Das Management. Mario Theissen - BMW Motorsport Direktor.
Voraussetzungen schaffen.
Wenn es mal einen Ausfall wegen eines technischen Defektes zu beklagen gibt,
spricht Mario Theissen nicht von Pech. Er nennt das einen „nicht beherrschten
Prozess“. Er setzt um, was in der Politik gern versprochen wird: bedingungslose
Aufklärung und zielführende Konsequenzen. Mario Theissen ist Techniker mit Leib
und Seele. Die Grenze des technisch Machbaren ist für ihn eine Variable. „Sie
wird mit jeder Innovation weiter hinausgeschoben.“
Dr.
Mario Theissen, BMW Motorsport Direktor
Das technische Interesse am Motorenbau und die berufliche wie private
Begeisterung für den Motorsport begleiteten ihn durch sein Maschinenbau-Studium
und führten ihn anschließend direkt zu BMW. Seit 1977 gehört er zum Unternehmen,
in der Motorenberechnung hatte er seine erste Anstellung. Später kamen
Managementaufgaben hinzu.
1999 ergab die Verschmelzung seiner Leidenschaften für den Sport, die Technik
und komplizierte Managementaufgaben seinen Traumberuf: Seit April jenen Jahres
ist er BMW Motorsport Direktor. Zunächst leitete er die Rennsportengagements des
Unternehmens gemeinsam mit Gerhard Berger. Der BMW Sieg bei den 24 Stunden von
Le Mans 1999 bleibt ihm unvergesslich. Seit Oktober 2003 füllt Mario Theissen
die Position des BMW Motorsport Direktors alleine aus.
Der Verantwortung des promovierten Maschinenbau-Ingenieurs und
Honorarprofessors obliegen sämtliche BMW Motorsportprojekte. Neben den Formel
BMW Serien gehören dazu die Einsätze in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (FIA
World Touring Car Championship), 24-Stunden-Rennen – und das erste Formel-1-Team
unter Führung von BMW in der Unternehmensgeschichte.
Er hat dieses Projekt auf den Weg gebracht. Ohne Illusionen, sondern mit
einer klaren Struktur und einem zweijährigen Aufbauplan. Theissen ist überzeugt
davon, dass der Erfolg eines Formel-1-Teams über eine zentrale und durchgängige
Projektsteuerung führt. Zwei Standorte sind dabei kein Hindernis. Die BMW Group
betreibt Fertigungs- und Denkwerkstätten in aller Welt.
Das Talent für Standortmanagement schlägt sich nicht nur im beruflichen
Alltag nieder – er hat ein Büro in München und eines in Hinwil. Seinen Kindern
hat er Ausbildungsjahre im Ausland ermöglicht, mit seiner Frau Ulrike genießt
er, was München zu bieten hat. Und zwischendurch zieht es ihn in die alte
Heimat, aufs Land. Mario Theissen wuchs in Monschau in der Eifel auf. „Die
Menschen dort sind rau wie das Klima, aber herzlich, standfest und geradlinig“,
sagt er. So wissbegierig er auch die Metropolen dieser Welt bereist, so sehr
liebt er doch das Land. Monschau liegt nicht nur malerisch, sondern auch auf
halbem Weg zwischen dem Nürburgring und Spa. Beide Traditionsrennstrecken waren
favorisierte Ausflugsziele.
Mit 13 Jahren kaufte er sich sein erstes eigenes Auto: einen Fiat 500 für
hundert Mark. Es diente vor allem Erprobungszwecken, ehe es mit der
Volljährigkeit durch ein für die Straße zugelassenes Fahrzeug abgelöst wurde.
Zum Basteln kommt er heute nicht mehr. Seine Freizeit ist knapper geworden.
Früher reichte sie, um für einen Marathon zu trainieren. Heute zwackt er immer
noch genug ab für einen morgendlichen Dauerlauf oder besucht das Fitnesscenter,
das auf seine Initiative hin für die BMW Motorsport-Mitarbeiter eingerichtet
wurde.
Lebenslauf.
Prof. Dr.-Ing. Mario Theissen.
Geboren: |
17. August 1952 in Monschau in der Eifel
(DEU) |
Staatsangehörigkeit: |
Deutscher |
Familienstand: |
Verheiratet mit Ulrike, einen Sohn und zwei
Töchter |
Wohnort: |
München (DEU) |
Hobbys: |
Sport, vor allem Laufen, Rad und Ski fahren |
1971–1977 |
Maschinenbau-Studium an der
Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen, Abschluss als
Diplom-Ingenieur.
Juni 1977 Erste BMW Anstellung in der
Motorenberechnung. |
1989 |
Promotion an der Ruhr-Universität in Bochum. |
1991 |
Leiter Produktkonzepte der BMW AG. |
1992 |
Leiter Vorentwicklung Antrieb bei BMW. |
1994 |
Geschäftsführer der BMW Technik GmbH. |
1998 |
Leiter der Technik GmbH und verantwortlich
für den Aufbau des BMW Technology Office
in Palo Alto, Kalifornien (USA). |
1. April 1999 |
Ernennung zum BMW Motorsport Direktor an der
Seite von Amtskollege Gerhard Berger.
Seit Oktober 2003 Nach Bergers Weggang alleiniger
BMW Motorsport Direktor. |
Juli 2005 |
Bestellung zum Honorarprofessor für
Innovative Fahrzeugentwicklung am Fachbereich Maschinenbau/
Verfahrenstechnik an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden.
Seit 1. Januar 2006 Als BMW Motorsport Direktor auch verantwortlich für das
BMW Sauber F1 Team. |
Quelle: BMW Presse-Information vom
16.01.2007
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