Kategorie: Motorrad Concept 10.11.2009
BMW Motorrad Konzeptstudie Concept 6.
Faszination, Souveränität und Antriebskomfort mit sechs Zylindern.
- Faszination, Souveränität und Antriebskomfort mit sechs Zylindern.
München. Von jeher üben Sechszylindermotoren als Antriebsquellen eine
besondere Anziehungskraft aus, bieten sie neben einem Höchstmaß an Laufkultur
nicht nur souveräne Leistungsausbeute, sondern verschaffen dem Fahrer gerade
auch in emotionaler Hinsicht eindrucksvolle Erlebnisse. Der typische, fast schon
turbinenähnliche Sound eines Reihensechszylinders ist unvergleichlich, und im
Hause BMW stehen Sechszylinder-Reihenmotoren seit mehr als sieben Jahrzehnten
wie bei keiner anderen Marke für faszinierende Motortechnik bei Automobilen.
Auch bei Motorrädern wurde immer wieder versucht, das begeisternde
Antriebskonzept eines Reihenmotors mit sechs Zylindern salonfähig zu machen.
Zwar entstanden einige wenige Konstruktionen mit längs wie auch quer eingebautem
Motor, doch blieb dem Reihensechszylinder der große Durchbruch auf breiter Front
sowohl im Serienbau als auch im Rennsport versagt.
Je nach Einbaulage führte die Reihenanordnung von sechs Zylindern entweder zu
sehr langen oder sehr breiten Motorradkonstruktionen mit daraus resultierenden
Nachteilen in puncto Fahrwerkgeometrie, Gewichtsverteilung und Schwerpunktlage.
Zudem egalisierte das deutlich höhere Motorgewicht zumeist die im Hinblick auf
die Motorleistung erzielten Vorteile.
Die Konzeptstudie BMW Concept 6 zeigt, dass sich ein Reihensechszylinder heute
dank modernster Konstruktions- und Fertigungsmethoden nicht nur
prestigeträchtig, sondern sogar dynamisch in Szene setzen lässt.
Mit dem neuen BMW Sechszylinder-Triebwerk wird die K-Baureihe in absehbarer
Zeit weiter ausgebaut. Das erste Serienmodell wird ein ebenso innovatives wie
luxuriöses BMW Tourenmotorrad. Der Tradition der BMW K-Baureihe folgend, wird
es sich um ein „Top of the line“-Produkt handeln.
Höchst kompaktes und dynamisches Sechszylinder-Triebwerk.
Grundlage für diese dynamische Inszenierung des Themas Reihensechszylinder in
Form der Konzeptstudie Concept 6 von BMW Motorrad ist die extrem kompakte
Bauweise des Motors. Das Triebwerk baut rund 100 mm schmaler als alle bisherigen
Serien-Reihensechszylinder und nur geringfügig breiter als ein aktueller
großvolumiger Vierzylinder-Reihenmotor.
Erreicht wurde die geringe Baubreite insbesondere durch ein nur leicht
überquadratisches Bohrung-Hub-Verhältnis mit relativ langem Hub sowie durch
sehr kleine Zylinderabstände. Zur Realisierung der geringen Baubreite sind die
elektrischen Nebenaggregate und deren Antrieb hinter die Kurbelwelle in den
Freiraum oberhalb des Getriebes verlegt.
Seinem vergleichsweise niedrigen Gewicht trägt die Antriebseinheit durch
gezielten Leichtbau in allen Bereichen Rechnung, was sich unter anderem in den
beiden hohl gebohrten obenliegenden Nockenwellen oder den sehr leichten Pleueln
widerspiegelt. Aufgrund des bauartbedingten perfekten Massenausgleichs kann beim
Reihensechszylinder-Motor zudem auf eine Ausgleichswelle und deren
Antriebselemente verzichtet werden, was sich in Gewichtsvorteilen bei
gleichzeitig gesteigerter Laufruhe niederschlägt.
In seinem Layout lehnt sich der Reihensechszylinder der Konzeptstudie Concept 6
an den bekannten Reihenvierzylinder-Motor der K 1300-Baureihe an und verfügt wie
dieser über eine um 55 Grad nach vorn geneigte Zylinderbank. Hieraus resultieren
nicht nur ein niedriger Schwerpunkt, sondern auch eine ausgewogene
Gewichtsverteilung – gerade bei sportlicher Fahrweise unverzichtbar für ein
präzises Fahrgefühl und eine transparente Rückmeldung der Frontpartie. Die
Neigung des Motors schafft zudem Platz für eine strömungsgünstige Sauganlage
direkt über dem Motor, und sie ermöglicht die ideale Auslegung der Rahmenprofile
gemäß dem Kraftfluss.
Auch der Reihensechszylinder der Concept 6 vertraut auf Trockensumpfschmierung.
Neben großer Betriebssicherheit selbst unter extremen Bedingungen ermöglicht sie
eine flache Bauweise des Kurbelgehäuses und damit eine tiefere Einbaulage des
Motors sowie eine schwerpunktnahe Konzentration der Massen. Der damit mögliche
Verzicht auf eine Ölwanne erlaubt es, das Triebwerk gegenüber einer
herkömmlichen Konstruktion deutlich weiter unten anzuordnen. Das Ölreservoir
bildet ein im hinteren Bereich des Motorgehäuses integrierter Öltank. Ein
separater Tank entfällt somit, was sich weiter vorteilhaft auf eine möglichst
kompakte Bauweise und die Gewichtsbilanz auswirkt.
Maximale Souveränität hinsichtlich Laufkultur und Performance.
Als Reihensechszylinder konzipiert, erschließt dieser Motor aber vor allem neue
Dimensionen des Motorradfahrens in Bezug auf Souveränität, Kraftreserven,
Leistungsentfaltung und Laufkultur.
Die Leistung des neuen Sechszylinders wird sich im Bereich der
1,3-l-Reihenvierzylinder-Motoren bewegen. Sein Drehmoment wird allerdings im
absoluten Spitzenfeld großvolumiger Motorradmotoren liegen. Seine Kraft schöpft
er unter anderem aus einem Hubraum von 1,6 l.
Beeindruckend ist auch die die Leistungscharakteristik. Schon bei niedrigen
Drehzahlen ab 2.000 min–1 liegen 130 Nm Drehmoment an, und gleichzeitig zeigt
die Höchstdrehzahl von knapp 9.000 min–1 ein dynamisches Potenzial, das im
Tourersegment seinesgleichen sucht. Diese Auslegung qualifiziert den Motor der
Concept 6 als Antrieb grundsätzlich für ein breites Spektrum denkbarer
Motorradkonzepte.
Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit neu definiert.
Souveränität beweist der Sechszylinder-Antrieb der Concept 6 auch in
ökologischer und ökonomischer Hinsicht. So liegt der Kraftstoffverbrauch des
mit geregelter Katalysatortechnik ausgerüsteten Sechszylinders bei
tourenkonformer Fahrweise unter dem eines vergleichbaren Vierzylinder-Motors.
Zudem erschließt der Einsatz von E-Gas (Ride-by-Wire) über auswählbare Fahrmodi
weitere Potenziale hinsichtlich Kraftstoffverbrauch und Fahrdynamik.
Ökonomischen Aspekten trägt der Reihensechszylinder der Concept 6 zudem mit der
Ventilbetätigung über Tassenstößel und daraus resultierenden langen
Inspektionsintervallen Rechnung.
Dynamische und kraftvolle Formensprache im „Café Racer“-Stil.
Souveränität und Dynamik spiegeln sich auch im begeisternden Design der Concept
6 wider. Dabei steckt auch hinter dieser Studie aus dem Hause BMW Motorrad wie
immer mehr als nur der Versuch, ein Motorrad zu entwickeln, das es in dieser
Form bisher noch nicht gab.
Einmal mehr fassten die BMW Motorrad Designer neben technischer Funktionalität
und Qualität vor allem die emotionale Komponente zwischen Mensch und Motorrad
ins Auge. Getreu dem Motto: Ein Motorrad hat nicht nur den Gesetzen der
Funktionalität zu gehorchen, sondern muss auf vielschichtige Weise Emotionen
wecken. Kurzum – es muss begeistern.
Entsprechend rückt das Design der Concept 6 den kraftvollen Reihensechszylinder
optisch ganz in den Mittelpunkt. Konzipiert als Mix aus klassischen und modernen
Stilelementen des Motorradbaus, nimmt die Concept 6 mit langer Frontpartie und
kurzem Heck die Formensprache der legendären Café Racer auf. Kraftvoll und
muskulös umschließen die Karosserieelemente das platinfarben lackierte Triebwerk
und stellen es aus allen Blickwinkeln lustvoll zur Schau.
Dabei sorgen betont weiche Linien einerseits für eine organische Integration des
Triebwerks, stehen aber gleichzeitig in einem starken, Spannung und Dynamik
erzeugenden Kontrast zur scharf konturierten Front- und Heckpartie.
Als bekanntes Designelement aktueller BMW Motorrad Modelle zieht sich das so
genannte Split Face vom Verkleidungsbug über die Tankoberseite, die aus
Kohlefaser gefertigt ist, den hohen technologischen Anspruch der Concept 6
unterstreicht und einen spannenden Kontrast zur Außenschale in Aluminium und den
weißen Layern bildet. Die durch das Split Face erzielte optische Dreiteilung
verstärken vorn ein längs in Stabform integrierter LED-Scheinwerfer sowie ein
schmales und bis weit oberhalb in den Sitzbankhöcker gezogenes LED-Rücklicht.
Der kraftvolle und souveräne Charakter der Concept 6 wird auch durch die
sechsflutige Auspuffanlage mit Sidepipes sowie die starke Präsenz der
platinfarbenen Ansaugkanäle betont. Aerodynamikkomponenten wie der dem Design
der neuen, supersportlichen S 1000 RR entlehnte Twin-tipped-Motorspoiler und die
Luftleitelemente schlagen hingegen eine Brücke zwischen von Funktionalität
geprägter, sichtbarer Technik und formensprachlich weich gezeichneten Partien.
Innovative Fahrwerktechnik und Ausstattung.
Fahrwerkseitig vertraut die Concept 6 auf einen Leichtmetall-Brückenrahmen sowie
Duolever und Leichtbau-Paralever als Radführungen vorne beziehungsweise hinten.
Sportlichem Auftreten und hohem technologischen Anspruch tragen die
17-Zoll-HP-Schmiederäder sowie die groß dimensionierte Bremsanlage mit
Sechskolben-Festsätteln vorne Rechnung.
Die Souveränität der Concept 6 und ihres Antriebs schlägt sich auch in Details
wie dem minimalistisch geformten, aber dennoch vollständigen Instrumentenpanel
nieder. Während eine digitale Anzeige in gewohnter Weise über die
Fahrgeschwindigkeit informiert, wurde aufgrund des hohen abrufbaren
Kraftangebots auf einen Drehzahlmesser verzichtet. Stattdessen gibt eine
LED-Anzeige darüber Auskunft, wie viel nutzbare Drehmomentreserve dem Fahrer
noch zur Verfügung steht.
Quelle: BMW Presse Mitteilung vom 10.11.2009
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