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Bilanz 2. Quartal '20
BMW Group bestätigt Ausblick für 2020
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 Hersteller-News  

Kategorie: Vorstand Wirtschaft

05.08.2020
Rede Nicolas Peter, Telefonkonferenz Quartalsbericht zum 30. Juni 2020
 

Meine Damen und Herren,

guten Morgen auch von meiner Seite.

Im zweiten Quartal hat sich die Corona-Pandemie wie erwartet auf unser Geschäft ausgewirkt. Dank konsequenter Maßnahmen zur Liquiditätssicherung, hoher Kostendisziplin und der Wahrnehmung von Chancen zum Beispiel in China und Korea, konnten wir die Auswirkungen der Pandemie auf die BMW Group begrenzen. Dabei hat sich insbesondere unsere Flexibilität in allen Unternehmensbereichen ausgezahlt. Das ermöglicht uns weiterhin eine nachfrageorientierte Steuerung. Wie angekündigt haben wir im zweiten Quartal Bestände deutlich abgebaut, um den Free Cashflow zu stützen.

 Dr. Nicolas Peter, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Finanzen
 Dr. Nicolas Peter, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Finanzen

Nach der schrittweisen Lockerung der Eindämmungsmaßnahmen hat sich das Geschäft nach dem fast vollständigen Lockdown inzwischen wie erwartet teilweise stabilisiert. Wie nachhaltig diese Erholung ist, wird von der weiteren Entwicklung des Infektionsgeschehens, der Reaktion der Politik darauf und den resultierenden wirtschaftlichen Konsequenzen abhängen. Die Entwicklung in den Märkten ist weltweit sehr unterschiedlich. In China verläuft die Marktentwicklung positiver als erwartet. Wir profitieren hier von unserer starken Präsenz und guten lokalen Angebotssituation. Gleiches gilt für Korea.

Auch in anderen wichtigen Märkten wie Deutschland oder den USA ist inzwischen eine leichte Erholung spürbar. Wie geplant sind wir somit auf Kurs, unsere Jahresziele zu erreichen.

Vor diesem Hintergrund blicken wir vorsichtig optimistisch auf das zweite Halbjahr. Wir werden jedoch die Entwicklung genau beobachten, um bei Bedarf schnell und flexibel auf die noch immer sehr volatile Lage reagieren zu können. Eine erneute Verschärfung der Lage sowie eine mögliche zweite Infektionswelle und damit verbundene Eindämmungsmaßnahmen sind in unserem Ausblick weiterhin nicht enthalten.

Meine Damen und Herren,

beginnen wir mit den Finanzkennzahlen im Konzern.

Nachdem wir im Januar mit einem starken Produkt- und Marktmomentum ins Jahr gestartet waren, hatte sich im ersten Quartal die Entwicklung in China ergebnisbelastend ausgewirkt. Im zweiten Quartal zog das Geschäft dort wieder deutlich an. Jedoch hatte die globale Ausbreitung der Pandemie weitreichende Verkaufsbeschränkungen in nahezu allen anderen Absatzmärkten zur Folge. Der Umsatz ist daher im ersten Halbjahr auf 43,23 Mrd. Euro gesunken.

Dank konsequenter und zügiger Gegenmaßnahmen hat das Konzernergebnis vor Steuern im ersten Halbjahr trotz des herausfordernden Umfelds knapp +500 Mio. Euro erreicht. Im Quartal beläuft es sich aufgrund des rund zweimonatigen Verkaufsstopps in wichtigen Absatzmärkten auf -300 Mio. Euro. Die EBT-Marge im Konzern liegt im ersten Halbjahr bei +1,2% und im zweiten Quartal bei -1,5%. Der wesentliche Einflussfaktor war wie angesprochen die vorübergehende Schließung von Handelsbetrieben und die damit verbundenen Einbußen im Fahrzeug- und Aftersales-Geschäft. Auch bei den Restwert- und Kreditrisiken wurden aufgrund der aktuellen Volatilität Vorsorgen vorgenommen.

Dazu kommen die unvermindert erhöhten Aufwendungen für unsere erfolgreiche Elektro-Offensive.

Positiv haben sich dagegen insbesondere der gute Produktmix sowie eine verbesserte Preisdurchsetzung aufgrund unserer jungen Modellpalette ausgewirkt. Zudem konnten die Personal- und Vertriebskosten situationsbedingt gesenkt werden.

Einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung dieser Ausnahmesituation leistete unser Performance Programm. Hier wurden bereits seit mehr als drei Jahren wichtige Voraussetzungen geschaffen, die uns nun zugutekommen. Mit dem Performance Programm verschaffen wir uns Freiräume, um auch in herausfordernden Zeiten weiter konsequent in die Zukunft investieren zu können. Dabei fokussieren wir uns klar auf die für uns wesentlichen Themen: emissionsfreie Antriebe, nachhaltige Mobilität und autonomes Fahren. Entsprechend konzentrieren wir uns insbesondere auf die Markteinführung vollelektrischer Modelle wie den iX3 in 2020 sowie den i4 und den BMW iNEXT in 2021. Daneben führen wir aktuell neue Plug-in-Hybrid Modelle, wie den 3er und den 5er Touring, ein. Auch für die nächste Generation unserer E-Baukästen tätigen wir weiterhin Vorleistungen.

Die F&E-Quote im Konzern liegt im ersten Halbjahr bei 6,6%. Der leichte Anstieg der Quote im Vergleich zum Vorjahr ist auf den coronabedingt gesunkenen Umsatz zurückzuführen.

Unsere Investitionstätigkeit haben wir vor dem Hintergrund der aktuellen Lage angepasst, priorisiert und klar fokussiert. Zukunftsthemen werden weiterhin konsequent vorangetrieben, um Wettbewerbsvorteile zu nutzen und auszubauen. Die Investitionen belaufen sich im ersten Halbjahr auf rund 1,48 Mrd. Euro. Entsprechend ist die Investitionsquote auf 3,4% zurückgegangen. Im Gesamtjahr werden die Investitionen in Sachanlagen unter 4 Mrd. Euro liegen.

Das Finanzergebnis hat im zweiten Quartal auf 366 Mio. Euro zugelegt. Wesentlicher Treiber war die starke Entwicklung unseres chinesischen Joint Ventures BBA – sowohl auf der Volumen- als auch auf der Preis-Seite. Positiv wirkte sich auch der Verkauf von Anteilen an HERE an die Mitsubishi Corporation und die NTTC aus.

Per Juni beträgt das Finanzergebnis -211 Mio. Euro. Insbesondere der positive Aufwertungseffekt aus der Bündelung der Mobilitätsdienstleistungen mit Daimler aus dem ersten Quartal 2019 wirkte sich im Vorjahresvergleich negativ aus. Positive Effekte aus der Marktbewertung von Wertpapieren konnten die negativen Effekte insbesondere aus dem Zinsrückgang in den USA aus dem ersten Quartal nicht vollständig kompensieren.

Noch ein Wort zu den Konsolidierungen: Sie sind mit +1,3 Mrd. Euro im ersten Halbjahr deutlich höher ausgefallen als im Vorjahreszeitraum. Zum Hintergrund: In den Konsolidierungen werden die im Segment Automobile erzielten Gewinne für Leasing-Fahrzeuge zum Verkaufszeitpunkt zurückgenommen und anteilig über die Laufzeit des Leasing-Vertrags aufgeteilt. Infolge des geringeren Leasing-Neugeschäfts ergibt sich ein positiver Effekt im Segment Konsolidierungen: Die Margenrealisierung aus den Vorjahren übersteigt die Margeneliminierung des Neugeschäfts aus 2020.

Meine Damen und Herren,

kommen wir nun zu den einzelnen Segmenten.

Im Segment Automobile ist der Fahrzeugabsatz im ersten Halbjahr insgesamt um 23% auf knapp 963.000 Auslieferungen gesunken. Eine erfreuliche Entwicklung sehen wir in China, wo unser Absatz im zweiten Quartal bereits wieder über dem des Vorjahres lag. Im Juni und Juli ist auch weltweit wieder eine erste Erholung zu beobachten.

Vor dem Hintergrund der eingeschränkten Verkaufssituation im Berichtszeitraum liegt der Umsatz im Segment Automobile bei 32,87 Mrd. Euro. Im zweiten Quartal erreichte er 14,88 Mrd. Euro. Damit ist der Umsatz im Vergleich zum Absatz dank des guten Modellmixes und gestiegener Preisdurchsetzung nur unterproportional gesunken. Das operative Ergebnis lag per Juni entsprechend wie erwartet bei -1,33 Mrd. Euro und im zweiten Quartal bei -1,55 Mrd. Euro.

Hier spiegeln sich im Wesentlichen die Volumenverluste infolge der vorübergehenden Schließung vieler Handelsbetriebe insbesondere zwischen März und Mai wider. Zudem haben sich Vorsorgen für Restwertrisiken in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrags ergebnisbelastend ausgewirkt.

Positive Effekte aus der Senkung von Personal- und Vertriebskosten sowie aus den bereits laufenden Effizienzprogrammen haben stabilisierend auf das Ergebnis gewirkt. Trotz einer operativen Marge von -4,0% im ersten Halbjahr sind wir damit wie geplant auf Kurs für unsere Jahres-Guidance von 0 bis 3%.

Im Finanzergebnis haben sich im Vorjahresvergleich im zweiten Quartal im Wesentlichen zwei Effekte ausgewirkt: Zum einen hat sich der Ergebnisbeitrag von BBA mit einem Plus von 176 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich positiv ausgewirkt. Zum anderen hat der Verkauf von Anteilen am Kartendienst HERE an Mitsubishi und NTT zu einem positiven Bewertungseffekt geführt.

Meine Damen und Herren

kommen wir noch zum Free Cashflow im Segment. Er beträgt im zweiten Quartal -0,3 Mrd. Euro, im Wesentlichen beeinflusst durch den Rückgang beim Vorsteuerergebnis. Durch eine konsequente Steuerung des Working Capital und insbesondere eine deutliche Reduzierung unserer Bestände konnte der Free Cashflow im zweiten Quartal gestützt werden. Für das dritte und vierte Quartal erwarten wir wieder positive Werte und eine weitere, kontinuierliche Verbesserung. Wir haben dazu bereits wirksame Maßnahmen ergriffen. In den kommenden Monaten werden wir alle Stellhebel in Bewegung setzen, um trotz aller Herausforderungen beim Free Cashflow im Gesamtjahr eine schwarze Null zu erreichen. Ein möglicher Zahlungsabfluss im Zusammenhang mit den Kartellvorwürfen der EU-Kommission ist in dieser Einschätzung nicht enthalten.

Insgesamt sind wir aus Liquiditäts-Sicht weiterhin sehr gut aufgestellt. Zum 30. Juni haben wir unsere Konzernliquidität auf 21,7 Mrd. Euro erhöht. Damit verfügen wir über ausreichende Liquiditätsreserven, um auch bei einer weiteren Verschärfung der Lage jederzeit flexibel und handlungsfähig zu bleiben. Sollte sich die Lage weiter stabilisieren, wird die Konzernliquidität bis zum Jahresende wieder auf das Vorkrisen-Niveau zurückgeführt. Im Wettbewerbsvergleich profitieren wir dank unserer guten Bonität auch in diesen hochvolatilen Zeiten von attraktiven Refinanzierungskonditionen und genießen weiterhin das Vertrauen der Kapitalmärkte.

Meine Damen und Herren,

kommen wir zum Segment Finanzdienstleistungen, das im zweiten Quartal ebenfalls durch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie belastet war.

Im Finanzierungs- und Leasinggeschäft mit Endkunden wurden im ersten Halbjahr rund 804.000 Neuverträge abgeschlossen. Das sind 17,2% weniger als im Vorjahr. Der Vertragsbestand mit Endkunden lag mit 5,5 Mio. Verträgen auf dem Niveau des Jahresanfangs.

Infolge des pandemiebedingten Nachfrageeinbruchs sowie erhöhter Aufwendungen für die Risikovorsorge infolge der weltweiten Eintrübung der wirtschaftlichen Lage im zweiten Quartal ist das Segmentergebnis vor Steuern im ersten Halbjahr wie erwartet deutlich rückläufig und liegt bei 581 Mio. Euro. Wir überprüfen kontinuierlich und regelmäßig die Entwicklung aller wesentlichen Geschäftsrisiken. Nach heutiger Einschätzung sind wir sowohl bei Restwert- als auch bei Kreditrisiken angemessen abgesichert.

Nun noch zum Segment Motorräder.

Auch hier sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie spürbar. Im zweiten Quartal war nach der schrittweisen Öffnung einiger Märkte in Europa saisonal bedingt ein leichter Aufholeffekt zu beobachten. So wurden im ersten Halbjahr trotz der zeitweisen Händlerschließungen insgesamt rund 77.000 Motorräder ausgeliefert. Das operative Ergebnis lag bei 65 Mio. Euro. Die EBIT-Marge beträgt 6,0%.

Meine Damen und Herren,

nun zu unserer Jahresprognose.

Wir gehen in unseren Prognosen weiterhin davon aus, dass sich das wirtschaftliche Umfeld im Laufe des dritten Quartals leicht stabilisiert. Mögliche Auswirkungen wieder ansteigender Infektionszahlen und der damit verbundenen Eindämmungsmaßnahmen sind in unserem Ausblick weiterhin nicht enthalten.

Dies gilt ebenso für Produktionsausfallrisiken aufgrund etwaiger lokaler Corona-Ausbrüche nahe Werksstandorten sowie weitere lokale Lockdown-Maßnahmen.

Auch eine mögliche konjunkturelle Eintrübung in China infolge einer Rezession in anderen Weltregionen ist hier weiterhin nicht berücksichtigt. Angebotsverwerfungen aufgrund noch stärkerer Wettbewerbsintensität stellen weiterhin ein Risiko für unsere Guidance dar.

Die Automobilmärkte erholen sich nur langsam. Im Premiumsegment erwarten wir trotz der aktuellen Erholungstendenzen für das Gesamtjahr einen deutlichen Rückgang des Absatzes von knapp 20%. Für die BMW Group gehen wir daher weiterhin davon aus, dass der weltweite Absatz 2020 deutlich unter Vorjahr liegen wird. Im Segment Automobile rechnen wir weiterhin mit einer EBIT-Marge zwischen 0 und 3%.

Die Auslieferungen im Segment Motorräder sollten im Prognosezeitraum deutlich zurückgehen. Die EBIT-Marge wird unserer Einschätzung nach zwischen 3 und 5% liegen.

Bei Financial Services erwarten wir für den Return on Equity einen moderaten Rückgang, im Wesentlichen aufgrund gestiegener Risikovorsorge sowie eines geringeren Neugeschäfts.

Das Konzernergebnis vor Steuern wird unverändert deutlich unter dem Vorjahresniveau erwartet.

Meine Damen und Herren,

wir blicken vorsichtig optimistisch auf das zweite Halbjahr. Im Hinblick auf die Liquiditätssituation sind wir dank unserer Bonität und unserer Sofortmaßnahmen sehr gut aufgestellt. Wir verfügen über einen guten Zugang zu den Kapitalmärkten und sichern so unsere jederzeitige unternehmerische Handlungsfähigkeit.

Das Hauptaugenmerk liegt auf der Absicherung des Ergebnisses und der weiteren Verbesserung des Free Cashflow. In den kommenden Monaten werden wir alle Stellhebel in Bewegung setzen, um trotz aller Herausforderungen beim Free Cashflow im Gesamtjahr eine schwarze Null zu erreichen. Wie gesagt, ein möglicher Zahlungsabfluss im Zusammenhang mit den Kartellvorwürfen der EU-Kommission ist in dieser Einschätzung nicht enthalten.

Dazu haben wir zahlreiche Maßnahmen auf den Weg gebracht, die im zweiten Quartal zum Teil bereits Wirkung gezeigt haben. Dazu zählt unter anderem die noch konsequentere Steuerung der Fahrzeugbestände. Durch die Intensivierung unseres Performance Programms werden wir im zweiten Halbjahr weitere Effizienzgewinne sehen.

Absolute Kostendisziplin und die konsequente Nutzung von Chancen stehen im zweiten Halbjahr weiterhin in allen Unternehmensbereichen klar im Fokus und schaffen die Voraussetzung dafür, dass wir unsere Jahresziele wie geplant erreichen.

Vielen Dank.

Quelle: BMW Presse Mitteilung vom 05.08.2020


 

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