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Kategorie: Connected

14.10.2011
Das Maß aller Dinge: der Mensch
Informationen und Erkenntnisse über den Menschen spielen zentrale Rolle bei der Entwicklung bei BMW.

 

Was wünschen sich die Kunden in Zukunft von einem Fahrzeug? Was werden sie benötigen? Um Antworten auf diese Fragen zu finden und daraus neue Ideen und Innovationen für die Kunden von morgen entwickeln zu können, sind nicht nur die Spezialisten in Markt- und Trendforschung gefragt. In bestimmten Bereichen der Entwicklung, deren Ergebnisse den Menschen ganz unmittelbar berühren, müssen die Spezialisten der BMW Group die Kunden näher kennenlernen. Deshalb arbeiten beispielsweise die BMW Group Ergonomieentwicklung oder auch die Spezialisten im Bereich Anzeige-Bedien-Konzepte mit Kunden und Probanden zusammen, um mehr über sie zu erfahren. Einerseits spielt dabei die Bandbreite der unterschiedlichen Bedürfnisse und Eigenschaften eine entscheidende Rolle – beispielsweise bei der ergonomischen Auslegung neuer Sitzkonzepte –, andererseits ist es wichtig, auch die Anforderungen bestimmter Kundengruppen genauer zu kennen.

Ergonomie - Studie zur BeweglichkeitErgonomie - Studie zur Beweglichkeit

Ergonomie - Studie zur Beweglichkeit

 

In einer aktuellen Studie der BMW Group Forschung und Technik liegt der Fokus beispielsweise nicht auf einem speziellen Technologiethema, sondern auf den Ansprüchen und Bedürfnissen einer wachsenden Gruppe von Menschen: der Altersgruppe der über 60-Jährigen. Insbesondere befasste sich die Studie mit den Bedürfnissen und Ansprüchen dieser Gruppe bezüglich Anzeige-Bedien-Konzept und den damit verbundenen Funktionen von BMW ConnectedDrive.

Von allen und von wenigen lernen.

Um die Ansprüche und Wünsche einer Zielgruppe herauszufinden, tauchen die Entwickler tief in die Lebenswelt der Studienteilnehmer ein. Sie wollen auch erfahren, wie sie ihren Alltag gestalten, wie sie Technik in und außerhalb ihres Fahrzeugs nutzen, in welchem Maße und wofür. Den Experten der BMW Group ist im Rahmen der Studie besonders daran gelegen, die Studienteilnehmer nicht nur theoretisch zu verstehen, sondern sie auch als Menschen kennenzulernen.

Im Fokus der Studie steht die Nachkriegsgeneration, die dank der wirtschaftlichen Entwicklung der letzten Jahrzehnte gut ausgebildet und vermögend ist. Diese Generation unterscheidet sich in ihrem Anspruchs- und Qualitätsbewusstsein und ihren Bedürfnissen deutlich von der Vorkriegs- und Kriegsgeneration, was sich in einer neuen Qualität von Lebensfreude spiegelt.

Ziel der Studie ist es, auf Basis der gesammelten Erkenntnisse zukünftige Potenziale und mögliche Ansatzpunkte für neue kundenorientierte Entwicklungen im Bereich Anzeigen und Bedienung sowie, davon abgeleitet, bei BMW ConnectedDrive Funktionen zu identifizieren. Deshalb entschieden sich die Experten der BMW Group für ein explorativ-qualitatives Vorgehen in mehreren Stufen.

Ergonomie - Studie zur Beweglichkeit

Nach einer Literaturrecherche zum aktuellen Forschungsstand wurden mehrere Themenschwerpunkte von Fitness über Freizeitgestaltung bis hin zu Familie und Werten abgeleitet. Anschließend wurden diese Themen in Interviews mit renommierten Experten aus Marktforschung, Gerontologie und Produktentwicklung vertieft und ausgeweitet. Auf Basis dieser Vorarbeiten wurden dann die Fragestellungen für die Kundenstudie entwickelt. Insgesamt nahmen 30 Personen zwischen 50 und 70 Jahren an der Studie teil. Die Teilnehmer waren zu einem Drittel zwischen 50 und 60 Jahre, zwei Drittel waren zwischen 60 und 70 Jahre alt. Die jüngere Gruppe diente dem Ausblick auf die zukünftige Kundenentwicklung – gerade in Bezug auf die zu erwartende Technikaffinität.

Nach der Auswahl der Teilnehmer ging es in die Lebenswelt der Zielgruppe. Mit Hilfe eines Tagebuchs dokumentierten die 30 Teilnehmer fünf Tage lang ihre Aktivitäten und natürlich auch ihre Mobilität im Alltag. 15 Teilnehmer wurden anschließend zu Hause von den Experten der BMW Group besucht. Neben einem intensiven Gespräch waren die Experten vor allem daran interessiert, gemeinsam mit den besuchten Personen etwas zu erleben und sie in verschiedenen Situationen agieren zu sehen. Während einer gemeinsamen Autofahrt konnten die Versuchsleiter beispielsweise den Fahrstil beobachten und mit den Fahrern Fragen zu ihrem Fahrzeug diskutieren. Mit Hilfe von kleinen Experimenten testeten die Entwickler dann verschiedene Funktionen im Auto wie Programmieren von Musiksendern, Kofferraumnutzung oder Einstellen des Navigationsgerätes. Aus den Diskussionsergebnissen und Beobachtungen können nun erste Veränderungspotenziale abgeleitet werden.

Ein besseres Verständnis der Zielgruppe – und eine Überraschung.

Ergonomie - Studie zur Beweglichkeit

Allgemeine Marktforschungsergebnisse zeigen, dass Deutschlands „Rentner“ im Gegensatz zur letzten Generation nicht nur zahlreicher, sondern auch gesünder, informierter und wohlhabender sind. Sie sind technologieerfahrener und aktiver, außerdem anspruchsvoller und qualitätsbewusster. Hinzu kommt oft ein höherer Mobilitätsbedarf. Diese bereits vorhandenen Informationen konnten durch die Studie speziell für die Entwicklungsbereiche Anzeige-Bedien-Konzepte und vernetzte Dienste deutlich erweitert werden. Von Gemeinsamkeiten wie der Selbstwahrnehmung und der Bedeutung von Mobilität für die Zielgruppe bis hin zu Unterschieden, wie beispielsweise in der Techniknutzung, konnte die Studie außerdem zeigen, was die Kunden sich in Zukunft von einem Fahrzeug erhoffen. Denn während der Studie konnten mit Hilfe der Tagebuchaufzeichnungen 300 Mobilitätsereignisse erfasst werden, wovon rund 80 Prozent mit dem Auto verbunden waren.

Auf die Frage, was sie sich von einem Fahrzeug erwarten, forderten die Teilnehmer der Studie neben einem hochwertigen Innenraum vor allem auch klar Unterstützung bei der Fahrt. Funktionen zur Kompetenzerweiterung, wie die Einparkhilfen Park Distance Control oder Surround View, wurden ebenso positiv bewertet und gefordert wie Funktionen zur Entlastung wie beispielsweise ein Automatikgetriebe oder eine elektrisch schließende Heckklappe. Viele dieser Ansprüche erfüllen die Fahrzeuge der BMW Group bereits heute und Erweiterungen sind zurzeit in Arbeit oder gerade neu auf dem Markt. Zum Beispiel das berührungslose Öffnen der Heckklappe von BMW ConnectedDrive.

Bei der Nutzung von Infotainment-Angeboten im Fahrzeug stellten die Experten im Rahmen der Studie fest, dass die Offenheit für neue Technik, vor allem aber der Umgang mit dieser bei den Teilnehmern sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. Neben den Altersunterschieden – die jüngeren Teilnehmer zeigen sich tendenziell offener gegenüber neuer Technik – sind Typunterschiede deutlich erkennbar: Es gibt generell Technikbegeisterte und Menschen, die vor allem auf den Nutzen der Technik achten. Letztere nutzen die Funktion oder die Technik nur, wenn sie einen für sie persönlich erkennbaren Mehrwert bietet. Der dritte Typus hegt starke Vorbehalte gegenüber moderner Technik. Auch Mischungen und technische Überlagerungen begegneten den Forschern. So nutzten Testpersonen zwar einen Internetroutenplaner, nahmen dann aber einen Ausdruck mit ins Fahrzeug, da sie über kein Navigationssystem im Fahrzeug verfügten oder sich mit der Bedienung von bestimmten Navigationssystemen überfordert fühlten.

Ergonomie - Studie zur Beweglichkeit

Die Wünsche der Testpersonen in Bezug auf das Informationsangebot im Auto sind vielfältig und anspruchsvoll. Von Anschlussinformationen für den öffentlichen Nahverkehr über Verkehrsmeldungen und -warnungen bis hin zu Parkinformationen oder Sehenswürdigkeiten inklusive Zielführung wurden zahlreiche Themengebiete genannt. Wichtig ist den meisten der weniger technikaffinen Testpersonen dabei, dass sie das richtige Informationsangebot zur richtigen Zeit einfach bekommen, möglichst ohne selbst viele Handlungsschritte einleiten zu müssen. Diese intuitive, personalisierte sowie zeit-, orts- oder stimmungsabhängige Informationsbereitstellung deckt sich durchaus auch mit Ansprüchen anderer Kundengruppen an ihr Fahrzeug.

Dies zeigt, dass es gerade aus BMW ConnectedDrive Sicht weniger altersspezifische Anforderungen an ein Fahrzeug gibt als gedacht. Die Erfüllung des Wunsches nach einem den eigenen Bedürfnissen angepassten – personalisierten – Informationsangebot wird zunehmend wichtiger. Mit Ideen und Visionen hinsichtlich zukünftiger Interaktionsmöglichkeiten und daraus abgeleiteten Funktionsangeboten geht die BMW Group den richtigen Weg. Beispiele sind der Infotainment-Assistent und das Forschungsprojekt Gestikbedienung, aber auch der Emotional Browser im Konzeptfahrzeug BMW Vision ConnectedDrive.

Demografischer Wandel und Ergonomie.

Die Auswirkungen der demografischen Entwicklung stellen auch neue Anforderungen an die ergonomische Auslegung eines Fahrzeugs. Wie beweglich werden die Kunden zukünftig sein? Wie bleibt der Einstieg ins und Ausstieg aus dem Fahrzeug komfortabel? Dies sind nur zwei von vielen Fragen, die das Ergonomieentwicklerteam aus Ingenieuren, Designern, Sportwissenschaftlern, Orthopäden und Ergotherapeuten beschäftigen, damit auch zukünftig die Fahrzeuge optimal zu den Eigenschaften des Menschen passen.

Ergonomie und Komfortempfinden.

Ergonomie - Studie zur Beweglichkeit

Alle Funktionen im Fahrzeug, die zur Entlastung des Nutzers bereitgestellt werden, dienen auch der Ergonomie und dem Komfortempfinden. Dabei ist die Grenze zwischen den beiden Gebieten fließend. Was für den einen ergonomisch eine notwendige Voraussetzung für die Fahrzeugnutzung ist, ist für den anderen ein Komfortgewinn. Ist eine elektrisch zu öffnende Heckklappe für den einen ein Plus an Komfort, ist sie für den anderen – aufgrund von dessen Körpergröße oder Beweglichkeit – ein absolutes Muss. Gurtbringer oder die Rückfahrkamera sind weitere Beispiele für Features, die neben dem Komfortgewinn auch einen direkten Nutzen beinhalten.

„Wir legen unsere Fahrzeuge für Menschen von ihrer Geburt bis ins hohe Alter aus. Kinder und Kindersitze berücksichtigen wir bei der Konzeption der Fahrzeuge ebenso wie die Anforderungen einer älter werdenden Gesellschaft. Und genauso betrachten wir anthropometrische Gegebenheiten und Veränderungen auf der gesamten Welt sehr aufmerksam.“ (Peer-Oliver Wagner, Leiter Ergonomie und Komfort)

Geometrische Auslegung der Fahrzeuge für die Kunden.

Grundsätzlich sind die Fahrzeuge der BMW Group ergonomisch auf die Körpermaße vom fünften Perzentil Frau bis hin zum 95. Perzentil Mann ausgelegt. Damit erfüllen die Fahrzeuge der BMW Group die Komfortanforderungen von 95 Prozent der Bevölkerung.

Doch die Auslegung der Fahrzeuggeometrie ist immer auch eine kleine Prognose. Denn ein Fahrzeugprojekt, mit dem sich die Ergonomen derzeit befassen, geht erst sechs bis sieben Jahre später in Serie und hat dann eine ebenso lange Modelllaufzeit. Hinzu kommt das Fahrzeugalter. Die geometrische Auslegung des Fahrzeugs muss dem Kunden also auch in 20 bis 25 Jahren immer noch passen. Und Fakt ist: Körpermaße verändern sich nicht nur im Laufe eines Lebens, sondern auch mit den Generationen.

Akzeleration – die Veränderung von Körpermaßen über Generationen.

Um zu erfahren, wie sich die Anthropometrie, also die Körpermaße, der Bevölkerung im Lauf der Zeit verändert, beteiligte sich die BMW Group an der deutschen Reihenmessung „SizeGERMANY“ im Jahr 2008. So konnten die Entwickler aktuelle anthropometrische Daten gewinnen und unter Abgleich mit den bereits vorhandenen Daten sehen, wie sich die Bevölkerung weiterentwickelt hat. Die festgestellte Veränderung der Körpermaße betrifft jedoch nicht nur die Körperhöhe, sondern auch die Umfangsmaße. Beide nehmen im Durchschnitt weiter zu, gleichzeitig wird die Spannweite zwischen den Extremen immer größer. Für die Körperhöhe konnte bisher durchschnittlich ein Zuwachs von ungefähr anderthalb Zentimetern pro zehn Jahre beobachtet werden. Man erwartet aber ca. ab 2025 eine deutliche Abflachung dieser Entwicklung. Dies gilt nicht für die Umfangsmaße, hier gehen die Experten davon aus, dass die Werte kontinuierlich zunehmen werden.

Ergonomie - Studie zur Bewegungssimulation

Und nicht nur national verändern sich die Anforderungen an die Geometrien im Fahrzeug. Betrachtet man die internationale Kundenverteilung der BMW Group, so haben sich in den letzten Jahren starke Märkte entwickelt, deren Kunden andere Anforderungen an die geometrische Auslegung eines Fahrzeugs stellen. So beträgt beispielsweise die durchschnittliche Körperhöhe eines Mannes in China 1,69 Meter, Männer in Deutschland dagegen sind im Schnitt 1,78 Meter groß. Dazu kommt eine breitere Streuung der Extrema: Nimmt man Deutschland und China zusammen, ist die Spreizung von 1,49 Meter (5. Perzentil Frau China) bis hin zu 1,93 Meter (95. Perzentil Mann Deutschland) noch größer. Gleichzeitig unterscheiden sich die Kunden hinsichtlich ihrer Proportionen wie beispielsweise des Verhältnisses von Rumpflänge zu Beinlänge. Alle diese Vorgaben müssen mit in die Auslegung der Fahrzeuge integriert werden. Deshalb nutzt die BMW Group zahlreiche internationale Datenbanken zu Körpermaßen, um die Fahrzeuggeometrien für internationale Märkte passend auslegen zu können.

Beweglichkeitsstudien der BMW Group.

Da sich nicht nur die Körpermaße im Lauf des Lebens verändern, sondern auch der Mensch selbst, wirkt sich das Alter auch auf verschiedene Eigenschaften, Fertigkeiten und Fähigkeiten, wie beispielsweise das Sehvermögen, die Fähigkeit der akustischen Aufnahme, aber vor allem auch koordinative Fähigkeiten sowie Beweglichkeit und Kraft, aus.

„Wenn man die Fachleute dieser Welt fragt, was denn die demografische Entwicklung konkret bedeutet, erhält man oft nur nebulöse Antworten. Die Problematik liegt darin, dass sich die Bandbreite der körperlichen Eigenschaften vergrößert hat. Es gibt heute 70-Jährige, die täglich joggen, und 40-Jährige, die den ganzen Tag sitzen. Eine sehr interessante Dimension für uns ist die Beweglichkeit. Das, was wir hinsichtlich Beweglichkeit bisher vielleicht einfach mit den Begriffen Jugend oder Alter verbunden haben, möchten wir auf eine objektive Basis stellen, um damit arbeiten zu können.“ (Maximilian Amereller, Doktorand im Team Ergonomie und Komfort)

Ergonomie - Studie zur Beweglichkeit

Im Gegensatz zu den gut erforschten Körpermaßen gibt es zur Beweglichkeit bisher wenig verwertbares Datenmaterial. Zwar weiß man, dass Beweglichkeit tendenziell mit dem Alter abnimmt, es gibt aber nur wenig Informationen über den Istzustand sowie die Spreizung innerhalb der Altersgruppen. Auch den Anforderungen entsprechende Messinstrumente oder spezielle Methodiken, um standardisiert und unkompliziert Beweglichkeit zu messen, sind nicht verfügbar. Dabei ist gerade Beweglichkeit ein wichtiger Faktor für die Nutzung eines Fahrzeugs.

Um verwertbare Daten zu gewinnen und die Auslegung der Fahrzeuge in Zukunft noch besser an die demografische Entwicklung anpassen zu können, beschäftigt sich eine aktuelle Studie mit der Messung von Beweglichkeit und deren Objektivierbarkeit in Abhängigkeit von Faktoren wie Alter, Geschlecht, Proportionen und Fitnesszustand. Eine ähnliche Situation ergibt sich für den Parameter Kraft.

Ziele der Studie.

In der Studie werden Personen ohne gravierende körperliche Einschränkungen betrachtet. Dabei werden 84 Einzelbewegungen, die den gesamten Bewegungsapparat abdecken, überprüft. Ziel ist es, herauszufinden, welche Bewegungseinschränkungen die Probanden haben und ob diese Einschränkungen eine spezifische Verteilung aufgrund bestimmter Faktoren aufweisen. Dies kann wichtige Anhaltspunkte für die zukünftige Konzipierung von Lösungen und Funktionen im Fahrzeug geben. Die Erkenntnisse sollen dann in Form von zu erwartenden Kundenanforderungen und   -eigenschaften objektiviert werden, sodass eine ergonomische Bewertung von Fahrzeuggeometrien und -konzepten aufgrund dieser Beweglichkeitsprofile erfolgen kann. Auch eine Perzentilierung, also eine Aufschlüsselung der Verteilung von Beweglichkeit innerhalb der Bevölkerung, soll aus den Erkenntnissen der Studie abgeleitet werden.

Derzeit werden dafür Messmethodik und entsprechende Messgeräte entwickelt, sodass noch 2011 die Datengewinnung beginnen kann. Nach Validierung von Methode und Gerätschaften werden Reihenmessungen erfolgen, auf deren Basis perzentilierte Bewegungsdaten für Personen von 17 bis 85 Jahren erstellt werden. Diese Daten werden in bestehende Softwaresysteme zur virtuellen Absicherung implementiert, damit schon frühzeitig und ohne Modell eine genauere Bewertung der Design- und Konstruktionsarbeit im Hinblick auf Raumkonzepte, Kundenfunktionen und Komfort ermöglicht wird. Das langfristige Ziel der BMW Group hinter der Studie ist die vollständige Aufschlüsselung der körperlichen Anforderungen der Kunden in Form einer umfassenden, international gültigen und stetig wachsenden Datenbank.

„Denn für uns ist der Mensch das Maß der Dinge – und des Autos.“ (Peer-Oliver Wagner)

Virtuelle Prüfung von Ein- und Ausstieg.

Ergonomie - Studie zur Bewegungssimulation

Einen besonderen Fall eines Bewegungsablaufs stellt das Ein- und Ausstiegsszenario dar. Ein Großteil der ergonomischen Konzeptentwicklung und späteren Auslegung erfolgt heute bereits virtuell. So können schon in der frühen Phase des Projekts Zieldaten erstellt werden, deren Erreichen erforderlich ist, um ein vorgegebenes hohes Komfortniveau zu erreichen. Sie bilden einen wichtigen Anhaltspunkt für die Fahrzeugentwickler im späteren Prozess. Für das Ein- und Ausstiegsszenario war dies virtuell bisher nicht möglich. Einstieg wie Ausstieg aus einem Fahrzeug erfordern die Bewegung des ganzen Körpers und gehören deshalb mit zu den komplexesten Bewegungsabläufen rund um das Fahrzeug. Außerdem muss eine Vielzahl von Fahrzeugmaßen in die Bewertung einfließen, die zudem miteinander in Wechselwirkung stehen.

„Wie komfortabel die Ein- und Ausstiegsbewegung erfolgen kann, wird durch die Fahrzeuggeometrie und durch die individuellen Körpermaße beeinflusst. Deshalb mussten hier bisher meist Gesamtmodelle aufgebaut werden, um den Effekt der Fahrzeuggeometrie auf die Bewegung sowie das ‚Diskomfortempfinden‘ verschiedener Testpersonen beurteilen zu können.“ (Peer-Oliver Wagner)

Dies soll sich jedoch bald ändern: Die Spezialisten der BMW Group arbeiten derzeit an einem Verfahren, um den komplexen Ein- und Ausstiegsvorgang erstmals virtuell zu simulieren und zu bewerten. Der große Vorteil liegt darin, bereits frühzeitig – ohne ein Modell gebaut zu haben – valide Abschätzungen über den Komfort eines Einstiegs und seine Eignung für ein Fahrzeug und die jeweilige Zielgruppe treffen zu können. Aus ehemals subjektiven Eindrücken von Probanden werden objektive, messbare und dadurch vergleichbare Daten.

Und so funktioniert es: Anhand von Daten zur geplanten Fahrzeuggeometrie sowie den Bewegungsdaten aus den Datenbanken der BMW Group errechnet das Tool eine Simulation der Einstiegs- oder Ausstiegsbewegung. Danach wird die errechnete Bewegung analysiert und beurteilt. Faktoren für die Beurteilung sind zum einen biomechanische Parameter wie beispielsweise auftretende Gelenkkräfte. Da zum anderen auch die Umgebung des Fahrzeugs eine Rolle für den Einstieg spielt, berücksichtigen Simulation und Beurteilung auch unterschiedliche Szenarien wie beispielsweise den Ausstieg in einer engen Parklücke. So lässt sich erkennen, in welchem Maße die Geometrie die Anforderungen an Komfort und Ergonomie erfüllt, an welcher Stelle kritische Bewegungsmuster auftauchen und wie man sie optimieren kann.

Der lange Weg zur Bewegungssimulation.

Ergonomie - Studie zur Bewegungssimulation

Bevor die Spezialisten der BMW Group die Bewegung überhaupt simulieren konnten, mussten sie eine Datenbank aus vielen Bewegungsinformationen schaffen, auf die die Simulation zurückgreifen kann. Bei einer aufwendigen Datenerfassung wurden die Einstiegsbewegungen von zahlreichen realen Versuchspersonen an einem variablen Einstiegsmodell aufgezeichnet und digitalisiert.

Das Modell ist mit Kraftsensoren und Kraftmessplatten im Fußbereich, am Lenkrad und an der Tür ausgerüstet, damit aufgezeichnet werden kann, wie viel Kraft zu welchem Zeitpunkt des Einstiegs auf den jeweiligen Bereich einwirkt. Infrarotsensoren und ein Motion-Capturing-System (bekannt aus der Filmindustrie) machen die Aufzeichnung der Ein- und Ausstiegsbewegungen der Probanden möglich. Daraus werden Bewegungs- und Kraftdaten digital rekonstruiert. Die aufgezeichneten Bewegungen werden anschließend auf ein virtuelles Menschmodell mit Muskeln und Skelett übertragen, sodass die Belastungen der einzelnen Muskeln abgebildet und nachvollzogen werden können. Denn selbst optisch unscheinbare Bewegungen können einen hohen Kraftaufwand erfordern und dadurch unkomfortabel sein. Über den Vergleich der Berechnungen mit tatsächlich vorgenommenen Messungen sowie mit einer externen Datenbank wurde das Menschmodell anschließend validiert.

Insgesamt liegen weit über 2.000 aufgezeichnete Ein- und Ausstiegsbewegungen der Simulation zugrunde. Das variable Modell erlaubt den Entwicklern, jede Ein- und Ausstiegsgeometrie der BMW Group zu simulieren, von der des BMW Z4 bis hin zu der des BMW X5.

„Wir haben bei der Validierung der Bewegungssimulation schnell gesehen, wie hoch die Güte der berechneten Werte schon in der frühen Erprobungsphase ist. Die Simulationen sind sehr nah an der Realität.“ (Raphael Bichler, Biomechanikspezialist im Team Ergonomie und Komfort)

Die Beurteilung der Bewegung.

Ergonomie - Studie zur Bewegungssimulation

Nach Erstellung der Datenbasis und des Berechnungsmodells für die Bewegungssimulation folgt die Beurteilung. Die Herausforderung besteht darin, die gesamte Bewegung über ihren zeitlichen Verlauf hinweg zu beurteilen und nicht nur Teile oder Auszüge aus ihr. Um die ergonomische Qualität einer Bewegung einordnen zu können, vergleichen die Entwickler sie mit einem vorher definierten, optimalen Einstiegsszenario. Diese „Less Restricted Motion“, eine Einstiegsbewegung ohne geometrische Hindernisse wie Einstiegsöffnung oder Dachholm, dient als Referenz für die zu beurteilenden Bewegungen.

Neben Parametern wie Gelenkwinkeln oder -kräften erlaubt die Beurteilung auch die fokussierte Betrachtung bestimmter Körperpartien. Über den Vergleich mit der Referenzbewegung lassen sich dann Engstellen, Hindernisse oder unangemessene Kraftverläufe identifizieren und optimieren. Dabei werden für alle Parameter Ähnlichkeitswerte berechnet, aus denen dann ein Gesamtwert, der Ähnlichkeitskoeffizient, gebildet wird. Der Ähnlichkeitskoeffizient zeigt, ob die Einstiegsbewegung nah an der Referenz liegt oder eben nicht. So lassen sich beispielsweise auch Fahrzeugkonzepte objektiv miteinander vergleichen. So stellen die BMW Group Ergonomieexperten sicher, dass Menschen auch in Zukunft unabhängig von Größe, Alter und Nationalität bequem in „ihre“ Fahrzeuge einsteigen können.

 

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Quelle: BMW Presse Mappe zu den BMW Innovationstagen ConnectedDrive 2011 vom 05.10.2011


 

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