Kategorie: Kultur 04.03.2008
„Couragiert, innovativ, in Vielfalt geeint”. Preisträger des Awards für Interkulturelles Lernen
Preisträger des BMW Group Award für Interkulturelles Lernen 2007. präsentieren in der BMW Welt prämierte Projekte
und Studien. München. Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung übergab heute
Ernst Baumann, Mitglied des Vorstands der BMW AG, die Auszeichnungen an die fünf
Siegerprojekte der 11. Ausschreibung des BMW Group Award für Interkulturelles
Lernen. Die Zeremonie mit 300 geladenen Gästen fand erstmalig im Auditorium der
BMW Welt statt und wurde mit einer Gastrede von Prof. Dr. Gesine Schwan,
Präsidentin der Europa-Universität Viadrina, eingeleitet.

Prof. Dr. Gesine Schwan, Gastrednerin BMW Group
Award für Interkulturelles Lernen 2007
Der BMW Group Award für Interkulturelles Lernen wird von der BMW Group seit
1997 international ausgeschrieben und fördert weltweit das Engagement für
Völkerverständigung und interkulturellen Dialog.
Ernst Baumann würdigte bei der Verleihung das Engagement aller Teilnehmer:
"Die Preisträger und die Bewerber aus 25 Nationen sind geeint in dem Bestreben,
mit innovativen Ansätzen und nachhaltigen Initiativen ihren Teil zur
Völkerverständigung und zur Sicherung des sozialen Friedens beizutragen. Sie
alle erschaffen mit ihren Bemühungen um gegenseitiges Verständnis ein Stück neue
Heimat und ermöglichen somit Orientierung in einer neuen Lebenswelt." Die
Überzeugung der Preisträger, Vielfalt als Bereicherung zu sehen, ist auch eine
Maxime der Unternehmenskultur der BMW Group: "Als global agierendes
Unternehmen", betonte Baumann, "sind wir mit weltweit knapp 108.000 Mitarbeitern
in über 150 Ländern auf allen fünf Kontinenten vertreten. In Vielfalt geeint zu
sein, ist daher für uns zentral."

Ernst Baumann, Mitglied des Vorstands der BMW
AG, eröffnet den BMW Group Award für Interkulturelles Lernen 2007
Für die Fähigkeit zur Verständigung in einer interdependenten Welt ist die
Erziehung zur Mehrsprachigkeit - so unterstrich Professorin Dr. Gesine Schwan -
ein wichtiger Schlüssel: "Mehrsprachigkeit als Lebensweise trainiert uns, im
Unterschied das Gemeinsame zu entdecken, und in einer Vielfalt der Kulturen zu
Hause zu sein. Denn Mehrsprachigkeit fördert über die Sprachkenntnisse hinaus
auch das Verständnis für andere Denkweisen und Traditionen."
Preisträger "Praxis"

1. Preis BMW Group Award für Interkulturelles
Lernen 2007, Monsignore Dr. Pero Sudar (l.) und Peter Quendler (r.)
Mit dem ersten Preis in der Kategorie "Praxis" wurden der Weihbischof
Monsignore Dr. Pero Sudar und sein österreichischer Projektpartner Peter
Quendler ausgezeichnet. In der Unterschiedlichkeit eine Chance zu sehen, war bei
der Realisierung ihres Projekts "Schulen für Europa" in Bosnien und Herzegowina
ein grundlegender Leitsatz. "Wir wollten 1994 mit der Gründung einer
interethnischen und interreligiösen Schule in Sarajewo ein Zeichen des
Widerstands gegen die unmenschliche Aufteilung zwischen den Menschen und Völkern
setzen", beschreibt Monsignore Sudar den Beginn der Initiative, die mittlerweile
sieben Schulen mit 4.300 Kindern und Jugendlichen in sieben Städten umfasst. Den
jungen orthodoxen Serben, muslimischen Bosniern und katholischen Kroaten wird in
den Europa-Schulen nicht nur Wissen vermittelt, sondern vor allem der Reichtum
des gemeinsamen Erbes nähergebracht.

2. Preis BMW Group Award für Interkulturelles
Lernen 2007, Petra Vaessen (l.) und Hourvash Pourkian (r.)
Sich in Hamburg den Traum einer kostenlosen Weltreise erfüllen, das können
Schülerinnen und Schüler, die am Projekt "Switch - in vier Tagen um die Welt"
teilnehmen. Der gemeinnützige Verein "Kulturbrücke" wurde dafür mit dem zweiten
Preis in der Kategorie "Praxis" ausgezeichnet. Die Initiato¬rinnen Hourvash
Pourkian und Petra Vaessen ermöglichen mit dieser interkulturellen Initiative,
an der sich bislang 250 Familien aus 35 Nationen beteiligt haben, vor allem
sozial benachteiligten Kindern eine abwechslungsreiche Feriengestaltung und "Auslandserfahrungen
vor Ort". In Gastfamilien, die die Kinder jeweils wechselseitig einen Tag
besuchen, lernen sie eine bislang fremde Kultur aus nächster Nähe kennen. "So
werden die Kinder zu Vertretern und Botschaftern ihrer je eigenen Kulturen sowie
zu Entdeckern von Gemeinsamkeiten und Unterschieden in Traditionen und
Gewohnheiten", begründete die Jury ihre Entscheidung.

3. Preis BMW Group Award für Interkulturelles
Lernen 2007, Anita Heckmann-Schradi, Prof. Dr. Wolfgang Steinig, Karin Fowler,
Prof. Dr. Ingrid Dietrich, Brigitte Paddenberg (v.l.n.r.)
Der dritte Preis in der Kategorie "Praxis" ging an die Agenda 21 Viernheim.
Unter dem Motto "Interessante Menschen treffen - voneinander lernen im
interkulturellen Generationendialog" startete sie ein kommunales Programm, das
drei Generationen, vier Religionen und sieben Nationen miteinander ins Gespräch
brachte. Im Klassenzimmer ihrer Hauptschule diskutierten Jugendliche an
Begegnungsnachmittagen mit Migrantensenioren und einer Studentengruppe der
Pädagogischen Hochschule Heidelberg über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten
ihrer Kulturen, Religionen und Sprachen. Aus Sicht der beteiligten Experten aus
Kommune, Schule und Universität war der intensive Austausch ein großer Erfolg:
So haben sich die Lernmotivation der Schülerinnen und Schüler sowie der
Klassenzusammenhalt erheblich verbessert.
Preisträger Wissenschaft und Sonderpreis

Preisträgerin BMW Group Award für Interkulturelles Lernen 2007 Kategorie "Theorie", Anna Robinson-Pant, PhD
Den Wissenschaftspreis in der Kategorie "Theorie" vergab die Jury bei dieser
Ausschreibung an Dr. Anna Robinson-Pant von der University of East Anglia im
englischen Norwich. Im Fokus ihrer Dissertation "Cross-Cultural Perspectives on
Educational Research" standen intensive Gespräche mit Studierenden aus aller
Welt, die die diversen Schwierigkeiten dieser Akademiker offenbarten: die Wahl
der Sprache, in der sie Forschungsarbeiten durchführen, oder die Erfüllung
unterschiedlicher Erwartungen, die die wissenschaftlichen Betreuer ihrer Heimat-
und ihrer Gastuniversität an sie stellen. "Die Arbeit gibt der
wissenschaftlichen Debatte einen neuen Ansatz", stellte die Jury in ihrer
Laudatio heraus.

Sonderpreis für herausragendes persönliches
Engagement BMW Group Award für Interkulturelles Lernen 2007, Dr. Gundula Gwenn
Hiller
Der erstmalig ausgelobte Sonderpreis für herausragendes persönliches
Engagement wurde Dr. Gundula Gwenn Hiller verliehen. Ihre Studie
"Interkulturelle Kommunikation zwischen Deutschen und Polen an der
Europa-Universität Viadrina" beschäftigte sich mit Wunsch und Wirklichkeit des
transkulturellen Austauschs an einer internationalen Universität. Vor dem
Hintergrund des ernüchternden Ergebnisses initiierte Dr. Hiller das
Seminarangebot "InterViadrina", an dem bislang 700 Studenten teilgenommen haben.
"Ein Leuchtturmprojekt, das auch für andere Universitäten beispielhaft sein
könnte", betonte die Jury in ihrer Laudatio.
Quelle: BMW Presse-Mitteilung vom 04.03.2008
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