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Alt 01.02.2022, 10:07   #17
GB41
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Fahrzeug: E32 735iA BJ91
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Ich habe jetzt in Nürnberg mehrere M30 und M10 überholen lassen. Dabei natürlich auch die Ölpumpen.

Fakt ist eins: man merkt sehr wohl den Pflegezustand seines Motors an der Pumpe!

Einen M30B35 Motor habe ich mit dokumentierten 60.000km als Teilespender für meinen M30B40 zugekauft. Der Motor war vom Laufverschleiß sehr zwiespältig. Büchsen und Ventilführungen verschlissen, Lager und Nockenwelle Top! Dafür war die Pumpe innerlich komplett fertig, Dreck, Scharten, Oxyd, Wasserkorrosion, schlicht fix&foxi! Lausige 60.000km mit Null Pflege und schlechtem Öl haben den Motor schnell verschlissen. Pumpe nicht mehr revidierbar. Eindeutig ein Ferkel von Vorbesitzer.

Einen M10B18i mit völlig unbekannter Laufleistung, aber deutlich jenseits der 250.000km... Null Problem! Auch wenn das Fahrzeug völlig verrostet war, der Motor hatte immer sein Mineralöl vom Baumarkt bekommen. Innerer Zustand: neuwertig! Motor ist jetzt ein M10B20 mit höchster Ausbaustufe... Pumpe revidiert, läuft perfekt.

Einen M10B20 aus dem 02: Laufleistung 70.000km, Stehzeug, keine Wartung. Pumpe und Lager komplett runter, Büchsen ausgelaufen. Pumpe Schrott durch Dreck und Ablagerungen, Riefen ohne Ende.

Mein eigener M30B35: 185.000km, Kopfdichtungsschaden und defekte Nockenwelle... Ölrohr locker gewesen. Revision letzte Woche. Pflegezustand innerlich wie neu. Pumpe wie neu. Keinerlei Ablagerungen, keinerlei Fremdkörper, keine Asche. Ölwechsel alle 8000km. Motor jetzt Revidiert und im Wiederaufbau.

Mein eigener M20B27 zum Umbau auf M20B27i: 160.000km, Eta wird 27i. Demontage letzte Woche. Pflegezustand innerlich wie neu. Pumpe wie neu. Keinerlei Ablagerungen, keinerlei Fremdkörper, keine Asche. Ölwechsel alle 8000km. Motor jetzt in Vorbereitung zum Wiederaufbau.

Mein eigener M20B20 anno 85 aus dem Unfaller: 756.000km, einfach aus Neugier zerlegt. Lager und Buchsen nicht verschlissen, aber langsam an der Grenze. Dichtungen verschlissen, ölundicht. Abdichten, nochmal fahren. Pumpe intakt.

Alle Pumpen mit Schaden waren vom Vorbesitzer hingerichtet worden, späte Ölwechsel, kaum Filterwechsel, Kurzstrecken mit viel Kondensat.
Das Magnesiumgehäuse mag kein Kondensat, es oxidiert. Die Überdruckventile saßen fest, der Druckregler war ebenfalls schwergängig. Eine Druckregelung geht so einfach nicht. Der Rotor und das Gehäuse sind schrottreif gewesen, Riefen, eingelaufen, durchgezogene Fremdkörper.

Was auch in den Ölkanälen der Blöcke wieder zu finden war: saubere Motoren hatten zwar auch Ablagerungen im Graugußblock und in den Ölkanälen, aber nur weiche "Asche". Drecksdinger dagegen hatten davon mehr als genug drin, zusätzlich auch noch harte Kristalle und sandige Körner.

Es gilt also nicht nur die Pumpe zu revidieren, sondern auch die Stopfen im Block zu ziehen und auch dort für Sauberkeit zu sorgen.

Und: häufige Ölwechsel mit Filter. Das Ausreizen von den Wechselintervallen halte ich für das größte Problem, damit kriegt man alles schnell kaputt.
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