Kategorie: Design 18.07.2007
Designteam des Jahres: Mit intelligenter Teamarbeit zu weltweiten Erfolgen.
Designteam des Jahres: Mit intelligenter Teamarbeit zu weltweiten Erfolgen.
Grundsatz für die Designentwicklung bei der BMW Group: Das richtige Werkzeug
zum richtigen Zeitpunkt, der richtige Mensch am richtigen Ort.
München. Noch bis zum 5. August 2007 ist im Essener red dot design museum
auf dem Gelände des Weltkulturerbes Zeche Zollverein eine den Gewinnern des
diesjährigen red dot awards gewidmete Ausstellung zu sehen. Im Mittelpunkt der
Leistungsschau besonders gelungenen Produktdesigns: die Arbeiten des
"Designteams des Jahres". Dieser Titel wurde in diesem Jahr der BMW Group
zugesprochen. Die Ausstellung in Essen, die bereits einmal verlängert wurde,
zeigt, wofür die Auszeichnung verliehen wurde und wie es der BMW Group immer
wieder gelingt, mit dem Design ihrer Fahrzeuge die Kunden der Marken BMW, MINI,
Rolls-Royce und BMW Motorrad zu faszinieren und dabei zugleich die Fachwelt zu
überzeugen.
Gewinner des red dot Awards - "Designteam des Jahres"
Auch mit aktuellen Produkten war die BMW Group beim international renommierten
Designwettbewerb überaus erfolgreich. Dem neuen BMW 3er Coupé wurde ebenso ein
red dot award 2007 zuerkannt wie dem neuen MINI. Darüber hinaus berücksichtigte
die Jury drei BMW Motorrad Modelle bei der Preisvergabe: die BMW F 800 S, die
BMW G 650 Xcountry und die BMW HP2 Megamoto. Gleichwohl war die Vergabe des
Titels "Designteam des Jahres" 2007 für die Gewinner der absolute Höhepunkt der
Preisverleihung. Mit ihm drückt die Jury ihre Anerkennung für eine
kontinuierlich innovative Gestaltungsarbeit aus, die Maßstäbe setzt. Die
Auszeichnung gilt einem Design, das den Premium-Charakter des Fahrzeugs betont,
die Tradition der Marken pflegt und zugleich die Innovationskraft des
Unternehmens BMW Group zum Ausdruck bringt.
Mit der Auszeichnung im Rahmen des red dot award wird explizit anstelle von
Personen die Leistung des "Designteams des Jahres" gewürdigt - eine
Schwerpunktsetzung, die auch der Designchef der BMW Group, Christopher E. Bangle,
während der Preisübergabe im Essener Aalto-Theater besonders hervorhob.
"Gelungenes, nachhaltig wirksames Design ist niemals das Werk eines Einzelnen",
so Bangle. Stattdessen sei es wichtig, bei jedem Projekt eine Vielfalt von
Charakteren mit unterschiedlichen Qualifikationen und verschiedensten Werkzeugen
arbeiten zu lassen.
Chris Bangle (Leiter Design, BMW Group) mit Red
dot "Designteam of the Year"-Award
Für die BMW Group ist das Prinzip, unterschiedliche Fähigkeiten zu einer
erfolgreichen Einheit zusammenzustellen, ein wichtiger Bestandteil der
Designphilosophie. Dabei geht es nicht allein um Teamarbeit, sondern auch um die
Auswahl der jeweils effizientesten und effektivsten Methode für jeden einzelnen
Arbeitsschritt. "Wir brauchen die richtigen Menschen am richtigen Ort", sagt
Bangle, "und wir brauchen das richtige Werkzeug zum richtigen Zeitpunkt."
Bei der Gestaltung von Fahrzeugen der Marken BMW, MINI, Rolls-Royce und BMW
Motorrad ist diese Methodik fest in den Designprozess integriert. Am Anfang
sitzen die Designer mit einer Fülle von Informationen und Ideen vor einem leeren
Blatt Papier. Zunächst werden Designkonzepte in vielen Skizzen visualisiert.
Zugleich entstehen zwei- und dreidimensionale Entwürfe mit digitalen Werkzeugen.
Diese flexiblen Instrumente erlauben die relativ schnelle Kreation erster
Flächengeometrien und Animationen. Vor allem aber ermöglichen sie einen höchst
effizienten Austausch von Daten mit allen übrigen Partnern im
Produktentstehungsprozess.
Auch im weiteren Verlauf des Designprozesses führt permanente Abwägung zur Wahl
der passenden Instrumente. So werden auf einem so genannten Tape Plan in
Originalgröße, auf dem die Proportionen bereits festgelegt sind, die wichtigsten
Konturlinien verfeinert. Diese Methode ermöglicht es, ohne großen
Materialaufwand rasche Änderungen innerhalb eines Designkonzepts vorzunehmen.
Anschließend folgt der Schritt von der zwei- zur dreidimensionalen Darstellung.
Das erste so genannte Clay-Modell entsteht - zugleich aber auch virtuelle
3-D-Modelle. Beide Werkzeuge haben ihre Bedeutung: Das aus Spezial-Ton
gefertigte, dreidimensionale Modell erweitert die Wahrnehmung, der Computer
ermöglicht einen schnellen und präzisen Datentransfer an die zahlreichen
Entwicklungspartner.
BMW Group Design Ausstellung anlässlich Red dot
Award, Essen
Ganz bewusst setzen sich die Designer immer wieder mit der Frage auseinander,
wann der Mensch und wann die Maschine zum Einsatz kommt. Für die Suche nach
Antworten gelten klare Prinzipien, die die Zusammensetzung und die
Zusammenarbeit der Designteams beeinflussen. Bestes Beispiel: Mit CAS-Methoden
(Computer Aided Styling) zur Formgebung arbeiten ausschließlich solche
Modelleure, die eine hohe Kompetenz und langjährige Erfahrung im Modellieren mit
Clay gesammelt haben. Nur so können sie die Stärken des Hightech-Werkzeugs
ausnutzen und im Sinne des Designs einsetzen. Schafft die Arbeit am virtuellen
Objekt zusätzliche Möglichkeiten der Gestaltung? Oder engt sie die Kreativität
womöglich sogar ein? Bei der Beantwortung dieser Fragen ist stets Arbeit am
realen dreidimensionalen Objekt der Maßstab. So bleibt der Mensch mit seiner
Fähigkeit zur optischen und zur haptischen Wahrnehmung der Mittelpunkt in diesem
Prozess.
"Wenn es um die ganzheitliche Wirkung eines Fahrzeugs geht, sind Auge und Hand
des Menschen jedem Computer-Werkzeug überlegen", betont Ralf Kostenzer, Leiter
des Clay- und CAS-Modellings in der Designabteilung der BMW Group. Doch um die
Effizienz im Produktentstehungsprozess zu steigern und so mehr Zeit für den
kreativen Prozess zu gewinnen, seien Computer längst unverzichtbar.
Chris Bangle (Leiter Design, BMW Group) mit Red
dot "Designteam of the Year"-Award überreicht durch San Young Shin (LG
Electronics) und Prof. Zec (Red dot)
Mehr Effizienz schafft zweifellos der Einsatz einer Fünf-Achs-CNC-Fräse, mit der
ein neues Clay-Modell in seinen groben Konturen und Proportionen erstellt wird.
Als Vorlage für die Fräse dienen die Daten des CAS. Von Hand wird dann mit
Feinwerkzeugen die Form gefunden. Entsprechend der zweidimensionalen Vorlage
beginnen die Formgestalter, ihr Clay-Modell über Monate hinweg immer weiter zu
verfeinern, indem sie es nach und nach ausmodellieren und variieren. "Gerade die
Feinarbeit in der Gestaltung der Oberflächen betrachten wir als wahren Beweis
für die Kunst des Car Designs", sagt Kostenzer. Dies geschieht im engsten
Austausch zwischen Designern und Modelleuren. Parallel dazu nutzen sie ihre
Fähigkeiten in der Anwendung der CAS-Methoden, um per Rapid Prototyping einzelne
Details wie Scheinwerfereinheiten oder Räder zügig für den direkten Vergleich
umgestalten zu können, wenn sich dies aus Gründen der Effizienz anbietet. Im
gesamten Designprozess kommt es so immer wieder zu einer nahtlosen Verknüpfung
der unterschiedlichen Methoden.
Auch der Weg eines für die Realisierung ausgewählten Designentwurfs zu einem
serienreifen Fahrzeug wird vom Miteinander zwischen menschlicher Kreativität und
computergesteuerter Effizienz geprägt. Per Computer Aided Design (CAD) werden
die abgetasteten Daten des Clay-Modells in dreidimensionale Computermodelle
zurückübersetzt. So entstehen effizient übertragbare Daten für alle am
Produktentstehungsprozess beteiligten Abteilungen, bis hin zur fertigen Vorlage
für den Werkzeugbau, mit dem jede Serienfertigung beginnt. Als Referenz zur
Absicherung der technischen Anforderungen kann jedoch auch in dieser Phase der
Entwicklung nur das von Hand gefertigte Clay-Modell dienen.
Quelle: BMW Presse-Mitteilung vom 18.07.2007
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