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Stimmung gegen Autos
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10.02.2007, 07:19
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Dr. Kohl
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Stimmung gegen Autos
Es ist schon ärgerlich mit welchen Mitteln Stimmung gegen die Autoindustrie gemacht wird.
Panikmache mit Tausenden Klima-Toten
Die steigenden Temperaturen werden künftig Tausende Deutsche pro Jahr töten und die Wirtschaft empfindlich schwächen - besagt eine Studie, die der WWF in Auftrag gegeben hat. Auf den zweiten Blick erweist sich die Warnung als einseitige Statistik-Spielerei.
Hamburg - Die Pressemitteilung des World Wildlife Funds (WWF) ist in der Wortwahl nicht eben zimperlich. "In Folge des Klimawandels droht in Deutschland bis zum Ende des Jahrhunderts eine deutliche Zunahme der Hitzetoten und Verlust der Arbeitsproduktivität", heißt es auf der Internetseite der Umwelt- und Tierschutzorganisation. Immer mehr Hitzetage würden nicht nur zu einem Verlust von 0,1 bis 0,5 Prozent des Bruttosozialprodukts führen. Eine "tragische" Folge werde auch der Anstieg der Zahl der Hitzetoten sein: In den Jahren 2071 bis 2100 werde es pro Jahr zu 5000 bis 15.000 mehr hitzebedingten Todesfällen kommen - "ohne Anpassungsmaßnahmen", wie der WWF noch kurz hinzufügt.
Milde Winter lassen Zahl der Todesopfer sinken
Der merkwürdige Passus wird noch verstärkt durch die Bemerkung, dass die Temperaturen, die zwischen 2071 und 2100 in Deutschland erwartet werden, in anderen Ländern heute völlig alltäglich sind - ohne dass es dort Jahr für Jahr zu Katastrophen kommt. Auch die Berechnungen des IfW zu den ökonomischen Folgen der Erwärmung - eine Abnahme der Produktivität um bis zu 12 Prozent und einem volkswirtschaftlichen Verlust von zehn Milliarden Euro - basieren auf der Annahme, dass Deutschland sich der größeren Wärme in keiner Weise anpassen wird.
Die IfW-Experten nennen in ihrer Studie noch einen weiteren positiven Effekt, den der WWF in seiner Pressemitteilung komplett unterschlägt: Durch die Klimaerwärmung fallen die Winter milder aus, was zu einem Rückgang der Kälte-Todesopfern führen wird. Das IfW zitiert eine Studie über Großbritannien: Dort werde bis zum Jahr 2080 die Zahl der Todesfälle im Sommer um rund 2700 zunehmen, im Winter aber um 29.000 abnehmen. Prognosen für die USA und Australien kämen dagegen zu anderen Ergebnissen.
In Deutschland aber - und das dürfte der zentrale Punkt der IfW-Untersuchung sein - werde sich unter dem Strich überhaupt nicht viel tun. "Vielmehr besteht die Chance, die negativen Folgen im Sommer soweit möglich zu vermeiden und gleichzeitig von der positiven winterlichen Wirkung zu profitieren, so dass sich insgesamt eine positive Bilanz ergibt", steht in dem Papier. Mit anderen Worten: Die globale Erwärmung dürfte in Deutschland nicht zu mehr, sondern eher zu weniger temperaturbedingten Todesfällen führen.
In Deutschland aber ist ein deutlicher Anstieg der Todesopfer bisher kaum in Sicht - nur der WWF malt ein anderes Bild.
Bei der Umweltorganisation ist man sich keiner Schuld bewusst. "Uns kann sicher niemand Panikmache vorwerfen", sagt WWF-Sprecher Ralph Kampwirth SPIEGEL ONLINE. Man habe die schlimmsten Zahlen aus der IfW-Untersuchung sogar außer Acht gelassen. "Wir hätten auch ein Horrorszenario aufbauen können."
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