Kategorie: Alpina EssenMotorShow Klassik Messe BMW-Modellreihe: E24 E28 E30 27.11.2015
Charles Classic Cars zeigt u. a. einen BMW L6 und M635CSi (E24) auf der Essen Motor Show 2015
Die erst im Jahr 2014 gegründete Firma "Charles' Classic Cars" (C.C.C.) ist auf der Essen Motor Show 2015 mit sehr interessante Fahrzeuge in Halle 1 (gegenüber dem S.I.H.A. Stand, auf dem das Preview auf "100 Jahre BMW" gezeigt wird) vertreten, so dass wir hier einen Besuch empfehlen.
Auf der Firmenhomepage des Ausstellers erklärt der stolze Firmengründer Charles Kamphuis, was seine Firma ausmacht: "Das Unternehmen wurde geboren aus meiner jahrzehntelangen Leidenschaft für sportlich aussehende Youngtimer: BMW M3 (Typ E30), M6 (E24) und Audi Ur-Quattro. Über 25 Jahre haben wir hobbymäßig beinahe täglich diese Modelle restauriert. Mit dieser Erfahrung können wir behaupten, dass wir jeden Bolzen am Auto kennen und auch über jedes Ersatzteil verfügen. Weil unser Interesse an diesen Modellen, aber auch unsere Kenntnisse und Leidenschaft weiter gewachsen sind, haben wir uns 2014 entschlossen, C.C.C. zu gründen. Dies macht uns sowohl für den Liebhaber als auch für den Anleger zugänglicher."
In Essen zeigt Charles Classic Cars u. a. zwei seltene 6er-BMWs der Modellreihe E24: ein BMW L6 und ein BMW M 635 CSi. Was das für spezielle Modelle sind, wird auf dem Stand genauer erklärt:
Ab April 1984 gab es eine Sportversion des BMW 635 CSi, den von der BMW Motorsport GmbH entworfenen, jedoch bei der BMW AG gebauten BMW M635 CSi (im Gegensatz zum ersten M5 der Baureihe E28, der bei der Motorsport vom Band lief und dementsprechend als Hersteller die BMW Motorsport GmbH im Kfz-Brief verzeichnet war), der mit einem vom BMW M1 stammenden, jedoch überarbeiteten Vierventil-Motor mit zwei obenliegenden Nockenwelle (DOHC) und sechs Einzeldrosselklappen ausgerüstet war. Motorcode für den hochverdichteten Motor ist BMW M88/3, für den niederverdichteten Motor für die Fahrzeugvariante mit geregeltem 3-Wege-Kat S38B35. Die niedrigere Verdichtung für den S38B35 war notwendig, da bleifreies Benzin damals noch nicht mit einer dem Superbenzin vergleichbaren, hohen Oktanzahl verfügbar war. Der M635 CSi kostet 1983, als er zum ersten Mal in den Preislisten auftaucht, 89.500 DM; im September 1986 als M635 CSi mit Kat 102.050 DM.
Das verstärkte Schaltgetriebe mit der Bezeichnung 280/5 von Getrag war zwar ein Sportgetriebe mit längerem ersten Gang und enger Spreizung, hatte jedoch nicht das Sport-Schaltschema mit hinten links liegendem ersten Gang (engl. "dog-leg-shift") des M3 E30 oder früherer Sportgetriebe. Das Hinterachsgetriebe erhielt ein Lamellen-Selbstsperrdifferential mit 25% Sperrgrad.
Das Fahrwerk wurde durch eine Tieferlegung um 10 mm sowie durch andere Federen und Gasdruck- Stoßdämpfer und verstärkten Stabilisatoren an die höheren Fahrleistungen angepastt. Die Bremsen wurden ebenfalls verstärkt, es kamen Festsättel vorn. Das Bremssystem war als Doppel-Zweikreisbremssystem ausgelegt (da schwächere Modelle hatten rundum Einkolben-Faustsättel sowie Bremsscheiben mit 284 mm Durchmesser und ein Diagonal-Zweikreissystem). ABS war serienmäßig vorhanden.
Äußerlich unterschied sich der M635 CSi von den anderen Modellen durch einen tiefer heruntergezogenen Frontspoiler mit integrierten Nebelscheinwerfen, einem Heckspoiler (wie 635 CSi) und durch in Wagenfarbe lackierte Außenspiegel; im Gegensatz zu den schwächeren Modellen waren hier Fahrer- und Beifahrer-Außenspiegel serienmäßig. Wenn als Sonderausstattung die breitere 240/45 VR 415 TRX-Bereifung auf geschmiedeten BBS-Felgen geordert wurde (Serienbereifung TRX 220/55 VR 390 auf geschmiedeten Fuch-Felgen), kamen in Wagenfarbe lackierte Radauschnittsblenden hinzu.
Im Innenraum waren Sportsitze und ein Sport-Lederlenkrad serienmäßig, ebenso eine geänderte Instrumentierung mit Tachometer bis 280 km/h und Drehzahlmesser bis 8.000 U/Min. mit rotem Bereich ab 6.900 U/Min., die bei den anderen Modellen im unteren Bereich des Drehzahlmessers befindliche Verbrauchsanzeige entfiel, wurde jedoch nicht wie bei anderen M-Modellen (z. B. M3 E30 und alle späteren M-Modelle, abgesehen vom 850 CSi) durch eine Motoröl-Temperaturanzeige ersetzt; an dieser Stelle befand sich das "///M"-Logo.
Er erreichte mit 210 kW bei 6.500 U/Min und 340 Nm bei 4.500 U/Min bei einem Leergewicht von rund 1.510 kg eine Höchstgeschwindigkeit von 255 km/h und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 6,4 Sekunden.
Der 635 CSi wurde in den USA und Kanada ab Modelljahr 1987 mit dem niederverdichteten Motor und serienmäßigen Katalysator under der Verkaufsbezeichnung BMW L6 angeboten, die Innenausstattung war jedoch um einges umfangreicher (z. B. Innenausstattung komplett lederbezogen, Fond-Klimaanlage, elektrische Sitzverstellung, etc.); ab der zweiten Modellpflege (CS/2) hieß der Wagen dann wieder 635 CSi, und bei der Innenausstattung entfiel die lederbezogene Armaturentafel.
Der M6, der zeitgleich mit dem europälischen Kat-M635 CSi erst ab Modelljahr 1987 in den USA angeboten wurde, hatte bis auf die serienmäßigen Sportsitze die selbe Innenausstattung wie er L6. Die Modell in Nordamerika hatten, ebenso wie die in Japan, im Front-Kühlergrill und auf der Kofferraumklappe ein ///M6-Emblem (die drei Schrägstriche stehen für die drei in den damaligen BMW-Motorsportfarben blau, violett und rot gehalten, schrägen Farbbalken vor dem Buchstaben M), in Europa befand sich hier nur das auch an der Kofferraumklappe vorhandene ///M-Emblem.
Die L6-Ausstattung wurde ab der zweiten Modellpflege 1987 auch in Europa für den 635 CSi und M635 CSi, also die so genannte "Highline"-Ausstattung angeboten, in Deutschland zu einem Preis von 11.275 bis 12.500 DM.
Neben den beiden 6er-Modellen und einem Audi "Ur-Quattro" sind zwei weitere interessante BMW-Modelle auf dem Stand der Charles Classic Cars auf der Essen Motor Show zu sehen:
BMW M5 (E28)
Ein weiteres Highlight auf dem Charles Classic Cars stand ist ein BMW M5 der ersten Generation E28. Mit einem leicht modifizierten 3,5-l-Vierventil-Reihensechszylinder-Motor aus der Straßenversion des BMW M1 (Motorcode M88/3) verfügt der M5 über 286 PS und beschleunigt das Auto in 6,1 Sek. von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 251 km/h - keiner seiner Nachfolger sollte eine höhere Endgeschwindigkeit erzielen (aufgrund der er erst später eingeführten, freiwilligen Abregelung der Höchstgeschwindigkeit auf 250 km/h).
Alpina B3 2.7 Nr. 169 (Modell E30, Basis: BMW 325i)
Ebenfalls in perfekten Zustand präsentiert sich der BMW Alpina B3 2.7 auf dem Stand von Charles Classic Cars. Der B3 2.7 wurde von August 1987 bis Mai 1992 produziert und verfügt im Vergleich zur Serie über einen vergrößerten Hubraum, die dem Auto zu 204 PS verhelfen. Damit beschleunigt der Alpina in 7,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 227 km/h. Der M20 C2/2 Motor ist die kleinste Motorvariante, die bei Alpina in die Noelle-Ära fällt. Karl-Otto Noelle war von 1984 bis 1993 Motorenentwickler bei Alpina.
Essen Motor Show 2015: Alpina B3 2.7 |
Alpina B3 2.7 (E30) auf dem Charles Classic Cars Stand in Halle 1, Essen Motor Show 2015 |
Alpina B3 2.7 (E30) mit Reihen-Sechs-Zyliner-Motor, 2.693 ccm, 150 kW / 204 PS, 227 km/h schnell
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Alpina B3 2.7 (E30) auf Alpina Rädern im tpyischen Speichen Design
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Alpina B3 2.7 (E30), Blick in den Innenraum |
Alpina B3 2.7 (E30), Sitze mit typischen Alpina Muster und Schriftzug |
Alpina B3 2.7 (E30), Cockpit
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Alpina B3 2.7 (E30), Tacho-Instrumente |
Alpina B3 2.7 (E30), Mittelkonsole mit Bord-Computer und zusätzlichen Alpina Anzeigen |
Alpina B3 2.7 (E30), Schaltgetriebe, Schaltknauf mit Alpina Logo |
Alpina B3 2.7 (E30), Typschild im Innenraum |
BMW M3 Cabrio (E30) neben dem Alpina B3 2.7 auf der Essen Motor Show 2015 |
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Quellen: Messetand, Wikipedia; Fotos: Christian Schütt/7-forum.com
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