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06.10.2010 ConnectedDrive: Infotainment, Navigation und Personalisierung – komfortabel und gut informiert ans Ziel Innovationstage Connected Drive meets Efficient Dynamics - Teil 2
Besonders im Infotainment-Bereich verschwimmen die Grenzen zwischen zu Hause und unterwegs immer mehr. Das Fahrzeug wird zum Knoten im Netz der Infotainment- und Komfortfunktionen. Die BMW Group Ingenieure arbeiten weiter daran, das Fahrzeug zum integrierten Bestandteil der (digitalen) Lebenswelt des Kunden zu machen – die Möglichkeiten dafür waren noch nie so umfangreich wie heute.
Inhalt.
1. Infotainment, Navigation und Personalisierung – komfortabel und gut informiert ans Ziel.
1.1 Der Fahrzeugschlüssel der Zukunft.
Wochenendausflug und nur den BMW Schlüssel dabei? Kein Problem, denn damit können Sie auch Tickets buchen, bargeldlos zahlen und das reservierte Hotelzimmer betreten.
1.2 My BMW Remote.
Den Parkplatz wieder finden und das Auto vorklimatisieren ganz einfach per Smartphone App.
1.3 Seamless Media Access.
Das neue Album Ihrer Lieblingsband ganz frisch zu Hause und nur Zeit, um bis Track 3 reinzuhören? Track 4 läuft dann im Auto.
1.4 Mood-based Playlist.
Chillen auf der Landstraße, Karaoke im Stau, Rock nach der Arbeit – die Mood-based Playlist liefert für jede Situation die passende Musik.
1.5 iPod Out.
Lieder auswählen, Listen erstellen und Genius nutzen – was der iPod kann, kann das Auto auch.
1.6 Mikropausen-Apps.
Ampelstopps nerven Sie – dann lesen Sie doch stattdessen die Nachrichten oder spielen. Rechtzeitig vor der Grünphase sagt ihr Auto Bescheid.
1.7 Outlook-Funktionalität im Auto.
Sie können nicht ohne Mails? Die Outlook-Funktionalität im Auto informiert Sie direkt aus dem Exchange-Mail-Server: „Sie haben Post“.
1.8 Message Dictation.
Wenn Sie direkt antworten wollen, müssen Sie nicht mehr anhalten. Diktieren Sie Mails und Kurznachrichten doch einfach, ohne die Hände vom Lenkrad oder den Blick von der Straße nehmen zu müssen.
1.10 MicroNavigation.
Der richtige Eingang, um im Zoo direkt zu den Elefanten zu kommen? MicroNavigation erweitert Navigation über das Straßennetz hinaus.
1.11 Ballungsraumnavigation.
Eine Großveranstaltung in der Stadt. Dank „Insider-Wissen“ kennt die Ballungsraumnavigation den besten Umweg.
1.12 Mobilitätsassistent.
Manchmal ist die U-Bahn schneller – der Mobilitätsassistent sagt Ihnen wann, zeigt Ihnen einen kostenlosen Parkplatz und informiert schon mal über den Rückweg.
Forschungsprojekt multifunktionaler Autoschlüssel - BMW Key
Ein gewöhnlicher Autoschlüssel kann heutzutage in der Regel ein Fahrzeug öffnen und schließen sowie den Motor starten. Einige Schüssel bieten bereits die Möglichkeit, Fahrzeugdaten, wie z. B. Kilometerstand, Tankfüllstand, Batterieladezustand oder Servicedaten zu speichern, jedoch können diese Informationen nur in der Fachwerkstatt mit Hilfe eines speziellen Geräts ausgelesen werden. Darüber hinaus dienen die Schlüssel der BMW Group Fahrzeuge auch der Personalisierung. Gespeicherte Radiosender, Einstellungen wie beispielsweise zum Tippblinken und Ähnliches werden via Schlüssel einer Person zugeordnet. Nach Meinung der BMW Group kann der Fahrzeugschlüssel zukünftig als persönlicher Zugang zu einem neuen Mobilitätserlebnis fungieren und deutlich mehr Funktionen bieten. Er ermöglicht die einfache und komfortable Nutzung von zukünftigen Dienstleistungen entlang der Reisekette und im alltäglichen Gebrauch. Welche Möglichkeiten dies eröffnet, zeigt ein Forschungsprototyp der BMW Group: Er ist schon heute in der Lage, Tickets für öffentliche Verkehrsmittel (KeyTicketing) und Fahrzeuginformationen (KeyInfo) zu speichern. Er ist Zahlungsmittel (KeyPayment) und öffnet nicht nur Autos sondern auch Hotelzimmer (KeyAccess). Near Field Communication (NFC) als Schnittstelle für intuitive Interaktion. Grundvoraussetzung dafür ist die Erweiterung der Fahrzeugschlüsselelektronik um eine Kommunikationsschnittstelle mit zugehöriger Intelligenz. Deshalb haben Spezialisten der BMW Group einen aktuellen BMW Fahrzeugschlüssel um eine NFC-Schnittstelle (Near Field Communication) und einen Security-Controller erweitert und damit die Grundlage für die Interaktion mit kontaktlosen Bezahl-, Ticketing- und Zugangssystemen geschaffen.
NFC ist eine drahtlose Kommunikationstechnologie. Sie basiert auf RFID (radio-frequency identification) und ermöglicht intuitive Bedienungsszenarien auf kurzen Reichweiten von unter zehn Zentimetern. Dazu müssen zwei NFC-fähige Geräte für kurze Zeit aneinander gehalten werden, um eine entsprechende Reaktion auszulösen. Die maximale Datenübertragungsrate liegt aktuell bei 424 kbit/s. Die übertragungstechnologie NFC kommt heute bereits in vielfältiger Weise zum Einsatz, z. B. bei Systemen zum kontaktlosen Bezahlen von Kreditkartenorganisationen. Systeme für e-Ticketing, bei denen Fahr- oder Eintrittskarten auf kontaktlosen Medien gespeichert werden, erfreuen sich ebenfalls zunehmender Beliebtheit. Auch zur Personenidentifikation wird NFC bereits in den Ausweisdokumenten einiger Länder genutzt; Deutschland will eine solche Schnittstelle ab Herbst 2010 bei Personalausweisen einführen.
Konsequent weitergedacht haben die Experten der BMW Group diese und weitere Szenarien in einen Fahrzeugschlüssel integriert. Autoschlüssel der BMW Group erfüllen bereits heute sehr hohe Anforderungen an Sicherheit und Zuverlässigkeit. Verglichen mit einem Mobiltelefon beispielsweise sind sie deutlich sicherer, denn die vielen Kommunikationskanäle auf einem Mobiltelefon wie beispielsweise GSM, Bluetooth und WLAN sowie die Möglichkeiten, unbeabsichtigt schadhafte Software zu installieren (E-Mails mit Anhängen, nachladbare Applikationen etc.), stellen oftmals einen Unsicherheitsfaktor dar.
Beim Schlüssel bestimmt die BMW Group durch entsprechende Sicherheitsmodule und -elemente, wer wann welchen Zugriff auf die Daten im Schlüssel bekommt und kann somit die Kanäle entsprechend absichern. „Der Schlüssel ist genau das richtige Medium, um sensible Daten abzulegen. Und im Falle eines Verlusts lassen sich alle Funktionen mit einem einzigen Anruf sperren.“ Thomas Kratz, Entwicklung Zugangs- und Authentisierungssysteme bei der BMW Group Zusätzliche Funktionen durch Vernetzung.
Durch die NFC-Schnittstelle in dem Forschungsprototyp sind eine Reihe neuer Funktionen bereits real erlebbar. So kann der Fahrer beispielsweise ein Bahnticket speichern (KeyTicketing), sich über ein mobiles Endgerät aktuelle Fahrzeugdaten anzeigen lassen (KeyInfo), kontaktlos zahlen (KeyPayment) und auch Hotelzimmertüren öffnen (KeyAccess).
KeyTicketing – die Fahrkarte bitte.
Meldet das Navigationssystem Stau in der Innenstadt oder möchte der Fahrer gerne eine bestimmte Strecke mit dem Zug zurücklegen, hat er die Möglichkeit, mittels KeyTicketing die entsprechende Fahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr oder Zug aus seinem Fahrzeug heraus zu kaufen und auf seinem Schlüssel zu hinterlegen. Dafür wählt der Fahrer das gewünschte Ziel aus und bestätigt den Kauf der angeforderten Fahrkarte per iDrive Controller. Alternativ zur Buchung über Display und iDrive kann sich der Fahrer zukünftig auch mit dem BMW ConnectedDrive Callcenter verbinden und komfortabel die für ihn passende Verbindung suchen lassen.
BMW Group Forschung und Technik, Prototyp multifunktionaler Schlüssel, Kreditkartenfunktion
Nach der Bestätigung durch den Kunden wird das entsprechende Ticket beispielsweise von den Servern der Deutschen Bahn angefordert, bezahlt und über die bestehende BMW Online Verbindung an das Fahrzeug gesendet. Das Auto überträgt das Ticket über die bereits vorhandene UHF-Schnittstelle (Ultra High Frequency), über die das Auto sonst aus der Entfernung geöffnet oder geschlossen werden kann, automatisch auf den Schlüssel des Kunden. Der Kunde kann nun direkt von seinem Fahrzeug in den Zug steigen, ohne vorher am Automaten eine Fahrkarte lösen oder ein e-Ticket ausdrucken zu müssen. „Unangenehme Wartezeiten, fehlendes Kleingeld oder auch komplizierte Tarifsysteme sind zukünftig kein Problem mehr.“ Dr. Jörg Preißinger, Forschung RFID-Technologien, BMW Group Forschung und Technik Im Zug selbst hält der Fahrgast den Fahrzeugschlüssel zukünftig nur noch an das Kontrollterminal des Zugbegleiters, um das gebuchte Ticket auszulesen. Dieses Kontrollterminal kann bereits heute elektronische Fahrscheine, die beispielsweise auf mobilen Endgeräten gespeichert wurden, prüfen. Die elektronische Zugfahrkarte ist jedoch nur ein Beispiel für den breiten Anwendungsbereich von KeyTicketing, denn grundsätzlich könnten auch Eintrittskarten für Veranstaltungen jeglicher Art, bei welchen der Zugang mittels NFC realisiert ist, auf dem intelligenten Autoschlüssel gespeichert werden.
KeyInfo – alle Fahrzeugdaten auch unterwegs im Blick.
Die Idee hinter KeyInfo ist, dem Fahrer wichtige Fahrzeuginformationen auch außerhalb des Autos über ein mobiles Endgerät mit NFC-Schnittstelle zugänglich zu machen. Die momentan einsehbaren Daten umfassen den Schließzustand des Fahrzeugs, Kilometerstand, Tankfüllstand, Batterieladezustand (bei Elektrofahrzeugen), aktuelle Warnmeldungen, Servicedaten, GPS-Position des Fahrzeugs und gespeicherte Tickets. Somit kann der Fahrer überprüfen, ob das Fahrzeug auch tatsächlich abgeschlossen oder wann der nächste Service fällig ist. Ein CarFinder könnte anhand der ausgelesenen, passwortgeschützten GPS-Positionsdaten auch den Weg zurück zum Fahrzeug weisen, falls man den Parkplatz nicht auf Anhieb wiederfindet. Zudem verrät der Ladezustand des Elektrofahrzeugs, ob die Reichweite auch noch für den Umweg über den Badesee ausreicht.
BMW Group Forschung und Technik, Prototyp multifunktionaler Schlüssel, Kreditkartenfunktion
Die Möglichkeiten sind vielfältig, denn grundsätzlich bietet dieser Aufbau die Möglichkeit, dem Kunden beliebige Fahrzeugdaten und Fahrzeugzustände mobil zur Anzeige zu bringen. „Falls ich mich frage, ob mein Auto abgeschlossen ist, in welchem Waggon meine Sitzplatzreservierung ist, wo mein Fahrzeug abgestellt ist oder wie voll der Tank ist – KeyInfo hat darauf die entsprechenden Antworten.“ Dr. Jörg Preißinger Das mobile Endgerät fungiert dabei lediglich als Anzeigeeinheit, die sensiblen Daten verbleiben auf dem Schlüssel. Voraussetzung zur Nutzung von KeyInfo ist ein NFC-fähiges Endgerät mit der installierten BMW Applikation. Die übertragung der Daten vom Auto auf den Schlüssel erfolgt automatisch bei verschiedenen Ereignissen, unter anderem beim Verlassen des Fahrzeugs. Auch ein Passwortschutz für den Zugriff auf entsprechende Daten ist bereits umgesetzt. KeyPayment – Bezahlen mit dem Fahrzeugschlüssel.
Der Autoschlüssel der Zukunft kann außerdem als kontaktlose Kreditkarte genutzt werden. Dies ist aufgrund der stetig wachsenden Infrastruktur bereits heute an vielen kontaktlosen Bezahlterminals weltweit möglich. Da der Fahrzeugschlüssel im Gegensatz zu einer herkömmlichen Kreditkarte bei jeder Autofahrt dabei ist, ist auch die Liquidität des Kunden unterwegs stets sichergestellt.
„Den Schlüssel an das Terminal halten und die Rechnung ist bezahlt – schnell, bequem und unkompliziert mit KeyPayment.“
Thomas Kratz, Entwicklung Zugangs- und Authentisierungssysteme bei der BMW Group
BMW Group Forschung und Technik, Prototyp multifunktionaler Schlüssel, Personalisierungfunktion
Analog zu kontaktlosen Kreditkarten können sogenannte „Micro Payments“ durchgeführt werden. Dies sind Kleinbeträge bis ca. 25 Euro, die schnell und unkompliziert durch einmalige Annäherung des Schlüssels abgerechnet werden können. Aber auch größere Beträge können bezahlt werden. Hierbei bedarf es zusätzlich einer Autorisierung durch den Kunden in Form einer Unterschrift oder PIN-Eingabe, wie heute bereits von gewöhnlichen Kreditkarten bekannt. Durch die Integration der Kreditkartenfunktion in den Fahrzeugschlüssel entstehen weitere Möglichkeiten, Dienste und Anwendungen direkt aus dem Fahrzeug heraus in Anspruch zu nehmen. Dies könnte von neuen Versicherungs- und Finanzdienstleistungen über den Erwerb neuer Fahrzeugsoftware bis hin zur Drive-Through-Bezahlung reichen, bei dem ein Kunde direkt aus dem Fahrzeug heraus seine Tankrechnung, Parktickets oder Mautgebühren bezahlen kann. Sogar das Bezahlen bei Drive-in-Restaurants ist auf diesem Weg denkbar.
KeyAccess – ein Schlüssel für viele Schlösser.
„Nach einer langen Fahrt an der Rezeption vorbei direkt ins Hotelzimmer – dank KeyAccess bekomme ich den Zimmerschlüssel schon im Fahrzeug ausgehändigt.“ Dr. Jörg Preißinger, Forschung RFID-Technologien
über die beschriebene Infrastruktur (KeyTicketing, KeyPayment) ist es auch möglich, ein Hotelzimmer direkt aus dem Fahrzeug heraus zu buchen und eine elektronische Zugangsberechtigung auf dem Fahrzeugschlüssel zu speichern. Bereits heute können entsprechend ausgerüstete Hotelzimmertüren mit dem Fahrzeugschlüssel geöffnet werden. Dazu wird anstatt der vom Hotel ausgegebene kontaktlose Kartenschlüssel einfach der Autoschlüssel an das Türschloss gehalten. Denkbar sind zukünftig auch Lösungen, bei denen der Fahrzeugschlüssel den bisherigen Haustürschlüssel oder andere Zugangssysteme, wie beispielsweise Kartenleser, ersetzt.
Ebenfalls könnte der Fahrzeugschlüssel den Zugang zur Firma in sich tragen und somit den oft verwendeten Dienstausweis ersetzen. Die Schlüssel-Vision. Bei den beschriebenen vier Szenarien soll es jedoch nicht bleiben. Zukünftig könnte der Schlüssel über eine Schnittstelle zu Hause auch als personalisierter Zugang zur Internetplattform BMW ConnectedDrive dienen und dadurch eine Vielzahl von Funktionen noch besser steuerbar und dadurch komfortabler gestalten – ohne, dass die Eingabe von Passwörtern, Login-Namen oder PINs nötig ist. So öffnet der intelligente Fahrzeugschlüssel sogar virtuelle Türen. Am Rechner erstellte Fahrzeugeinstellungen und Inhalte, wie beispielsweise die sorgfältig zusammengestellte Reiseroute, werden bei der nächsten Fahrt automatisch ins Fahrzeug geladen, der Schlüssel dient dabei zur Personalisierung, Autorisierung oder auch als Datenspeicher.
Auf der Reise könnte der intelligente Fahrzeugschlüssel zukünftig nicht nur Hotelzimmertüren öffnen. Wenn als Ergänzung zu einem gebuchten e-Ticket auch ein Mietwagen benötigt wird, um die Reise fortzuführen, könnte der intelligente Fahrzeugschlüssel beispielsweise auch die Rechte zum Öffnen und Starten des Mietfahrzeugs in sich tragen. So muss sich der Fahrer nicht erst den Schlüssel für den Mietwagen an einer Ausgabestelle holen. Durch die Berechtigung zur Nutzung des Mietwagens auf dem Schlüssel kann mittels KeyInfo auch die Parkposition des Mietwagens über ein Mobiltelefon angezeigt werden, so dass dieser einfach gefunden werden kann. Auch personalisierte Einstellungen und Funktionen aus dem eigenen Fahrzeug wären im Mietfahrzeug verfügbar. Entsprechende Lösungen sind natürlich auch für Fahrzeugflotten bei Firmen denkbar. Alle diese Lösungen müssen nicht für den BMW Schlüssel der Zukunft entwickelt werden, sondern sind teils schon heute, teils zukünftig verfügbare Funktionen – sie könnten nur alle über einen Schlüssel „erschlossen“ werden.
„Unsere Vision ist, dass der Schlüssel in Zukunft nicht mehr nur den Zugang zum Auto bedeutet, sondern inner- und außerhalb des Fahrzeugs sozusagen der ‚Schlüssel‘ zu vielen Funktionen wird. Dann kann ich mich getrost auf den Weg machen und muss nur noch an eines denken: Habe ich meinen BMW Schlüssel dabei?“
Thomas Kratz, Entwicklung Zugangs- und Authentisierungssysteme bei der BMW Group
Die BMW Fernfunktionen ermöglichen, Teilfunktionen des Fahrzeugs wie das Öffnen oder Schließen von Türen bzw. die Klimatisierung von außen zu steuern. Bisher kann der Fahrer über einen Anruf beim BMW ConnectedDrive Callcenter Fernfunktionen ausführen. Nach Angabe von BMW ConnectedDrive Login-Name, Passwort und Autorisierung mittels geheimen Wissens stehen die Dienste zur Verfügung. Mit „My BMW Remote“ übertragen die Entwickler der BMW Group die Fernfunktionen nun in eine Applikation für Smartphones und ermöglichen dem Nutzer, direkt über das Mobiltelefon darauf zuzugreifen.
„Mit My BMW Remote stehen dem Kunden sämtliche BMW Fernfunktionen überall und jederzeit zur Verfügung.“
Daniel Koitzsch, Entwicklung BMW ConnectedDrive
Nach dem Herunterladen und der Installation muss sich der Nutzer lediglich bei der ersten Initialisierung mit BMW ConnectedDrive Login-Namen, Passwort und der Eingabe des geheimen Wissens zur Applikation anmelden. Von da an kann er beliebig oft auf die Dienste zugreifen – ohne sich erneut anmelden zu müssen. Zuverlässig geschützt ist die Nutzung durch die obligatorische Eingabe einer selbstgewählten PIN beim Starten der Applikation.
Noch mehr Funktionen.
Neben dem Öffnen und Schließen des Fahrzeugs kann der Fahrer über My BMW Remote auch auf die Klimasteuerung des Fahrzeugs zugreifen und es über eine Zeiteinstellung klimatisieren. Da der Fahrer nicht immer weiß, ob das Fahrzeug gerade im Schatten oder in der Sonne geparkt ist, entscheidet das Fahrzeug anhand der gemessenen Außentemperatur, ob der Wagen über die Lüftung gekühlt oder, falls eine Standheizung vorhanden ist, geheizt werden soll. Darüber hinaus hat der Fahrer über die Funktionen „Flashlight“ und „Blowhorn“ die Möglichkeit sich optisch und akustisch den Standort seines Fahrzeugs anzeigen zu lassen.
My BMW Remote -
Remote Services als iPhone App
Steht das Fahrzeug außer Sicht- und Hörweite, ist die Ortung des Fahrzeugs im Umkreis von bis zu 1500 Metern über den „Vehicle Finder“ möglich. Eine statische Karte weist dem Fahrer den Weg zum Fahrzeug. Der Vehicle Finder funktioniert jedoch nur, sofern die Zündung des Fahrzeugs ausgeschaltet ist. Dies verhindert, dass er als Trackingfunktion genutzt wird. Die Funktion „Local Search“ rundet das erweiterte BMW Fernfunktionsportfolio von My BMW Remote ab. Hier kann der Nutzer über die Google Local Search Schnittstelle gezielt Point of Interests (POIs) suchen, sie sich auf einer Karte anzeigen lassen und anschließend ins Fahrzeug übertragen. Im Navigationssystem können die POIs direkt als Ziel übernommen werden. Zukünftig sollen dann auch Fahrzeugdaten wie Tankinhalt und Ölstand oder auch der nächste Servicetermin über My BMW Remote verfügbar sein. Informationen zu Außen- und Innentemperatur des Fahrzeugs sowie der Schließstand von Fenstern, Verdeck oder Schiebedach sind dann für den Fahrer auch aus der Ferne einsehbar. Angezeigt wird standardmäßig der Fahrzeugzustand nach dem letzten Schließen. Der Nutzer kann jederzeit den aktuellen Stand abfragen, er muss die Informationsübermittlung jedoch aktiv anfordern.
Ein ähnlicher Funktionsumfang ist für Elektrofahrzeuge geplant. Zusätzlich zu den bisher implementierten Fernfunktionen sollen zukünftig auch speziell für Elektrofahrzeuge entwickelte Dienste zur Verfügung stehen. Dabei liegt der Fokus auf benutzerfreundlicher und praxisgerechter übermittlung von präzisen Informationen wie dem aktuellen Ladezustand, der verbleibenden Reichweite und der verbleibenden Ladezeit für eine Vollaufladung, falls das Fahrzeug mit einer Ladestation verbunden ist. Darüber hinaus unterstützen die Fernfunktionen den Fahrer auch bei der Suche nach einer nahe gelegenen Ladestation. Die elektromobilitätsspezifischen Funktionen wurden für das Konzeptfahrzeug BMW Concept ActiveE umgesetzt.
„Mit My BMW Remote erhält der Kunde Zugriff auf Daten und Funktionen seines Fahrzeugs – einfach, sicher und nahezu überall.“
Daniel Koitzsch, Entwicklung BMW ConnectedDrive
My BMW Remote
My BMW Remote - Remote Services als iPhone App
My BMW Remote - Remote Services als iPhone App
1.3 Seamless Media Access.
Im eigenen Zuhause lässt sich ein starker Trend zur Digitalisierung der Medien beobachten: Wo bis vor kurzem noch ein großes Regal mit CDs, Videokassetten oder Schallplatten stand, findet sich heute ein Home Entertainment Server, der komfortablen Zugriff auf die dort hinterlegten Medien wie Musik, Hörbücher und Videos erlaubt. Das Forschungsprojekt „Seamless Media Access“ von BMW ConnectedDrive kann zukünftig nahezu den gesamten Inhalt des eigenen Entertainment Systems im Fahrzeug „on demand“ verfügbar machen. Entertainmentfunktionen und -inhalte, die bisher nur vom heimischen Rechner aus zugänglich waren, finden mit Seamless Media Access den Weg ins Fahrzeug. Ziel der Entwickler der BMW Group war es, im Rahmen von Seamless Media Access, den Komfort, den der Kunde von zu Hause kennt, auch im Fahrzeug zu realisieren: Persönliche Einstellungen wie Wiedergabelisten oder auch Informationen zu zuletzt konsumierten Inhalten werden automatisch zwischen Fahrzeug und dem Zuhause abgeglichen. So können zukünftig Inhalte am jeweiligen Endgerät – auch dem Auto – bereit gestellt und dort nahtlos weiter konsumiert werden. Insgesamt bietet Seamless Media Access drei besondere Funktionalitäten: eine aggregierte Suche, eine intelligente Abspielhistorie sowie eine „Stöber“-Funktion. Schon gefunden – die Suchfunktion.
Die erste Funktion von Seamless Media Access ist die „Mediensuche im Entertainment Server“. Hier hat der Fahrer die Möglichkeit, vom Fahrzeug aus die eigene Mediathek nach bestimmten Inhalten zu durchsuchen. Die Suche funktioniert sogar dann, wenn das Fahrzeug nicht in direkter Verbindung mit dem Server steht, also „offline“ ist. Sobald der Fahrer einen Anfangsbuchstaben eingegeben hat, erscheint auf dem Display eine aggregierte, inhaltsübergreifende Trefferliste. Nach Medienform (Musik, Hörbuch und Video) sortiert, werden dem Fahrer alle Inhalte der Mediathek mit dem eingegebenen Anfangsbuchstaben angezeigt. Des Weiteren ist aus der Ergebnisliste ersichtlich, ob sich der angezeigte Inhalt bereits im Speicher des Fahrzeugs befindet, oder ob er noch heruntergeladen werden muss.
Durch das Aggregieren der Inhalte erlaubt diese sehr komfortable Suchfunktion ein besonders schnelles Auffinden gewünschter Inhalte. Nahtloser übergang – die intelligente Abspielhistorie. Eine weitere Komfortfunktion von Seamless Media Access ist die Möglichkeit der nahtlosen Wiedergabe eines Inhalts bei einem Wechsel vom Zuhause ins Fahrzeug oder umgekehrt. Damit muss sich der Nutzer nicht merken, welches Kapitel des Hörbuches oder welches Lied eines Albums er gerade gehört hat.
Nach dem Wechsel vom Wohnzimmer ins Fahrzeug bekommt er die Abspielhistorie des Entertainment Servers im Display zur Verfügung gestellt und hat dann die Möglichkeit, die Wiedergabe an der Stelle, wo unterbrochen wurde, fortzusetzen oder das Gehörte von Beginn an erneut wiederzugeben.
Medienbibliothek durchstöbern.
Sollte der Fahrer einmal nicht genau wissen, was er gerne hören würde oder ihm ist der Name des Gesuchten entfallen, ermöglicht ihm die dritte Funktion von Seamless Media Access, die Mediathek des Servers zu durchstöbern. Mit dieser Funktion kann sich der Nutzer gezielt innerhalb der Kategorien Musik, Hörbucher, Video und Wiedergabelisten bewegen, Inhalte auswählen und das Gewünschte herunterladen. Wie die Mediensuche ist auch diese Funktion im Offline-Modus verfügbar, für einen Download muss das Fahrzeug aber online sein.
Wie der optimale Weg aussieht, um die angeforderten Daten ins Auto zu übertragen, wird momentan noch geprüft. Grundsätzlich gilt aber, dass bei größeren Dateigrößen wie bei Hörbüchern oder Videos nur eine übertragung per Breitbandverbindung – sei es WLAN oder zukünftig auch LTE – sinnvoll ist, während kleinere Dateien unterwegs über UMTS übertragen werden könnten. So wäre es beispielsweise denkbar, dass sich das Fahrzeug im Heimbereich über WLAN mit dem lokalen Heimnetzwerk verbindet (sofern beim Kunden installiert) und selbstgesteuert die ausgewählten Inhalte überträgt, oder der Nutzer den Speicher aktiv vom Rechner aus befüllt. So würden gewünschte Videos bei der nächsten Fahrt in den Urlaub bereits zur Unterhaltung der Passagiere auf der Rückbank zur Verfügung stehen, ebenso wie die eigens zusammengestellte Wiedergabeliste für die Frontpassagiere.
Infrastrukturelle Szenarien.
Forschungsprojekt Seamless Media Access
Für die Umsetzung von Seamless Media Access sind zwei technisch unterschiedliche Lösungsvarianten denkbar. Die erste Möglichkeit besteht darin, den Heimserver des Nutzers direkt an das Fahrzeug anzubinden. Die Evaluierung der Forscher ergab jedoch eine Präferenz der zweiten Lösung: eines provider-basierten Ansatzes. Um nur einen Grund beispielhaft zu nennen: Ein Provider ist grundsätzlich online, der Server zu Hause kann oder soll vielleicht nicht permanent aktiviert sein. Die provider-basierte Lösung ist einfacher, sicherer und stabiler. Hier liegen alle Songs der Medienbibliothek des Nutzers bereits im richtigen Format auf dem Server eines Cloudspace-Providers und Inhalte, die nicht beim Musikprovider vorliegen, können einfach von zu Hause in den privaten Bereich beim Provider hochgeladen werden. Somit stehen alle eigenen Medien im Fahrzeug zur Verfügung und selbst Inhalte, die dem Nutzer noch nicht gehören, können zugänglich gemacht werden.
„Mit Seamless Media Access machen wir einen weiteren Schritt, um dem Kunden sein persönliches Entertainment stets aktuell zur Verfügung zu stellen. In Zukunft erwartet der Kunde sein ‚Fenster‘ auf seine Daten auch im Fahrzeug.“
Dr. Michael Weber, Projektleiter Seamless Media Access
Seamless Media Access
Forschungsprojekt Seamless Media Access
Forschungsprojekt Seamless Media Access
Forschungsprojekt Seamless Media Access
1.4 Mood-based Playlist.
Mit der Anbindung des Fahrzeugs an das World Wide Web eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten des personalisierten Musikgenusses. Seit mehreren Jahren beschäftigen sich die BMW Group Forscher und Entwickler unter dem Stichwort Personal Radio mit diesen Potenzialen. Spezialisten der BMW Group überlegen, das Fahrzeug auch an das Angebot großer Musikprovider anzubinden und dem Fahrer so eine möglichst große Musiksammlung im Fahrzeug zur Verfügung zu stellen. Mit einer Auswahl von mehreren Millionen Musiktiteln eröffnet sich ein enormes Spektrum musikalischer Tiefe und Breite im Auto. Doch wie kann der Fahrer in dieser großen Vielfalt schnell und einfach Musik finden, die ihn anspricht? Genau mit dieser Fragestellung beschäftigt sich das Forschungsprojekt „stimmungsbasierte Musikprogramme“ (Mood-based Playlist) der Ingenieure der BMW Group. Diese Funktion ermöglicht dem Fahrer schnellen und intuitiven Zugang zu Musik, die seinem augenblicklichen Musikgeschmack entspricht. Musik macht Stimmung – Stimmung macht Musik. Musik ist hochemotional und stark mit Stimmungen verknüpft. So kann sie einerseits beim Hörer bestimmte Stimmungen erzeugen, andererseits verlangen Stimmung oder Situation nach der passenden Musik. Gerade während der Fahrt kann die richtige Musik das Fahrerlebnis stark unterstützen und gegebenenfalls aufwerten. Entsprechend bewusst ist oft die Musikauswahl des Fahrers.
Irgendwann hat sich jedoch das Musikwissen bzw. die Auswahlmöglichkeit des Fahrers erschöpft, er hat alle ihm bekannten Interpreten, Alben und Musikstücke bereits gehört und angewählt. Mit der Mood-based Playlist erhält der Fahrer Zugriff auf Musik, die er vielleicht noch nicht kennt, die jedoch genau seinen Vorstellungen und Vorlieben entspricht. Allein auf Basis einer ausgewählten Stimmung stellt die Mood-based Playlist dem Fahrer eine Vorauswahl von Musik zusammen, die er durch die Auswahl weiterer Parameter – beispielsweise Genre oder Zeitraum – zusätzlich einengen kann. Die „Stimmung“ ist aufgrund ihrer begrifflichen Fächerung ein sehr geeigneter Parameter für die Musikauswahl, denn eine Stimmung ist zunächst nicht genrespezifisch, sondern erlaubt einen großen Querschnitt durch verschiedene Musikstile.
„Mit der Mood-based Playlist stellen wir dem Fahrer während der Fahrt ein persönliches Musikprogramm aus einem Katalog mit Millionen von Songs zusammen – schnell, einfach und ohne umständliche Suche.“
Thomas Helbig, Projektleiter der Mood-based Playlist, BMW Group
Forschung und Technik Wie ist die Stimmung? Zunächst trifft der Fahrer eine Grundauswahl und legt eine Stimmung und ihre Ausprägung fest, an der sich die Musikauswahl orientieren soll. Dazu setzt der Nutzer im Forschungsprototyp seine Auswahl innerhalb einer Matrix mit den vier Extremen „angry“, „peaceful“, „celebrating“ und „hopeless“. Je nach gewählter Position lassen sich auch Zwischenstimmungen definieren. Je näher der Fahrer an einem der Extreme seine Auswahl trifft, desto eindeutiger wird die Musik ausgewählt und vorsortiert. Aber auch das Experimentieren mit Zwischenpositionen kann besonders reizvoll für die Entdeckung neuer Musik und die Generierung abwechslungsreicher Musiklisten sein. Um die Musikauswahl zusätzlich zur Stimmung weiter zu festzulegen, stehen dem Nutzer zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Zum einen kann die ausgewählte Stimmung mit bestimmten Genres kombiniert werden, so dass Musik nur innerhalb dieser ausgewählt wird. Ebenso lassen sich einzelne Genres auch explizit ausschließen. Die zweite Möglichkeit besteht in der Eingabe einer Jahreszahl, mit der die Auswahl lediglich auf Musik aus dem entsprechenden Jahr beschränkt wird.
Die Funktion für stimmungsbasierte Musikprogramme ermöglicht es dem Fahrer damit schnell, intuitiv und ohne viele Eingaben, eine passende Musikauswahl zu treffen, die dann im Fahrzeug zur Verfügung steht – mit minimaler Ablenkung von der Fahraufgabe. Zudem lernt der Fahrer neue, für ihn attraktive Musik kennen. Das große Angebot an Musik, das er sich selbst nie erschließen könnte, wird ihm so bedarfsgerecht näher gebracht.
„Bei einer Auswahl von mehreren Millionen Songs ist bestimmt etwas dabei, was man nicht kennt, das einem aber gefällt. Und stimmungsbasierte Musikprogramme sind der einfachste und schnellste Weg, um darauf zu stoßen.“
Thomas Helbig, Projektleiter Musikauswahl , BMW Group Forschung und Technik
So kommt die Musik ins Fahrzeug. Die Information mit der getroffenen Auswahl wird anschließend vom Fahrzeug an den BMW ConnectedDrive Server übermittelt und von da aus an den angeschlossenen Musikprovider, der die Musikdatenbank entsprechend aufbereitet und gepflegt hat. Auf Basis des Anforderungsprofils stellt der Provider dann eine Musikauswahl zur Verfügung, die wiederum ins Auto übertragen wird und dort dem Fahrer zur Verfügung steht. Basis und gleichzeitig Referenz für die Mood-based Musikauswahl ist im Forschungsprototyp die Gracenote Music Mood Analysis Technologie. Diese kombiniert die Erkenntnisse von Musikwissenschaftlern mit digitaler Signalverarbeitung und maschinellem Lernen. Damit kann jede Musik weltweit mit aussagekräftigen, beschreibenden Profilen wie Stimmung oder Tempo versehen werden. Die Attribute sind Teil der Gracenote Global Media Database und die Metadaten können für die Zusammenstellung von Playlists genutzt werden. Auf Knopfdruck können also Musikfans ihre eigene Stimmungsatmosphäre kreieren. Play more like this!
Besonders reizvoll sind die Möglichkeiten der Kombination der Mood-based Musikauswahl mit anderen Funktionen. So lernt der Fahrer zunächst über die Auswahl einer Stimmung neue Musik kennen, die ihm gefällt und kann sich dann über die bekannte Funktion „Play more like this“ gleich weitere ähnliche Musik in sein Fahrzeug einspielen lassen. Eine denkbare Ausbaustufe wäre, das System mit Kontextinformationen aus der „Intelligenten lernenden Navigation“ (vgl. Kapitel 3.3) oder dem Kalender zu verknüpfen. Diese erkennt beispielsweise auf Basis von erlerntem Wissen, ob sich der Fahrer auf einer Urlaubsfahrt oder dem Weg zur Arbeit befindet. Auf Basis dieser und weiterer Daten wie Tageszeit und momentaner Position bzw. gefahrener Strecke erlernt das Fahrzeug das Fahrverhalten des Fahrers und auf welchen Strecken er welche Musik bevorzugt hört. Daraus generiert das Fahrzeug dann eine automatische Inhaltsauswahl.
„In Zukunft kann ich dann einfach ins Auto steigen und bekomme mein individuelles Entertainment-Programm mit der ‚richtigen’ Musik für die jeweilige Fahrsituation und weiteren Infotainment-Inhalten. Beispielsweise für das entspannte Fahren auf der Landstraße, die schnelle Fahrt auf der Autobahn oder chillige Klänge für den Berufsverkehr – einfach immer die perfekte Untermalung für mein Fahrerlebnis.“
Thomas Helbig
1.5 iPod Out.
Mit der iPod Out Funktion bieten die BMW Group Entwickler BMW und MINI Fahrern in Zukunft neue und noch umfassendere Möglichkeiten, ihr Apple iPhone und den Apple iPod einfach und intuitiv zu bedienen. Die neue Generation der Fahrzeugintegration für mobile Apple-Geräte ermöglicht es, den Audioplayer mit all seinen neuesten Musikfunktionen in der gewohnten Benutzeroberfläche des Gerätes zu verwenden und über die Bedienelemente des Fahrzeugs zu steuern.
iPod Out Ansicht "Now Playing" von BMW ConnectedDrive
Dazu zeigt der Bordmonitor dem Nutzer die einfache und vertraute Umgebung, die er von iPhone und iPod gewohnt ist. Voraussetzung für den Betrieb der Funktion Apple iPod Out ist das Betriebssystem iOS 4.1 auf den Geräten iPhone 3G, iPhone 3GS, iPhone 4 und iPod touch (zweite und dritte Generation). „Mit iPod Out erlebt der Fahrer seine Musik im Apple User Interface direkt auf dem Display im Fahrzeug und kann mit den fahrzeugeigenen Bedienelementen auf sie zugreifen und die Wiedergabe steuern.“ Dr. Michael Weber, Leiter Entwicklung Personal Entertainment Alle Funktionen – ständig aktuell. Durch iPod Out stehen dem Nutzer zudem weitere iPod-Funktionen direkt zur Verfügung – wie z. B. Genius Playlists, eine Funktion, die aus dem gespeicherten Musikvorrat Playlisten ähnlicher Songs generiert. In dieser Funktionserweiterung liegt der besondere Reiz von iPod Out: Da die Software für die Funktionsumfänge auf dem Endgerät liegt, können diese über Updates schnell und komfortabel erweitert, angepasst oder optimiert werden, ohne dafür die Systeme im Fahrzeug anpassen zu müssen. Sobald das Apple Gerät nach dem Update am heimischen Computer wieder mit dem Fahrzeug verbunden wird, stehen die neuen Umfänge auch dort zur Verfügung.
„Änderungen die am Vormittag von den Entwicklern implementiert wurden, stehen bereits am Nachmittag über das neue Update für den Kunden zu Verfügung. So schnell konnten wir unseren Kunden neue Funktionen noch nie ins Fahrzeug bringen.“ Stephan Durach, Leiter Technology Office Palo Alto
Die neue, für diesen Zweck entwickelte Schnittstellentechnologie der BMW Group gewährleistet so dauerhaft die Nutzung aktueller und künftiger iPod Out-Funktionen von iPhone und iPod im Fahrzeug und stellt damit einen neuen Meilenstein für die fahrzeugintegrierte Unterhaltungselektronik dar. Denn was mit der Nutzung des Audioplayers der Apple-Geräte beginnt, ist gleichzeitig das Tor zur Apple- und App-Welt im Fahrzeug. In der Zukunft könnten über iPod Out dadurch theoretisch auch andere Apple-Funktionalitäten und Applikationen im Fahrzeug zur Verfügung stehen. Führungsrolle BMW Group. Diese neue Schnittstellentechnologie wurde in enger internationaler Zusammenarbeit des BMW Forschungs- und Entwicklungszentrums in München mit dem BMW Group Technology Office Palo Alto im Silicon Valley in Kalifornien entwickelt. War die BMW Group im Jahr 2004 der erste Automobilhersteller der Welt, der die Integration des iPod in das Audiosystem seiner Fahrzeuge ermöglichte, stellte sie zur Markteinführung des iPhone im Jahre 2007 erneut eine exklusive Technologielösung zur Integration in das Infotainment-System ihrer Fahrzeuge vor. Mit iPod Out übernimmt die BMW Group nun wieder die Führungsrolle bei der Infotainment-Integration von iPhone und iPod.
iPod Out
iPod Out Hauptmenü von BMW ConnectedDrive
iPod Out Hauptmenü von BMW ConnectedDrive
iPod Out Ansicht "Now Playing" von BMW ConnectedDrive
iPod Out Ansicht "Now Playing" von BMW ConnectedDrive
iPod Out Hauptmenü von BMW ConnectedDrive
iPod Out Ansicht "Genre" von BMW ConnectedDrive
iPod Out Hauptmenü von BMW ConnectedDrive
iPod Out Hauptmenü von BMW ConnectedDrive
iPod Out Ansicht "Genre" von BMW ConnectedDrive
iPod Out Kontextmenü von BMW ConnectedDrive
iPod Out Hauptmenü im MINI Zentralinstrument
iPod Out Menü "Genre" im MINI Zentralinstrument
1.6 Mikropausen-Apps.
Hinter der Nutzung von Mikropausen steckt eine einfache Idee: Den Fahrer selbst in kurzen Standzeiten mit angenehmen oder nützlichen Anwendungen, mit sogenannten Mikropausen-Apps, zu unterhalten. Dabei können die dargestellten Inhalte überaus vielfältig sein und beispielsweise von einfachen Nachrichtenmeldungen über Videos bis hin zu Spielen reichen.
Forschungsprojekt Mikropausen-Apps, hier ein Computerspiel im Cockpit
„Mit den Mikropausen-Apps wollen wir dem Fahrer in Standzeiten, in denen er weniger Freude am Fahren hat, die Freude über andere Kanäle ermöglichen. Die Wartezeit kann dadurch sinnvoll genutzt werden.“
Dr. Marc Bechler, Projektleiter Mikropausennutzung, BMW Group Forschung und Technik
In der ersten Stufe beschäftigt sich dieses Forschungsprojekt mit dem Warteszenario vor einer roten Ampel. Die Standzeit während der Rotphase soll durch die Einspielung diverser Inhalte möglichst sinnvoll gestaltet werden. Voraussetzung ist, dass das Fahrzeug weiß, wie lange die Ampel rot bleibt. Die Forscher untersuchen mehrere Lösungsansätze. Eine Möglichkeit ist im ersten Prototyp dargestellt. Dieser nutzt eine aktive Kommunikation zwischen Ampel und Fahrzeug, bei der die Ampel Informationen an das Fahrzeug sendet. Selbstverständlich sind auch weitere Warteszenarien denkbar, wie z. B. Bahnübergänge oder Staus. Hier untersuchen die Spezialisten momentan, wie sich in diesen Szenarien die Standzeit zuverlässig bestimmen lässt.
Let Me Entertain You.
Im Forschungsstadium funktioniert das wie folgt: Nähert man sich einer entsprechend ausgerüsteten Ampel, so empfängt das Fahrzeug Informationen über die aktuelle Ampelphase. Sobald das Fahrzeug an einer roten Ampel zum Stillstand gekommen ist, prüft es die verbleibende Wartezeit und spielt passende Mikropausen-Apps automatisch ein. Bereits für Standzeiten ab zehn Sekunden haben die Forscher Ideen für eine sinnvolle Mikropausennutzung.
Im Forschungsfahrzeug werden dem Fahrer die Inhalte über ein frei programmierbares Kombiinstrument eingeblendet, da dieses stets im direkten Blickfeld des Fahrers liegt. Genauso sind aber auch Varianten im oder Kombinationen mit dem Head-up-Display oder dem zentralen Display denkbar. Momentan untersuchen die Entwickler noch den optimalen Anzeigeort für die verschiedenen Mikropausen-Apps.
Während der Einspielung der Inhalte zeigt im Hintergrund ein kleiner Countdown die verbleibenden Sekunden bis zum Umschalten der Ampel an. Fünf Sekunden vor dem Umschalten der Ampel auf Grün wird die die Mikropausen-App automatisch ausgeblendet, damit sich der Fahrer rechtzeitig auf die Weiterfahrt einstellen kann. Je nach verfügbarem Zeitfenster reagiert die Mikropausennutzung adaptiv und aktiviert unterschiedliche Anwendungen. Steht das Fahrzeug nur kurz, werden beispielsweise eine oder mehrere Nachrichtenmeldungen eingeblendet. Bei längerer Standzeit ist auch eine Einspielung passender Videoclips möglich. Wie in dem Projekt „Personal Video“ bereits gezeigt, könnten dann beispielsweise Kurznachrichten wie die „Rundschau News“ des Bayerischen Rundfunks eingespielt werden, deren 100 Sekunden sich innerhalb der Mikropausennutzung auch auf zwei oder drei Ampelstopps aufteilen ließen.
Die Zukunft: individuelle Mikropausennutzung.
Der Fahrer kann die Mikropausennutzung jederzeit aktiv mitbestimmen und auch selektieren, welche Mikropausen-Apps angezeigt werden sollen. Wird beispielsweise eine Nachrichtenmeldung eingeblendet, die der Fahrer nicht sehen möchte, kann er einfach über die Bedieneinheit des iDrive zur nächsten Meldung weiterschalten. Denkbar ist auch eine Kopplung an die Multifunktionstasten oder die Schaltwippen am Lenkrad, um eine Mikropausen-App während der Standzeit zu steuern. Geplant ist außerdem eine individuelle Ausrichtung der Apps auf den Fahrer. Der Fahrer trifft zu Hause – beispielsweise über das BMW ConnectedDrive Portal – eine Vorauswahl und bestimmt Präferenzen, so dass er bestimmte Mikropausen-Apps zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten erlebt. So könnte der Fahrer morgens vor allem Nachrichten angezeigt bekommen, am Abend jedoch eher kurze Film-Trailer oder neue Facebook-Bilder seiner Freunde. Zudem prüfen die Forscher die Möglichkeit, interaktive Anwendungen wie Pacman oder Flipper zu integrieren.
„Wir möchten es jedem Fahrer ermöglichen, die Zeit im Fahrzeug so zu nutzen, wie er oder sie will – selbst wenn das Fahrzeug 15 Sekunden an einer roten Ampel steht. Wenn wir es schaffen, dass sich der Fahrer durch die Mikropausen-Apps über die nächste rote Ampel freut, dann haben wir einen weiteren Beitrag zur echten Freude am Fahren geleistet.“
Dr. Marc Bechler, Projektleiter Mikropausennutzung, BMW Group Forschung und Technik
1.7 Outlook-Funktionalität im Fahrzeug.
Die Entwickler der BMW Group arbeiten nicht nur daran, ihren Kunden während der Fahrt möglichst viel Freude zu bereiten. Sie beschäftigen sich außerdem intensiv damit, diese dahingehend zu unterstützen, äußerst effizient unterwegs zu sein – und das nicht nur beim Verbrauch. So soll der Kunde, falls gewünscht, auch die Möglichkeit bekommen, seine Zeit im Fahrzeug so effizient wie möglich zu gestalten.
Mit der integrierten Mail-Funktionalität erhalten BMW Kunden erstmals komfortablen Zugriff auf ihre Mail-Exchange-Server – und zwar direkt vom Fahrzeug aus. Sie haben auch während der Fahrt Zugriff auf Inbox (Posteingang), Kontakte und Kalender ihres E-Mail-Accounts. Die BMW Group bietet damit vor allem für Großkunden, Kunden mit Fahrzeugflotten oder Außendienstmitarbeitern eine Premiumlösung, bei der man nicht auf ein mobiles Endgerät angewiesen ist. Aufwändige Konfigurationen von E-Mail-Konten auf dem Consumer-Electronics-Gerät entfallen und auch Akkulaufzeiten spielen bei der integrierten Lösung keine Rolle mehr. Das Fahrzeug greift direkt auf den Mail-Exchange-Server zu, von dem auch der Arbeitsrechner die Mails laden würde.
„Sobald sich der Fahrer ins Fahrzeug setzt, ist er eingeloggt. Der E-Mail-Account ist mit dieser Lösung wirklich immer dabei – und vor allem auch nutzbar.“
Sven Kurzeder, Navigation und ConnectedDrive
Voraussetzung ist lediglich die SIM-Karte von BMW ConnectedDrive im Fahrzeug, über die der Zugriff auf den Mail-Exchange-Server mit UMTS-Geschwindigkeit (wo verfügbar) erfolgt.
„Sie haben eine neue Nachricht.“
Dem Fahrer stehen je nach Fahrsituation viele der Outlook-Funktionalitäten zur Verfügung. So kann er über das zentrale Display seinen Posteingang sehen und einzelne Nachrichten in der Detailbetrachtung lesen oder sich vorlesen lassen. Er kann Nachrichten löschen und als gelesen markieren. Darüber hinaus kann er Termine bestätigen oder absagen und sich Notizen machen.
Mit diesem Funktionsumfang hat der BMW Kunde bereits auf dem Weg zur Arbeit seine E-Mails im Blick und bekommt die Möglichkeit, seinen Tag aus dem Fahrzeug heraus zu strukturieren. Er kann wichtige Mails mit Aufgaben verknüpfen, unwichtige Mails löschen oder Termine verwalten. Um stets die Ablenkungsfreiheit und Verkehrssicherheit zu gewährleisten ist die Mailfunktionalität während der Fahrt nur eingeschränkt nutzbar. Bewegt sich das Fahrzeug, erhält der Fahrer lediglich Zugriff auf die Anzeige des Postfachs und wird über das Eintreffen von neuen Mails informiert. Durch die ständige Verbindung mit dem Server erfährt der Fahrer in Echtzeit, wenn er eine neue Mail bekommt – so wie er es von Laptop und PC kennt. Im Stillstand ist der komplette Funktionsumfang für den Fahrer nutzbar. Im Fond stehen selbstverständlich auch während der Fahrt sämtliche Funktionen ohne Einschränkung zur Verfügung.
Intelligente Verknüpfung von Funktionalitäten.
Zukünftig ist außerdem denkbar, die Mailfunktionalität an andere Funktionen des Infotainment-Systems anzubinden, beispielsweise an das Navigationssystem. Eine übernahme von Adressen aus dem Adressbuch ins Navigationssystem und Routenplanung entlang der anstehenden Termine sind nur zwei der Möglichkeiten, die sich dadurch eröffnen. Sind Informationen zu Ziel und Ankunftszeit verfügbar, könnten außerdem Termine aus dem Fahrzeug abgesagt werden, falls sich aus der errechneten Ankunftszeit und Terminbeginn eine Diskrepanz ergeben sollte. Hier könnte dann eine vorgefertigte E-Mail oder SMS an die Teilnehmer verschickt werden, in die die erwartete Ankunftszeit eingesetzt wird. Auch das Teilnehmen an einer Telefonkonferenz über das integrierte Bluetooth-Telefon wäre denkbar: Dafür werden einfach die Nummern aus der Mail, dem Terminkalender oder Adressbuch übernommen und angewählt.
1.8 Message Dictation.
Die BMW Group verfügt über langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der Steuerung von Fahrzeugfunktionen durch Sprache. Nach der Einführung der Ganzworteingabe im Jahr 2006 folgte 2009 ein weiterer Meilenstein für die schnelle und präzise Auswahl von Navigationszielen: Als weltweit erster Automobilhersteller bot die BMW Group ein System an, das eine vollständige Adressangabe mit Ort, Straße und Hausnummer „in einem Rutsch“ verstehen konnte. Hierdurch setzte die BMW Group einmal mehr Maßstäbe. Einzigartig war auch die 2009 erstmalig eingeführte sprachgesteuerte Suche nach Musiktiteln auf der internen Festplatte; seit 2010 können auch externe Musikplayer bedient werden.
Ziel der Sprachsteuerung war hierbei immer die komfortable, schnelle und vor allem sichere Bedienung der immer komplexer werdenden Infotainment-Funktionen, insbesondere im Bereich Navigation, Entertainment und Telefonie bzw. Kommunikation.
Freitextspracherkennung im Auto.
Immer mehr Kommunikation, sei es privat oder geschäftlich, findet über E-Mail oder SMS statt. Bisher ist es möglich, sich Nachrichten im Fahrzeug anzeigen und vorlesen zu lassen. Das Erstellen über ein mobiles Endgerät ist aufgrund der Ablenkung vom Fahrtgeschehen gefährlich und in vielen Ländern während der Fahrt untersagt. Mit der Funktion „Message Dictation“ ermöglichen die Entwickler der BMW Group dem Fahrer erstmals, im Fahrzeug Freitext zu diktieren und so kurze Textnachrichten zu „schreiben“ – einfach indem man sie spricht. Damit können leicht mittels Sprache kurze E-Mails oder Textnachrichten verfasst werden, ohne die Hände vom Lenkrad oder die Augen von der Straße nehmen zu müssen. Wie bei vergleichbaren Desktop-Anwendungen müssen Satzzeichen und Anweisungen wie „Neuer Absatz“ beim Diktieren mitgesprochen werden, falls man auf ein grammatisch korrektes, gut lesbares Ergebnis Wert legt.
„Freitext-Diktieren ist der konsequente nächste Schritt nach dem Vorlesen von Textnachrichten im Fahrzeug. Gleichzeitig ist dies der erste Schritt hin zu einer flexiblen und mächtigen Sprachverarbeitung in- und außerhalb des Fahrzeugs durch Vernetzung von Fahrzeug und Back-End-Systemen im Rahmen von BMW ConnectedDrive. Wenn man so will, bringen wir jetzt die Freisprecheinrichtung für E-Mails oder SMS ins Auto.“
Dr. Christian Süß, Entwicklung Sprachverarbeitungssysteme bei der BMW Group
Die eigentliche Spracherkennung findet bereits während des Sprechens auf einem Server außerhalb des Fahrzeugs statt, denn eine Freitexterkennung profitiert in erster Linie von der Größe des im Back-End vorliegenden Vokabulars (Millionen von bekannten Wörtern). Im Fahrzeug wird dann der erkannte Text angezeigt bzw. vorgelesen. Selbstverständlich stehen dem Fahrer bei der Texterstellung auch einfache, sprachbasierte Editierungsmöglichkeiten zur Verfügung, um komfortabel und vor allem sicher E-Mails und Kurznachrichten zu erstellen.
Perspektiven des Freitext-Diktierens.
Der diktierte Text lässt sich zukünftig auch in anderen Anwendungen verwenden wie z. B. bei der Eingabe von Suchanfragen im Internet oder bei der Suche in extrem großen Musiksammlungen oder POI-Sammlungen im Web. In Zukunft soll Freitext-Diktieren überall dort funktionieren, wo man bisher Buchstaben über den so genannten „Speller“ des iDrive-Systems eingibt. Die BMW Group setzt auch hier wieder Maßstäbe in der natürlichen, komfortablen und sicheren Bedienung von Fahrzeugfunktionen.
1.9 iDrive Controller mit integrierter Touch-Bedienung.
Bei Laptops sind sie längst alltäglich, Im Fahrzeug sind sie bisher jedoch kaum zu finden: berührungssensitive Flächen, auch Touchpads genannt. Innerhalb eines Entwicklungsprojekts integrieren die Entwickler der BMW Group jetzt erstmals eine berührungssensitive Oberfläche in die zentrale Bedieneinheit des iDrive-Systems, den iDrive Controller. Ziel ist es, bestimmte Steuerungsfunktionen im Fahrzeug durch eine berührungssensitive Oberfläche intuitiver, schneller und leichter bedienbar zu machen.
„Wir wollen dem Kunden mit der integrierten Touch-Bedienung eine schnelle und einfache Eingabe ermöglichen und ihm damit einen klaren Mehrwert bieten.“
Hermann Künzner, Leiter Design Anzeigen und Bedienung
Der große Vorteil der in den iDrive Controller eingebetteten Touch-Bedienung liegt in ihrer hohen Integrationsfähigkeit. Direkt in der zentralen Bedieneinheit verbaut, erlaubt sie eine noch intuitivere Bedienung – ohne direkten Blickkontakt. Die Aktionen für Eingabe, Auswahl und Bestätigung liegen direkt beisammen, was einen nahtlosen übergang in der Bedienung zwischen Spracheingabe, Touchpad und Drehsteller ermöglicht. Der Fahrer hat die Möglichkeit, je nach Präferenz und Situation seine Eingaben vorzunehmen und zu bestätigen – oder falls dies für ihn einfacher ist, schnell zwischen den bewusst redundanten Steuerungsmöglichkeiten zu wechseln. Da das integrierte Touchpad kaum mehr Bauraum verlangt als der bisher eingesetzte iDrive Controller, ist es in zukünftigen Fahrzeugen relativ leicht integrierbar. Davor gilt es noch, die Technologie zu optimieren und in verschiedenen Anwendungen zu prüfen. Die asiatische Schriftzeichenerkennung ist nämlich zum Beispiel hochkomplex. Die Spezialisten der BMW Group arbeiten intensiv an kundenwerten Lösungsszenarien.
Schriftzeichenerkennung – Schreiben mit dem Finger.
Gerade beim Schreiben kann ein integriertes Touchpad den Eingabevorgang erleichtern und beschleunigen. Bisher wird per Drehsteller über den so genannten „Speller“ – eine kreisrunde Anordnung von Buchstaben im Display – der gewünschte Buchstabe angewählt und durch Drücken des Drehstellers bestätigt. So kann der Fahrer Namen oder Telefonnummern eingeben. Mit dem integrierten Touchpad wird es nun auch möglich, Buchstaben auf der Oberfläche des Drehstellers mit dem Finger zu schreiben. Die berührungssensitive Fläche erkennt den Buchstaben und der Speller springt sogleich zum geschriebenen Buchstaben. Der Fahrer muss den Buchstaben nur noch bestätigen.
Besonders für den chinesischen Markt stellt dies eine große Erleichterung dar. Mit mehreren tausend Schriftzeichen ist die Eingabe von Text dort deutlich komplexer als beim lateinischen Alphabet. Der iDrive Controller mit integrierter Touch-Bedienung ermöglicht es, dennoch schnell und einfach Zeichen auszuwählen und zu bestätigen: Da bei chinesischen Schriftzeichen grundsätzlich definiert ist, mit welcher Strichfolge sie beginnen, kann der Fahrer über die Eingabe des ersten Strichs die Zeichenauswahl bereits sehr stark eingrenzen. Durch die Eingabe weiterer Zeichenmerkmale kann er die Auswahl dann nochmals verfeinern. Wie genau die Umsetzung für den chinesischen Markt aussehen wird, erarbeiten die Spezialisten der BMW Group momentan noch mit ihren chinesischen Kollegen. Klar ist aber, dass selbst bei verschiedenen Schreibweisen das jeweilige Zeichen erkannt werden soll. Zukünftig sollen auch alle anderen angebotenen Sprachen bedienbar sein.
Kartennavigation.
Eine weitere Anwendung für die Touch-Bedienung ist es, sich innerhalb einer angezeigten Navigationskarte frei zu bewegen. Steht beispielsweise ein Stau bevor, kann der Fahrer das angezeigte Kartenfeld über das Touchpad zum Stau bewegen und sich die vorgeschlagene Alternativroute ansehen. Ebenso hat er die Möglichkeit, die in der Karte hinterlegten Points of Interest (POIs) über die Touch-Bedienung anzuwählen und sich über den Bestätigungsdruck am Drehsteller nähere Informationen anzeigen lassen. Zukünftig ist außerdem angedacht, Streckenpunkte auf der Karte ändern zu können und die Route so per Bildschirmanzeige und Touchpad individuell anzupassen bzw. zu planen.
Die Zukunft der Touch-Bedienung.
Weiterhin ist im Rahmen der Entwicklung vorgesehen, Navigation im Internet über einen Mauszeiger zu ermöglichen, der über die Touch-Bedienung gesteuert werden kann. Durch die Schriftzeicheneingabe soll ein so genannter „Listeneinsprung“ ermöglicht werden, das heißt, sobald der Fahrer den ersten Buchstaben eingegeben hat, zeigt das System automatisch sämtliche Einträge mit diesem Anfangsbuchstaben in der jeweiligen Anwendung an. Das gilt für Adressbuch, Musikdatenbank, Navigationssystem, Seamless Media Access (siehe oben 1.3.) oder auch für angeschlossene CE-Geräte. Im Anschluss kann der Fahrer entweder die angezeigten Einträge durch den Drehsteller anwählen und bestätigen, oder durch Eingabe weiterer Buchstaben die Suche noch weiter verfeinern und erst dann auswählen.
„Die Touch-Bedienung bietet viele Anwendungsmöglichkeiten und Ideen haben wir ebenso viele. Uns ist aber immer wichtig im Zweifelsfall weniger Funktionen zu realisieren, die dafür durchdacht, funktional und zuverlässig gestaltet sind.“
Hermann Künzner, Leiter Design Anzeigen und Bedienung
1.10 MicroNavigation
Die zuverlässige Zielführung zu einer Adresse per Navigationssystem ist heutzutage kein Problem mehr. Doch wo genau ist eigentlich die Zufahrt zum Parkhaus und wie kommt man von dort am schnellsten zum gewünschten Ort innerhalb des Geländes? Detailliertere Informationen zu größeren Zielgebieten sind im Fahrzeug heutzutage leider nicht verfügbar – noch nicht. Mit dem Forschungsprojekt „microNavigation“ möchten die Spezialisten der BMW Group Forschung und Technik diese Lücke künftig schließen.
Detailliertere Kartendarstellung in komplexen Zielgebieten.
Im Forschungsprojekt microNavigation erschließen die Experten der BMW Group ein vollkommen neues Potenzial der Zielführung. In dem BMW 3er, den die Forscher als Prototyp nutzen, können komplexe abgeschlossene Zielgebiete, welche nicht oder nur unvollständig durch Straßenkarten in heutigen Navigationssystemen abgedeckt werden, mit einer detaillierteren Kartendarstellung in großem Maßstab visualisiert werden. Der Autofahrer sieht bereits im Fahrzeug, welche Wege ihn innerhalb des Zielgebietes zum tatsächlichen Ziel führen. Nach Verlassen des Fahrzeugs leitet ihn sein mobiles Endgerät die letzten Meter zum gewünschten Ort – und bringt ihn selbstverständlich auch wieder zu seinem Fahrzeug zurück.
„Durch die realitätsnahe Abbildung, wie beispielsweise eines komplexen mehrstöckigen Parkhauses mithilfe einer microNavigation-Karte im Central Information Display des Forschungsprototyps, hat der Benutzer einen klaren Navigations- und Informationsvorteil, der weit über das gewöhnliche Angebot einer Straßennavigationslösung hinausgeht.“
Carsten Isert, Projektleiter microNavigation
Im Detail funktioniert das wie folgt: Zu Hause am PC kann sich der Fahrer schon vorab über sein Reiseziel informieren. Gibt es zu einem Zielgebiet eine sogenannte microMap, wird dem Fahrer diese automatisch angeboten und er kann sein Ziel innerhalb der microMap auswählen. Dieses Ziel wird automatisch mit den Kartendaten an sein Fahrzeug übertragen und ergänzt dort die vorhandene Navigation.
BMW Forschungsprojekt microNavigation - Detailliertere Kartendarstellung in komplexen Zielgebieten
Natürlich können microMaps zukünftig auch spontan unterwegs im Fahrzeug heruntergeladen werden. Die Forscher entwickelten zudem eine spurgenaue Positionierung des Fahrzeugs, indem sie Kamerainformationen, GPS-Koordinaten und Kartendaten vernetzen. Auf einer spurgenauen Route wird der Fahrer dann zu seinem Ziel – beispielsweise einem freien Parkplatz in der Nähe des bestgelegenen Aufzugs – geführt. Detaillierte Karten in Kombination mit einer parkplatzgenauen Positionierung unterstützen den Fahrer im Parkhaus bei der Orientierung und der Fahrt. Nach dem Abstellen des Fahrzeugs können die Daten an das mobile Endgerät des Fahrers übertragen werden und helfen damit bei der durchgängigen Navigation auch zu Fuß in komplexen und bisher unbekannten Zielgebieten.
„Durch die microNavigation ist es möglich, den Fahrer bei seiner Fahraufgabe, aber auch am Zielort maßgeschneidert zu unterstützen und somit die Souveränität und den Komfort deutlich zu erhöhen.“
Robert Hein, Leiter Navigation und Datendienste der Zukunft
Langjährige Erfahrung in der Entwicklung von Navigationssystemen.
Der Vorsprung, den heutige BMW Navigationssysteme sowohl gegenüber Nachrüstlösungen als auch im Vergleich zu fest im Fahrzeug verbauten Systemen anderer Automobilhersteller aufweisen, resultiert nicht zuletzt aus langjähriger Erfahrung. Als erster Hersteller in Europa führte BMW schon 1994 ein integriertes Navigationssystem in einem Serienfahrzeug ein und legte damit einen der Grundsteine für innovative Systeme zur Vernetzung des Fahrzeugs mit seiner Umwelt: BMW ConnectedDrive. Um die Führungsposition auf diesem Gebiet weiter auszubauen, setzt die BMW Group die Weiterentwicklung ihrer Navigationssysteme konsequent fort. Dabei steht vor allem die Entwicklung innovativer Zusatzfunktionen zur Steigerung von Effizienz, Sicherheit und Komfort im Mittelpunkt.
MicroNavigation
BMW Forschungsprojekt microNavigation - Detailliertere Kartendarstellung in komplexen Zielgebieten
BMW Forschungsprojekt microNavigation - Detailliertere Kartendarstellung in komplexen Zielgebieten
BMW Forschungsprojekt microNavigation - Detailliertere Kartendarstellung in komplexen Zielgebieten
1.11 Ballungsraumnavigation.
Navigation in Ballungsräumen ist stets mit einigen Unbekannten verbunden. Lokale und temporäre Informationen wie beispielsweise von der „Rush Hour“ besonders betroffene Routen, aktuelle Baustellen, Veranstaltungen oder eine sehr kurze aber aufgrund von Ampelschaltungen sehr zeitintensive Route machen es dem Fahrer und auch dem Navigationssystem nicht leicht, den schnellsten Weg zum Ziel zu finden. Unter dem Begriff „Ballungsraumnavigation“ subsumiert die BMW Group daher zwei Funktionen, die lokales „Verkehrswissen“ nutzen, um das Navigieren in großen Städten schneller, einfacher und gerade auch in Stoßzeiten voraussagbarer zu machen: die adaptive Navigation und das strategische Routing.
„Mit den Funktionen der Ballungsraumnavigation unterstreicht die BMW Group ihren Führungsanspruch bei der intelligenten und vernetzten Routenführung.“
Martin Hauschild, Leiter Verkehrstechnik
Adaptive Navigation – eine Route, drei Ankunftszeiten.
Neben der reinen Zielführung war es die bisherige Strategie von Navigationssystemen, auch den Verkehr zu berücksichtigen und Staus gezielt zu umfahren. In Ballungsräumen stößt diese Strategie jedoch an ihre Grenzen. Durch das hohe Verkehrsaufkommen sind auch die Umfahrungsstrecken schnell verstopft, der Verkehr stockt trotzdem. Zudem ist das tatsächliche Verkehrsaufkommen oftmals nur schwer vorherzusehen. Diese beiden Faktoren erschweren die verlässliche Vorhersage von Ankunftszeiten. Mit der adaptiven Navigation arbeiten die Entwickler deshalb an einer Lösung, welche bereits erfasste (historische), verkehrsbezogene Daten in die Berechnung von Ankunftszeiten mit einbezieht, um zuverlässigere Ankunftszeiten zur Verfügung stellen zu können.
Während ein herkömmliches Navigationssystem nur eine Ankunftszeit angibt, die „Estimated Time of Arrival“ (ETA), berechnet die adaptive Navigation drei Ankunftszeiten: die typische ETA, eine optimistische ETA für den Fall von grünen Wellen und eine pessimistische, falls Verkehrsstörungen die Route beeinflussen. So könnte sich der Fahrer in Zukunft bei Fahrten zum Flughafen beispielsweise an der späteren Ankunftszeit (worst case) orientieren, während er für den Weg von der Arbeit nach Hause vielleicht die frühere Zeit anpeilt.
„Mit der adaptiven Navigation geben wir dem Fahrer neben der geschätzten Ankunftszeit außerdem eine Zeit an, bei der man nur in zehn Prozent der Fälle statistisch gesehen noch langsamer bzw. in zehn Prozent der Fälle noch schneller ist.“
Tim Lange, Projektleiter
Ballungsraumnavigation Wie kommt aber die adaptive Navigation zu den berechneten Zeiten? Zum näheren Verständnis hilft ein Blick auf die Faktoren, die eine Schwankung der Reisezeit bedingen können. Zum einen die Art der Straße: eine Reise über eine kurvige und unübersichtliche Straße dauert prinzipiell länger als über eine gerade, gut einsehbare Strecke. Hier ist die Schwankungsbreite jedoch recht gering, da der Verkehr dort stets ähnlich fließt. Eine hohe Schwankungsbreite der Reisezeit ergibt sich dagegen aus unvorhersehbaren Ereignissen wie Staus infolge von Baustellen oder Unfällen. Auf bestimmten Straßen ist die Schwankungsbreite zudem höher als auf anderen, weil dort viele dieser Sonderereignisse vorkommen. Durch eine gründliche, verkehrshistorische Betrachtung lassen sich Schwankungsbreiten für sämtliche Straßen errechnen. Zudem werden auch verfügbare Echtzeitinformationen aus Verkehrsinfodiensten auf ihre Güte bzw. Verlässlichkeit hin untersucht und bewertet. Daraus wird ebenfalls eine Schwankungsbreite hergeleitet. Die adaptive Navigation bezieht erstmals diese Schwankungen in die Vorhersage der Ankunftszeit mit ein, womit vor allem in der Stadt die Reisezeit deutlich vorhersehbarer bzw. transparenter wird.
„Die große Unsicherheit für den Fahrer liegt in der hohen Schwankungsbreite der Reisezeit. Und genau diese Unsicherheit können wir dem Fahrer mit der adaptiven Navigation ein Stück weit nehmen, denn die adaptive Navigation sagt mir, worauf ich mich bei einer bestimmten Strecke einstellen muss.“
Tim Lange
Strategisches Routing – Verkehrsführung mit dem Wissen der öffentlichen Hand.
Niemand kennt die verkehrstechnischen Eigenheiten und Vorkommnisse in einer Stadt besser, als die Stadt selbst. Was liegt also näher, als dieses Wissen aktiv in die Routenplanung und Zielführung des Navigationssystems mit einzuziehen? Mit dem Strategischen Routing arbeitet die BMW Group in Kooperation mit einigen Städten exklusiv daran, Daten des Verkehrsmanagements sowie Informationen über temporäre Behinderungen wie Baustellen oder Veranstaltungen für Navigationssysteme verfügbar zu machen und sie bei der Routenplanung zu berücksichtigen.
„Durch das Wissen, wo wann verlängerte Ampelphasen sind, welche Strecke überlastet ist, ob Veranstaltungen stattfinden, bei denen Straßen gesperrt werden, oder ob Baustellen geplant sind, können wir dem Fahrer die optimale Route zur Verfügung stellen.“
Tim Lange
Allein aus der digitalen Straßenkarte ist oft nicht ersichtlich, welche Route am schnellsten zum Ziel führt. Erst in Verbindung mit lokalem Wissen ist es möglich, schnelle und effiziente Routen zu berechnen. über dieses Wissen verfügen die Städte, denn sie besitzen sowohl Planungsdaten als auch Informationen über aktive Maßnahmen des Verkehrsmanagements, die das Verkehrsgeschehen und den Verkehrsfluss temporär beeinflussen können. Zudem führen Umfahrungswege herkömmlicher Navigationssysteme teilweise über Straßen, die nur wenig Verkehr aufnehmen können. So entsteht kollektiv induzierter Stau. Die Stadt aber kann direkt sagen, welche Strecken sich für eine Umfahrung eignen. Diese Informationen über die verschiedenen Strategien der Stadt zur aktiven oder planerischen Verkehrsbeeinflussung werden beim strategischen Routing auch ins Navigationssystem integriert und bei der Routenberechnung berücksichtigt. Der Mehrwert einer strategischen Routenführung liegt klar in der deutlich vorhersagbaren Reisezeit, da stets ein fließender Verkehr gewährleistet ist.
„Die Stadt weiß bereits im Vorhinein, wann wo ein Stau entstehen könnte. Dieses Wissen nutzen wir. Wir reagieren nicht erst, wenn bereits ein Stau entstanden ist – sondern tragen dazu bei, dass erst gar kein Stau entsteht.“
Martin Hauschild, Leiter Verkehrstechnik bei der BMW Group
Doch nicht nur die Kunden der BMW Group profitieren vom strategischen Routing. Die ausgearbeiteten verkehrslenkerischen Strategien der Stadt sind bislang kaum transparent und der Befolgungsgrad der dafür kurzfristig aufgestellten Schilder beispielsweise liegt unter zehn Prozent. Die Folge: Die Maßnahme greift nicht, die Behinderungen entstehen trotzdem. Durch die Einbindung dieser Daten ins Navigationsgerät ließe sich die strategische Information schneller und breiter streuen, was deutlich zum Erfolg der Maßnahme beitragen würde.
Ballungsraumnavigation
Verkehrstechnologieprojekt Ballungsraumnavigation
Verkehrstechnologieprojekt Ballungsraumnavigation
1.12 Mobilitätsassistent.
Zügig und unkompliziert in der Stadt unterwegs sein ist wie gesagt eine Herausforderung. Wie kommt man pünktlich zum Ziel, auch wenn das Navigationssystem Stau anzeigt? Gibt es freie Parkplätze? Wo ist die nächste Lademöglichkeit für mein Elektrofahrzeug? Erreiche ich mit Park+Ride schneller oder günstiger mein Ziel? Antworten auf alle diese Fragen gibt künftig der Mobilitätsassistent der BMW Group, der aktuell als iPhone-Applikation in Berlin im Testbetrieb läuft. Dieser Service erlaubt zukünftig individuelles, intermodales Navigieren. Gibt man ein Ziel ein, zeigt der Mobilitätsassistent verschiedene Möglichkeiten auf, dieses Ziel zu erreichen – ob mit dem PKW, dem öffentlichen Nahverkehr oder einer Kombination aus beiden. Je nach Eingabe werden dem Nutzer verschiedene Möglichkeiten präsentiert, das gewünschte Ziel günstig, schnell oder mit dem Verkehrsmittel seiner Wahl zu erreichen.
„Der Mobilitätsassistent ist ein erster Schritt in Richtung gelebter, intermodaler Verkehrsnutzung, um die Mobilität über das eigene Fahrzeug hinaus über verschiedene Verkehrsmittel zu sichern. Damit unterstützt die BMW Group ein nachhaltiges und bedarfsorientiertes Mobilitätsverhalten.“
Dr. Markus Mailer, Leiter Verkehrsmanagement
Auf dem besten Weg.
Die zentrale Funktion der Applikation ist die Ermittlung von „Fahrplänen“. Der Nutzer gibt Startpunkt und Ziel sowie eine Präferenz ein, wie er das Ziel erreichen möchte. Dabei kann er zwischen den verschiedenen Routing-Modi „Bus & Bahn“, „PKW“ oder „Park+Ride“ eine bevorzugte Reiseart wählen. Als Start und Ziel kann der Nutzer sowohl die aktuelle Position, eine beliebige Adresse oder eine Haltestelle angeben. Bestätigt der Nutzer die Angaben präsentiert die Applikation verschiedene Vorschläge zur Erreichung des Ziels.
„Mit dem Mobilitätsassistenten hat der Nutzer die Möglichkeit, sich seine Route höchst individuell mit spezifischem Routing-Modus und bestimmten Zwischenzielen wie Park+Ride-Parkplätzen zusammenzustellen und ist zudem bestens informiert – auch über den Rückweg.“
Dr. Markus Mailer
In der Verbindungsansicht ist außerdem sofort ersichtlich, welche Verkehrsmittel zu welchen Fahrtanteilen bei den unterschiedlichen Routen zum Ziel führen, wie oft der Nutzer umsteigen muss und wann die letzte Rückfahrtmöglichkeit besteht. Natürlich wird dem Benutzer auch die Dauer jeder dieser Optionen angezeigt. Jede Verbindung kann über eine Detailansicht mit Fahrtwegen, Fußwegen und Karten genauer geprüft werden. So ist in dieser Ansicht beispielsweise die Anzahl noch verfügbarer Park+Ride Parkplätze einsehbar, ob diese kostenpflichtig sind und ob die Möglichkeit besteht, ein Elektrofahrzeug zu laden. Als besondere Funktion kann sich der Nutzer in der Kartenansicht außerdem die verschiedenen, mobilitätsbezogenen Points of Interest (POIs) wie Ladestationen, Parkplätze und Park+Ride-Anlagen explizit anzeigen lassen und die Route entsprechend ausrichten. Selbstverständlich lassen sich die angezeigten Routen auch modifizieren. Sobald die Änderung eingegeben wurde, berechnet der Mobilitätsassistent aufgrund der veränderten Parameter die neue Route. Ein besonderes Feature ist die Suchfunktion, um sich die Park+Ride-Anlagen, Parkplätze, Haltestellen oder Ladestationen im Umkreis (location-based search) anzeigen zu lassen.
Der Mobilitätsassistent ist ein sehr flexibles Instrument zur Routenplanung. Er kann situativ und adaptiv reagieren und eignet sich damit zur Vorabplanung ebenso wie zur spontanen Routenänderung. Sollte beispielsweise auf der gewählten Route etwas Unvorhergesehenes passieren, ändert man einfach die Parameter und erhält sofort einen Alternativvorschlag. So lassen sich auch Staus oder Vollsperrungen bewältigen, denn der Fahrer kann sich anzeigen lassen, wie er dennoch rechtzeitig zu seinem Termin kommt – auch wenn er erst auf dem Weg dorthin von Hindernissen erfährt.
Gemeinsam mobil.
Für die Zukunft sieht die BMW Group im Mobilitätsassistenten eine mögliche Schnittstelle zu weiteren Verkehrsträgern. Momentan befindet sich die Applikation mitten in der Erprobungsphase. Die Tests werden vom Bundesumweltministerium unterstützt. Ausgewählte MINI E Kunden im Großraum Berlin „erfahren“ den Umgang mit dem Mobilitätsassistenten, um am Ende der Erprobung ausführliches Feedback an die Entwickler zu geben. Zudem hilft eine Hotline bei Schwierigkeiten im Umgang mit der Applikation. Diese erste Testphase dient dazu, die Kundenanforderungen noch besser integrieren zu können. Das erhaltene Kundenfeedback wird dann direkt in die Weiterentwicklung der Applikation eingebunden, die MINI E Kunden tragen also aktiv zur Gestaltung und Optimierung des Mobilitätsassistenten bei.
Mobilitätsassistent
Verkehrsmanagementprojekt Mobilitätsassistent
Verkehrsmanagementprojekt Mobilitätsassistent
Verkehrsmanagementprojekt Mobilitätsassistent
Quelle: BMW Presse-Mitteilung vom 6.10.2010, BMW TV Video ergänzt am 05.11.2010