Kategorie: Formel1 27.05.2009
F1: GP Monaco 2009 - Vorschau
21. – 24. Mai 2009
6. von 17 WM-Läufen
München/Hinwil, 15. Mai 2009. Der Große Preis von Monaco ist ebenso
Relikt wie Saisonhöhepunkt im Formel-1-Kalender. In den engen Straßen des
Fürstentums wollen Gäste und Teams vom 21. bis 24. Mai eine gute Figur abgeben.
Nirgendwo werden so viele Runden gefahren (78), und doch ist die
Grand-Prix-Distanz nirgendwo kürzer als beim Rennen in Monaco. Aufgrund der Enge
werden Fahrfehler gnadenlos mit Unfällen bestraft, ein gelungenes Überholmanöver
kommt einem Ritterschlag gleich. Ein guter Startplatz ist vorentscheidend, die
Anspannung im Qualifying entsprechend.
Die Marschrichtung für das BMW Sauber F1 Team ist klar: Nach einem
enttäuschenden Saisonstart zeichnete sich beim Großen Preis von Spanien dank der
umfangreichen Verbesserungen am F1.09 ein Aufwärtstrend ab. Im Handstreich zur
Spitze aufzuschließen, ist in der Formel 1 kein realistisches Ziel. Doch der
positive Trend soll fortgesetzt werden. Die Streckencharakteristik in Monaco
stellt in der Saison einzigartige Ansprüche, was die Frage nach der
Leistungsfähigkeit zusätzlich spannend macht.
Stimmen zum Monaco GP:
Robert
Kubica:
„Ich bin ein großer Fan von Straßenkursen, deshalb freue ich mich auf das
Rennen in Monaco. Ich gehe immer mit sehr guten Gefühlen dorthin und genieße es,
zwischen den Leitplanken und den Mauern zu fahren. Es gibt keine Marge für
Fehler, das macht es besonders interessant. Natürlich lässt sich im Vorfeld
nicht abschätzen, wie sich die 2009er-Autos mit der neuen Aerodynamik und den
Slick-Reifen dort anfühlen werden. Am Donnerstag wissen wir mehr.“
Nick
Heidfeld:
„Monaco ist ein Saisonhöhepunkt. Es ist verrückt, dass die am wenigsten für
die Formel 1 geeignete Strecke die beliebteste ist. Dieser enge Stadtkurs ist
genial, nur Macau ist vergleichbar, aber da fährt die Formel 1 ja nicht.
Auch wenn der Rummel etwas nachgelassen hat, ist das Formel-1-Wochenende in
Monte Carlo immer noch etwas ganz Besonderes. Alles dreht sich um die Formel 1
und Partys. Es gibt viel Prominenz, im Hafen liegen Yachten dicht and dicht, der
Sound der F1-Motoren dröhnt in der Stadt, abends stauen sich die Besucher auf
dem Kurs. Das Publikum ist nirgendwo so dicht dabei wie in Monaco. Ich schaue
mir das immer wieder gerne an.
Die neuen, großen Frontflügel haben sich nach dem Start schon ein paar Mal
als sperrig erwiesen, und in Monte Carlo ist es in der ersten Kurve besonders
eng, da ist das Risiko, sich den Frontflügel an einem Konkurrenten abzufahren,
besonders groß.“
Mario
Theissen, BMW Motorsport Direktor:
„Wir erleben derzeit eine extrem fordernde Phase in der Formel 1. Sowohl als
Team auf der Rennstrecke als auch hinter den Kulissen. In beiden Fällen gilt es,
einen kühlen Kopf zu bewahren. Zum Großen Preis von Spanien hatten wir ein
umfangreiches Aerodynamik-Paket an den Start gebracht. Das war ein hartes Stück
Arbeit und dennoch nur ein erster Schritt auf einem langen Weg. Wir haben zwei
Punkte geholt. Das war nach dem Tiefpunkt in Bahrain sehr positiv, genügt aber
natürlich nicht unseren Zielen. Wir werden unser Entwicklungstempo steigern. Der
Kurs in Monaco stellt bekanntlich sehr spezifische Ansprüche, zum darauf
folgenden Rennen in Istanbul ist das nächste Performance-Paket bereits in
Vorbereitung.
Monaco ist einer der Grundpfeiler in der Formel 1 und zählt neben dem
Nürburgring, Spa, Monza und Silverstone zu jenen Strecken, die die Formel 1 groß
gemacht haben. Monaco ist Formel 1 hautnah. Nur bei Stadtrennen wie im
Fürstentum kommen Zuschauer so dicht ans Geschehen heran. Kein Grand Prix ist so
berühmt wie dieser und keiner so glamourös. Yachten, Partys und die Show drum
herum gehören gerade in Monaco zur Formel 1 dazu.
Sportlich zählen dort eine hoch präzise Fahrweise, mechanische Traktion und
ein auch im niedrigen Drehzahlbereich gut fahrbarer Motor. Monaco ist der Grand
Prix mit der niedrigsten Durchschnittsgeschwindigkeit. Hoher Anpressdruck ist
hier wichtiger als niedriger Luftwiderstand. Entsprechend ist die Aerodynamik
auf maximalen Abtrieb getrimmt. Die Strecke hat keine langen Geraden, dafür gibt
es viele langsame Kurven. Beim Beschleunigen aus diesen Kurven werden die
Hinterreifen in besonderem Maße strapaziert. Auch für die Bremsen ist Monaco ein
Härtetest: Die Geschwindigkeiten sind zwar niedrig, aber dadurch fehlt es auch
an kühlendem Luftstrom.“
Willy
Rampf, Head of Engineering:
„Monaco ist die Strecke mit der niedrigsten Durchschnittsgeschwindig¬keit im
gesamten Kalender. Deshalb fährt man maximalen Abtrieb. In der Vergangenheit hat
das oft dazu geführt, dass hier aerodynamische Konfigurationen zum Einsatz
kamen, die man sonst nirgendwo sah. Aus den Autos wuchsen kleine und auch
größere Zusatzflügel. Das ist jetzt vorbei, denn das 2009er Reglement lässt
solche Modifikationen nicht mehr zu. Das bedeutet, dass das Abtriebsniveau hier
ähnlich ist wie am vergangenen Wochenende in Barcelona.
Wegen der vielen engen Kurven kommt in Monaco der Traktion eine besondere
Bedeutung zu. Diesem Umstand tragen wir mit einer speziell optimierten Feder-
und Dämpferabstimmung Rechnung. Eine besondere Herausforderung stellt auch die
Tatsache dar, dass die Strecke jeweils zwischen den Trainingssitzungen für den
Verkehr geöffnet wird, was sich negativ auf das Grip-Niveau auswirkt. Deshalb
verbessern sich die Verhältnisse und damit die Rundenzeiten während eines
Trainings durch den zunehmenden Gummiabrieb innerhalb kurzer Zeit signifikant.
Der Strecke angepasst wird der Lenkeinschlag, weil Monaco die engste Kurve aller
Formel-1-Kurse hat.“
Zahlen und Fakten:
Strecke/Datum |
Monaco
/ 24. Mai 2009 |
Startzeit (lokal/UTC) |
14:00 Uhr / 12:00 Uhr |
Runde/Renndistanz |
3,340 km / 260,520 km (78 Runden) |
Kurven |
12 Rechts- und 7 Linkskurven |
Sieger 2008 |
Lewis Hamilton, Vodafone McLaren
Mercedes, 2:00.42,742 Stunden |
Poleposition
2008 |
Felipe Massa, Scuderia Ferrari
Marlboro, 1.15,787 Minuten |
Schnellste Runde
2008 |
Kimi Räikkönen, Scuderia Ferrari
Marlboro, 1.16,689 Minuten |
Daten 2008 (Rennen): |
Volllastanteil: 42 %
Topspeed: 286 km/h
Längste Volllastpassage: 8 sec / 510 m
Gangwechsel pro Runde: 54
Reifenverschleiß: mittel
Bremsverschleiß: hoch
Abtriebslevel: sehr hoch |
Fahrer |
Nick Heidfeld |
Robert Kubica |
Geburtstag |
10.05.1977 |
07.12.1984 |
Geburtsort |
Mönchengladbach/Deutschland |
Krakau/Polen |
Nationalität |
Deutscher |
Pole |
Wohnort |
Stäfa, Schweiz |
Monaco |
Familienstand |
Lebensgefährtin Patricia Papen, Tochter Juni, Sohn Joda |
Ledig |
Größe |
1,67 m |
1,84 m |
Gewicht |
59 kg |
72 kg |
F1-Debüt |
2000, Melbourne |
2006, Budapest |
GP gestartet |
157 |
45 |
Polepositions |
1 |
1 |
Siege |
- |
1 |
Podiumsplätze |
12 |
8 |
Schnellste Runden |
2 |
- |
Bester WM-Platz |
5. (2007) |
4. (2008) |
WM Punkte total |
206 |
120 |
WM Punkte 2009 |
6 |
- |
Saison 2009 |
Nick Heidfeld |
Robert Kubica |
|
Qualifying |
Rennen |
Punkte |
Qualifying |
Rennen |
Punkte |
GP Australien |
11. (Grid 9) |
10. |
- |
4. |
15. Unfall |
- |
GP Malaysia |
11. (Grid 10) |
2. |
4 |
8. (Grid 6) |
Ausfall |
- |
GP China |
11. |
12. |
- |
18. (Grid 17) |
13. |
- |
GP Bahrain |
14. |
19. |
- |
13. |
18. |
- |
GP Spanien |
13. |
7. |
2 |
10. |
11. |
- |
BMW Sauber F1 Team |
Gründung |
01.01.2006 |
|
München (DE) und Hinwil (CH) |
F1-Debüt |
2006, Melbourne |
GP gestartet |
58 |
Polepositions |
1 |
Siege |
1 |
Podiumsplätze |
16 (6x3./9x2./1x1) |
Schnellste Runden |
2 |
WM-Platzierungen |
5. (2006), 36 Punkte
2. (2007), 101 Punkte
3. (2008), 135 Punkte
6. (2009), 6 Punkte nach 5 GP |
Historie und Hintergrund:
Zu
den vielen Besonderheiten des Monaco-Rennens gehört der Zeitplan: Freitags
herrscht für die Formel 1 stets Motorenruhe, daher werden die ersten beiden
freien Trainings bereits am Donnerstag ausgetragen.
Seit 1950 wurden in Monaco 55 Grands Prix ausgetragen. Die Streckenlänge
variierte zwischen 3,145 km und 3,370 Kilometern. Bei den ersten 14 GP betrug
die Renndistanz 100 Runden. Mit sechs Siegen erfolgreichster Starter in Monaco
ist bis heute Ayrton Senna.
Erst seit 2004 gibt es in Monaco entlang der Boxengasse auch Garagen für die
Fahrzeuge. Zuvor hatten die Teams die Autos zwischen den Trainings und
Qualifyings sowie zum Rennen stets zwischen den provisorischen Werkstätten im
Fahrerlager oder einer Tiefgarage und der Boxengasse hin- und herschieben
müssen.
Monaco ist mit einer Fläche von 1,97 Quadratkilometern nach dem Vatikan der
zweitkleinste unabhängige Staat der Welt und der am dichtesten besiedelte
(33.300 Einwohner). Er ist mittlerweile in zehn Bezirke gegliedert: Monte Carlo,
La Condamine, Fontvieille, Larvotto, Moneghetti, Saint Michel, Monaco Ville, La
Rousse/Saint Roman, La Colle, Les Révoires.
Quelle: BMW Presse Mitteilung vom 16.05.2009
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