Kategorie: Formel1 01.01.1970
GP 2005 - Brasilien - Vorschau
Antonio Pizzonia startet auch bei seinem Heimrennen für das BMW WilliamsF1
Team. Er wird beim Großen Preis von Brasilien in Interlagos am 25. September
erneut den zweiten FW27 neben Mark Webber steuern. Pizzonia vertritt den
verletzten Nick Heidfeld, der bei den zurückliegenden beiden GP wegen der Folgen
eines Testunfalls nicht hatte starten können und sich anschließend bei einem
Fahrradsturz einen Riss im Schulterblatt zuzog.
Nach einer schwierigen Saison zeichnete sich in den vergangenen vier Rennen
ein Aufwärtstrend ab. Das Team geht mit frischer Zuversicht in die verbleibenden
drei Grands Prix der Saison 2005.
Mark Webber: „Ich genieße es immer, zum Großen Preis von Brasilien
anzutreten. Die Fans sind sehr leidenschaftlich und fachkundig. Ich erinnere
mich an einige großartige Rennen aus der Senna-McLaren-Ära, die ich im Fernsehen
verfolgt habe. Das waren prägende Kindheitserlebnisse.
Wie in Spa kann das Wetter auch in Interlagos sehr unbeständig sein. Heftige
Regenschauer am späten Nachmittag sind typisch und könnten das Wochenende sehr
interessant machen. Der Kurs ist unter anderem berühmt dafür, dass entgegen dem
Uhrzeigersinn gefahren wird. Außerdem hat er Höhenunterschiede und viele
Bodenwellen, was mich nicht stört, denn das bedeutet fahrerische
Herausforderung. Nach dem vierten Platz in Spa hoffe ich, dass wir daran
anknüpfen können und in Interlagos weitere Punkte holen.“
Antonio Pizzonia: „Ich freue mich natürlich sehr, dass ich wieder die
Möglichkeit bekomme, ein Rennen zu fahren, noch dazu in Brasilien. Vor meinen
Landsleuten anzutreten, wird ein ganz besonderes Erlebnis für mich. Ich kann es
kaum abwarten. Interlagos ist eine großartige Rennstrecke. Ich fahre dort sehr
gerne und hoffe auf ein gutes Wochenende. Die Bodenwellen machen den Kurs
tückisch und stellen einzigartige Ansprüche an die Fahrzeugabstimmung. Das
Wetter kann in São Paulo unberechenbar sein. Es würde mich nicht wundern, wenn
wir dieses Jahr Regen bekämen. Es war gut für mich, in der zurückliegenden Woche
zwei Tage in Silverstone zu testen. Ich fühle mich jetzt besser auf das Rennen
vorbereitet.“
Sam Michael (Technischer Direktor WilliamsF1): „Interlagos ist eine
großartige Rennstrecke mit vielen Überholmöglichkeiten, die vor allem durch die
beiden Geraden und die hügelige Landschaft entstehen. Langsame bis
mittelschnelle Kurven sowie Geraden prägen den Kurs. Man braucht vor allem in
den Kurven vor diesen Geraden eine gute Fahrzeugbalance.
Die lange Boxengasse und relativ geringe Nachteile durch höheres
Gesamtgewicht sind entscheidend für die strategischen Entscheidungen und die
Wahl der Reifenmischung. Wir haben mit Michelin zwei Mischungen erarbeitet, die
unterschiedlichen Asphalttemperaturen gerecht werden sollten.
Es ist großartig, dass Antonio eine weitere Gelegenheit zum Renneinsatz bekommt.
Vor allem in Brasilien, wo er vor heimischem Publikum fahren wird. Zusammen mit
Marks guter Ausgangsposition für das Qualifying sollten wir in der Lage sein,
auf der Rennstrecke, auf der wir 2004 gewonnen haben, ein gutes Ergebnis
einzufahren.“
Mario Theissen (BMW Motorsport Direktor): „Mit den drei Überseerennen steht
jetzt ein auch logistisch noch einmal anstrengender Schlussspurt der Formel-1-WM
2005 auf dem Programm. Im vergangenen Jahr war das Finale in São Paulo durch den
Sieg ein krönender Abschluss für uns. Daran erinnern wir uns natürlich sehr
gern. Auch in diesem Jahr haben wir eine ähnlich schwierige Saison und hoffen
natürlich, in den letzten Rennen noch ordentlich Punkte zu holen.
Hauptaufgabe für den BMW P84/5-Motor ist in Interlagos die Start-Ziel-Gerade.
Sie führt bergauf, und dort wird 1203 Meter lang am Stück Vollgas gefahren. Auch
der Volllastanteil der gesamten Runde ist mit 60 Prozent überdurchschnittlich.
Ein Hitzerennen ist um diese Jahreszeit in São Paulo weniger zu erwarten,
unbeständiges Wetter schon eher.
Nachdem sich die letzte Ausbaustufe des 2005er BMW Motors in Monza und in Spa
bewährt hat, sind wir auch für Interlagos gut gerüstet. Beide Fahrzeuge werden
in Brasilien planmäßig zum vorletzten Mal mit frischen V10-Triebwerken
ausgerüstet.“
Zahlen und Fakten:
-
Strecke: Autodromo José Carlos Pace, São Paulo
- Datum: 25. September 2005
- Startzeit (lokal/GMT): 14:00 Uhr/17:00 Uhr
- Runde/Renndistanz: 4,309 km/305,909 km (71 Runden)
- Sieger 2004: Juan Pablo Montoya (BMW WilliamsF1 Team)
- Pole 2004: Rubens Barrichello (Scuderia Ferrari Marlboro),1.10,646 min
- Rundenrekord: Juan Pablo Montoya (BMW WilliamsF1 Team), 1.11,473 min
(2004)
F1-Statistik:
- BMW WilliamsF1 Team: 101 Starts, 10 Siege, 17 Polepositions
- WilliamsF1 vor 2000: 356 Starts, 103 Siege, 108 Polepositions
- BMW vor 2000: 97 Starts, 9 Siege, 15 Polepositions
Historie und Hintergrund:
Die 1554 gegründete Stadt São Paulo ist Hauptstadt des gleichnamigen
Bundesstaates im Süden Brasiliens, der am höchsten industrialisierten Region des
Landes. São Paulo ist Finanz- und Handelszentrum und riesig in seiner
Ausdehnung. Die schwankenden Flächen- und Bevölkerungsangaben zeugen von der
Unübersichtlichkeit. Die Stadt erstreckt sich auf mindestens 3.200
Quadratkilometer und hat inzwischen wohl über 15 Millionen Einwohner. Ein Teil
von ihnen erfreut sich der Tatsache, dass die Einkommen in São Paulo meist
doppelt so hoch sind wie im Rest Brasiliens, der andere Teil lebt in Armut.
22,5 Prozent aller Brasilianer leben im Staat São Paulo, der etwa 40 Prozent
der gesamten Steuereinkünfte einbringt, 30 Prozent des elektrischen Stroms
verbraucht und in dem knapp 40 Prozent der 13 Millionen in Brasilien
registrierten Fahrzeuge unterwegs sind.
Die Stadt liegt 750 Meter über dem Meeresspiegel, die Rennstrecke etwas
außerhalb sogar rund 800 Meter über NN. Die deswegen geringere Luftdichte kostet
alle Formel-1-Motoren zirka acht Prozent ihrer möglichen Leistung. Laut
Klimatabelle beträgt die durchschnittliche Lufttemperatur im September in São
Paulo 17,8 Grad.
2005 wird der 33. Große Preis von Brasilien ausgetragen. 1973 hatte die
Formel 1 ihr Debüt in dem südamerikanischen Land gegeben. Damals war der Kurs
von Interlagos bei São Paulo noch 7,96 Kilometer lang und lag malerisch zwischen
zwei Seen.
1978 startete die Formel 1 erstmals auf der Rennstrecke Jacarepagua in der
Nähe von Rio de Janeiro, wo insgesamt zehn Grands Prix stattfanden. Seit 1990
wird der GP Brasilien auf einer stark verkürzten Rennstrecke in Interlagos
ausgetragen, 2005 zum 23. Mal.
Vor dem GP 2003 wurden Modernisierungsmaßnahmen an der Strecke sowie an den
Räumlichkeiten für die Teams durchgeführt.
Auf dem Autodromo José Carlos Pace wird, wie in Imola und in der Türkei,
entgegen dem Uhrzeigersinn gefahren.
Quelle: BMW-Presse-Mitteilung vom 16.09.05
Sicherer
Arbeitsplatz: Im Bemühen um mehr Sicherheit in der Formel 1 spielt der
Fahrersitz eine große Rolle. Die anatomisch geformte Sitzschale ist dabei ein
auf jeden Piloten eigens zugeschnittenes Unikat.
Performance-Statistik Brasilien
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