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Alt 03.05.2009, 16:22   #2
J.J. McClure
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Servus,

also dass mit "dickerem" Öl und Teflonzusätzen alles wieder gut wird ist ein leider weit verbreiteter Irrglaube der auf dem Halbwissen vieler Hobbybastler basiert. Ein mineralisches 15W40 ist nämlich lediglich in kaltem Zustand dicker als z.B. ein vollsynthetisches 0W40. Bei Betriebstemperatur sind die Viskositäten dagegen nahezu identisch und deshalb ist das alles dummes Geschwätz. Mit dickerem Öl klackert der M30 (mit intakter Nockenwelle!) lediglich im kalten Zustand nicht ganz so laut, was aber technisch vollkommen nebensächlich ist. Wenn man allerdings das Ventilspiel einlassseitig auf 0,2mm und auslassseitig auf 0,25 reduziert, bekommt man denselben Effekt, Nockenwelle und Kipphebel werden zudem entlastet und die Ventilöffnungszeiten werden minimal vergrößert. Für Vollgasfahrer ist diese Einstellung wiederum gefährlich, da die Auslassventile so leichter überhitzen und die Ventilsitze verbrennen.

Das 15W40 kannst du aber bedenkenlos drin lassen, denn die Nockenwelle und die entsprechenden Kipphebel suchen den Löffel bereits, den in sie bald abgeben werden. Daran ändert auch kein Slick50 mehr was, denn die dünne Oberflächenhärtung der Lauffläche ist bei eingelaufenen Nocken bereits zerstört und somit frisst sich der Kipphebel in den darunter befindlichen Grauguss. Der ist zwar auch relativ hart und hat auf Grund des hohen Kohlenstoffanteils auch eine Eigenschmierwirkung, hält aber der hohen Flächenpressung, die beim Ventilöffnen entsteht, nicht sehr lange stand. Die Folgen sind auf Grund des deutlich erhöhten Verschleißes ein schnell zunehmendes Ventilspiel in Verbindung mit erhöhter thermischer Belastung was letztendlich zum Kipphebelbruch führt.

Gruß
Schorsch
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