Kategorie: Produktion Werk BMW-Modellreihe: G12 02.11.2016
BMW 7er konfigurieren, kaufen und bauen lassen
Der neue 7er-BMW im Alltag - Teil 0: vor der Abholung
In verschiedenen Berichten hat 7-forum.com ausführlich über die neue BMW 7er-Reihe (Modell G11/G12) informiert und auch Fahrberichte vom BMW 730d, 750Li xDrive und BMW 740Le iPerformance xDrive geliefert. Nun wollen wir einen Schritt weiter gehen, und die neue 7er-Reihe auf Alltagstauglichkeit und Qualität überprüfen. Was nervt im Alltag, wo klappert es als erstes, und welche Kosten in Form von Treibstoff, Verschleiß und Wartung kommen auf den 7er-Fahrer zu? Die wahre Qualität eines Autos zeigt sich im täglichen Fahrbetrieb - und genau diesem Härtetest möchten wir die neue 7er-Reihe unterziehen. Vielleicht wird uns der neue Spur- und Lenk-Assistent in der Praxis ja doch noch begeistern, uns das Laserlicht zum Blender machen, ein günstiger Verbrauch überzeugen oder die Massagesitze von unseren Rückenproblem ablenken. All' das und noch viel mehr soll künftig unser Langzeittest zu Tage bringen. Aber beginnen wir bei Null, dem Kauf unseres neuen 7ers!
Produktion des BMW 730Ld (G12) am 20.10.2016 im BMW Werk Dingolfing
Das Budget für unseren neuen 7er ist begrenzt, und so galt es genau zu überlegen, welche Motorisierung und welche Ausstattung sinnvoll sind, und wie man möglichst günstig kaufen kann. Letztlich ist die Wahl auf die Einstiegsmotorisierung 730d gefallen, die nicht umsonst die am häufigsten gewählte ist, da Preis und Leistung in vernünftigem Verhältnis stehen. 265 PS Leistung sorgen für eine Beschleunigung von 6,1 Sek. auf Landstraßentempo und eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h (abgeregelt) - Fahrleistungen, die vor 30 Jahren Porsche 911 Fahrern vorbehalten waren und auch heute noch mehr als ausreichend für den normalen Straßenverkehr sind. Auch der Normverbrauch in Höhe von 4,7 Litern je 100 km erscheint zeitgemäß angesichts der Fahrzeuggröße und führt zu einer Einstufung in Effizienzklasse "A+". Effizienter geht's also nicht. Wären da nicht die Kosten, könnte man also durchaus von einem "Vernunftauto" sprechen.
Apropos Kosten: Was kostest eigentlich ein 7er-BMW? Diese trivial klingende Frage ist nicht "mal eben" zu beantworten. Wer zum BMW-Händler geht, um dort die Preisschilder an den Autos zu studieren, oder den Online-Konfigurator bemüht, wird jedenfalls keine vernünftige Antwort auf die Preisfrage erhalten.
Produktion des BMW 730Ld (G12) am 20.10.2016 im BMW Werk Dingolfing, Laufzettel am Fahrzeug
Wie unserer Händler wusste, sollte der von BMW im jüngsten 7er neu definierte Luxus (Stichwort: "Luxury 7") auch im Preis umgesetzt werden, was aber nicht wirklich gut funktionierte, wie man nun, zirka ein Jahr nach Marktstart der neuen 7er-Reihe, auch in München feststellte. "Ich kann keinen 7er verkaufen, der unterm Strich teurer ist als die Mercedes S-Klasse" so Guido Arnold von der BMW Niederlassung Hamburg. Das musste auch BMW einsehen und entsprechend sind die Preise für den 7er inzwischen gefallen. Ja, richtig gelesen: Preissenkung! Wer regelmäßig die 7er-Preislisten studiert (sie werden von uns hier veröffentlicht), der erkennt nur eine Richtung: nach oben! Der scheinbare Widerspruch lässt sich leicht auflösen: Subventionen. BMW subventioniert den 7er, und ermöglicht dem Händler Nachlässe, die sich in der offiziellen Preisliste nicht wiederfinden. Dieses Prinzip wendet BMW beim Verkauf der 7er-Reihe in Deutschland bereits seit Jahren an, und die Nachlässe sind beachtlich. Dieses Politikum zielt wohl vor allem auf den Wettbewerber Mercedes ab, der sich mit seiner S-Klasse ein hervorragendes Image in der Luxusklasse erarbeitet hat. Dieses versucht BMW mit jedem 7er-Modell aufs Neue anzugreifen - bisher ohne Erfolg: was die Verkaufszahlen betrifft, fährt der 7er seit eh und je der S-Klasse hinterher, und selbst aktuell schafft es der ganze neue 7er nicht, an der älteren S-Klasse vorbei zu ziehen. Schlecht für BMW, gut für den Kunden: dank steigender Subventionen ist es aktuell wieder günstiger 7er-BMW zu fahren!
Da die 7er-BMWs gerne ohne Restwertrisiko geleast werden, kann der subventionierte Preisnachlass gut "versteckt" werden, d. h. in der Auftragsbestätigung findet sich nur der volle Listenpreis und die zu zahlende Leasingrate wieder. Da auch die genauen Leasingkonditionen (Zinssatz und ggf. weitere Kosten) nicht bekannt sind, ist es nicht möglich, den Rabatt selbst zu ermitteln, was wohl im Sinne von BMW ist.
Wie kommt man nun zu einem günstigen Preis? Leider rechnet jeder Händler anders, d. h. es gilt die Preise zu vergleichen. Hilfe bei der Suche nach einem günstigen Händler leistet unser Forum - und zwar mit dem "Leasingbarometer". Hier posten unsere User und teilweise auch Verkäufer regelmäßig aktuelle Preise/Raten, so dass auch wir einen guten Anhaltswert für eigene Verhandlungen haben. Unser Procar Vertragshändler in Unna macht erst gar kein Angebot: "Bei den von Ihnen gewünschten Konditionen können wir nicht mithalten. Wir sind froh, wenn Sie Ihren 7er zum Service zu uns bringen" heißt es da aus der Geschäftsleitung. Per Telefon sind die Top-Angebote aus dem Leasingbarometer abtelefoniert, und schließlich fällt unsere Wahl auf Hr. Arnold aus der Niederlassung Hamburg, der uns schon seit Jahren als kompetenter und verlässlicher Verkäufer aus unserem 7er-Forum bekannt ist und uns für unseren neuen 7er das beste Angebot unterbreitet. "Für dieses Angebot musste ich in der Chefetage Werbung für Sie machen. Aber wir wissen um das 7er-Forum und auch das Leasingbarometer und entsprechend wohin die Rate gehen muss" so Arnold.
Produktion des BMW 730Ld (G12), Hochzeit: Motor und Antriebsstrang treffen auf die Karosse
Arnold konnte uns schließlich einen sehr günstigen Leasingvertrag für einen neuen, frei konfigurierbaren 730Ld über drei Jahre Laufzeit mit 20.000 km pro Jahr anbieten. Der Leasingfaktor beträgt 0,86% (Leasingfaktor = {monatliche Leasingrate * 100%} / Listenneupreis), was in unserem Fall nur durch einen erheblichen Rabatt auf den Listenpreis möglich wurde, wie uns Hr. Arnold verriet. Wie hoch der Rabatt genau ist, dürfen wir hier nicht verraten, aber er ist angenehm hoch. Da BMW zu den profitabelsten Autobauern der Welt zählt, darf man davon ausgehen, dass ähnliche Rabatte bei BMW nicht die Regel sind.
Nachdem ein gutes Angebot gefunden war konnte die ebenfalls nicht leichte Entscheidung auf den Neuwagen endgültig fallen. Ein Vorführ- oder Jahreswagen wird von BMW bis zu einem gewissen Alter ebenfalls quasi als Neuwagen gefördert und ist sicher die vernünftigere, da deutlich kostengünstigere Variante. Viele solche Angebote findet man ebenfalls in unserem Leasingbarometer, und aktuell werden z. B. rund ein Jahr alte 7er BMWs mit 10 bis 20.000 Kilometern auf dem Tacho und einstigem Neuwert von bis zu 150.000 Euro teils für rund 1.000 Euro Leasingrate im Monat angeboten. Da für einen Langzeittest ein Neuwagen Sinn ergibt und wir auch die Abholung in der BMW Welt erleben möchten, sollte es trotz der verlockenden Jahreswagenangebote diesmal ein Neuwagen werden - und das als Leasingfahrzeug. Unser Budget erlaubt eine monatliche Leasingrate von max. 1.000 Euro (ohne Anzahlung), womit uns gemäß des von Hr. Arnold angebotenen Leasingfaktors max. 116.000 Euro Listenpreis als Obergrenze zur Konfiguration unseres neuen 7er zur Verfügung standen.
Produktion des BMW 730Ld (G12) am 20.10.2016 im BMW Werk Dingolfing
Siebener-Konfiguration
Die Wahl auf den 265 PS starken 6-Zylinder Diesel war bereits gefallen. Dazu wählen wir die Lang-Version, da der neue 7er lang besser aussieht (und auch ursprünglich dafür designed wurde), und der gewonnene Platz im Innenraum nahezu das einzige Luxus-Extra ist, das man nicht auch in anderen BMW Modellen oder anderen Fahrzeugkategorien bestellen kann, und damit schlicht einzigartig ist. Somit sind 88.790 Euro Grundpreis bereits ausgegeben, womit rund 27.000 Euro für Sonderausstattungen verbleiben. Obwohl Ledersitze, Automatikgetriebe, Niveauregulierung oder Navigationssystem bereits serienmäßig an Bord sind, schafft man es mit 27.000 Euro bei weitem nicht, das Auto voll auszustatten. Wir entscheiden wir uns für ein attraktives Exterieur (M-Paket inkl. 20 Zoll Räder und M-Außenfarbe carbon schwarz metallic) und gute Ausstattung für den Fahrer und verzichten (bis auf die Langversion) auf zusätzliche Extras im Fond, da hinten sowieso selten jemand mitfährt.
Die 116.000 Euro Schmerzgrenze sind schnell zusammen konfiguriert, und das eine oder andere Kreuzchen mehr in der Ausstattungsliste hätten wir gerne noch gemacht. Aber auch so ist das Auto insgesamt attraktiv ausgestattet. Der Online-Konfigurator zeigt uns für unsere Konfiguration eine Leasingrate von rd. 1.250 Euro an (bei 36 Monaten Laufzeit und nur 10.000 km/Jahr), wobei allerdings noch eine Sonderzahlung von 23.200 Euro (= 20%) verlangt wird. Umgerechnet zeigt der Konfigurator damit ungefähr den doppelten Preis (!) von dem an, den wir tatsächlich zahlen müssen.
Die Bestellung haben wir Anfang September auf dem Postwege erledigt, d. h. eine Beratung fand nicht statt und war für uns auch nicht notwendig. Unseren "alten" 7er, ein 730Ld der Vorgängergeneration F02, den wir als Jahreswagen ebenfalls für drei Jahre geleast hatten, haben wir Anfang Oktober beim Verkäufer in Hamburg abgegeben ("ohne Mängel") und unser neu bestellte 7er wurde inzwischen gebaut.
Produktion unseres 7er-BMWs im Werk Dingolfing
Produktion des BMW 730Ld (G12), Montage des BMW Logos auf der Heckklappe
Gebaut wurde unserer neue 7er vor rund zwei Wochen - genau wie alle 7er-BMWs bisher - im BMW Werk in Dingolfing, dem (flächenmäßig) größten Werk der BMW Group. Bereits zweimal waren wir von 7-forum.com in diesem Jahr zu Gast im Werk Dingolfing (zunächst im Zuge unseres Jahrestreffens und später während der BMW Innovationstage), und haben dabei u. a. Adam Zahn von der BMW Öffentlichkeitsarbeit kennen gelernt. Er hat uns freundlicherweise Fotos von der Produktion unseres Autos zukommen lassen, die auch hier im Beitrag zu sehen sind. Die Durchlaufzeit am Montageband unseres 730Ld hat ca. 10 bis 11 Stunden betragen, wobei u. a. die Abteilungen Rohbau/Karosseriebau, Lackierung, Montage und Finish/Qualitätskontrolle durchlaufen wurden. Zur reinen Produktionszeit müssen selbstverständlich die Produktion der "just in time" ans Band gelieferten Teile addiert werden. So werden im Presswerk die Karosserieteile auf Vorrat produziert, sowie zahlreiche weitere Teile über externe Zulieferer bereit gestellt.
Rund 3.000 Mitarbeiter haben während der Produktion Hand an unser Auto gelegt, bis es endlich fertig vom Band laufen konnte. Am 4. November erfolgt die Übergabe unseres 730Ld - und zwar in der BMW Welt in München. Selbstverständlich werden wir davon berichten!
Beim Rhein-Ruhr-Stammtisch am 6. November 2016 in Castrop-Rauxel kann sich jeder Interessierte persönlich einen Eindruck von unserem neuen 7er machen!
Die Kommentar-Funktion unten darf gerne auch dazu genutzt werden, Anregungen zu geben und Fragen zu stellen! Gerne dürfen auch die eigenen Erfahrungen beim Kauf der neuen 7er-Reihe gepostet werden.
Produktion des BMW 730Ld (G12) am 20.10.2016 im Werk Dingolfing |
Produktion des BMW 730Ld (G12) am 20.10.2016 im BMW Werk Dingolfing |
Produktion des BMW 730Ld (G12), Hochzeit: Motor und Antriebsstrang treffen auf die Karosse |
Produktion des BMW 730Ld (G12) am 20.10.2016 im BMW Werk Dingolfing |
Produktion des BMW 730Ld (G12) am 20.10.2016 im BMW Werk Dingolfing |
Produktion des BMW 730Ld (G12) am 20.10.2016 im BMW Werk Dingolfing, Blick auf den noch nicht abgedeckten Unterboden |
Produktion des BMW 730Ld (G12) am 20.10.2016 im BMW Werk Dingolfing, rechts: Kühler |
Produktion des BMW 730Ld (G12), seitliches M-Emblem schaut durch die Sicherheitsabdeckung |
Produktion des BMW 730Ld (G12) am 20.10.2016 im BMW Werk Dingolfing |
Produktion des BMW 730Ld (G12) am 20.10.2016 im BMW Werk Dingolfing |
Produktion des BMW 730Ld (G12) am 20.10.2016 im BMW Werk Dingolfing, Blick in den Motorraum |
Produktion des BMW 730Ld (G12) am 20.10.2016 im BMW Werk Dingolfing |
Produktion des BMW 730Ld (G12) am 20.10.2016 im BMW Werk Dingolfing |
Produktion des BMW 730Ld (G12), Zufuhr von Betriebsflüssigkeiten |
Produktion des BMW 730Ld (G12), mit BMW M Paket und BMW Laserlight |
Produktion des BMW 730Ld (G12), 6-Zylinder TwinPower Turbo-Diesel-Motor |
Produktion des BMW 730Ld (G12), Montage des BMW Logos auf der Heckklappe |
Produktion des BMW 730Ld (G12), erste Betankung des Fahrzeugs |
Produktion des BMW 730Ld (G12), Montage des BMW Logos auf der Motorhaube |
Produktion des BMW 730Ld (G12), Montage des BMW Logos auf der Motorhaube |
Produktion des BMW 730Ld (G12) am 20.10.2016 im BMW Werk Dingolfing, kurz vor der Fertigstellung |
Produktion des BMW 730Ld (G12) am 20.10.2016 im BMW Werk Dingolfing, fertig gestelltes Fahrzeug |
Fotos: Adam Zahn, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, BMW Group Werk Dingolfing
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