Ich hatte für zwei Tage Gelegenheit den S 500 L Probe zu fahren.
Das Außendesign gefiel mir auf Anhieb ganz gut, besonders angenehm
überrascht war ich von der gediegenen Innenausstattung.
Sehr viel Leder und ein wirklich luxuriöses Ambiente!
Leider empfang ich die Multikontursitze als subjektiv
im Schulterbereich zu kurz und konnte sie auch für
meine Körpergröße (194) nicht recht bequem einstellen.
Die Bequemlichkeit des E65-Komfortsitzes erreichen sie nicht.
Und so stieg ich aus dem Mercedes S auch mit Rückenschmerzen
aus.
Die Fahrdynamik des Gefährts hat mich umgehauen,
da dürfte so einigen Stammkunden der Marke glatt
der Hut vom Kopf fallen.
Auch der Fahrkomfort ist dank aktivem Fahrwerk sehr gut,
allerdings wird der Wagen bei hohem Autobahntempo
im Fahrwerk hart und gibt die Unebenheiten deutlicher
weiter. Da könnte noch etwas Feinschliff kommen.
Die Bedienung mittels dem neuen Comand-System mit zentralem
Drehknopf ist auch intuitiv, so dass jeder, der mit der Computernutzung
erfahren ist, damit zurecht kommen dürfte. Allerdings erscheint mir die
Menüführung im E65 einleuchtender und bedurfte bei mir damals spontan
weniger Ausprobieren.
Sehr angenehm finde ich die lederne Handauflage über dem Controller,
auch andere ergonomische Kleinigkeiten weisen darauf hin, dass sich hier
Leute Gedanken gemacht haben. In Reichweite der Finger liegen Knöpfe u.a.
für Laustärkeregelung und Tonabschaltung
Das Mittelmonitor ist bezüglich Farbqualitiät und Auflösung ein wirklicher
Genuss. Der Monitor lässt sich zur Beifahrerseite mit einem Motor verstellen, so dass der Mitfahrer dann besser sehen kann.
Die Navigation beeindruckt durch extrem schnelle Routenberechnung, sie erfolgt jetzt von einer Festplatte, wo die Software aufgespielt wird.
Was ich als sehr störend empfand, war der doch erhebliche Benzinverbrauch.
Man konnte buchstäblich zuschauen, wie die Tankanzeige nach unten ging.
Nun ja, wer knapp 120 000 Euronen für so ein Fahrzeug ausgibt, interessiert sich vielleicht nicht für den Verbrauch (gemaß der alten Weisheit, dass man sich ja auch nicht eine teure Villa kauft und den Swimmingpool nur halbvoll macht). 388 Pferdchen wollen eben gefüttert sein.
Das Nachtsichtgerät ist gewöhnungsbedürftig und hat mich nicht endgültig überzeugt, da das Xenon-Licht so gut ist, dass man damit ausreichend sehen dürfte.
Die Distronic, die mittels Radar den Abstand und die Geschwindigkeit regelt, ist sicher ein angenehmes Extra, was speziell bei dichtem Verkehr hilft, aber ich habe sie selten eingeschaltet, da ich gerne selber fahre.
Mein Fazit: Wenn ich mir jetzt einen Neuwagen gönnen würde, wäre die Wahl eindeutig der S-Mercedes! Nun können wir gespannt sein, wie BMW in zwei Jahren nachzieht!
Gruß aus der Bundeszentrale
Tom
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