Ok, Winter hatten wir jetzt nicht wirklich. Ein paar kalte Tage, und eines Morgens gab es sogar richtig pappigen Schnee, der zwei Stunden später wieder weg war.
Um den Tesla im Winter zu testen, mussten wir also einen Ausflug in den Harz machen. Die spannende Frage ist: wie schlägt er sich bei Eis und Schnee?
Nun: er fährt halt. Wie ein Audi Quattro. Auf dem großen Parkplatz bei Torfhaus, auf dem die meisten Autos nur mit Mühe vorrankamen und eine Menschenmenge gespannt auf das Versagen der Elektro-Kutsche warten, fährt das Ding einfach in den Parkplatz und auch wieder raus.
Ebenfalls sehr angenehm: die Standheizung. Mein 530d brauchte fast eine halbe Stunde, um die Scheibe eisfrei zu kriegen, der Tesla schaffts in 5 Minuten
Es gibt aber ein kleines Problem. Und das ist die Reichweite im Winter.
Bei Minusgraden geht sie etwa um die Hälfte zurück, was bedeutet, dass wir zwar problemlos von Lehrte nach Torfhaus und zurück fahren können, aber die 150 km/h Marke eher nicht überschreiten sollten.
Damit kann man leben. Ein größeres Problem ist, dass die Ladezeit beim heimischen Schuko-Stecker auf einmal doppelt so lang ist, weil er den Akku erwärmen muss, um überhaupt laden zu können.
Ich hab zwar eine Tesla-Wallbox herumliegen, aber der Elektriker hat mich nach Erteilung des Auftrags leider geghostet.
Um auf der sicheren Seite zu sein, hatte ich meinen BMW kurz nach Weihnachten noch einmal betankt, um meinen Lütten sicher zur Oma zu bringen. Dank steigender Temperaturen nach zwei Tagen hat sich das Kälte-Problem dann aber wieder erledigt.
Übermorgen gehts nach Bad Oeynhausen, es ist Leasingende, ich muss den BMW wieder abgegeben. Es war ein schönes Auto, mit dem ich gerne gefahren bin.
Zumindest, bevor ich den Tesla hatte. Seit Weihnachten steht die "Scarlett Overkill" fast nur noch herum, der Tank ist noch immer halbvoll. Ab und zu habe ich eine kleine Tour gemacht, um Standschäden vorzubeugen. Der von der Presse hochgelobte Diesel mag effizient sein, aber er ist von der Laufkultur her eine Zumutung. Der 5er mag bequem sein, aber der Tesla macht einfach viel mehr Spaß bei deutlich niedrigeren Kosten.
Und das Ladeproblem? Nun, in Q2 wird ein neuer Supercharger gebaut, und vielleicht finde ich noch einen Elektriker. Zur Not gibt es Nachbarn mit Wallbox, im Viertel gibts inzwischen zwei Tesla, zwei Hyundai Ionic 5 und einen Fiat 500 E.