31.05.2005
Dekra: Blinkende Bremsleuchten wünschenswert
 

Blinkende Bremsleuchten sollen künftig dazu beitragen, dass sich auf den Straßen weniger Auffahrunfälle ereignen. Jörg Ahlgrimm, Chefunfallanalytiker bei Dekra, sieht darin einen enormen Sicherheitsgewinn. "Wenn ich eine Notbremssituation früher signalisiere, schütze ich nicht nur die nachfolgenden Fahrzeuge, sondern auch die eigenen Insassen." Das Sicherheitspotenzial für das neue Bremssignal ist erheblich; denn 2003 war etwa jeder fünfte Unfall auf deutschen Straßen ein Auffahrunfall.

Ahlgrimm hält es für wünschenswert, dass sich diese Technik möglichst rasch verbreitet, damit viele davon profitieren könnten. Als erster Hersteller führt DaimlerChrysler diese Technik in der neuen Mercedes-Benz S-Klasse ein. Anstelle des herkömmlichen Bremslichts leuchten die roten Bremslichter in einer Notbremssituation sechs Mal in der Sekunde auf, um den nachfolgenden Verkehr zu warnen.

BMW setzt bisher auf "adaptives" Bremslicht. Die Abbildung zeigt die er-Reihe:
links normales Bremslicht, rechts zweistufiges Bremslicht

Einer Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) zufolge sind blinkende Bremsleuchten am besten geeignet, um einen Fahrer auf ein vor ihm stark bremsendes Fahrzeug aufmerksam zu machen. Da das menschliche Auge besonders empfindlich auf Helligkeitsveränderungen reagiert, wirkt das Rotblinken selbst dann, wenn der Fahrer etwas anderes im Blick hat oder abgelenkt ist.

Wie Studien von DaimlerChrysler zeigen, verkürzen sich die Bremsreaktionen der Autofahrer um bis zu 0,2 Sekunden. Bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h reduziert sich der Anhalteweg so um etwa 4,40 Meter, bei 100 km/h sind es rund 5,50 Meter.

Auch andere Automobilhersteller arbeiten an der Verbesserung des Bremssignals. So führte BMW bereits Ende 2003 an für den 3er, 5er, 6er und X3 ein zweistufiges Bremslicht ein. Es aktiviert zusätzliche Leuchtflächen, wenn der Fahrer eine Gefahrenbremsung einleitet oder wenn das ABS-Bremssystem eingreift.

Quelle: ar 31.05.05

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