Jo. Nachdem ich rundrum etwas nachgelesen habe, hat das durchaus ein G'schmäckle...
Im Prinzip geht es um die Ruß-NOx-Schere, also den Zielkonflikt bei der Reduzierung dieser beiden Hauptschadstoffgruppen.
Die x50d wurden ja ab und an dafür kritisiert hinter den erwarteten Fahrleistungen zurück zu bleiben.
Darauf wurde teilweise (eben mit besagter Software) durch Updates reagiert.
Nun ist es so, dass man z.B. durch Reduzierung der AGR-Rate und Verlängerung der Regenerationszyklen des NOx-Speicherkats Drehmoment- und damit Leistung verbessern sowie Verbrauch reduzieren kann bei geringeren Rußausstoß. Allerdings geht das zur Kompensation und Einhaltung von Grenzwerten auf Kosten einer höheren Harnstoff(adblue)-Einspritzmenge (sofern ein SCR-Kat vorhanden ist), weil der Stickstoffoxidausstoß steigt.
Wenn kein SCR-Kat da ist, wie bei den betroffenen Modellen, zahlt man diesen Preis nicht und erhält die besagten Vorteile...allerdings mit schlechterem NOx-Abgasverhalten jenseits der Norm (ich lese +20-25%)
Nun könnte man BMW glauben, dass das alles ein blöder Unfall und schlimmstenfalls ein PR-Desaster ist. Ganz ohne böse Absicht. Ehre-schwöre.
Oder man geht mit den Kritikern und unterstellt die zwielichtige Absicht auf Kundenbedürfnisse ("mein 750d ist zu lahm") reagiert zu haben und dabei die Belange der Abgasnormen bewusst ignoriert zu haben. Das wär dann schon fast "manipuliert".
Der Versuch der Verschleierung ("noch schnell 'Service' machen bevor KBA testet") wäre in üblicher Konzern-Denke jedenfalls durch beides gerechtfertigt.
Was es wirklich war, wird man nicht mehr feststellen können.
Ein unguter Schatten über dem Saubermann-Image bleibt so oder so.
Geändert von KaiMüller (24.02.2018 um 21:24 Uhr).
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