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Alt 16.01.2005, 07:09   #89
Dr.Lazarus
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Tja, da gibt es eigentlich nicht mehr zu sagen,
ich kann mich "OS-Hamster" anschliessen, kenne die Gegend recht gut, habe 24 Jahre dort gewohnt.

Ich hatte meinen schwersten Unfall 2000.
Zu der Zeit bin ich auch noch öfters am Wochenende raus, und Sonntag`s morgen zurück.
An so einem "normalen" Sonntagmorgen im September sind wir dann auch wieder zurück, ein guter Freund und ich als Fahrer.

Die Strecke (Münster B51-> Osnabrück) ist um die Zeit relativ leer.
Mein Freund ist recht zügig eingeschlafen neben mir, ich hörte monotone Musik aus dem Radio und bemerkte ca. 10-15Km vor unserem Ziel das mir gelegentlich die Augen zufielen.
Also Fenster auf, Musik mal leise, mal laut, Zigarette an und hauptsache die 5Min. noch durchhalten........

In einer schwachen Linkskurve muss ich eingenickt sein....

...alles woran ich mich erinnern kann ist das mein Freund (der die ganze Zeit schlief!) mich wachrüttelt, in diesem Moment war der Wagen (316) bereits über die Gegenfahrbahn hinaus mit der Fahrerseite auf dem Grünstreifen.

Um den kleinen Baum vor uns nicht zu beschädigen und aus Not lenkte ich also gegen, der Wagen touchierte einen Straßenpfosten der wiederrum den Aussenspiegel abriß.
Als wir wieder auf der Straße waren versuchte ich (bei immernoch 130!) leicht links einzuschlagen um wieder geradeaus fahren zu können. Dabei (oder vorher) verlor die HA völlig die Traktion, der Wagen brach aus und rutschte frontal auf eine Baumgruppe zu, wieder durch Gegenlenken brach das Heck nun in die andere Richtung aus, der Wagen rutschte mit dem heck 2M an den Bäumen vorbei und auf den rechten Seitenstreifen. Dort stand auch genau 1! Baum der sich verdammt schnell meiner Fahrertüre näherte........

Durch anschliessende Rekonstruktion konnten wir sehr genau feststellen das sich der Wagen sehr knapp, (80cm) vor dem letzten Baum mit einem Vorderrad im feuchten Grassboden verkantete , dadurch herumschlug und den Baum verfehlte. Glücklicherweise also rückwärts in den Graben und ein Strassenschild inkl. "Fundament" über 50M !durch! den Boden gerissen, bevor er sich letztendlich auf dem Schild abrollte und nach 1 (2?) Überschlägen rückwärts im Graben lag....

Niemandem ist dabei etwas passiert.....(ausser Gehinrerschütterung)
Dabei waren die Chancen die Bäume usw. zu verfehlen fast null...
Man stelle sich eine Kollision mit Gegenverkehr (Busse um die Zeit) oder einem Baum vor, bei 130 KM/h.....
BTW: Der Beifahrer sagte nachher, er wäre nicht einmal angeschnallt gewesen!

Die "Geschichte" hinterließ eine ca. 300-400 ! Meter lange Schleuderspur.

Dabei möchte ich garnicht wissen was die beiden erlebt haben als sie auf den Baum zugerast sind, in VOLLEM!!! Bewusstsein den Wagen nicht mehr unter Kontrolle halten zu können.
Jeder dem so etwas passiert ist, weiss welch Gefühl es ist mit über einer Tonne Gewicht unterm Hintern unkontrolliert rumzurutschen.
Wie Rodeln im Winter, auf einem 60° Abhang ohne Bremse...


Fahrt vorsichtig und bewusst !
...mehr kann man wohl nicht sagen...

Gute Fahrt

Geändert von Dr.Lazarus (16.01.2005 um 07:15 Uhr).
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