Kategorie: Connected 24.06.2004
Mit Verkehrs- Management den Stau im Griff
München. 24. Juni 2004 - Heute zeigen die Partner der öffentlich
geförderten Forschungsinitiative INVENT (Intelligenter Verkehr und
nutzergerechte Technik) aus Industrie und Wissenschaft im BMW Forschungs- und
Innovationszentrum in München, wie sie sich den Autoverkehr der Zukunft
vorstellen. Verstopfte Straßen und kilometerlange Autoschlangen sollen bald der
Vergangenheit angehören. Seit drei Jahren arbeiten die Verkehrs- und
Logistikexperten im INVENT Projekt Verkehrsmanagement 2010 (VM2010) an Lösungen,
um Straßennetze in Ballungsgebieten zu entlasten, Staus zu reduzieren und Fahrer
schneller ans Ziel zu leiten.
Bild: Bildnummer: Fahrzeugdaten (Extended
Floating Car Data) erkennen eine Vollbremsung. Herannahende Fahrzeuge werden
gewarnt .
Bei ihrer Präsentation zeigen die Projektpartner unter anderem, wie
neuartige Fahrerassistenzsysteme die Erkenntnisse der Stauforschung nutzen
können. Die Theorie weiß heute sehr genau, wie sich aus einer kleinen Störung
ein großer Stau entwickelt und wie er sich vermeiden ließe. Die Assistenzsysteme
berechnen die optimalen Geschwindigkeiten, Abstände und Spurwechsel so, dass der
Verkehr flüssiger wird, und helfen damit Staus aufzulösen beziehungsweise gar
nicht erst entstehen zu lassen. Dabei kommunizieren die Fahrzeuge der Zukunft
und stimmen sich quasi untereinander ab. Extended Floating Car Data - kurz XFCD
- heißt die Technologie, mit der ein modernes Fahrzeug den anderen
Verkehrsteilnehmern zum Beispiel eine Gefahrensituation melden kann.
Noch besser ist es, wenn der Verkehr sich erst gar nicht an einem Ort staut,
sondern das vorhandene Straßennetz effizienter genutzt werden kann. Denn zwei
Drittel aller Staus entstehen durch zu hohes Verkehrsaufkommen oder Baustellen.
Deshalb arbeiten die Forschungspartner an einer neuen Generation von
Navigationsgeräten, die ihre Routen auf Basis von aktuellen
Verkehrsinformationen berechnen und auch Großveranstaltungen, Umweltdaten,
Nebel, Baustellen, einen Ampelausfall oder grüne Wellen berücksichtigen. Des
Weiteren werden zuvor definierte Verkehrsleitstrategien der öffentlichen Hand
bei der Routenberechnung berücksichtigt.
Die Daten für diese Berechnungen stammen dabei zu einem großen Teil von den
Fahrzeugen selbst: Als fahrende Sensoren messen sie Straßenzustand und
Verkehrsdichte und melden sie an eine Zentrale. Zusammen mit Informationen von
Behörden, Ampeln, Schleifen und Verkehrsüberwachung per Video lassen sich daraus
bessere Verkehrslagebilder, genauere Prognosen und verkehrsangepasste,
intelligente Fahrempfehlungen ableiten.
In der Praxis schon erprobt
Um sicherzustellen, dass sich die Ergebnisse auch in die Praxis umsetzen
lassen, haben die Forschungspartner schon in der ersten Halbzeit ihres Projekts
Fahrzeug-Prototypen durch Magdeburg fahren lassen, Nutzerstudien durchgeführt
und im Simulator untersucht, welche Auswirkungen die neuen Technologien auf den
Verkehrsfluss haben. Im INVENT-Testfeld in München sind jetzt intelligente Autos
unterwegs, die Verkehrs- und Umweltdaten sammeln und auswerten - und
demonstrieren, wie die Visionen des VM2010-Projekts Wirklichkeit werden können.
Synergien genutzt
VM2010 ist eines von drei Projekten der Forschungsinitiative INVENT, die vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Bei ihrer
Forschungsarbeit nutzen die VM2010-Partner Ergebnisse aus den beiden anderen
INVENT-Projekten. In Verkehrsmanagement in Transport und Logistik werden zum
Beispiel Lösungen entwickelt, mit denen sich Lieferverkehrsrouten unter
Berücksichtigung der aktuellen Verkehrszustände besser planen lassen, denn ein
Großteil des Verkehrs in Ballungsräumen wird durch Zuliefer- und Abholverkehr
verursacht.
Im INVENT-Projekt Fahrerassistenz / Aktive Sicherheit werden
Fahrerassistenz-systeme entwickelt, die den Fahrer entlasten und unterstützen.
Die Vision: Fahrzeuge, die gefährliche Situationen erkennen und selbständig
darauf reagieren können. Sie sammeln mittels spezieller Sensorik Daten über das
Fahrzeugumfeld, informieren den Fahrer über den Straßenzustand und
vorausfahrende Fahrzeuge und wirken im Notfall auf Antrieb, Bremse und Lenkung
ein.
INVENT
INVENT (Intelligenter Verkehr und nutzergerechte Technik) ist eine
Forschungsinitiative mit dem Ziel, den Verkehr der Zukunft sicherer und
effektiver zu machen. Dazu entwickeln die Partner gemeinsam neue
Fahrerassistenzsysteme, Informationstechnologien und Lösungen für ein
effizientes Verkehrsmanagement. Die vierjährige Forschungsinitiative läuft bis
2005 und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Zu den 24 Partnern der Forschungsinitiative gehören Audi, BMW, Bosch,
DaimlerChrysler Research and Technology, das Deutsche Zentrum für Luft- und
Raumfahrt, Ericsson, die Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen Aachen (fka),
Ford, Hella, Hermes Logistik Gruppe, IBM, das Institut für Automation und
Kommunikation Magdeburg (ifak), MAN Nutzfahrzeuge, Navigation Technologies,
Opel, PTV, die Siemens AG, Siemens Restraint Systems, Siemens VDO, Transver, der
TÜV, die Universität Köln, Rechtsanwälte Vogt & Kollegen und Volkswagen. Als
Unterauftragnehmer arbeiten an den Projekten außerdem zahlreiche
Universitäts-Institute sowie kleinere und mittelständische Unternehmen. Mit der
kontinuierlichen Forschung im Bereich Verkehr und Verkehrssicherheit soll die
Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie gestärkt werden. Weitere
Informationen unter
www.invent-online.de.
Quelle: BMW Pressemitteilung vom 24.06.04
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