Kategorie: Wirtschaft Werk 22.10.2009
BMW investiert 300 Millionen Euro in das Werk Regensburg
Regensburg / München. Die BMW Group investiert in den nächsten Jahren
rund 300 Millionen Euro in den Karosseriebau und die Montage am Standort
Regensburg. Für eine zusätzliche Coil- und Pressenanlage wurden dort in den
vergangenen beiden Jahren bereits rund 84 Millionen Euro investiert.
Die Erweiterung des Presswerks um eine Coilanlage und eine zusätzliche
Pressenlinie im BMW Werk Regensburg wurden heute in Betrieb genommen. Den
Startknopf zum Abpressen des ersten Bauteils haben Bayerns Finanzstaatssekretär
Franz Josef Pschierer, der Regensburger Oberbürgermeister Hans Schaidinger, der
Produktionsvorstand der BMW AG, Frank-Peter Arndt, und der Werkleiter in
Regensburg, Dr. Andreas Wendt, gedrückt.
v.l.n.r.: Hans Schaidinger, Oberbürgermeister der Stadt Regensburg; Franz
Josef Pschierer, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen;
Stefan Beck, Mitarbeiter BMW Werk Regensburg; Dr. Andreas Wendt, Werkleiter Werk
Regenburg; Frank-Peter Arndt, Mitglied des Vorstandes der BMW AG, Produktion
Die Investitionssumme ist Bestandteil des vor kurzem von Produktionsvorstand
Arndt angekündigten Investitionspakets von rund einer Milliarde Euro in die
Produktionsstätten des Automobilherstellers. „Dies ist ein deutliches Bekenntnis
zum Standort Regensburg. Damit schaffen wir die Voraussetzungen, um die
Erfolgsgeschichte unseres ostbayerischen Werkes fortzusetzen“, unterstreicht
Arndt. „Mit diesen Investitionen werden wir die Fertigung auf zukünftige Modelle
ausrichten und zugleich noch effizienter gestalten“, ergänzt Werkleiter Wendt.
Mit den Investitionen am Standort Regensburg werden in erster Linie die
Technologien Karosseriebau und Montage modernisiert und für die Fertigung
künftiger Produkte ausgerichtet. Dazu werden Gebäude erweitert, Logistikflächen
geschaffen und neue Roboter-, Montage- und Prüfstandsanlagen installiert.
Produktionskapazität um 77 Prozent erhöht
v.l.n.r.:
Dr. Andreas Wendt, Werkleiter Werk Regenburg; Frank-Peter Arndt, Mitglied des
Vorstandes der BMW AG, Produktion; Franz Josef Pschierer, Staatssekretär im
Bayerischen Staatsministerium der Finanzen; Hans Schaidinger, Oberbürgermeister
der Stadt Regensburg
Die Investition in das Presswerk betrug in den Jahren 2007 bis 2009 rund 84
Millionen Euro. Das Gebäude wurde dazu um eine Produktionsfläche von rund 16.000
Quadratmeter erweitert. Erstmals verfügt der Standort Regensburg damit über eine
Coilanlage. Diese weltweit erste Schnittpresse mit Servoantrieb kann hoch- und
höchstfeste Stähle von Rollen (Coils) schneiden und zu Blechplatinen für die
Presse vorstanzen. Herzstück der Presswerkserweiterung ist die fünfstufige
Servo-Pressenlinie der Schuler AG. Sie ist – mit der baugleichen Anlage im BMW
Werk Leipzig – die modernste und schnellste Anlage weltweit. Die Presskraft
beträgt rund 9.100 Tonnen, was in etwa dem Gewicht des Eiffelturms entspricht.
Mit der 90 Meter langen Pressenlinie wird auch die Produktionskapazität von
Pressteilen um rund 77 Prozent gesteigert: Konnten bislang 225 Tonnen Stahl
täglich verarbeitet werden, liegt nun das Produktionsvolumen bei rund 400 Tonnen
Stahl pro Tag.
Investitionen für Karosseriebau und Montage
BMW Werk Regensburg, Pressenanlage
Darüber hinaus werden in den kommenden Jahren in die Technologien Karosseriebau
und Montage zusätzliche 300 Millionen Euro investiert. Im Karosseriebaus werden
die Gebäudeflächen für Logistik und Produktion um rund 22.000 Quadratmeter
erweitert. Zugleich werden das Presswerks- und Karosseriebaugebäude miteinander
verbunden. Im erweiterten Karosseriebau-Gebäude kommen Roboteranlagen neuester
Generation für die Produktion zu-künftiger Fahrzeugmodelle zum Einsatz. Ebenso
wird die Türen- und Klappenfertigung, sie erfolgt derzeit ausgelagert im
Zweigwerk in Regensburg/Leibnizstraße, wieder ins Stammwerk zurückverlagert.
Das Montagegebäude wird um circa 3.400 Quadratmeter Nutzfläche erweitert. Auf
den zusätzlichen Flächen können in einer Halle alle Qualitätsprüfungs- und
Finish-Prozesse gebündelt durchgeführt werden. Dank der kurzen Wege wird der
Fertigungsablauf gestrafft, was wiederum zur Kosteneffizienz beitragen wird. Für
die abschließende Qualitätsprüfung der Fahrzeuge werden auch17 neue
Großprüfstände (Rollen-, Fahrwerks-, ABS- und Motortest) eingerichtet. Im
Bereich der Endmontage wird das Fügezentrum verlagert und mit neuer Technik
ausgestattet. Erweitert bzw. erneuert werden außerdem das Motor- und
Aufrüstband, sowie die Scheibenklebe- und Rohrbiegeanlage; zudem wird die
Fördertechnik modernisiert.
Wärmerückgewinnung deckt 90 Prozent des Heizenergiebedarfs
Bei der Planung und Umsetzung der Investitionen wurde großer Wert auf
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz gelegt. Neben der Einsparung von Transporten
und CO2-Emissionen, ist die Wärmerückgewinnung bei Kühlwasser ein weiteres
Beispiel für nachhaltiges Handeln: Die neue Pressenlinie wird mittels Kühlwasser
vor Überhitzung geschützt. Im Winter kann diese überschüssige Wärmeenergie des
durch die Anlage erhitzten Kühlwassers für die Beheizung des Presswerks genutzt
werden. Durch diese Wärmerückgewinnung können rund 90 Prozent des
Heizenergiebedarfs im Presswerk gedeckt werden.
On-site-Strategie sorgt für Effizienz und entlastet Straßen jährlich um rund
zwei Millionen LKW-Kilometer
Hintergrund für die Erweiterung des Presswerks in Regensburg ist die Umsetzung
der onsite-Strategie. Das bedeutet, dass zukünftig weitgehend alle der am
Standort benötigten Pressteile auch unmittelbar vor Ort hergestellt und direkt
der Karosserie-Produktion zugeführt werden.
Damit entfallen Transporte im Zwischen-Werke-Verkehr, was einer Einsparung von
mindestens zwei Millionen LKW-Kilometer pro Jahr entspricht. Auf diese Weise
werden jährlich etwa 1.600 Tonnen weniger CO2 ausgestoßen. Die on-site-Strategie
trägt zur Entlastung der Straßen sowie erheblich zum Klimaschutz bei, und
entspricht damit auch der Nachhaltigkeitsstrategie der BMW Group.
Quelle: BMW Pressemitteilung vom 15.10.2009
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