenommen.
• Die übrigen Forderungen sind vor allem aufgrund der gestiegenen Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente um 18,6% auf 7,2 Mrd. Euro gestiegen.
• Die liquiden Mittel, bestehend aus den Flüssigen Mitteln und den Wertpapieren, haben sich wie erwähnt auf 3,5 Mrd. Euro erhöht.

Herauszuheben sind ferner folgende Veränderungen auf der Passivseite der Bilanz:

• Der Anstieg der Eigenkapitalquote ist vor allem auf die Zuführung des Jahresüberschusses und die höheren Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente zurückzuführen. Damit wurde die Eigenmittelquote ausgehend vom soliden Niveau des Vorjahres nochmals verbessert und beträgt nun 26,3%.
• Der Anstieg der Rückstellungen auf 8,7 Mrd. Euro ergibt sich aufgrund des gestiegenen Geschäftsvolumens sowie höherer Verpflichtungen aus dem Personalbereich.
• Die Verbindlichkeiten sind mit 4,4% im Vergleich zum Wachstum der Bilanzsumme unterproportional gestiegen. Dadurch reduzierte sich der Anteil der Verbindlichkeiten an der Bilanzsumme von 57% auf 54%.
• Die deutliche Erhöhung der latenten Steuern von 67,6% in 2003 ist maßgeblich durch die positive Marktwertentwicklung der derivativen Finanzinstrumente sowie geringere Verrechnungsmöglichkeiten mit aktiven latenten Steuern induziert. Der Anteil an der Bilanzsumme ist daher spürbar von 2,7% auf 4,1% gestiegen.

Meine Damen und Herren,

nach den Ausführungen zum Jahresabschluss 2003 nun zum Thema Währungen.

Ein wichtiges Thema des Jahres 2003 war die Entwicklung der Hauptwährungen US-Dollar, britisches Pfund und japanischer Yen. Insbesondere der Einfluss des schwächeren US-Dollar auf das Geschäft der BMW Group war und ist von Interesse.

Wie Sie wissen, hat die BMW Group eine langfristige Währungsstrategie, die ich Ihnen nun erklären möchte.

Die BMW Group verfolgt seit über 10 Jahren eine langfristig orientierte Währungssicherungsstrategie. Das Management der Deviseneinflüsse auf unser Geschäft gehört daher schon seit Jahren zu unseren Routinepflichten.

Basis der entsprechenden Maßnahmen ist ein Kaufkraftparitätenmodell, das einen Gleichgewichtskurs für die jeweilige Währung festlegt. Dieser Gleichgewichtskurs bzw. die Abweichung des Kassakurses vom Gleichgewichtskurs ist die Grundlage für die Sicherungsentscheidungen.

Der langfristige Vergleich des Kassakurses mit dem Gleichgewichtskurs zeigt den permanenten Wechsel zwischen Phasen der Über- oder Unterbewertung beim US-Dollar. Zur Zeit gehen wir bei einem Kassakurs über dem Gleichgewichtskurs von rund 1,10 USD je Euro von einer deutlichen und überzogenen Unterbewertung des US-Dollar aus.

Grundsätzlich entstehen Währungsrisiken immer dann, wenn sich nach dem Ausgleich von Zahlungsströmen in einer Währung eine Restgröße ergibt und diese durch Währungsveränderungen einer Wertminderung unterworfen ist.
Es geht also um den Restbestand, das Netto-Exposure aus Zahlungszuflüssen aufgrund von Fahrzeugverkäufen abzüglich den in der gleichen Währung anfallenden Auszahlungen für Einkauf und Produktion. Die Entscheidungen über die Absicherung dieser Position werden nach dem Grad der Über- oder Unterbewertung z. B. des US-Dollars getroffen. Wir haben ein Raster definiert, welches uns je nach der Abweichung des Kassakurses vom Gleichgewichtskurs sagt, welche Sicherungen wir vornehmen sollten. So geht die BMW Group in Phasen einer deutlichen Überbewertung der wichtigsten Fremdwährungen sukzessive längerfristige Währungssicherungen zu aus unserer Sicht günstigen Sicherungskursen ein. Damit wird das Risiko negativer Ergebniseffekte gemindert bzw. eliminiert.

Da die BMW Group von einem Gleichgewichtskurs deutlich über Parität ausgeht, haben wir in den vergangenen Jahren der Dollarstärke sehr umfangreiche Kurssicherungsgeschäfte abgeschlossen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir aus den Hauptwährungen US-Dollar, Britisches Pfund und japanischer Yen aufgrund von Wechselkursänderungen keine Ergebnisbelastungen erfahren.

Wie wir Ihnen im Frühjahr 2003 bereits vorgestellt haben, haben wir auch für die Jahre 2004 und 2005 bereits strategische Währungssicherungen in größerem Umfang vorgenommen. Im Laufe des letzten Jahres, insbesondere in der ersten Jahreshälfte, haben wir in den Phasen einer relativen Dollarstärke weitere taktische Sicherungsmaßnahmen durchgeführt.

Entscheidend ist bei der Währungssicherung nicht nur das Volumen. Von ähnlicher, wenn nicht größerer Bedeutung ist der Kurs, zu dem die Sicherungen getätigt wurden.

Wir sind im Geschäftsjahr 2004 zu einem guten Teil gegen Währungseinflüsse gesichert.

Für das Jahr 2005 haben wir - wie bereits vor einem Jahr erwähnt- ebenfalls strategische Währungssicherungen vorgenommen.

Wie Sie hier in dem Währungschart sehen können, ist der US-Dollar heute nach dem Modell der Kaufkraftparität bei Kursen über 1,10 US-Dollar je Euro unterbewertet. In den Phasen der deutlichen Unterbewertung des US-Dollars muss man konsequent bleiben und den Mut haben, nicht zu unattraktiven Kursen zu sichern. Sichert man in Phasen der Unterbewertung, wäre ein Niveau festgeschrieben, das aller Voraussicht nach nur eine begrenzte Zeit gültig sein wird, da die Währungen in Zyklen schwanken. Bei den aktuellen Dollar-Kursen sind aus unserer Sicht strategische Sicherungsmaßnahmen jedenfalls nicht sinnvoll. Neben der Wechselkurssicherung haben wir aber weitere Möglichkeiten, um in dieser Phase zu reagieren.

Die Handlungsoptionen für die Währungsstrategie sind in dieser Darstellung nach ihrer zeitlichen Wirkung geordnet.

Produktallokation

Eine Stärke der BMW Group ist, nie ein Modell nur für einen Markt oder eine Region zu entwickeln.

Diese Entscheidung bietet uns die Voraussetzungen dafür, den Vertrieb auch zu einem größeren Teil nach Währungsgesichtspunkten zu steuern, d.h. die Produktionsallokation in den Märkten zu erhöhen, die sich aufgrund der Wechselkurse attraktiver darstellen als andere. Wir sprechen hier von einer ergebnisorientierten Vertriebssteuerung.

Preisgestaltung

Die laufende Anpassung der Verkaufspreise für neue Automobile ist aufgrund des Markt- und Wettbewerbsumfelds nur in begrenztem Umfang möglich. Dennoch haben wir z. B. in den USA die Preise für BMW Automobile Anfang dieses Jahres im Durchschnitt um 1,2 % erhöht. Im Rahmen der Einführung neuer Modelle sind jedoch bessere Möglichkeiten zur Preispositionierung gegeben.

Einkauf

Wir haben in den letzten Jahren den Einkauf im Ausland stark vorangetrieben und sind damit der Entwicklung des Absatzvolumens gefolgt. Mittlerweile werden bereits nahezu 50 % des Einkaufsvolumens außerhalb Deutschlands getätigt. Insbesondere in den USA haben wir unsere Zuliefererbasis deutlich ausgebaut. Mittlerweile haben wir einen lokalen Wertanteil beim BMW Z4 und dem Sports Activity Vehicle X5 von rund 60 % erreicht. Insgesamt wurden in 2003 ca. 16 % des Einkaufsvolumens im NAFTA-Raum beschafft. Der Anteil hat sich in den letzten Jahren deutlich erhöht, 2000 betrug er noch 11%.

Produktion

Die Beurteilung der Währungssituation ist nur einer von vielen Parametern für die Entscheidung über die Erweiterung bzw. Ansiedlung von Produktionskapazitäten.

Sollten wir zu dem Schluss kommen, dass der US-Automobilmarkt weiter deutliches Wachstumspotential für Premiumautomobile der BMW Group bietet, dann werden wir die Erweiterung der Produktionskapazität in den USA prüfen.

Wie Sie vielleicht wissen, haben wir in Spartanburg ein ausreichend großes Werksgelände, dass wir in 2003 noch einmal leicht erweitert haben. Ferner verfügen wir über die Emissionsgenehmigung der US-Behörden, das Werk mit einer Produktionskapazität von 400.000 Einheiten betreiben zu dürfen.

Meine Damen und Herren,

aktuell besteht jedoch kein Bedarf an zusätzlichen Kapazitäten. Das neue Werk in Leipzig wird zunächst den Kapazitätsbedarf der BMW Group abdecken. Wir gehen einen Schritt nach dem anderen und treffen Kapazitätsentscheidungen nicht auf Basis vorübergehender Währungsveränderungen.

Wir haben Ihnen bei vielen Anlässen und auch im letzten Jahr an diesem Ort über die Ausweitung des Markenportfolios um die neuen Marken MINI und Rolls-Royce sowie die Ausweitung der Modellpalette mit den zusätzlichen BMW Modellen 6er, X3 und 1er berichtet.

Dies führte in den letzten Jahren zu

• Forschungs- und Entwicklungskosten
• Investitionen
• Struktur- und Anlaufvorbereitungs- sowie
• Launch und Vertriebsstrukturkosten,

die über die notwendigen Aufwendungen für das bereits bestehende Produktportfolio deutlich hinausgingen.

Auch in 2003 hat die Produkt- und Marktoffensive wie bereits erwähnt, zu anhaltend hohen Aufwendungen für die gerade genannten Positionen geführt.

Gleichzeitig konnte das hohe Qualitätsniveau des Ergebnises der BMW Group gehalten werden. Die Bruttomarge reduzierte sich in 2003 nur leicht von 22,8% auf 22,7 %.

Ebenso stabil war die Umsatzrendite, die sich von 7,8 % in 2002 nur marginal auf 7,7 % in 2003 reduzierte.

Darin zeigt sich unzweifelhaft die Ertragsstärke des Kerngeschäfts der BMW Group. Unser Ziel und Anspruch ist es, diese Ergebnisqualität weiterhin zu sichern bzw. auszubauen und einer der ertragsstärksten Automobilhersteller der Welt zu bleiben.

Sehr verehrte Damen und Herren,

die BMW Group ist auf dem Weg in eine neue Dimension. Ein gutes Stück Wegstrecke haben wir bereits gemeistert. Wir agieren mit ausgezeichneten Fahrzeugen in attraktiven Segmenten, unsere Fahrzeugpalette gehört zu den jüngsten in der Industrie und wir haben exzellente Mitarbeiter, mit dem Willen zum Erfolg.

Wir werden die Produkt- und Marktoffensive in 2004 konsequent fortsetzen. Der Großteil der neuen Produkte der Offensive wird in 2004 am Markt verfügbar sein und zum positiven Ergebnis beitragen.

Aufgrund der hohen Vorleistungen aus der Produkt- und Marktoffensive verfügen wir jetzt über ein Fundament, auf dem wir unsere Marktposition in den kommenden Jahren weiter erfolgreich ausbauen werden.

Dabei haben wir hohe Ansprüche an den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens. Absatzwachstum ohne Ergebniswachstum wäre keine Zielerreichung für die BMW Group.

Wir erwarten in 2004 neue Absatzrekorde.

Gleichzeitig streben wir im laufenden Geschäftsjahr einen neuen Spitzenwert beim Ergebnis an, der auch über dem Rekordwert von 2002 liegen soll.

Meine Damen und Herren,

ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

Quelle: BMW Presse Information vom 17.03.04

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