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Alt 17.01.2024, 15:57   #1
JRAV
Auf Samtpfoten
 
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Registriert seit: 14.07.2002
Ort: Lehrte
Fahrzeug: 2021 Tesla M3 LR, 2003 Porsche 986 S
Beitrag Fahrbericht BMW i7 M70

Eine Schönheit ist er nicht. Soll er auch gar nicht sein. Der letzte wirklich „schöne“ 7er lief vor über 20 Jahren vom Band. Seitdem ist der 7er mehr als Statement zu betrachten, als Demonstration von überragender Technologie und automobiler Übermacht. Der G70 ist Blech gewordener Brutalismus, eine Trutzburg auf Rädern.

Vielleicht sollten wir uns von dem Gedanken verabschieden, der 7er sei eine elegante Sportlimousine.

Betrachten wir ihn lieber als das, was er ist: ein Rolls-Royce. Und wenn wir ihn so betrachten, ergibt die Form plötzlich einen Sinn. Das Auto ist hochherrschaftlich. Die Motorhaube ist unendlich lang - aus Perspektive eines pragmatischen E-Auto-Fahrers so sinnfrei wie der gigantische Kühlergrill.

Aber der i7 ist kein Auto für Pragmatiker. Er ist eine opulente klassische Limousine. Die muss nicht praktisch sein, aber die Proportionen müssen stimmen. Und das tun sie. Lange Haube, kurzes Heck, wohlproportionierte Überhänge. Vorder- und Hintertür sind genauso groß. Von schräg hinten ergibt auch das aus mancher Perspektive zu hoch scheinende Heck einen Sinn. Nur die A-Säule - sorry, geht gar nicht.

Aus manchen Perspektiven wird der G70 schön und stimmig, dann wieder scheint keine Linie zur anderen zu passen.

Die Türgriffe. Ich habe noch bei keinem Auto Türgriffe gesehen, die eine solche Ernsthaftigkeit ausstrahlen. Türgriffe werden oft unterschätzt, aber sie tragen ganz wesentlich zum Auftritt und Charakter eines Fahrzeugs bei. Beim i7 sind sie unbeweglich, man fasst nur einen Schalter und die Tür geht auf. Ich finde die Lösung viel angenehmer als die billig wirkenden Klapptürgriffe beim G60 oder den ausfahrbaren Klapperatismus teurer Mercedes-Modelle.

Interieur

Solide wie eine Burg. Steigen wir ein in einen eleganten Salon und lassen uns auf die bequemsten Sitze fallen, die ich je in einem Auto erlebt habe. Wenn man die karge Mönchszelle eines Teslas gewohnt ist, wird man von der Üppigkeit des Interieurs geradezu überwältigt. Das Armaturenbrett ist mit Leder bezogen, das Lenkrad, natürlich, aber nicht nur der Lenkradkranz, sondern auch der Pralltopf. Egal, wo man hinschaut, egal, was man anfasst: alles wirkt hochwertig, es gibt keine Ecke, in der profanes Hartplastik lauert.

Wer Luxus liebt, ist hier genau richtig.

Die Türen lassen sich elektrisch auf und zumachen. Die Funktionsweise ist irritierend. Von außen geht die Tür nur automatisch auf, wenn man nicht direkt davor steht. Und innen gibt es einen Knopf zum aufmachen und einen anderen zum schließen der Tür. Ganz unpraktisch ist die Funktion aber nicht, denn wenn die Tür weit auf ist, ist sie vom Sitz aus kaum zu erreichen. Man kann sich also durchaus daran gewöhnen.

Gut versteckt sind die Luftauslässe, dafür gibt es ein beleuchtetes Kristallband, das sich über die gesamte Breite des Innenraums zieht. Einzig der „Klavierlack“ auf der Mittelkonsole wirkt etwas billig. Auch von den Kristallglasapplikationen weiß ich nicht recht, was ich halten soll, wobei der durchsichtige iDrive-Controller schon fasziniert, weil nicht ersichtlich ist, wie er eigentlich befestigt ist.

Völlig idiotisch ist die Sitzeinstellung. Hierfür gibt es zwei Swarowski-Taster in der Tür. Damit lassen sich aber nur die Basiseinstellungen vornehmen, also vor/zurück, hoch/runter und die Neigung der Lehne. Für alles andere muss man sich durch ein Menü wühlen. Und hier kann man es wirklich nicht auf die Vielzahl der Funktionen schieben. Der Sitz hat die gleichen Einstellungsmöglichkeiten wie mein G30, nur gab es für jede Verstellmöglichkeit ein Bedienelement am Sitz.

Spontan den Winkel des oberen Lehnendrittels justieren geht während der Fahrt also eher nicht.
Insgesamt ein noch größerer Fail als die Bedienung im Tesla. Umso mehr erstaunt es, dass es physische Tasten für die Einstellung der Lenksäule gibt.

Fond

Auf den hinteren Plätzen ist die Opulenz keineswegs am Ende. Es gibt Platz in Hülle und Fülle, wie ich es zuletzt ein einem 1995er Lincoln TownCar leben durfte. An den Türen gibt es keine Schalter, sondern jeweils ein kleiner Touchscreen, mit dem sich alle Funktionen wie zum Beispiel die (serienmäßigen) elektrischen Rollos von Heckscheibe und Seitenfenster steuern lassen.

Etwa 11.000€ Aufpreis kosten das Executive Lounge Paket. Man könnte es mit der Highline-Ausstattung vom E38 vergleichen. Damals gab es eine elektrische Sitzverstellung, eine Multifunktionsarmlehne mit Zweittelefon, Schminkspiegel und Klapptischchen. Als Individual-Ausstattung gab sogar einen kleinen Fernseher mit VHS-Videospieler.

Von all dem sind wir in einem gut ausgestatteten G70 Lichtjahre entfernt. Der Fond ist großes Kino - im wahrsten Sinne des Wortes! Ein Klick - mein Sitz fährt in eine bequeme Liegeposition. Ein weiterer Klick - die Rollos verdunkeln sich, um vom Dach fährt ein gigantischer 31’ Flachbildschirm herunter. Das ist einfach Wahnsinn! Ein rollendes Kino, Vorhänge, jede Menge Platz…das perfekte Auto für ein Date! Fehlen nur die gekühlten Sektkelche, aber irgendein Zugeständnis muss man ja der Firma Rolls-Royce machen.

Nur schade, dass der bequeme Sitz nicht in der Mitte ist…und auch schade, dass der Monitor kein AirPlay beherrscht. Man braucht entweder eine eSim oder ein HDMI Kabel, dessen Stecker wenig elegant an die Rückseite des Displays gesteckt wird. Wenn schon Kabel, dann hätte man den Anschluß doch wenigstens in die Mittelarmlehne verfrachten können - nebst einem Connector für USB-C Video. Noch eleganter wäre es, wenn man einen Film direkt von einem iPhone oder iPad auf den Monitor streamen könnte. Amazon Fire TV ist nun wirklich nicht die erste Wahl, Apple oder wenigstens Android wäre deutlich besser.

Auch die Sitzeinstellung im Fond ist eine Katastrophe: diese geschieht allein über die Displays in den Türen. Die einzelnen Punkte sind schwer zu fassen, und man muss quasi immer in ein Untermenü, um eine Einstellung vorzunehmen. In manchen Positionen lässt sich das Display auch nur schwer erreichen.

Trotzdem: im Fond des i7 lässt es sich sehr angenehm aushalten. Ich verbringe mit meinem 6-jährigen Sohn eine ganze Stunde damit, auf dem Rücksitz Star Wars im Kinoformat zu schauen, nebst brachialem Sound. Angeschlossen haben wir ein MacBook per HDMI-Kabel, das munter durch den Innenraum baumelt. Dank der Rollos sind wir zudem so gut abgeschottet, dass niemand von außen etwas bemerkt.

Fahren

Aber wir wollten ja nicht nur fernsehen, sondern fahren. Also zurück auf den Fahrersitz.

Im Vergleich zum Tesla 3 ist der i7 riesig. Das Armaturenbrett baut sehr hoch, und die Übersicht nach vorne ist nicht besonders gut. Auch die Abstände zu den Seiten lassen sich schlecht abschätzen, obwohl die Fensterflächen an den Seiten recht groß sind. Die Außenspiegel sind dafür zu klein, und ich vermisse die Kameras von Tesla, die den toten Winkel anzeigen. Unverständlich ist mir auch, warum die Seitenscheiben trotz der Rollos auch noch dunkel getönt sind.

Überraschend gut ist die Sicht nach hinten.

Die Lenkung ist extrem leichtgängig und erinnert an die vom Fiat 500 im City-Modus.

Es geht auf die Autobahn. Leistung hat der i7 M70 ohne Ende. Und man merkt die Geschwindigkeit nicht. 200 fühlen sich an wie 100 im Tesla, man könnte die Windgeräusche an den Außenspiegel ab 220 km/h bemängeln, aber…egal. Der Antrieb ist eine Wucht! Kein Wunder, bei rund 650PS und 1000NM Drehmoment.

Es gibt einen Sportmodus, der folgendes bewirkt: Es geht ein Ruck durchs Auto, die Sitze packen einen an den Hüften und ein irrer Sound erklingt, der den Wunsch nach einem Zwölfzylinder gar nicht erst aufkommen lässt. Drückt man zusätzlich die Boost-Wippe am Lenkrad geht das Ding wie ein Höllenhund nach vorne. Ja, von 0-100 ist er nicht schneller als ein Tesla 3 Performance - aber da, wo dem Tesla die Luft ausgeht, drückt der BMW immer weiter vehement nach vorne und wirkt erst über 220 km/h etwas weniger enthusiastisch, geht aber immer noch nachdrücklich bei kapp 260 km/h in den Begrenzer.

Das Überholprestige dieses „Move over poor people“-Cars ist sehr gut. Bereitwillig räumen die Autos vor uns die Bahn, man kommt sich vor wie Moses, der das Meer spaltet. Ähnliches kenne ich nur vom Jaguar XK8, der aber noch lange nicht die Leistung dieses BMWs hatte. Der Effekt des beleuchteten Grills dürfte sich aber bald verlieren, denn im Mini gibt es dieselbe Ausstattung.

Man fährt im G70 maximal entkoppelt. Das Fahrwerk zählt zu dem Besten, was es gibt. Man bekommt vom Zustand der Fahrbahn am Rande etwas mit, wird aber von dem Unbill deutscher Straßen recht effektiv ferngehalten. Ein Fahrerauto ist der 7er aber trotzdem nicht. Er geht zwar sehr gut und mit einem Affenzahn durch die Kurven, aber ich fühle mich trotzdem nicht wie jemand, der das Fahrzeug im Griff hat, sondern mehr als mein eigener Passagier.

Für enge Landstraßen ist das Auto definitiv zu groß.

Verbrauch

So lässt sichs bequem durch die Republik rasen - bis man einen Blick auf den Verbrauch wirft, der bei erschreckenden 45kWh auf 100km liegt. Ich erinnere mich an die Worte der freundlichen und sehr kompetenten jungen Dame von BMW. Sie hatte mich gleich zu Anfang auf die trotz der vollen Batterie erschreckend geringen angezeigten Reichweite von 230km aufmerksam gemacht.

Dies sei dem realen Verbrauch geschuldet. Ein Vorführer-i7 M70 werde halt eher brachial bewegt.

Das mag sein.

Aber auch bei gemäßigter Fahrt kommen wir kaum auf unter 30kWh - bei 0°C Außentemperatur. Damit sollte man mit dem 105kW Akku rund 300km weit kommen, bevor man es sich wieder im Kinosessel an der Ladesäule bequem machen darf.

Die App führt Statistik: ich habe einen 20% höheren Verbrauch als die „Community“ der i7 Fahrer, es waren im Schnitt 36,7lWh auf 100km.

Bei meiner brachialen Tour über Hildesheim und Salzgitter lagen wir bei 42kW/h. Bei einer gemütlichen 15 Minuten Fahrt mit den Großeltern waren es 25,6 kW/h - so würde ich das Auto aber eher nicht bewegen. Auf meinem Rückweg nach Hause über die auf 130 km/h limitierte A2 waren es 29,5 kW/h, die beiden Kurzstrecken zur Schule meines Sohnes benötigten 36kW/h.

Die Testverbräuche der Autozeitschriften von 33kW/h erscheinen mir realistisch.

Insgesamt liegen wir bei rund 50% mehr Verbrauch im Vergleich zum sehr effizienten Tesla 3 LR. Dank einem knapp 50% größeren Akku ergibt sich eine ähnliche Reichweite.

Das Laden ist eher umständlich und wird dem luxuriösen Anspruch nicht gerecht: die Klappe öffnet und schließt nicht elektrisch, die Chargeports selbst sind noch einmal mit zwei Abdeckungen abgedeckt. Das ist bei Tesla deutlich besser gelöst.

Bei 59% Akkustand lädt er immerhin noch mit flotten 160kW, das ist nicht schlecht. Aber die angegebenen 35 Minuten von 20% auf 80% sind höchstens unteres Mittelfeld und wird dem hohen Anspruch nicht gerecht. Ein Porsche Taycan braucht nur 22 Minuten.

Für jemanden, der viel reist, ist ein BMW 740d oder 750e die eindeutig bessere Wahl.

Fahrassistenz

Die Fahrassistenzfunktionen sind deutlich besser als bei Tesla. An die Bedienung muss man sich gewöhnen, aber Abstandhalten und Spurwechsel funktionieren ohne Probleme und ohne lästige Geräusche. Noch besser sind die Parkfunktionen: die Einfahrt zum Haus meiner Eltern ist recht verwinkelt. Kaum dort angekommen, überlege ich, wie zur Hölle ich mit dem Riesending wieder rauskommen soll. Das ist aber kein Problem: per Knopfdruck fährt das Auto von selbst wieder aus der Einfahrt heraus - besser gehts nicht!

Auch die Funktion zum automatischen Einparken funktioniert deutlich besser als früher im G30. Das Auto zeigt mögliche Parkplätze im Display an. Dann klickt man auf den Parkplatz, und er rangiert sicher von selbst auf die richtige Position.

Infotainment

Die GUI ist bei BMW gar nicht mal so schlecht. Alles funktioniert schnell und ohne Verzögerung, viele Funktionen sind allerdings in einem unübersichtlichen Haufen von Apps ausgelagert. Ob man nicht benötigte Apps entfernen kann? Zu Spotify gibt es eine direkte Verbindung - und hier bin ich ehrlich verblüfft: Wenn ich in meinem Tesla mit seiner viel gelobten Oberfläche auf Spotify einen Song auswähle, dauert jeder Klick mehrere Sekunden. Beim BMW geht das so einfach und schnell, wie ich es von meinem iPhone gewohnt bin.

Auch die Spracheingabe funktioniert bei BMW deutlich besser als bei Tesla. Es müssen keine Kommandos auswendig gelernt werden, es funktioniert einfach. Sitzheizung ausschalten, Fenster schließen, Rollos öffnen, Navigationsziel eingeben. Genauso die Routenplanung: Zieleingabe per Sprache oder Bildschirmtastatur. Zwischenziele sind kein Problem, ich kann für die Ladeplanung den gewünschten SOC angeben und bekomme mehrere Routen zur Auswahl.

Zielgruppe

Ein bisschen frage ich mich, wer wohl die Zielgruppe für den i7 sein mag. Den älteren graumelierten Herren im Anzug kann ich mir in dem Auto eher nicht vorstellen, dafür ist die Optik einfach zu brutal. Das Outfit eines Rappers passt eher dazu, oder wenigstens Turnschuhe und Kapuzenpulli. Wer lieber Lamborghini als Ferrari mag, dem wird auch der G70 gefallen. Das Auto ist mehr was für den hippen Silicon-Valley Software Unternehmer als für den klassischen Manager.

Ich zeige das Auto meinem Nachbarn, dessen Audi A4 daneben wie einem Kleinwagen ausschaut. Das Äußere findet er gar nicht so schlecht, vom Kinosaal im Fond ist er begeistert. Meine Mutter findet den Wagen wunderschön und elegant, meint Vater hält ihn für pottenhäßlich. Eine Freundin von mir sind begeistert. Meine Frau hingegen mag das Design nicht, ist aber vom Interieur sehr angetan. Und für meinen Sohn ist die Kiste einfach großes Kino!

Pro
* Toller Innenraum mit viel Platz und schönen Materialien
* Geniale Beschleunigung
* Super-komfortables Fahrwerk
* Gut funktionierende Fahrassistenz, auf der Autobahn wie beim Parken
* Party-piece „Kinosaal auf Rädern“
* Gut funktionierendes OS

Contra
* Brutale Optik
* Verdammt groß
* Hoher Stromverbrauch
* Lausige Bedienung der Sitzeinstellung
* Amazon FireTV und ungünstig gelegene Anschlüsse trüben den Spaß am Autokino


Preise und Leasing

Im Leasing ist der G70 als Basisversion einem Tesla 3 aktuell viel näher als einem Tesla S. Wenn man mit der Chrom-Optik und einer Vmax von kleinwagenverdächtigen 205 km/h leben kann, braucht man wirklich nur das Innovationspaket für die Fahrassistenz als einziges Extra.

Ich persönlich würde für die Optik das M-Sportpaket und das Individual-Leder hinzufügen.

Die Swarowski-Leuchten braucht man nicht, die Fondausstattung samt Monitor ist ein tolles Party-Feature, welches man im Alltag aber eher selten nutzen dürfte. Ok, mein Sohn würde es lieben, aber das geht mit Travel-Paket und einem iPad einfacher und bequemer. Andererseits ist diese Ausstattung etwas, was es in dieser Form wirklich nur im 7er gibt.

Die knapp 6.000€ teure Bowers und Wilkens Anlage braucht es nicht wirklich, man wird zwar auf den Sitzen durchgerüttelt, aber nach 10 Minuten reichts einem, und die Serienanlage ist ebenfalls sehr ordentlich.

Die Automatiktüren haben ihre Berechtigung, weil die Türen weit aufschwingen und von Innen kaum zu erreichen sind. Von der Bedienung her sind sie aber noch nicht das Gelbe vom Ei, allein schon, weil es mehrere Knöpfe zum Öffnen und Schließen der Tür gibt. Ich fürchte zudem, dass der Elektrik das häufige manuelle Öffnen und Schließen nicht gut tut.

Mein Vorführwagen hat einen Listenpreis von absurd hohen 219.760,- €. Für dieses Geld könnte man sich auch beim Ferrari-Händler nebenan ein schönes Fahrzeug aussuchen, was für den an einem guten Werterhalt orientierten Barzahler definitiv die sinnvollere Option ist, z.B. einen neuen Ferrari Roma.

Die Kurse für Jahreswagen zeigen, dass die Listenpreise alles andere als realistisch sind und am Markt auch nicht bezahlt werden. Das aktuelle Angebot von 829€ zzgl. Mwst. für den i7 50 bei 36/10/0 geht aber in die richtige Richtung.

Fazit

Insgesamt lässt mich der G70 ein wenig ratlos zurück: Mir gefällt das Ambiente, der Komfort, die Qualität und die Leistung. Die irrsinnige Innenausstattung erzeugt einen “Haben Will“-Effekt. Die gewaltigen Ausmaße, die mangelnde Übersicht, der hohe Verbrauch und die Frage der sozialen Verträglichkeit jedoch sind ein Problem.

Bei Tesla ist nur der Beschleunigungsmodus „Insane“. An diesem 7er ist alles völlig irre: Die Größe, das Design, die Ausstattung, die Motorleistung, der Preis.

Bei Alltagsfahrten in der Stadt zwischen Schule und Supermarkt macht das Auto nicht besonders viel Spaß. Für einen Langstrecken-Autobahnbomber ist die Reichweite zu klein. Bei einem sehr günstigen Dienstwagen-Leasing käme ich schon in Versuchung, allerdings will der absurd hohe Listenpreis als geldwerter Vorteil versteuert werden.

Ich hätte gerne ein Auto, welches die gleiche Leistung und den gleichen Luxus bietet, aber in einem schnittigeren und kompakteren Format. Gleichzeitig darf es gerne mehr ein Fahrer-Auto sein. Vielleicht sollte BMW sich einmal bei Lucid ansehen, wie man ein vernünftiges Packaging macht.
__________________
Liebe Grüße,

Johannes

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Alt 17.01.2024, 16:30   #2
esau
kilometer fressendes
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Registriert seit: 06.03.2004
Ort: NRW
Fahrzeug: i4 M50 Bj 2023
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schöner Bericht. Der Vergleich zum Tesla 3 ist natülich in jeder Hinsicht wie Äpfel mit Birnen vergleichen.

Aber im Ergebnis eher ein Auto für jemanden, der sich fahren läßt, und wenn man drin sitzt, sieht man nicht wie polarisierend die Optik ist.

Reichweite für so ein Auto unterirdisch.

Das kompaktere knackige Fahrverhalten, das Du anmahnst hast Du z.B. im i4 M50. Der hängt besser am Gas als ein V12. Zumindestens bis 180.
Aber auch der ist in keiner Weise mit einem 7-er zu vergleichen und die Reichweite ist auch nicht berauschend.

Was waren das für Zeiten, als es fahrerorientierte 7-er mit ca. 5 m Länge und einer sehr guten Motorisierung und Ausstattung gab. Im neuen 5-er, der ja inzwischen die Abmessungen des alten 7-ers erreicht hat, gibt es kein soft-close mehr und der Garagentoröffner wurde wohl auch gestrichen.
esau ist offline   Antwort Mit Zitat antworten
Alt 17.01.2024, 16:49   #3
JRAV
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Zitat:
Zitat von esau Beitrag anzeigen
Im neuen 5-er, der ja inzwischen die Abmessungen des alten 7-ers erreicht hat, gibt es kein soft-close mehr und der Garagentoröffner wurde wohl auch gestrichen.
Dafür gibt es jede Menge Hartplastik und deutlich weniger Platz als im E38

i7 vs Tesla 3 sind natürlich Äpfel mit Birnen, keine Frage. Nach 3 Jahren Tesla ist man dankbar für jede Form von Federung

Der G70 ist vom Fahrgefühl her anders als der Vorgänger. Wegen der Akkus sitzt man viel höher, man kommt sich fast vor wie in einem SUV.
JRAV ist offline   Antwort Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2024, 07:13   #4
psybird
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Registriert seit: 17.02.2021
Ort: Berlin
Fahrzeug: i7 xDrive60 [03/24] (Aventurinrot/Oxidgrau)
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Ganz toller Bericht, vielen Dank!
Ich habe jede Zeile aufmerksam und teilweise mit einem Schmunzeln im Gesicht gelesen. Teilweise sehr schön bildhafte Sprache, ich konnte mir das regelrecht im Kopfkino vorstellen. Danke dafür
psybird ist offline   Antwort Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2024, 12:46   #5
altbert
alszus was annersders…
 
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Ort: Baunatal, Hessisch-Sibirien
Fahrzeug: 728iA E38 Bj. 11/96 mit LPG-Anlage Vialle LPI
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Sehr schön geschrieben, sehr eingängig und lesenswert; der Paul Frère der Neuzeit…
__________________
Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert...
altbert ist offline   Antwort Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2024, 14:49   #6
Hartin
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Registriert seit: 13.05.2023
Ort: Nordhausen
Fahrzeug: BMW iX1
Standard Alternative?

"Ich hätte gerne ein Auto, welches die gleiche Leistung und den gleichen Luxus bietet, aber in einem schnittigeren und kompakteren Format."

Hallo Johannes,schaue Dir doch mal den neuen BMW i5 M60 xDrive an in der Top Ausstattung und besten Motorisierung an,der hat eigentlch alles das was man sich so wünscht?
Hartin ist offline   Antwort Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2024, 15:04   #7
JRAV
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Ort: Lehrte
Fahrzeug: 2021 Tesla M3 LR, 2003 Porsche 986 S
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Zitat:
Zitat von Hartin Beitrag anzeigen
"Ich hätte gerne ein Auto, welches die gleiche Leistung und den gleichen Luxus bietet, aber in einem schnittigeren und kompakteren Format."

Hallo Johannes,schaue Dir doch mal den neuen BMW i5 M60 xDrive an in der Top Ausstattung und besten Motorisierung an,der hat eigentlch alles das was man sich so wünscht?
Ja, das dachte ich auch, und BMW wollte mir auch gerne einen verkaufen. Das Interieur hat mir aber nicht gefallen. Viel Hartplastik, z.B. im unteren Teil der Türverkleidungen. Selbst die Sonnenblenden sind aus billigem Plastik. Das Platzangebot ist kaum besser als im i4, das Cockpit ist furchtbar verwinkelt und verbaut.

Es gibt zwar ein "Individual"-Leder, aber kein Leder-Armaturenbrett, keinen Alcantara Dachhimmel, die Armaturentafelunterseite ist immer schwarzer Kunststoff...das ist keine Verbesserung gegenüber dem Tesla
JRAV ist offline   Antwort Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2024, 15:39   #8
Hartin
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Ich denke in Zukunft wird man noch exklusivere Modelle anbieten,ist auch mein Empfinden für den Preis ist das "gebotene" beim neuen 5er etwas m.E. Mager und deshalb sehe ich mir einen relativ alten 750i an..der ist noch gute alte Wertarbeit mit Alcantara wohin man schaut: Armaturenbrett+Himmel Türverkleidungen usw... alles in hellen Nappaleder wie Neu!
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Geändert von Hartin (20.01.2024 um 08:52 Uhr).
Hartin ist offline   Antwort Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2024, 21:18   #9
JRAV
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Zitat:
Zitat von Hartin Beitrag anzeigen
Ich denke in Zukunft wird man noch exklusivere Modelle anbieten,ist auch mein Empfinden für den Preis ist das "gebotene" beim neuen 5er etwas m.E. Mager udn deshalb sehe ich mir einen reltiv alten 750i an..der ist noch gute alte Wertarbeit mit Alcantara wohin man schaut: Armatruenbrett+Himmel Türverkleidungen usw... alles in hellen Nappaleder wie Neu!
Ja, genau an so etwas habe ich auch meine Freude

Bin deshalb ja lange Jahren den 750i E38 gefahren, wegen des schönen Motors und der schönen Lederausstattung.
JRAV ist offline   Antwort Mit Zitat antworten
Alt 20.01.2024, 08:23   #10
fuzy
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Ort: Waiblingen
Fahrzeug: G11 750xd (06/2019) LCI
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Hallo JRAV,

danke für diesen sehr ausführlichen und lebendigen Bericht.
Ich hoffe die BMW Entwicklunsabteilung liest hier mit und lernt etwas daraus.

Du hast sehr schön beschrieben welche wirklichen Verbesserungen der G70 bietet und welche Haben-Will Eigenschaften das Fahrzeug hat.
Genauso unbarmherzig listet du die No-Goes und die Pain Points, die das Fahrzeug hier schwer verkäuflich machen.

Danke für deinen Test.

Viele Grüße

P.S.: Man sieht den Schwenk zu mehr Rolls Royce im 7er deutlich im G70. Um so weniger verstehe ich wieso das Barfach einfach gestrichen wurde.
fuzy ist offline   Antwort Mit Zitat antworten
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