Kategorie: Connected 09.09.2003
BMW ConnectedDrive – neues Forschungs-Fahrzeug
Forschungs-Fahrzeug zeigt Schritte in eine sinnvoll vernetzte Zukunft.
Das Ziel des BMW ConnectedDrive Konzeptes ist klar gesteckt: Mehr Sicherheit,
mehr Effizienz und mehr Komfort im Straßenverkehr. BMW treibt dazu die
Vernetzung von Fahrer, Fahrzeug und Verkehrsumfeld weiter voran. Konkret
geschieht dies in drei Entwicklungsbereichen, bei Telematik-Systemen,
Online-Diensten und auf dem Gebiet der Fahrerassistenz.
BMW ConnectedDrive befreit den Fahrer aus seiner „Isolation“ mit immer neuen
Informations- und Kommunikationswegen. Der Fahrer wird dadurch nicht mehr,
sondern spürbar weniger belastet, weil er stets nur die für ihn relevanten
Informationen richtig aufbereitet erhält. Im Rahmen des ConnectedDrive Projektes
stellt BMW auf der IAA 2003 ein neues Forschungsfahrzeug vor. Dieser
Technologieträger eröffnet eine weitere Dimension in der Vernetzung von Fahrer,
Fahrzeug und Verkehrsumfeld.
Der ConnectedDrive 7er BMW kann sich mit Ad-hoc-Netzwerken auf Basis der
wireless LAN (WLAN) Technologie mit anderen Autos zum Beispiel über lokale
Gefahrenstellen unterhalten. Er ist zudem in der Lage, persönliche Daten mit
allen möglichen Endgeräten des täglichen Lebens zu synchronisieren.
Einen weiteren Schritt in eine sinnvoll vernetzte Zukunft stellt die
durchgängige Navigationskette dar: Ein PDA leitet den Fußgänger nach dem Parken
sicher zu seinem Ziel – auch mit Einbezug öffentlicher Verkehrsmittel.
Die Basis für diese Anwendungsfelder ist eine neu entwickelte javabasierte
Fahrzeugplattform auf dem Standard der OSGi Alliance (Open Service Gateway
Initiative). BMW nimmt in diesem offenen Standardisierungsforum zusammen mit
anderen Automotive-Firmen die Führungsposition ein, um einen gemeinsamen
Standard für künftige Fahrzeug-Kommunikationsplattformen zu schaffen.
Persönliches Informations-Management (PIM)
Jederzeit und überall aktuelle persönliche Daten – synchronisiert zwischen
PC, Handy, PDA und dem Auto. Wer kennt dieses Problem nicht: Wie transferiere
ich Adressen, Telefonnummern, Termine, Notizen, Aufgaben oder E-Mails zwischen
verschiedenen Endgeräten wie PC, Handy oder PDA hin und her?
Noch problematischer ist es, diese Informationen überall auf aktuellem Stand
zu halten. Eine Synchronisation aller Endgeräte ist technisch bisher nur schwer
realisierbar. BMW löst dieses Problem mit dem ConnectedDrive Forschungsprojekt
„Persönliches Informations-Management“ (PIM) und baut in diese Kette sogar noch
ein Fahrzeug mit ein. Wird in einem Endgerät ein Datensatz bearbeitet oder neu
angelegt bzw. gelöscht, sorgt das „Persönliche Informations-Management“ über
einen speziellen Synchronisationsvorgang für das Update der Daten auf allen
anderen Endgeräten. Dies geschieht auf Basis des SyncML Standards.
Der Übertragungsweg für diesen Synchronisations-Standard ist dabei beliebig
darstellbar über verschiedene Netzwerktechnologien und Übertragungsprotokolle –
unabhängig vom Endgerät. Neben der Bluetooth-Technologie für kurze
Übertragungswege sind dies die wireless LAN (WLAN) Technologie, zum Beispiel
wenn das Fahrzeug oder der PDA über einen WLAN Hotspot eine Verbindung zum
Internet aufbaut. Auch die zellularen Netze GSM, GPRS und UMTS spielen bei der
Übertragung weiter eine wichtige Rolle.
BMW Ingenieure integrieren das Auto in diese Kette der verschiedenen
Endgeräte unter dem Aspekt der Mobilität. So können alle Adressen und
Telefonnummern der einzelnen Einträge nicht nur einfach auf dem Bordmonitor im
Fahrzeug dargestellt werden. Sie können vielmehr mit nur einem Knopfdruck direkt
in die Zielführung der Navigation und in die Freisprecheinrichtung des
Autotelefons übernommen werden.
Fußgänger-Routing mit durchgängiger Navigation: Wie man nach dem Parken
schnell und sicher an sein endgültiges Ziel gelangt. Es kommt nicht selten vor,
dass man mit dem Auto nicht direkt an seinen Zielort gelangen kann – meist weil
dieses Ziel in verkehrsberuhigten Zonen der Innenstädte liegt oder kein
Parkplatz vor der Tür verfügbar ist. Deshalb arbeiten Ingenieure der BMW Group
an einem Projekt, das diesem Dilemma entgegenwirkt: Eine durchgängige Navigation
im neuen BMW 7er ConnectedDrive Forschungsfahrzeug unterstützt den Fahrer auch
dann noch, wenn er sein Auto abgestellt hat und sich zu Fuß oder mit
öffentlichen Verkehrsmitteln weiterbewegt.

BMW Projekt Durchgängige Navigation: Mit Fußgänger-Routing nach dem Parken
schnell und sicher an das Ziel
Das Szenario: Per Bluetooth-Technologie kann der Fahrer die erforderlichen
Navigationsdaten aus dem Auto auf einen PDA übertragen, um den restlichen Fußweg
zielsicher zurücklegen zu können. Eine Kartendarstellung samt Wegeliste leitet
den Fußgänger schließlich auf dem kürzesten Weg sicher an sein Ziel. Das System
funktioniert auch, wenn der Fahrer sein Auto an einem Park & Ride Parkplatz
abstellt und seine Reise mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortsetzt: Der Fahrer
kann dann den entsprechenden Fahrplan samt Umsteigepunkten, Fahrtzeiten und
Fahrtkosten genauso übertragen wie den restlichen Fußweg von der Haltestelle bis
zu seinem eigentlichen Ziel.

Um auch wieder zielsicher zu seinem Fahrzeug zurück zu gelangen, zeigt der
PDA sogar die drei letzten Abfahrtszeiten des öffentlichen Verkehrsmittels vom
Zielort aus an. Für die Nutzung dieses Services im BMW ConnectedDrive
Forschungsfahrzeug genügt ein handelsüblicher PDA, der über eine
Bluetooth-Schnittstelle und Internetbrowser verfügt.
Mit der durchgängigen Navigation gibt das BMW ConnectedDrive Konzept dem
Mobilitätsgedanken eine neue Bedeutung. ConnectedDrive lässt den Fahrer auch
dann nicht alleine, wenn er sein Fahrzeug verlassen hat. ConnectedDrive kümmert
sich umfassend um die Mobilität der Menschen.
Ad-hoc-Netze mit Wireless-Technologien
Was sich Autos selbstständig einander erzählen. Autonome und sich selbst
organisierende Kommunikationsnetze:
Über Ad-hoc-Netze tauschen Autos zukünftig blitzschnell und gezielt wichtige
Informationen aus, zum Beispiel Warnungen vor lokalen Gefahren wie Glatteis,
Nebel oder ein Stauende in der Autobahnkurve. Der ConnectedDrive 7er BMW ist ein
Vorbote dieser neuen Kommunikationstechnologie.
BMW Projekt Fahrzeug - Fahrzeug-Kommunikation: Lokale Gefahrenwarnung mit Ad-hoc Kommunikationsnetzen.
Die Ad-hoc-Netze basieren auf der extrem schnellen und flexiblen wireless LAN
(WLAN) Übertragungstechnik. Die Vorteile der Ad-hoc-Netze sind vielfältig: Sie
benötigen keinerlei Infrastruktur und sind in ihrer Reichweite prinzipiell
unbegrenzt. Die Automobile fungieren in diesem Netz nicht nur als Sender und
Empfänger, sondern auch als Übermittler.
Ob und wann ein Fahrzeug eine Gefahrenwarnung an andere Autos weitergibt,
entscheidet ein intelligentes Computersystem. Es nutzt Informationen des
Abblend-, Fern-, Nebel- oder Bremslichtes, darüber hinaus Daten des
Antiblockier-Systems (ABS), der dynamischen Stabilitätskontrolle (DSC), der
Scheibenwischertätigkeit oder des Außenthermometers. Diese so genannten „Extended
Floating Car Daten“ (XFCD) stehen in dem BMW ConnectedDrive Forschungsfahrzeug
zur Verfügung. Das Auto wird damit zu einem mobilen Sensor, der im Verkehr
mitschwimmt.
Die gesammelten Daten lassen nun Rückschlüsse auf Verkehrs-, Fahr- und
Wettersituationen zu. So kann etwa die Aktivierung der ABS und DSC Funktionen
bei einer niedrigen Geschwindigkeit und einem nur mäßig getretenem Bremspedal in
Verbindung mit einer niedrigen Außentemperatur auf eine lokale Glatteisgefahr
hinweisen.
Ad-hoc-Netze steigern zudem die Effizienz der dynamischen Navigation.
So können Verkehrsmeldungen sehr schnell an all diejenigen Fahrzeuge
weitergeben werden, auf deren geplanter Route ein Stau herrscht. Darüber hinaus
schaffen Ad-hoc-Netze die Basis für eine völlig neue Dienstleistung, die „Follow-me-Funktion“
für Kolonnen-Fahrten. Damit können verschiedene Fahrzeuge ihre aktuelle Position
und Fahrtroute untereinander austauschen. Die Fahrer sehen auf dem
Navigationsbildschirm nicht nur ihre eigene Position, sondern auch die von
anderen Fahrzeugen in der Kolonne.
BMW Assist und BMW Online: Wie intelligente Telematik- und Online-Dienste
den Autofahrer entlasten.
Unter dem konzeptionellen Dach von ConnectedDrive bringt BMW kontinuierlich
neue Telematik- und Online-Dienste sowie Fahrerassistenzsysteme in Serie. Einen
Meilenstein bildet hier der 1999 vorgestellte Telematik-Dienst BMW Assist.
Ausgestattet mit einem manuellen und – im Falle eines Unfalls – automatischen
Notruf mit Fahrzeugortung, mit einem Pannenruf, mit einem ortsbezogenen
Auskunftsdienst und mit aktuellsten Verkehrsinfos für die dynamische Navigation
leistet BMW Assist dem Fahrer wertvolle Dienste. BMW war 1999 der weltweit erste
Hersteller, der es mit dem ortsbezogenen Auskunftsdienst ermöglichte, vom Fahrer
angefragte Adressen und Telefonnummern von einem Call-Center in das fahrende
Auto zu übermitteln. Und zwar direkt in die Zielführung der Navigation oder in
die Freisprecheinrichtung des Autotelefons. Mit diesem Dienste-Portfolio
entlastet BMW Assist den Fahrer spürbar: Wer schneller zu seinem Ziel findet,
verursacht weniger Verkehr und vermeidet Stau.
Wer einen Stau umfahren kann, weil er rechtzeitig informiert ist, entlastet
auch die Umwelt und kommt entspannter an sein Ziel. In diesem Sinn bildet
ConnectedDrive den Grundstein für die Vision vom staufreien Fahren. Einen
Schritt weiter in der Vernetzung geht BMW Online: Im neuen 7er und 5er BMW
stellt BMW seinen Kunden erstmals internetbasierte Dienste zur Verfügung, die
für die spezielle Anwendung im Automobil zugeschnitten sind. Das Geheimnis liegt
wie bei BMW Assist in der Vernetzung der Dienste mit der Navigation und dem
Autotelefon. So können sämtliche online recherchierten Adressen und
Telefonnummern direkt per Knopfdruck übernommen werden. Zum Beispiel Adressen
von umliegenden Parkhäusern mit aktuell freien Stellplätzen. Zusätzlich bietet
BMW Online unter anderem einen persönlichen E-Mail Zugang, neueste Nachrichten,
Wirtschafts- und Börseninformationen oder eine Flugauskunft.
BMW Assist und BMW Online sind seit Mai 2003 auch in Großbritannien
erhältlich. BMW plant die schrittweise internationale Ausweitung der Telematik-
und Online-Dienste.
Quelle: BMW Presse Information zur IAA vom 09.09.2003
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