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Alt 29.12.2016, 12:04   #33
peterpaul
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Ich provoziere mal:

"Die Industrie" = das große Feindbild allerorten

Es wird ein Produkt entwickelt, bei dem der Hersteller eine gewisse Zeit eine Funktionsfähigkeit verspricht.
Das Unternehmen beschäftigt für die Produktion Mitarbeiter und die Anteilseigner wollen ebenfalls davon leben.
Also sind die Verkaufszahlen wichtig.

In vergangenen Zeiten war die Zeitdauer der versprochenen Funktionsfähigkeit beim PKW 6 (!) Monate bzw. 10.000 km.

Er stand also dafür gerade, dass das Fahrzeug 6 Monate lang einwandfrei funktioniert - nur 6 Monate für ein Fahrzeug.
Und die Kunden haben das Produkt gekauft wie bekloppt.

Dabei durften sie nur HOFFEN, dass das Produkt länger hält.

Heute ist das doch genauso:
Da werden 2 Jahre Garantie / Gewährleistung gewährt:
Im Klartext: der Hersteller verspricht lediglich, dass du das Produkt 2 Jahre ohne Fehler bzw. finanzielle Folgen im Schadensfall benutzen kannst.
Er gibt außerdem KEINE Zusage, dass du im Falle eines Schadens für die Zeit der Reparatur kostenfrei ein Ersatz-Produkt bekommst.

Wir HOFFEN also allemal lediglich, dass die Produkte länger halten - mehr nicht.
Damit liegt das Risiko bei längerer Benutzung ALLEINE auf UNSERER Seite.

Also dürfen wir uns doch garnicht beschweren, wenn die Ersatzteile teurer werden und es irgendwann keine Ersatzteile mehr gibt!

Beeinflußt es denn die Kaufentscheidung für ein aktuelles "livestyle"-Produkt, als das die Fahrzeuge heutzutage verkauft werden, wie lange es Ersatzteile gibt - ab wann wir also bereit sind auf KOMPLETT EIGENES Risiko ein Produkt länger zu benutzen als es vom Hersteller versprochen wird ?

Der Unternehmenserfolg wird NUR daran bemessen, wieviele NEUE Produkte in den Markt geschoben werden - und noch NIE daran, wie viele Produkte insgesamt im Markt IN BENUTZUNG sind!

Also ist damit doch folgerichtig klar, dass für die Handelsorganisation letztendlich ein Produkt nach spätestens 3 Jahren uninteressant ist - nur die Absatzzahlen von NEUEN Produkten zählen und sind interessant!

Jegliche weiteren Ansprüche der Kunden sind durch NICHTS abgedeckt.

Quintessenz: Dies ist in Wirklichkeit keine Provokation, sondern lediglich die Beschreibung der tatsächlichen rechtlichen Verhältnisse zwischen Hersteller und Kunden.
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Auch durch Vereinbarungen werden Kommunikationsregeln zur Vermeidung von Missverständnissen nicht außer Kraft gesetzt.



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Geändert von peterpaul (29.12.2016 um 12:50 Uhr).
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