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Zitat von flummi100
-Was passiert beim Motorausmachen während der Fahrt?
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Der Motor geht aus, naja, relativ... (mehr dazu weiter unten) .
ggf. setzt die Lenkradsperre ein.
Das Abblendlicht (falls es an war) geht aus.
Die Blinker geht nicht mehr (je nach Schlüsselstellung).
Das ABS geht möglicherweise nicht mehr.
Die Instrumente gehen aus.
Und je nach Schlüsselstellung/Baujahr/Ausstattung geht die Innenbeleuchtung an.
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Zitat von flummi100
Wenn ich bei der Automatik in D oder einem manuellen Gang einfach die Zündung ausschalte, gibt es dann noch eine Kraftrückwirkung auf den Motor?
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Wenn Du schnell genug fährst und die Wandlerüberbrückungskupplung (WÜK) geschlossen war bleibt diese geschlossen (bis fast zum Stillstand des Wagens). Dadurch, dass die WÜK geschlossen bleibt läuft der Motor im Schiebebetrieb weiter (ohne Zündung, ohne Benzin). Anschließendes "Zündung einschalten" bedeutet, dass der Motor wieder Benzin und Zündung bekommt und er läuft (zuerst etwas unrund, weil noch im Schiebebetrieb und trotzdem Benzin eingespritzt wird und dann nach dem erstmaligen "gasgeben" wieder ganz normal).
Die Bremskraftunterstützung fällt nur dann aus, wenn der Motor zum Stillstand kommt, falls das Rückschlagventil des Unterdruck-Speichers defekt ist (ansonsten kannst Du noch 2 bis 20mal mit Bremskraftunterstützung bremsen).
Die Servolenkung fällt nur dann schlagartig aus, falls der Motor zum Stillstand kommt (Druckspeicher hierfür ist mir nicht bekannt).
Klartext: Im Schiebebetrieb fällt weder die Servo-Lenkung noch BKV aus.
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Zitat von flummi100
Oder fliegt mir wegen der Elektronikspielereien der Rest vom Auto auch um die Ohren?
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NEIN
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Zitat von flummi100
Ist N besser?
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Beides ist für das Getriebe ein nicht-normaler-Zustand und wird von erfahrenen Automatik-Spezialisten grundsätzlich abgelehnt. Einem gesunden Getriebe schadet es nur wenig, einem uralten, kränkelnden schadet es deutlich, bringt es aber beim ersten mal nicht zum tod.
"Nur" auf "N" stellen ist etwas besser als "Zündung aus", weil hier die Elektrik noch wach ist und alle Helferlein weiterhin funktionieren.
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Zitat von flummi100
Wird bei ausgeschalteter Zündung die Fahrstufenänderung überhaupt noch erkannt?
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Im Schiebebetrieb bleibt alles so wie es war.
Wenn die Zündung wieder eingeschaltet wird kann es, dass das Getriebsteuergerät versucht in dem Gang zu bleiben, in dem Du gerade bist oder in den 3.Gang geht oder in den 2. oder 1.Gang. Aber niemals "total falsch", also bei z.B. 120km/h wird es nicht in den 1.Gang gehen. Dieser Gangwechsel kann einen deutlichen (unkomfortablen) Ruck verursachen.
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Zitat von flummi100
Die Probleme mit ABS, Servo und Bremse sind mir bewußt, sind aber gegenüber einer Motorzerstörung hinnehmbar (jedenfalls, wenn man deshalb nicht voraussehbar das Fahrzeug an die Wand fährt).
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Im absoluten Notfall (z.B.: Wenn das Gaspedal hängt und Du nicht in "N" schalten kannst
Mach die Zündung aus.
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Zitat von flummi100
Zündung aus ist auch auf bestimmten Schneematschsorten bei Mitte-90er-Jahre-Opeln (aber auch Gölfen aus der Zeit) die einzige Möglichkeit, das Auto zum Stehen zu bringen, da das ABS einfach ungebremst weiterrollt.
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Naja, nicht ganz korrekt. ... spätestens mit der Handbremse/Feststellbremse bringst Du den Karren bei Schnee recht flott zum stehen. .. musste ich schon selbst ausprobieren im E32. Dessen ABS regelte bei Schnee so gut, dass es die Bremse vollständig öffnete und daraus entstand am mit Schrittgeschwindigkeit heruntergefahrenen Berg eine Geschwindigkeit, die kritisch war.
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Zitat von flummi100
BMW wird zwar eine Stufe teurer von Bosch gekauft haben, aber die Problematik Bremskeil bleibt. D.h. auch da möchte ich mir vorbehalten, anstatt an der Ampel dem Vordermann ungebremst mit 20 ins Heck zu rauschen, Zündung aus und nach 5 m zu stehen.
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HANDBREMSE bzw. Feststellbremse. ... und ganz nebenher: das ABS des E38 ist deutlich beser als das der "90er-Jahre-Autos". Bei kritischen Temperaturen regelt das ABS teils nur so begrenzt, dass man auf Schnee noch recht gut zum stehen kommt. Schneller ginge es tatsächlich mit einer Blockade-Bremse, jedoch nicht extrem schneller.
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Zitat von flummi100
-Ist N wirklich dasselbe wie "Auskuppeln"?
Bei Aquaplaning in N gehen oder einfach vom Gas?
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"N" ist tatsächlich ein "auskuppeln".
Bei Aquaplaning gehst Du instinktiv vom Gas und wirst erst nach einer Schreck-Sekunde auf "N" schalten.
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-Motorbremse
Soweit ich spüre, hat die Automatik beim Gaswegnehmen eine "Motorbremse", jedenfalls die Wirkung davon. In der Anleitung wird ja auch das Runterschalten bei Talfahrten empfohlen. Wirkt das tatsächlich unterschiedlich pro Gang? Ist das bei N weg? D.h. bei Aquaplaning, Reifenplatzer und anderen Sachen, wo ich keine Heckschleuder möchte, erst auf N und dann vom Gas?
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Die Motorbremse wirkt: Fahrprofilabhängig (bei adaptiver Getriebesteuerung) / Schalterabhängig
UND Geschwindigkeitsabhängig
UND Situationsabhängig.
Sie wirkt bei hoher Geschwindigkeit (über ca.55km/h) und langen Berg-Abfahrten (ohne Gas, Bremse wird getreten, ggf. sogar mehrfach; manchmal kann man das Zurückschalten mit WÜK-Einsatz sogar gezielt herstellen, indem man bergab kurz auf die Bremse geht (muss keine kräftige Bremsung sein) und dann los läßt (das Gaspedal NICHT berühren) und dann erneut bremst).
Sobald Du das Gaspedal berührst wird die WÜK und der "Schiebebetrieb-Modus" ausgeschaltet.
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-Drehmomentwandler, Überbrückung
Mir scheint, daß das Getriebe im Stadtverkehr unter 60 km/h viel zu oft im Öl rührt. Drehzahl und Verbrauch gehen synchron hoch, während die Geschwindigkeit gleich bleibt. Ziemlich egal, ob viel (da würde ichs erwarten) oder sehr wenig Gas. Auch bei ein paar Versuchen mit manueller Gangwahl habe ich keinen großen Unterschied entdecken können. Bei 120 bleibt er dagegen auch bei starkem Gasgeben überbrückt, bis er dann irgendwann auch ohne Kickdown runterschaltet. Bei manuell 5. Gang entfällt auch das und er bleibt überbrückt. Ist dieses Geheule normal? Eigentlich könnte der Motor ja von 0-100 im 2. Gang fahren, da brauchts doch kein Auskuppeln. Macht man beim Schalter doch auch nicht. Der Vorbesitzer ist praktisch nur Langstrecke gefahren, ich erwäge daher auch mal einen Getriebereset. Aber das adaptive Gedöns scheint mir doch eher für die Gangwahl als fürs Rühren zuständig?
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In der Stadt fährst Du immer im "Wandler". Das ist Komfort und Luxus (und schont den Antriebsstrang vor "Schlägen" beim Gangwechsel).
Ist leider so und unveränderlich.
Bei "träger" Fahrweise und adaptiver Getriebesteuerung passt sich das Getrieb binnen ca. 5 Minuten an Deine Fahrweise an und schaltet früher hoch, bis bei ca. 55km/h die WÜK kommt. Diese Öffnet aber schon bei leichtem Gas-Geben. .. je schneller Du fährst UND je zarter (Tiefe des Gaspedals UND Geschwindigkeit bis zu diese Tiefe; also ob Du das Gas auf die Stellung z.B. "15%" bringst in 1 Sekunde oder ganz langsam in 10 Sekunden) du aufs Gas gehst um so seltener öffnet die WÜK, bis sie bei ca. 120km/h nur noch zum Gangwechseln aufgeht.
Bei flotter Fahrweise schaltet das Getriebe nicht so früh hoch mit der Folge, dass Du viel seltener die WÜK zu spüren bekommst.
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Zitat von flummi100
-Wie sicher blockiert P die Räder?
Braucht man die Parkbremse?
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Obwohl der Stift, der "P" herstellt nicht gerade dick ist ist in der Stellung "P" ein Weiterrollen / abschleppen o.ä. so gut wie absolut ausgeschlossen. "P" ist sicher. ABER damit die Feststellbremse nicht "einrostet" sollte man sie durchaus auch mal benutzen (und ggf. alle 4 Monate auf den letzten hunderten Metern der normalen fahrt mal "freibremsen". DANN nach dem freibremsen allerdingst NICHT zum parken benutzen.
Parken:
Am steilen Berg: "P" und Feststellbremse maximal tief treten. ggf. die Vorderräder so einschlagen, dass der Wagen nur kurz rollen könnte.
Bei leichtem Hang: "P" reicht, Feststellbremse ist empfohlen, muss aber nicht bis zum Anschlag reingehauen werden.
In der Ebene: "P" reicht.
Bei längerem Abstellen: nur "P". Dann aber auch nicht am Hang abstellen, sondern eben.